| # taz.de -- Alleinerziehende Mütter: Das Leben im Nacken | |
| > Seit Christina Sander Mutter geworden ist, ist sie von Armut gefährdet, | |
| > und die Preise steigen. Wie sich eine Alleinerziehende durch die Krise | |
| > boxt. | |
| Um 11 Uhr morgens hat Christina Sander schon das Abendessen vorbereitet. | |
| Kleingeschnittene Zucchini- und Kartoffelstücke liegen in zwei Häufchen auf | |
| dem Küchentisch, für ihre Zweijährige, die gerade noch in der Kita ist. | |
| Jede freie Minute muss effizient genutzt werden. Das hat die 35-Jährige | |
| gelernt, seitdem sie alleinerziehende Mutter ist. | |
| Es ist September. Während die ersten Blätter fallen, steigen die | |
| Energiekosten. Die Inflationsrate liegt bei zehn Prozent, ein neuer | |
| Höchststand. Weil alles teurer wird, hat Bundeskanzler Olaf Scholz ein | |
| Versprechen gemacht: „You’ll never walk alone“ – niemand wird allein | |
| gelassen. „Keine einzige Bürgerin, kein einziger Bürger.“ Zur Entlastung | |
| wird allen Erwerbstätigen im September eine Energiepauschale von 300 Euro | |
| ausgezahlt. | |
| Als Studentin erhält Christina Sander die Pauschale nicht. „Wer nichts hat, | |
| kriegt auch nichts“, sagt sie in ihrer Berliner Küche. Am Kühlschrank hängt | |
| ein Foto von Zoe, ein Mädchen mit blonden Locken, die sich um ihr Gesicht | |
| kringeln. Sonst gibt es in der Küche kaum persönliche Gegenstände. Sander | |
| trägt Jogginghose und Hausschuhe. Ihre langen braunen Haare hat sie locker | |
| im Nacken zusammengeknotet. Sie sorgt sich wegen der kommenden Monate, | |
| fürchtet, dass das Geld knapp wird. Die Altbauwohnung, in der sie wohnt, | |
| ist schlecht isoliert. Beim Aufdrehen der Heizung entstehe ein | |
| Knistergeräusch, erzählt sie: „Das hört sich an, als würde man Geld | |
| verbrennen.“ | |
| Sie setzt sich, zieht ein Bein zu sich heran. Wie bei den meisten wurde | |
| auch ihr Gaspreis erhöht. „Ich habe 180 Euro bezahlt und wollte den | |
| Abschlag um einen Zwanni erhöhen“, sagt sie. „Aber in dem Feld stand: Sie | |
| müssen mindestens 330 Euro bezahlen.“ Sander wirkt entsetzt. Das sind 150 | |
| Euro mehr im Monat. Noch ahnt sie nicht, dass das nur die erste Erhöhung | |
| ist. | |
| Sander studiert Psychologie im Master. Sie und ihre Tochter leben von | |
| Bafög, Wohngeld, Kindergeld und dem [1][Bürgergeld], das sie für Zoe | |
| bekommt. Damit kommt sie insgesamt auf knapp 2.000 Euro im Monat. 1.000 | |
| Euro Kaltmiete kostet ihre Wohnung. Dazu kommen Strom und Gas, ihre | |
| Handyrechnung, Internet, Lebensmittel, Windeln, die Studiengebühr, ihre | |
| Krankenversicherung. Das Geld ist knapp. Eine günstigere Wohnung versucht | |
| Christina Sander in Berlin als Alleinerziehende ohne Job gar nicht erst zu | |
| finden. Stattdessen suchte sie sich eine Mitbewohnerin und teilt sich ein | |
| Zimmer mit ihrer Tochter. Anders ginge es nicht. | |
| Die offizielle [2][Armutsgrenze] lag 2021 für eine Alleinerziehende mit | |
| einem Kind bei 1.621 Euro im Monat. Damit sind Christina Sander und ihre | |
| Tochter rund 300 Euro davon entfernt, von Armut gefährdet zu sein – noch. | |
| Denn die Inflation und die Energiekrise treffen | |
| Leistungsempfänger:innen oder Familien mit geringen Einkommen | |
| besonders hart. Wenn das Geld schon vor der Krise nur knapp bis zum | |
| Monatsende gereicht hat und es keinen finanziellen Puffer gibt, steht vor | |
| dem Kontostand schnell ein Minus. | |
| Ersparnisse hat Sander nicht, und die steigenden Kosten trägt sie allein. | |
| Es gibt keinen Partner, kein zweites Einkommen. Schon vor der Krise war | |
| keine Gruppe stärker von Armut bedroht als Alleinerziehende. [3][Mehr als | |
| 40 Prozent] leben an der Grenze zur Armut. Gleichzeitig trifft dieses | |
| Problem vor allem Frauen: denn rund 85 Prozent der Alleinerziehenden sind | |
| Mütter. | |
| Sichtbar ist diese Ungleichheit in unserer Gesellschaft nicht. Deshalb hat | |
| Christina Sander entschieden, sich von September 2022 bis März 2023 von der | |
