# taz.de -- +++ Nachrichten zum Ukrainekrieg +++: Russische Angriffe werden hä… | |
> EU-Innenminister beschließen vereinfachtes Aufnahmeverfahren für | |
> Geflüchtete. Die Verhandlungen zwischen Ukraine und Russland gehen | |
> weiter. | |
Bild: Vor dem Berlaymont-Gebäude der Europäischen Kommission in Brüssel | |
## Russlands Angriffe gegen Großstädte werden härter | |
Eine Woche nach Beginn des Großangriffs auf die Ukraine geht Russland mit | |
zunehmender Härte gegen die Großstädte des Landes vor. Nach der Einnahme | |
der wichtigen Hafenstadt Cherson attackierten die russischen Streitkräfte | |
am Donnerstag unter anderem die Städte Tschernihiw im Norden und Mariupol | |
im Süden. Kreml-Chef Wladimir Putin erklärte nach einem Gespräch mit | |
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Russland werde seinen Kampf | |
„kompromisslos“ fortsetzen. Trotz geringer Erfolgsaussichten nahmen | |
Delegationen aus Kiew und Moskau ihre Verhandlungen über eine Waffenruhe | |
wieder auf. | |
Von der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim aus rückten russische | |
Panzer-Kolonnen am Donnerstag weiter in die südukrainische Region Cherson | |
vor. Die gleichnamige Regionalhauptstadt war bereits am Vortag von Russland | |
erobert worden. Bei Gefechten zwischen russischen und ukrainischen Kämpfern | |
wurden am Donnerstag mindestens 13 Zivilisten und neun ukrainische Soldaten | |
getötet. | |
Gezielte Angriffe auf Wohngebiete meldete am Donnerstag der Bürgermeister | |
der nordukrainischen Stadt Tschernihiw, Wjatscheslaw Tschaus. Russische | |
Kampfflieger hätten im Stadtteil Staraja Podusiwka zwei Schulen sowie | |
Wohnhäuser attackiert, erklärte er auf Telegram. Dabei wurden nach Angaben | |
des dortigen Notdienstes 22 Menschen getötet.Tschaus veröffentlichte ein | |
Video, auf dem Rettungskräfte zu sehen waren, die in den Trümmern | |
zerstörter Gebäude nach Überlebenden suchten. | |
Dramatisch war die Lage auch in der strategisch wichtigen Hafenstadt | |
Mariupol. Dessen Bürgermeister Wadym Boitschenko warf Russland im | |
Messengerdienst Telegram vor, Mariupol belagern zu wollen – und dabei die | |
Blockade Leningrads – des heutigen St. Petersburg – durch die Wehrmacht im | |
Zweiten Weltkrieg als Vorbild zu nehmen. (afp) | |
## EU-Innenminister beschließen vereinfachtes Aufnahmeverfahren | |
Die Innenminister der EU haben sich auf ein vereinfachtes Verfahren zur | |
Aufnahme von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine verständigt. Die Staaten | |
würden vorübergehenden Schutz gewähren, teilte die französische | |
EU-Ratspräsidentschaft am Donnerstag mit. EU-Innenkommissarin Ylva | |
Johansson sprach von einer „historischen Entscheidung“. | |
Die Ressortchefs hatten sich bereits am Sonntag im Grundsatz darauf | |
verständigt, eine Richtlinie aus dem Jahr 2001 zu aktivieren, die den | |
Flüchtenden vorübergehenden Schutz für zunächst ein Jahr garantiert. Das | |
unbürokratische Verfahren soll den Vertriebenen schnell Sicherheit geben | |
sowie das Asylsystem entlasten, weil das vergleichsweise aufwendige | |
Asylverfahren dann nicht notwendig ist. Formell beschließen muss der Rat | |
der EU die Aktivierung der Richtlinie. Die Staats- und Regierungschefs der | |
