# taz.de -- Podcasts aus dem Osteuropa-Workshop 2023: Verständigung zum Mithö… | |
> Journalist:innen aus dem postsowjetischen Raum stehen vor vielen | |
> Herausforderungen. Zum Beispiel, wie umgehen mit der russischen Sprache? | |
Bild: Während des Osteuropa-Workshops im Juni 2023 in Riga haben die Teilnehme… | |
Russland ist eines der gefährlichsten Länder für Journalist:innen. Und | |
seit dem Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 wird der Raum, in dem sie | |
sich noch frei äußern können, immer kleiner. | |
Für viele Medienschaffende in Russland waren die mit dem Krieg | |
einhergehenden Repressionen der finale Anstoß, ihr Heimatland zu verlassen. | |
Vielen ist die lettische Hauptstadt Riga ein neues Zuhause geworden, eine | |
Heimat auf Zeit. | |
Auch Journalist:innen aus der von Russland besetzten Ostukraine oder | |
aus Belarus haben dort Zuflucht gefunden. Viele werden, unabhängig von | |
ihrer Nationalität, von der lokalen [1][Organisation Media Hub] | |
unterstützt. Sie hilft ihnen dabei, sich in Lettland zurechtzufinden, | |
stellt ihnen aber auch Büroräume zur Verfügung. | |
In den Räumen von Media Hub findet auch [2][ein Teil des Osteuropaworkshops | |
der taz Panter Stiftung] statt. Exiljournalist:innen aus Russland und | |
Belarus treffen auf Kolleg:innen aus Aserbaidschan, Armenien, Georgien, | |
der Republik Moldau, der Ukraine und Kasachstan. | |
## Podcast mit Stimmen aus dem postsowjetischen Raum | |
In dem während des Workshops aufgezeichneten Podcast „Fernab der | |
kriegführenden Heimat: Journalismus im Exil“ diskutieren die | |
Medienschaffenden über die Herausforderungen, aber auch die Chancen von | |
Exiljournalismus. | |
Die Arbeitssprache des Workshops ist Russisch – in Zeiten wie diesen nicht | |
selbstverständlich. | |
Im Podcast „Die russische Sprache: Mittel zur Kommunikation oder Relikt des | |
Kolonialismus?“ diskutieren die Teilnehmer:innen, wie Russisch als | |
Machtinstrument des Kremls im postsowjetischen Raum eingesetzt wird. | |
Der Podcast erklärt das schwierige Verhältnis des postsowjetischen Raums | |
zum Russischen: Während der Sowjetherrschaft galt es als Sprache der | |
Gebildeten. Nach dem Zerfall der UdSSR Anfang der 1990er Jahre entstanden | |
in allen postsowjetischen Republiken nationalistische Bewegungen, die | |
jeweiligen Sprachen wurden kräftig gefördert. | |
Dass viele Bewohner:innen der Ex-Sowjetrepubliken aber nach wie vor | |
fließend Russisch sprechen, nutzt der Kreml bewusst, um seine Propaganda zu | |
verbreiten, resümieren die Teilnehmer:innen im Podcast. | |
Der Krieg gegen die Ukraine, der das Leben vieler Menschen in ein Vorher | |
und ein Nachher geteilt hat, veränderte auch bei den | |
Exiljournalist:innen des Workshops, wie sie die russische Sprache | |
sehen. Im Podcast stellen sie die Frage: Ist Russisch eine Sprache der | |
Weltliteratur oder die Sprache des Aggressors? | |
## Brücken bauen: Vergangenheit und Zukunft | |
Gemeinsam das historische Erbe der Sowjetunion zu reflektieren, war das | |
Ziel des Osteuropaworkshops im Juni 2023 in Riga. Aber auch nach vorne zu | |
blicken, nach Möglichkeiten zu suchen, Brücken zu bauen. | |
Der Workshop war Teil der Reihe [3][„Krieg und Frieden. Austausch über | |
Grenzen hinweg“] – eines Projekts, das die taz Panter Stiftung im | |
vergangenen Jahr mit Unterstützung des Auswärtigen Amts ins Leben gerufen | |
hatte. | |
Der nächste Workshop ist bereits geplant: Da Kunst als Protestform gegen | |
Krieg und Diktatur in vielen postsowjetischen Ländern und vor allem im Exil | |