| taz begleiten zu lassen. Nur ihr Name wurde verändert, damit sie im | |
| Internet nicht als „die Alleinerziehende“ verewigt wird. Sie beantwortet in | |
| den kommenden Monaten immer wieder die gleichen Fragen: Wie geht es ihr mit | |
| der Inflation? Reicht das Geld? Kommen die Entlastungsmaßnahmen bei ihr an? | |
| Beim Treffen im September wirkt sie verunsichert. Dass es bald kalt wird | |
| und in den Nachrichten dauernd von explodierenden Kosten und massiven | |
| Preissteigerungen gesprochen wird, mache es nicht besser. | |
| Ich weiß nicht wo ich noch sparen soll. Ich rauche nicht, ich trinke nicht, | |
| ich gehe nicht ins Kino und treffe mich nicht mit Freundinnen auf einen | |
| Kaffee. Die meisten Anziehsachen für Zoe kriege ich von Freundinnen | |
| geliehen oder geschenkt. Zum Abendessen gibt es oft Kartoffeln und | |
| Tiefkühlgemüse. | |
| Mein Geld bekomme ich aus mehreren Töpfen, und die sind fragil. Was ist, | |
| wenn der Wohngeldantrag beim nächsten Mal nicht durchgeht? Ich lebe mit dem | |
| ständigen Gefühl, dass jederzeit etwas wegbrechen kann. | |
| Selbst wenn Sander die 300 Euro Energiepauschale bekommen hätte, wäre sie | |
| als Alleinerziehende im Vergleich zu Paarfamilien schlechter weggekommen. | |
| Die Rechnung ist einfach: In einem Haushalt mit zwei Elternteilen gibt es | |
| oft auch zwei Einkommen und damit auch eine doppelte Energiepauschale. | |
| „Alleinerziehende können strukturell nur ein Einkommen haben und sind | |
| dadurch benachteiligt“, sagt Miriam Hoheisel, Geschäftsführerin vom Verband | |
| alleinerziehender Mütter und Väter. „Denn die Wohnung beispielsweise ist | |
| gar nicht kleiner. Auch Alleinerziehende brauchen ein Badezimmer, einen | |
| Flur, ein Kinderzimmer, eine Küche.“ Hoheisel spricht von fehlenden | |
| Synergieeffekten für Alleinerziehende. In Familien mit zwei Elternteilen | |
| ist es also wie in der Wirtschaft, wenn die Zusammenarbeit zweier | |
| Unternehmen einen positiven Effekt hat. | |
| Wohnzimmer, Küche, Bad – von dieser finanziellen Last kann Christina Sander | |
| ein kleines bisschen abgeben, an ihre Mitbewohnerin. Aber eines kann sie | |
| nicht teilen: die emotionale Verantwortung für ihre Tochter. | |
| In welchen Kindergarten geht sie? Geht es ihr da gut? Wie lasse ich sie | |
| betreuen? Das entscheide alles ich. Was auf der einen Seite gut ist – mir | |
| kann niemand reinquatschen und mich ins Zweifeln bringen. Auf der anderen | |
| Seite ist keine andere Person da, die einspringen würde mit dem | |
| Enthusiasmus und mit der Liebe. Ich darf also nicht versagen. Ich muss | |
| funktionieren. | |
| Auch nachts im Notfall. | |
| Zoe war Mitte des Jahres so krank. Sie hatte Magen-Darm, hat die ganze | |
| Nacht gekotzt und Durchfall gehabt. Ich war voller Angst. Ich habe | |
| versucht, ob sie doch was trinkt, aber sie hat alles wieder ausgespuckt. | |
| Dann habe ich beim Kindernotdienst angerufen, die haben gesagt: Fahren Sie | |
| ins Krankenhaus. Ich habe überlegt: Was brauchen wir alles? Vielleicht | |
| sollte ich eine Tasche packen. Ich hatte mein schreiendes Kind auf dem Arm. | |
| Vielleicht sollte ich mir selbst wenigstens kurz die Haare kämmen und eine | |
| Hose anziehen. Für die Kleine noch eine Windel einpacken. Ich habe mir ein | |
| Taxi bestellt, aber der Eingang der Notaufnahme ist nicht da, wo das Taxi | |
| hält. Ich war total fertig, das war richtig beschissen alleine. Aber es ist | |
| besser als mit jemandem, der einen anschreit. Der sagt, dass man das nicht | |
| hinkriegt. Und so ist es zwar organisatorisch schwieriger und auch weniger | |
| Geld, aber wir haben unsere Ruhe. Er würde uns zermürben. | |
| Diese Sätze wiederholt sie wieder und wieder. Wenn der Unialltag sie | |
| stresst. Wenn sie davon erzählt, dass sie immer die ist, die nachts für Zoe | |
| aufwacht. Wenn sie ihre Tochter in den fünften Stock tragen muss. Lieber | |
| ohne Partner als gefangen in einer gewaltvollen Beziehung. Es wirkt wie ein | |
| Mantra. | |