EU-Staaten kommen in der nächsten Woche wieder zusammen. | |
Der Vorschlag der EU-Kommission sah vor, dass die Regelung für alle | |
Flüchtlinge mit ukrainischem Pass gilt sowie für Menschen, die ihren | |
regelmäßigen Aufenthalt in der Ukraine haben, etwa Flüchtlinge aus anderen | |
Ländern, die nicht in ihre Heimat zurückkönnen. Andere, die für einen | |
begrenzten Zeitraum in der Ukraine waren, sollen über die EU einen sicheren | |
Transit zurück in ihre Heimatländer bekommen. (epd) | |
## Gespräche zwischen Ukraine und Russland haben begonnen | |
Die zweite Runde der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über | |
eine Waffenruhe hat am Donnerstag begonnen. Das belarussische | |
Staatsfernsehen zeigte am Nachmittag Aufnahmen, wie die beiden Delegationen | |
an einem Tisch Platz nahmen und sich die Hand gaben. Die Vertreter von | |
Russland und der Ukraine trafen sich im Westen von Belarus. (dpa) | |
## Georgien reicht Antrag für EU-Mitgliedschaft ein | |
Georgien hat offiziell einen Antrag für die Aufnahme in der Europäischen | |
Union (EU) eingereicht. „Wir beantragen heute die EU-Mitgliedschaft“, | |
erklärte am Donnerstag Regierungschef Irakli Garibaschwili nach der | |
Unterzeichnung des Antrags. Georgien sei ein „europäischer Staat“. (afp) | |
## „Fridays for Future“ demonstriert gegen Krieg in der Ukraine | |
Tausende Klimaaktivist:innen der [1][Bewegung „Fridays for Future“] | |
haben am Donnerstag vor dem Berliner Reichstag gegen den Krieg in der | |
Ukraine protestiert. „Wir demonstrieren in Solidarität mit den Menschen vor | |
Ort“, sagte die Sprecherin der Bewegung, Carla Reemtsma, am Donnerstag in | |
Berlin dem Evangelischen Pressedienst (epd): „Das ist ein fossiler Krieg, | |
die Antwort darauf muss der Ausstieg aus den fossilen Energien sein und der | |
Einstieg in die Erneuerbaren.“ Das Beharren auf der Nutzung fossiler | |
Energiequellen sei einer der Treiber dieses Krieges. | |
Polizeiangaben zufolge beteiligten sich 5.000 Menschen an der | |
Demonstration. Teilnehmer trugen Plakate und Transparente mit der | |
Aufschrift „Stop War“(Stoppt den Krieg) und „For Ukraine – Against Blod… | |
and Invasion“ (Für die Ukraine – Gegen Blutvergießen und Invasion). | |
„Fridays for Future“ hatte Kundgebungen in zahlreichen deutschen Städten | |
organisiert. „Wir sind solidarisch mit der Ukraine, mit den Menschen, deren | |
Heimat zum Schlachtfeld für einen ungleichen Kampf geworden ist“, hieß es | |
in dem Aufruf für weltweite Demonstrationen. | |
Bei der Demonstration in Berlin sprachen auch mehrere Russen und Ukrainer. | |
Viktoria, eine junge Frau aus Moskau bat „aus vollstem Herzen um | |
Vergebung“. Eine Berliner Schülerin forderte dazu auf, nicht nur die Opfer | |
auf ukrainischer Seite zu beachten. „Viele Menschen in Russland sind mutig | |
auf die Straße gegangen, um für den Frieden in der Ukraine zu | |
demonstrieren, wohl wissend, welche Strafen sie erwarten können“, sagte | |
Lena Tran, die Sprecherin des Berliner Lilienthal-Gymnasiums. (epd) | |
## Klingbeil: Schröder ist in der SPD isoliert | |
Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) steht in seiner Partei nach Ansicht des | |
Vorsitzenden Lars Klingbeil wegen seiner Verbindungen zu Russland völlig | |