ein Erfolgsmodell geblieben ist, braucht sie mediale Unterstützung. Der | |
nächste Workshop widmet sich dieser Thematik und findet im kommenden Herbst | |
in Berlin statt. | |
[4][Mit einer Spende] können Sie unsere Osteuropa-Projekte unterstützen. | |
Die Podcasts zu russischer Sprache und Journalismus im Exil können Sie auch | |
[5][hier] nachhören. | |
11 Aug 2023 | |
## LINKS | |
[1] https://mediacentre.sseriga.edu/media-hub/ | |
[2] /Texte-aus-dem-Osteuropa-Workshop-2023/!5940595 | |
[3] /Osteuropa--ein-Gedankenaustausch/!t5894229 | |
[4] /taz-Panter-Stiftung/!110267/ | |
[5] https://soundcloud.com/taz-panter-stiftung | |
## AUTOREN | |
Tigran Petrosyan | |
## TAGS | |
Osteuropa – ein Gedankenaustausch | |
Osteuropa | |
Riga | |
taz Panter Stiftung | |
Kolumne Krieg und Frieden | |
Osteuropa – ein Gedankenaustausch | |
Osteuropa – ein Gedankenaustausch | |
Kolumne Krieg und Frieden | |
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
Kolumne Ethikrat | |
Ukraine-Konflikt | |
Osteuropa – ein Gedankenaustausch | |
Osteuropa – ein Gedankenaustausch | |
Osteuropa – ein Gedankenaustausch | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Tagebuch „Krieg und Frieden“ beendet: Lieber Leid teilen als gar nichts | |
Das Schreiben über den Krieg hat unserer russischen Autorin geholfen, etwas | |
gegen ihre Angst und Wut zu tun. Jetzt zieht sie ein trauriges Fazit. | |
Texte Osteuropa-Workshop Herbst 2023: Was Krieg mit Kunst macht | |
Die taz Panter Stiftung bringt Journalist:innen aus Nachfolgestaaten | |
der Sowjetunion in Berlin zusammen. Das ist eine Herausforderung. | |
Kuratorin über Krieg und Kunst: „Der Ukraine-Krieg verändert alles“ | |
Eine Ausstellung im Berliner Kunstverein KVOST bringt Künstler aus | |
Georgien, der Ukraine und Belarus zusammen. Ein Gespräch mit der Kuratorin | |
Marija Petrovic. | |
Wagner-Söldner im Nordkaukasus: Kein Recht auf Vergnügen | |
Ein Kriegsveteran wollte Jugendlichen verbieten zu singen. Auch andere | |
ehemalige Kämpfer sind unangenehm in Russland aufgefallen. | |
Musiker Goran Bregović: In der Republik Moldau unerwünscht | |
Der bosnische Musiker Goran Bregović wollte mit seiner Band beim | |
Gustar-Festival auftreten. Er durfte nicht einreisen. Wegen prorussischer | |
Ansichten. | |
Russische Botschaft in Moldau: Spionage-Vorwürfe gegen Diplomaten | |
45 russische Mitarbeiter der russischen Botschaft müssen Moldau verlassen. | |
Auf dem Dach des Gebäudes wurden verdächtige Antennen gefunden. | |
Korbflechten ist auch keine Alternative: Über die Unmöglichkeit, aufzugeben | |
Umorientieren geht – Aufgeben nicht. Dabei ist es nur die logische Antwort | |
auf die Endlichkeit unserer Kräfte. | |
Evakuierungen aus ostukrainischer Stadt: Ausharren bis zuletzt | |
Kupjansk steht unter russischem Dauerbeschuss. Nur zögerlich lassen sich | |
die Menschen dort rausholen. Unser Autor begleitete einen Helfer. | |
Texte aus dem Osteuropa-Workshop 2023: Brücken bauen für die Zukunft | |
Die taz Panter Stiftung lädt 16 Journalist:innen aus acht | |
postsowjetischen Staaten ein. Das Kriegsende ist nicht abzusehen, aber wir | |
sollten reden. | |
Besuch im Okkupationsmuseum Riga: Erstaunliche Parallelen | |
Lettland wurde 1940 sowjetisch besetzt, die Ostukraine 2022 russisch. Dazu | |
findet unser Autor in einem lettischen Museum viele Gemeinsamkeiten. | |
Dekolonisierung der russischen Sprache: Ein Imperium des Wortes | |
Noch immer gibt es im Russischen geografische Begriffe aus der Sowjetzeit, | |
die heute schlicht imperialistisch sind. Und damit falsch. |