| Ich war sehr verliebt. Und er nicht. Er war grausam zu uns, schon in der | |
| Schwangerschaft. Er hat mich nur noch angeschrien, was für eine | |
| egoistische, unempathische Person ich bin, dass ich mich nicht um ihn | |
| kümmere. Ich dachte immer, es wird bestimmt besser, wenn das Kind da ist. | |
| Aber das wurde es nicht. In der Schwangerschaft ist man schon weicher, und | |
| nach der Geburt weint man nur noch. Ich habe gesagt, du musst bitte | |
| aufhören. Lass mich doch bitte einfach in Ruhe. Du musst mich nicht | |
| anschreien. Ich mache nichts. Ich sitze hier, ich stille. Aber ich glaube, | |
| es hat ihm Spaß gemacht, mich zum Heulen zu bringen. | |
| Ich musste zu meiner Mutter fliehen. Als ich ihm gesagt habe, dass ich | |
| gehe, meinte er nur, ich werde schon sehen, was ich davon habe. Dann sei | |
| ich ganz allein, das schaffe ich niemals. | |
| Ich wusste, ich muss ihn langfristig aus unserem Leben rausschaffen. Mit | |
| Nicht-mehr-Melden bin ich sehr leicht weggekommen. Er hat sich einfach | |
| nicht interessiert. Da haben es andere Frauen schwerer. | |
| Seitdem hat sie nichts mehr vom Vater ihrer Tochter gehört. Sie glaubt, | |
| dass er die Stadt verlassen hat. Er wollte nach Spanien oder Portugal. | |
| Dahin, wo es warm ist, habe er mal gesagt. | |
| Theoretisch müsste Zoes Vater mindestens 437 Euro Unterhalt im Monat an | |
| seine Tochter zahlen. Die Realität sieht aber anders aus. In Deutschland | |
| erhält nur ein Viertel der Kinder den Unterhalt, der ihnen zusteht. | |
| Als Christina Sander schwanger war, war sie offiziell noch mit einem | |
| anderen Mann verheiratet. Weil in Deutschland bei der Geburt immer | |
| automatisch der Ehemann als Vater in die Geburtsurkunde eingetragen wird, | |
| wurde ihr heutiger Ex-Mann auf dem Papier zum offiziellen Vater von Zoe. | |
| Der eigentliche Vater muss deshalb keinen Unterhalt zahlen, und tut das | |
| auch nicht. | |
| ## Lieber allein, als in einer gewaltvollen Beziehung | |
| Um den Unterhalt einzuklagen, müsste Sander ihn nachträglich in die | |
| Geburtsurkunde eintragen lassen. Bis das nicht passiert ist, zahlt das Amt | |
| keinen Unterhaltsvorschuss. Aber ihn als Vater anerkennen will Sander | |
| eigentlich nicht. Denn ohne eingetragene Vaterschaft hat er auch keine | |
| Rechte. Und das beruhigt sie. Sie möchte vermeiden, dass er plötzlich vor | |
| ihrer Haustür steht und an ihrem Leben teilhaben will. | |
| Die zweijährige Zoe bekommt von den Abwägungen ihrer Mutter noch nichts | |
| mit. Ein paar Wochen später, an einem Sonntag, kommt sie grinsend in die | |
| Küche getapst. „Mama, Buch lesen“, fordert sie. Im nächsten Moment will Z… | |
| Hoppe, hoppe, Reiter spielen. Sie klettert auf das Bein ihrer Mutter, wippt | |
| hoch und runter und ruft: „Noch mal, noch mal!“ | |
| „Mein Schatz, ich habe noch gar nichts gegessen. Ich muss erst mal was | |
| essen, okay?“ Im Ofen backt ein noch tiefgefrorener Apfelstrudel. | |
| „Mehr Hopps, bitteeee!“ | |
| „Na gut, noch einmal“, gibt Sander nach. Zoe kraxelt den Oberschenkel hoch. | |
| Sie jauchzt, als gäbe es nichts Besseres auf dieser Welt als imaginäres | |
| Pferdereiten. | |
| Dann klingelt es. Vor der Tür steht ein mit Alufolie abgedeckter Teller. | |
| Darunter liegen Kartoffeln, grüne Bohnen und ein Stück Fleisch. „Der | |
| Nachbar macht mir manchmal Essen“, sagt Christina Sander. Zoe greift nach | |
| einem Kartoffelstück und schiebt es sich in den kleinen Mund. | |
| Er war auch mal romantisch interessiert. Da musste ich hart sagen, dass er | |
| keine Chance hat. Mein Herz sagt da nein. Ich glaube, knutschen fände ich | |
| schon mal wieder gut. Aber gleichzeitig will ich nicht irgendeinen Typ in | |
| mein Zuhause lassen. | |
| Einen Partner zu finden, der einen unterstützt, das könnte doch die Lösung | |
| sein – denken viele. Aber wie soll man wieder vertrauen, wenn man sich mit | |
| einem Baby allein durchschlagen musste? Und dann ist da wieder die fehlende | |
| Zeit. | |
| Ich habe kaum Zeit zum Kennenlernen. Ich könnte freitags von 10 bis 12 Uhr | |