allein da. In einer Sitzung des SPD-Vorstands mit dem Länderrat sei | |
deutlich geworden, dass Schröder „komplett isoliert“ sei, sagte Klingbeil | |
am Donnerstag. Es gebe niemanden, der Schröders Gebaren „auch nur | |
ansatzweise gutheißt“ oder es rechtfertige. (afp) | |
## Erdgas für Deutschland könnte künftig aus Afrika kommen | |
Deutschland kann seine Abhängigkeit von russischem Erdgas nach Einschätzung | |
der Wirtschaft durch mehr Importe aus Afrika drücken. | |
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sei bis in die USA gereist, um dort | |
verflüssigtes Erdgas (LNG) einzukaufen, so der Afrika-Verein der deutschen | |
Wirtschaft am Donnerstag. „Er sollte aber auch nach Afrika reisen, denn | |
kurzfristig können und wollen afrikanische Länder wie Algerien, Ägypten, | |
Nigeria und Angola Gas nach Europa liefern, um unsere Abhängigkeit von | |
russischen Importen zu verringern“, sagte deren Vorsitzender Stefan | |
Liebing. „Algerien liefert bereits zuverlässig Erdgas nach Südeuropa und | |
hat in den letzten Tagen angekündigt, die Liefermenge kurzfristig auch | |
erhöhen zu können.“ Über die 750 Kilometer lange Medgaz-Pipeline, die | |
gerade erweitert werde, fließe das algerische Gas unter dem Mittelmeer | |
bereits in die EU. | |
Auch Ägypten, Nigeria und Angola seien Produzenten von LNG und wären in der | |
Lage, mehr Flüssiggas nach Europa zu exportieren. „Dafür braucht es auch | |
gar keine Flüssiggasterminals in Deutschland, denn es gibt schon jetzt | |
insgesamt 20 solcher Terminals in Europa“, sagte Liebing. Zusammen könnten | |
diese vier afrikanischen Länder einen signifikanten Beitrag zur | |
Versorgungssicherheit Deutschlands und Europas mit Erdgas leisten und die | |
Abhängigkeit von Importen aus Russland senken. „Es braucht nur den | |
politischen Willen, jetzt mit diesen Ländern entsprechende Verträge zu | |
schließen.“ (rtr) | |
## 🐾 Vika holt die Leute raus | |
Die 30-jährige Ukrainerin Vika hilft Menschen, aus dem ostukrainischen | |
Charkiw zu fliehen. Einmal am Tag fährt sie mit ihrem Kleinbus in die | |
Stadt. [2][Ein Erlebnisbericht], den Barbara Oertel aufgeschrieben hat. | |
## China hat nicht um Olympia-Verschiebung wegen des Einmarschs in Ukraine | |
gebeten | |
China hat Russland nach eigenen Angaben nicht um eine Verschiebung der | |
Invasion in der Ukraine bis nach den Olympischen Winterspielen in Peking | |
gebeten. Außenamtssprecher Wang Wenbin nannte einen entsprechenden Bericht | |
der New York Times am Donnerstag vor der Presse in Peking „falsche | |
Nachrichten“: „Eine solche Methode, die Aufmerksamkeit abzulenken und | |
Schuld zuzuweisen, ist verabscheuungswürdig.“ Der Sprecher wiederholte | |
Beschuldigungen, wonach die Nato-Erweiterung Ursache des Konflikts sei. | |
„Jene, die das Problem schaffen, sollten auch diejenigen sein, die es | |
lösen.“ | |
Die New York Times bezog sich auf einen „westlichen Geheimdienstbericht“. | |
Danach habe ein hoher chinesischer Offizieller einem russischen Konterpart | |
Anfang Februar gesagt, nicht vor dem Ende der Winterspiele in der Ukraine | |
einzumarschieren, wie ein hoher US-Regierungsbeamter und ein europäischer | |
Beamter berichtet hätten. Tatsächlich marschierte Russland erst nach der | |
Schlussfeier am 20. Februar in die Ukraine ein. | |
