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# taz.de -- Reform der Agrarsubventionen gefordert: Staatsknete für Umweltleis…
> Subventionen sollen Bauern nur noch für Öko- und Tierschutzleistungen
> bekommen, so Umweltschützer. Ein EU-Beitritt der Ukraine erhöhte den
> Druck.
Bild: Subventionen nicht mehr nach Fläche: Maisernte in Schleswig-Holstein
Berlin taz | Deutschlands größte Umweltverbände verlangen, dass die
Landwirtschaft EU-Agrarsubventionen nur noch bekommt, wenn sie mehr für
Natur, Klima oder Tierschutz leistet. Statt das Geld wie bisher überwiegend
nach Fläche zu zahlen, solle es ab 2028 für „eine einkommenswirksame
Honorierung klar definierter Leistungen der Bäuerinnen und Bauern im
Bereich des Umwelt-, Natur-, Klima- und Tierschutzes“ eingesetzt werden. So
heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten [1][Stellungnahme] von
Naturschutzbund, BUND, Greenpeace und anderen Organisationen wie der
Biolobby BÖLW. Die „ökologische Wirksamkeit“ müsse erhöht werden. 2028 …
die Europäische Union neue Regeln in Kraft setzen, über die jetzt
verhandelt wird.
So eine Reform werde noch dringender, [2][wenn die EU die Ukraine
aufnehme], sagte Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft. Sonst würde der
Agrarhaushalt explodieren, da ein Beitritt der Ukraine die
landwirtschaftliche Fläche der Staatengemeinschaft um ein Viertel
vergrößerte.
Die Bauern beispielsweise in Deutschland liefern den Großteil der hier
verbrauchten Nahrungsmittel. Sie belegen aber auch die Hälfte der
Landfläche und sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass immer mehr
Pflanzen- und Tierarten aussterben sowie Grundwasser verschmutzt wird.
14 Prozent der Treibhausgase kommen laut Umweltbundesamt aus der Branche,
inklusive der Emissionen aus Agrarböden und landwirtschaftlichem Verkehr.
2021 bis 2027 wird die Europäische Union rund 385 Milliarden Euro für die
Gemeinsame Agrarpolitik ausgeben, was etwa einem Drittel des EU-Haushaltes
entspricht. Dennoch müssen immer mehr Höfe schließen.
## Mehr Vielfalt auf dem Acker
Die Umweltverbände plädieren dafür, dass Subventionsempfänger erstens
künftig „deutlich“ mehr Pflanzenarten, als bisher verlangt, anbauen müsse…
Das soll eine hohe „Kulturartenvielfalt“ sicherstellen. Zweitens sollen sie
auch Grünland – also die besonders artenreichen Wiesen und Weiden –
erhalten, und drittens einen Mindestanteil von Flächen wie Blühstreifen
bereitstellen, auf denen nichts produziert wird. Um den Treibhausgasausstoß
aus trockengelegten Mooren und Feuchtgebieten zu reduzieren, sollen die
Landwirte viertens solche Flächen nicht mehr entwässern dürfen.
Nur wer diese vier Bedingungen erfüllt, soll dann Geld für bestimmte
Leistungen bekommen können – etwa, wenn er den [3][Ausstoß von
Treibhausgasen] reduziert. Oder eher kleine Felder hat, auf denen mehr
Pflanzen- und Tierarten leben als auf größeren. Oder viele Hecken und Bäume
auf den Flächen hat, weniger chemisch-synthetische Pestizide und Dünger
benutzt, seine Tiere auf der Weide und nicht nur im Stall hält oder nach
den Regeln des Biolandbaus arbeitet.
Die Prämien für diese Leistungen sollen nach dem Willen der Verbände so
hoch sein, dass sie nicht nur den Aufwand ersetzen – sondern den Bauern
auch Gewinne verschaffen.
8 Nov 2023
## LINKS
[1] https://www.verbaende-plattform.de/fileadmin/Dokumente_u._Grafiken/Stellung…
[2] /Empfehlung-fuer-EU-Beitrittsverhandlungen/!5971752
[3] /Erderhitzung-durch-Treibhausgase/!5908674
## AUTOREN
Jost Maurin
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Landwirtschaft
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