| anbieten. Meine Mitbewohnerin hat sich neulich auf einer Datingseite ein | |
| Profil erstellt. Bei der Frage nach den Hobbys dachte ich: Ich mag Sport, | |
| Schwimmen und dunkle Clubs, wo der Schweiß von der Decke tropft. Aber in | |
| Wahrheit ist mein Tag um 15 Uhr vorbei. Dann hole ich Zoe vom Kindergarten | |
| ab, und ich bin froh, wenn ich mal allein ins Bad kann. Ich glaube, ich | |
| muss mich erst mal wieder selbst attraktiver finden. Noch fühle ich mich | |
| nicht so weit. | |
| Im November erreichen Sander mehrere schlechte Nachrichten. Die | |
| Betriebskosten werden abgerechnet, sie muss 400 Euro nachzahlen. Die Miete | |
| wird um 35 Euro erhöht und auch die Gasag hält wieder die Hand auf: 450 | |
| Euro wird das Gas ab Januar kosten. Woher sie das Geld nehmen soll, weiß | |
| sie noch nicht. „Vielleicht kann ich einen Antrag stellen“, überlegt sie. | |
| Am Ende der Mail steht ein Hinweis: „Hilfreiche Tipps zur Senkung Ihres | |
| Energieverbrauchs finden Sie darüber hinaus jederzeit unter | |
| www.gasag.de/Energiesparen.“ | |
| Sie schnaubt beim Lesen. Wo soll sie noch Energie sparen? Die Heizung dreht | |
| sie jetzt schon selten auf. Aber Zoe kann auch nicht im kalten Wohnzimmer | |
| spielen, dann wird sie krank. Welchen Dominoeffekt ein Schnupfen auslöst, | |
| zählt Christina Sander auf: | |
| Wenn Zoe krank ist, dann kann sie nicht in den Kindergarten. Wenn sie nicht | |
| in den Kindergarten kann, muss ich zu Hause bleiben. Wenn ich zu Hause | |
| bleibe, kann ich nicht in die Uni. Wenn ich nicht in die Uni kann, schaffe | |
| ich nicht meine Anwesenheitspflicht. Wenn ich meine Anwesenheitspflicht | |
| nicht schaffe, dann dauert mein Studium länger. | |
| Ihre Familie lebt nicht in Berlin und kann sie daher im Alltag nicht | |
| unterstützen. Freunde möchte sie nur in Notfällen fragen. Viele hätten | |
| selbst kleine Kinder und genug zu tun. | |
| Bevor sie schwanger wurde, hat sie in einer Schule für Kinder mit | |
| psychischen Erkrankungen gearbeitet. In dem Job konnte sie ihr Wissen als | |
| Erzieherin und ihren Bachelor in Psychologie einbringen. Aber sie hatte | |
| Zweifel, ob sie das alles schafft: den Job, das Kind, alleinerziehend sein. | |
| Ich habe mit den Elf-, Zwölfjährigen gearbeitet – so richtig schön | |
| vorpubertär. Das hat viel Energie gekostet, war aber auch witzig. Ich hätte | |
| auf den Master verzichten können und wieder arbeiten können. Aber ich habe | |
| gedacht, ich schaffe das nicht. Meine Nerven gehen dann für die Arbeit | |
| drauf, und ich habe keine gute Laune mehr für Zoe. Es geht nicht nur darum, | |
| die Aufgaben zu schaffen. Ich muss auch genug gute Laune haben, um mit ihr | |
| geduldig zu sein. | |
| Nach dem Masterabschluss möchte Sander eine Ausbildung zur | |
| Psychotherapeutin machen. Sie möchte ihren Interessen folgen, sich | |
| weiterentwickeln, dazulernen und sich im Muttersein nicht selbst verlieren. | |
| Außerdem würde sie so später auch mehr verdienen und hätte weniger | |
| finanzielle Sorgen, erhofft sie sich. Mit dieser Mischung aus Fürsorge und | |
| Weiterbildung versucht sie, Zoes und ihren eigenen Bedürfnissen gerecht zu | |
| werden. | |
| Viele Alleinerziehende müssten solche Abwägungen treffen, sagt Miriam | |
| Hoheisel vom Verband alleinerziehender Mütter und Väter: „Die meisten | |
| Alleinerziehenden stecken in der Zwickmühle zwischen Zeit und Geld.“ Um | |
| genügend Geld zu haben, müssten Alleinerziehende in Vollzeit arbeiten. Dann | |
| hätten sie aber kaum Zeit für sich, den Haushalt und ihre Kinder. „Und weil | |
| Alleinerziehende überwiegend Frauen sind, arbeiten sie auch in Berufen, die | |
| typischerweise Frauen machen, wie im medizinischen Bereich, im | |
| Dienstleistungssektor. | |
| Die Arbeitszeiten liegen oft außerhalb der Öffnungszeiten von Schule und | |
| Kindergarten: früh, spät, am Wochenende.“ Für viele Alleinerziehende sei | |
| das ein existenzielles Problem, sagt Hoheisel. Denn wenn wie bei Christina | |