Zur Eröffnung der Spiele war Russlands Präsident Wladimir Putin am 4. | |
Februar noch mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping in Peking | |
zusammengetroffen. Beide Präsidenten bekräftigten dabei ihre „strategische | |
Partnerschaft“, demonstrierten den Schulterschluss gegen den Rivalen USA | |
und verurteilten die Nato-Osterweiterung. Der Geheimdienstbericht deutete | |
laut New York Times nicht unbedingt an, dass ein Austausch über die | |
Invasion zwischen Putin und Xi Jinping stattgefunden habe. | |
Das Blatt hatte zuvor schon US-Quellen zitiert, dass Peking mehrfach von | |
den Amerikanern gewarnt worden sei, dass eine russische Invasion in die | |
Ukraine bevorstehe. Doch habe die chinesische Seite die Möglichkeit | |
abgetan. (dpa) | |
## Ukraine fordert Reparationen von Russland | |
Vor neuen geplanten Verhandlungen mit Russland hat die ukrainische Führung | |
Schadenersatz für die Kriegsschäden gefordert. „Ihr werdet uns alles | |
ersetzen, was Ihr der Ukraine angetan habt. In vollem Umfang“, sagte der | |
ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer am Donnerstag | |
veröffentlichten Videobotschaft. An Russland gerichtet, betonte Selenskyj: | |
„Lernt die Wörter Reparationen und Kontributionen.“ Kiew plane, jedes Haus, | |
jede Straße, jede Stadt wieder aufzubauen. Keiner der Toten werde | |
vergessen. | |
Selenskyj sagte, die geplante internationale Legion solle eine Größe von 16 | |
000 Kämpfern haben. Die ersten Freiwilligen aus dem Ausland seien bereits | |
eingetroffen. „Sie kommen, um die Freiheit, das Leben zu verteidigen. Für | |
uns, für uns alle“, sagte der Staatschef. Der 44-Jährige hat per Erlass | |
allen freiwilligen Kämpfern aus dem Ausland eine visafreie Einreise | |
garantiert. | |
Der Angriff Russlands auf die Ukraine begann vor einer Woche. UN-Angaben | |
zufolge wurden seitdem mehr als 140 Zivilisten getötet, die Ukraine spricht | |
von mehr als 2000. Die russische Armee bezifferte die eigenen Verluste mit | |
etwa 500 Toten. Die ukrainischen Streitkräfte machten bisher keine Angaben | |
zu eigenen Verlusten. (dpa) | |
## Glockengeläut in Europas Großstädten | |
Die Glocken vieler großer Kirchen in Europa läuten für den Frieden in der | |
Ukraine. Unter anderem in Rom, Paris und Köln erklingen die Glocken, um den | |
Menschen in der Ukraine Solidarität auszudrücken und um die Toten des | |
Krieges zu trauern. Von Norwegen bis Malta, von Spanien bis zur Ukraine | |
würden die Kirchen nicht schweigen, teilt der Europäische Verband der | |
Dombaumeister mit. „Europa brennt – wir wollen am Donnerstag, den 3. März | |
2022 um 12 Uhr die Glocken unserer Kirchen für sieben Minuten läuten | |
lassen, eine Minute für jeden Tag dieses sinnlosen Krieges.“ Mit dem Läuten | |
werde für alle gebetet, die vom Krieg betroffen sind. „Mit dem Läuten beten | |
wir für den Frieden.“ (rtr) | |
## VW setzt Russland-Geschäft aus | |
Volkswagen setzt sein Russland-Geschäft wegen des Krieges gegen die Ukraine | |
aus. „Vor dem Hintergrund des russischen Angriffs hat der Konzernvorstand | |
entschieden, die Produktion von Fahrzeugen in Russland bis auf weiteres | |
einzustellen“, hieß es am Donnerstag aus Wolfsburg. Auch Exporte der | |