| Sander nicht noch jemand da ist, um das Kind abzuholen, um es einen | |
| Nachmittag oder Samstag zu betreuen, frisst das Betreuungsproblem das Konto | |
| leer. Im vergangenen Semester hatte sie am Donnerstagabend noch ein | |
| Seminar. „Das war hart“, erinnert sie sich. „Die Babysitterin musste Zoe … | |
| 15 Uhr vom Kindergarten abholen. Um 20 Uhr war ich dann wieder da. Das sind | |
| fünf Stunden und sie hat 13 Euro die Stunde gekriegt.“ | |
| 65 Euro pro Woche, um an einem Seminar teilnehmen zu können. Andere | |
| Alleinerziehende müssen Babysitter:innen bezahlen, um ihrer Lohnarbeit | |
| nachzugehen. Hoheisels Verband fordert deshalb eine flächendeckende, gute, | |
| kostenfreie Kinderbetreuung, die auch Arbeitszeiten außerhalb von 9 bis 17 | |
| Uhr berücksichtigt. | |
| Fragt man Hoheisel, wo sich die strukturelle Benachteiligung von | |
| Alleinerziehenden noch zeigt, klingt es, als würde sie ein Memo aus den | |
| 80er Jahren abspielen. Ein Problem sei die Teilzeitfalle. Noch immer gehen | |
| vor allem Frauen für ihre Kinder in Teilzeit. Nach einer Trennung steckten | |
| sie dann in diesem Arbeitsmodell fest und können nicht genug verdienen. | |
| Denn: „Es gibt das Recht, familienbedingt in Teilzeit zu gehen. Aber das | |
| Recht, in den Vollzeitjob zurückzukehren gibt es nicht für alle“, erklärt | |
| Hoheisel. | |
| Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter ist deshalb für eine | |
| Ausweitung der befristeten Teilzeit auf alle Betriebe. Mit dieser Regel | |
| können Eltern bis zu fünf Jahre in Teilzeit arbeiten, haben danach aber die | |
| Garantie, wieder auf Vollzeit zu erhöhen – und ausreichend Geld zu | |
| verdienen. Noch sind Kleinbetriebe mit bis zu 45 Beschäftigten von dieser | |
| Regel ausgenommen. Dabei sind es vor allem Frauen, die in diesen kleinen | |
| Unternehmen arbeiten. | |
| Dass gerade Frauen in der Teilzeitfalle stecken, sei Folge einer | |
| fehlgeleiteten Politik, sagt Hoheisel. Während der Ehe würden durch das | |
| Ehegattensplitting, durch kostenlose Mitversicherung der Partner:in, durch | |
| steuerfreie Minijobs Anreize geschaffen werden, dass ein Elternteil | |
| beruflich zurücksteckt und sich Zeit für die Kinder nimmt. Meistens ist das | |
| die Frau. Schaut man sich an, wie viel Männer und Frauen verdienen, ist das | |
| nicht überraschend: Frauen verdienen laut dem [4][Statistischen Bundesamt] | |
| 18 Prozent weniger pro Stunde als Männer. Und für die meisten | |
| Paarbeziehungen gilt: Wer mehr verdient, geht arbeiten. | |
| Nach einer Trennung werde von den Müttern allerdings erwartet, dass sie | |
| ihren Lebensunterhalt dauerhaft selbst erwirtschaften können. Ein Anspruch | |
| auf Betreuungsunterhalt, der die Existenz des sich kümmernden Elternteils | |
| sichert, besteht seit der Unterhaltsreform von 2008 nur noch bis zum | |
| dritten Lebensjahr des Kindes. „Die nicht gemachten Karriereschritte lassen | |
| sich aber nicht aufholen“, sagt Hoheisel. Reformen dürften sich deshalb | |
| nicht an einer Wunschvorstellung von Gleichstellung orientieren, sondern an | |
| den Familienrealitäten, die in Deutschland gelebt werden. „Nämlich, dass in | |
| etwa 80 Prozent der Familien der Vater der Haupternährer ist.“ | |
| Auch Christina Sander geriet erst durch die Geburt ihrer Tochter und die | |
| Trennung von Zoes Vater in eine prekäre Lage. Bewusst wird ihr das immer, | |
| wenn sie beim Discounter in den Angebotskörben wühlt. Früher hat sie auf | |
| dem Wochenmarkt am Kollwitzplatz eingekauft, in Prenzlauer Berg, wo Eltern | |
| Designerkinderwagen durch die Straßen schieben. Statt regionales Gemüse und | |
| einen Strauß Tulpen auf dem Markt einzukaufen, geht sie jetzt einmal in der | |
| Woche zu Lidl. | |
| Es ist Dezember, kurz vor Weihnachten, die Winterluft brennt im Gesicht. Um | |
| 8:30 Uhr ist noch kaum jemand da. Sie zieht einen Einkaufswagen aus dem | |
| Unterstand und holt einen Einkaufszettel raus: Salat, Ofenkäse, Möhren, | |
| Gurken, Rotkraut, Klöße. „Heute brauche ich nicht so viel“, sagt sie. „… | |
| letzten Wochen habe ich über meinen Verhältnissen eingekauft.“ Viel | |
| Weihnachtsgebäck, ein kleines Geschenk für die Mitbewohnerin, Freunde seien | |
| zum Essen vorbeigekommen. | |
| Sonst gehe sie lieber montags einkaufen, da gibt es mehr Angebote. | |
| Kinderkleidung zum Beispiel oder Fleisch und Fisch aus der Vorwoche, die | |
| dringend raus müssen. „Das ist nicht das optimale Fleischessverhalten, aber | |
| das günstigste“, sagt Sander. Es klingt, als wolle sie sich rechtfertigen. | |
| Sie bleibt vor den Gurken stehen. 1,79 Euro kostet die Biogurke, die | |
| Standardgurke 1,69 Euro. „Wenn es nur 10 Cent Unterschied sind, kaufe ich | |
| die Biogurke.“ Bei den Möhren entscheidet sie sich gegen die Ökovariante, | |
| der Preisunterschied ist höher. Sie legt einen Smoothie mit neonorangenem | |
| Rabattsticker in den Einkaufwagen, Bananen, ein paar Litschis. Dann steuert | |
| sie zielstrebig in den Gang mit den Angeboten der Woche. In den Körben | |
| liegen dunkelblaue Regenlatzhosen für Kinder. „Das habe ich schon“, denkt | |
| sie laut und stöbert weiter. Bauklötze, Glühbirnen, rosa Teelichthalter. | |
| „Hübsch, oder?“ Sie wendet den Karton in der Hand und stellt ihn zurück. | |
| „Für mich kaufe ich keine Kleidung im Discounter, weil ich das mit meinem | |
| Ego nicht hinkriege“, sagt sie. Aber für Zoe. Dass sie mal zur | |
| Schnäppchenjägerin wird, hätte sie nicht gedacht. Heute begleiten sie beim | |
| Gang durch die Regalreihen die immer gleichen Gedanken: Das koche ich | |
| morgen, das koche ich übermorgen, das nehme ich jetzt schon mal mit, das | |
| ist sonst zu teuer. | |
| Theoretisch hätte Christina Sander jetzt monatlich 31 Euro mehr für Essen, | |
| Kleider oder Windeln zur Verfügung. Zum Jahreswechsel wurde das Kindergeld | |
| von 219 Euro auf 250 Euro angehoben. [5][Familienministerin Lisa Paus] | |
| freute sich darüber, dass „Familien jetzt noch mal stärker entlastet | |
| werden“. Denn die Krise verlange gerade einkommensschwachen Familien viel | |
| ab. Doch Sander und ihre Tochter haben von der Erhöhung nichts, denn die 31 | |
| Euro werden auf Zoes Bürgergeld angerechnet und dieses um eben jenen Betrag | |
| gekürzt. | |
| „Ein klassisches Beispiel dafür, dass familienpolitische Leistungen nicht | |
| alle Familienformen gleichermaßen erreichen“, sagt Miriam Hoheisel dazu. | |
| „Alleinerziehende fallen häufig durchs Raster.“ Paarfamilien oder Familien | |
| mit guten Einkommen würden von familienpolitischen Leistungen besser | |
| erreicht. | |
| Die Familie von Christina Sanders Schwester zum Beispiel. Sie lebt mit | |
| ihrem Mann zusammen und hat gerade ihr zweites Kind bekommen. An | |
| Weihnachten ist Sander der Unterschied zwischen ihnen aufgefallen: „Sie | |
| sind mit dem Auto angereist und hatten viele schöne Geschenke dabei.“ Ihre | |
| Schwester habe selbstgebackene Kekse mitgebracht. „Dafür hätte ich keine | |
| Muße“, sagt sie. „Aber zu zweit ist eben alles leichter und geteilter.“ | |
| Während ihre Schwester Plätzchen ausgestochen hat, musste Christina Sander | |
| im Dezember neues Wohngeld und Zoes Bürgergeld beantragen. Und jetzt ist es | |
| ihre Schwester, die 31 Euro mehr pro Kind erhält. | |
| Mitte Januar wirkt Christina Sander erschöpft, als sie die Tür öffnet. Auf | |
| die Frage, wie es ihr geht, gibt sie die ehrliche, aber für sie untypische | |
| Antwort: „Schlecht.“ Sie vergräbt ihr Gesicht in den Händen, holt tief Lu… | |
| und bindet sich die Haare zu einem neuen Knoten zusammen. Dann guckt sie | |
| hoch und versucht sich zu sammeln. | |
| Sorry, ich bin Sonnenlicht depriviert. Ich habe Vitamin-D-Mangel. Ich habe | |
| Prüfungen im Nacken und Haushalt im Nacken, und mein Kind ist krank, und | |
| meine Nase tut weh. Natürlich habe ich einen prinzipiellen Optimismus. | |
| Neues Jahr, neues Glück. Ich habe eine Wohnung, Zoe geht in den | |
| Kindergarten, und ich mache mein Studium gern, aber … Wahrscheinlich ist es | |
| eine Januarerschöpfung. | |
| Das Semester ist fast vorbei und damit Klausurenphase in der Uni. Sander | |
| versucht, Methoden der Verhaltenstherapie und psychische Diagnosen zu | |
| verstehen, während die zweite Waschmaschine läuft, während sie überlegt, | |
| was es zum Abendessen gibt und ob sie noch einen Zahnarzttermin für ihre | |
| Tochter vereinbaren muss. | |
| Ich merke, dass ich nicht genug Kapazität habe zum Lernen. Ich kann immer | |
| nur eine Stunde am Stück lernen. Dabei muss man sich eigentlich vier, fünf | |
| Stunden reinknien. Wenn ich am Montag eine Klausur habe, weiß ich, dass | |
| andere Studierende sich das Wochenende Zeit zum Lernen nehmen. Und ich habe | |
| Zoe. Sie hat mich schon die halbe Nacht nicht schlafen lassen, weil sie | |
| hustet oder mich im Schlaf tritt. Wir stehen um sieben auf, ich mache | |
| Frühstück für sie. Sie verteilt die Hälfte in der Küche, ich mache das | |
| wieder weg, dann spielen wir, danach mache ich wieder Essen. Ich habe keine | |
| Chance am Wochenende zu lernen. Das frustriert mich oft, weil ich nicht die | |
| Leistungen bringen kann, die ich gern würde. | |
| Ob sie es manchmal bereut, Mutter geworden zu sein? | |
| Ehrlich gesagt nicht. Vorher habe ich einen starken Kinderwunsch gehabt. | |
| Und ich bin, auch wenn es mein Leben komplett umgeworfen und einmal durch | |
| den Fleischwolf gedreht hat, sehr glücklich, dass ich sie habe. Sie ist ein | |
| großer Anker, auch wenn sie mich nicht schlafen lässt, auch wenn sie meine | |
| Wände vollmalt. Ich habe sie einfach so lieb, und bin sehr stolz auf sie. | |
| Der Winter ist fast geschafft. Die Heizung kann bald abgedreht werden, das | |
| Sonnenlicht kehrt zurück. Und Sander bekommt im Januar doch noch die 300 | |
| Euro Energiepauschale überwiesen. Eine „Elterngeld Plus“-Regelung. Sie | |
| versteht es selbst nicht ganz. Auch die Gasag hat geschrieben: Ab Februar | |
| muss sie nur noch 225 statt der 450 Euro zahlen. „Ich hatte riesiges | |
| Glück“, freut sie sich. Vor allem für die Unterstützung vom Amt sei sie | |
| dankbar. | |
| Trotzdem bleibt die Lage angespannt, der Krieg dauert an. Gibt es Pläne, | |
| wie [6][Alleinerziehende langfristig entlastet] werden können? „Zwei | |
| Vorhaben sind in der Pipeline, die das Potenzial haben, eine wirkliche | |
| Verbesserung für Alleinerziehende zu sein“, sagt Miriam Hoheisel, „die | |
| Steuergutschrift und die Kindergrundsicherung.“ Die Steuergutschrift würde | |
| dann für Alleinerziehende von der Steuerlast abgezogen werden. „Das würde | |
| gerade Alleinerziehende mit kleinen und mittleren Einkommen entlasten. | |
| Sonst ist es so: je höher das Einkommen, desto höher der Steuervorteil. Das | |
| wäre in diesem Fall anders“, sagt Hoheisel. | |
| Die [7][Kindergrundsicherung] könne „den entscheidenden Unterschied im | |
| Kampf gegen Kinderarmut machen“. Bisher bekommen alle Familien gleich viel | |
| Kindergeld, egal ob sie Millionen oder ein Minus auf dem Konto haben. Mit | |
| der Kindergrundsicherung könnte sich das ändern. Ein Zusatzbetrag soll umso | |
| höher ausfallen, je niedriger das Einkommen der Eltern ist. Beide Vorhaben | |
| sind im Ampel-Koalitionsvertrag festgehalten. Aber Hoheisel sagt auch: „Auf | |
| die Details kommt es an, auf das wie und wie viel.“ | |
| Um 15 Uhr holt Christina Sander ihre Tochter von der Kita ab. Sie beeilt | |
| sich, Zoe soll nicht das Gefühl haben, immer die Letzte zu sein. Im | |
| Rucksack hat sie Brotdosen mit Weintrauben und Waffeln dabei, als | |
| Spielplatzsnack. | |
| Seit der [8][Pandemie werden die Kinder an der Tür] übergeben. „Hallo, mein | |
| Hasi“, sie zieht ihre Tochter zu sich ran und gibt ihr einen Kuss. „Wir | |
| brauchen neue Windeln“, sagt die Erzieherin zur Verabschiedung und: „Sie | |
| schnupft schon wieder ziemlich doll.“ | |
| Hinweis der Redaktion: Die Autorin hat über die Protagonistin auch schon | |
| [9][in einem Podcast für den rbb] berichtet. | |
| 25 Mar 2023 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Buergergeld-im-Bundestag-beschlossen/!5894957 | |
| [2] /Armut-und-Wohlstand-in-Deutschland/!5882514 | |
| [3] https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/Projekte/Familie_und_Bi… | |
| [4] https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Verdienste/Verdienste-GenderPayGap… | |
| [5] /Einkommen-Alleinerziehender/!5851515 | |
| [6] /Entlastung-wegen-Energiepreisen/!5907697 | |
| [7] /Ampelparteien-zur-Kindergrundsicherung/!5920567 | |
| [8] /Alleinerziehende-Muetter-in-der-Pandemie/!5833213 | |
| [9] https://www.ardaudiothek.de/episode/deep-doku/alleinerziehende-mutter-chris… | |
| ## AUTOREN | |
| Sophie Fichtner | |
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| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Soziale Herkunft im Sport: Einsame Klasse | |
| Deutsche Athlet:innen stammen überproportional häufig aus privilegierten | |
| Verhältnissen. Für Arbeiterkinder gibt es kaum ein Bewusstsein. | |
| Neuer Familienbericht: Hohes Armutsrisiko für Alleinerziehende | |
| Vor allem für alleinerziehende Mütter ist das Armutsrisiko groß. Der neue | |
| Familienbericht empfiehlt die gezielte Unterstützung Alleinerziehender. | |
| Essensausgabe bei der Tafel: Nicht anfassen! | |
| Als alleinerziehende Mutter ist unsere Autorin auf die Tafel angewiesen. | |
| Doch sie geht dort nicht mehr hin, weil sie sich gedemütigt fühlt. | |
| Alleinerziehende in Berlin: Allein gefährdet | |
| Alleinerziehende leiden oft an psychischen und körperlichen Problemen. Bei | |
| der Landesgesundheitskonferenz werden Gesundheitsziele für sie vorgestellt. | |
| Studie über Alleinerziehende: In der Armutsfalle | |
| Alleinerziehende sind laut einer Studie am stärksten von Armut betroffen. | |
| Die geplante Kindergrundsicherung könnte die Lage noch verschlechtern. | |
| Soziale Gerechtigkeit: Haushaltshilfe auf Staatskosten | |
| Die Linkspartei legt einen Sechs-Punkte-Plan vor, um Alleinerziehende | |
| besser zu unterstützen. Diese sind besonders stark von Armut gefährdet. | |
| Ampelkoalition reformiert Familienrecht: Alles Familie | |
| Co-Eltern, Alleinerziehende, Polyamore: Die Gesellschaft ist bunter, als es | |
| das Gesetzbuch vorsieht. Wem könnte die Verantwortungsgemeinschaft nutzen? | |
| Kinderarmut in Berlin: „Ein Hotspot für Kinderarmut“ | |
| Dass Sozialprojekte in den Bezirken gestrichen werden sollen, ist der | |
| falsche Ansatz, sagt Gabriele Schlimper vom Paritätischen | |
| Wohlfahrtsverband. | |
| Alleinerziehende Eltern: Papa allein zu Haus | |
| Insgesamt sind Familien mit nur einem Elternteil seit 2012 weniger | |
| geworden. Die Gesamtzahl der alleinerziehenden Väter nimmt aber zu. | |
| Kinderarmut in Deutschland: Das Armutszeugnis | |
| Mit der Kindergrundsicherung will die Ampelkoalition Kinderarmut bekämpfen. | |
| Ein Treffen mit einer Mutter, die von den Plänen profitieren würde. | |
| Streit um Kindergrundsicherung: „Der Gesetzentwurf kommt“ | |
| Im Bundesrat rasselt eine Initiative zur Kindergrundsicherung durch. | |
| SPD-Politikerin Katja Mast kritisiert deshalb die Union, ist aber | |
| zuversichtlich. | |
| Unterstützung für Stiefmütter und -väter: Her mit dem Unterhalt! | |
| Als Stiefmutter trägt unsere Autorin Verantwortung für zwei kleine Menschen | |
| – auch finanziell. Doch der Staat behandelt sie, als sei sie kinderlos. | |
| Steigende Armut in Berlin: Immer weniger für immer mehr | |
| Berlin hat die zweithöchste Armutsquote der Republik, die Inflation dürfte | |
| die Lage verschlimmern. Senats-Maßnahmen konnten den Trend nicht umkehren. | |
| Forscherin zu Sozialleistungen: „Verzicht als legitime Kritik“ | |
| Warum wollen Menschen kein Geld vom Staat, obwohl sie Anspruch darauf | |
| haben? Die Sozialwissenschaftlerin Jennifer Eckhardt glaubt: auch aus | |
| Protest. | |
| Folgen der Inflation: Eine Plastiktüte voll Rechnungen | |
| Brot, Gas, Socken, alles ist teurer geworden. Was heißt das für Menschen, | |
| die sowieso schon wenig haben? Ein Tag in der Sozialberatung in | |
| Senftenberg. |