größten europäischen Autogruppe nach Russland würden „mit sofortiger | |
Wirkung gestoppt“. (dpa) | |
## Eine Million Menschen auf der Flucht | |
In den sieben Tagen seit Beginn des russischen Einmarsches sind eine | |
Million Menschen in die Nachbarländer der Ukraine geflohen. Das teilt der | |
Chef des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR), Filippo | |
Grandi, auf Twitter mit. „Für viele weitere Millionen in der Ukraine ist es | |
an der Zeit, dass die Waffen schweigen, damit lebensrettende humanitäre | |
Hilfe geleistet werden kann.“ (rtr) | |
## 🐾 Vor dem Krieg sind alle gleich | |
In der ukrainischen Hauptstadt ereilt einen der Luftalarm im Supermarkt und | |
die Verkäuferin steckt alle Kunden in den Lagerraum. Eindrücke aus Kiew. | |
Den persönlichen Bericht von Anastasia Magasowa finden Sie [3][hier.] | |
## Gespräche zwischen Russland und Ukraine vorrausichtlich um 13 Uhr | |
Die Gespräche zwischen der Ukraine und Russland über eine Waffenruhe | |
könnten um 13 Uhr (MEZ) beginnen. Das meldet die belarussische | |
Nachrichtenagentur Belta unter Berufung auf einen russischen Unterhändler. | |
Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagt, die Beratungen würden in | |
Kürze beginnen. (rtr) | |
## 🐾 Schützenhilfe für Putin | |
Die Ukraine fürchtet einen Großangriff durch das Nachbarland Belarus. Doch | |
dort könnte es auch Verbündete geben. Den Bericht von Barbara Oertel finden | |
Sie [4][hier]. | |
## Mariupols Stadtrat wirft Russland Genozid vor | |
Der Stadtrat von Mariupol wirft Russland „Genozid an der ukrainischen | |
Bevölkerung“ vor. Russland halte die Hafenstadt unter kontinuierlichem | |
Beschuss und beschädige seit sieben Tagen vorsätzlich die zivile | |
Infrastruktur. Kaputte Brücken und Gleise machten Evakuierungen und | |
Lieferungen von Versorgungsgütern unmöglich. Die Wasser- und | |
Energieversorgung werde behindert, ebenso wie die Möglichkeit zu heizen. | |
Der Stadtrat fordert die Einrichtung humanitärer Korridore. (rtr) | |
## Selenskyj: „Wir haben nichts zu verlieren außer unserer eigenen | |
Freiheit“ | |
Die ukrainischen Verteidigungslinien halten Präsident Wolodymyr Selenskyj | |
zufolge bislang den russischen Angriffen stand. Der Beschuss habe seit | |
Mitternacht nicht nachgelassen, sagt er in einer neuen Videobotschaft. Die | |
veränderte Taktik Russlands und der Beschuss von Zivilisten in den Städten | |
zeige, dass die Ukraine dem ursprünglichen Plan Moskaus, einen schnellen | |
Sieg durch einen Landangriff zu erringen, erfolgreich Widerstand geleistet | |
habe. Die Ukraine erhalte täglich Waffenlieferungen von internationalen | |
Verbündeten. Zudem hätten sich bislang 16.000 Freiwillige aus dem Ausland | |
gemeldet, um für die Ukraine zu kämpfen. „Wir haben nichts zu verlieren | |
außer unserer eigenen Freiheit“, sagte Selenskyj. (rtr) | |
## Ukrainische Diplomaten in Lettland angekommen | |
Ukrainische Diplomaten aus Moskau sind am Mittwochabend in Lettland | |
eingetroffen. Das teilt der lettische Außenminister Edgars Rinkevics über | |
Twitter mit. Lettland heiße die ukrainischen Diplomaten willkommen, | |
schreibt er. Sein Land hatte den Diplomaten nach einem Hilfegesuch am | |
Samstag Zuflucht angeboten. (rtr) | |
## Russischer Sender Echo Moskwy aufgelöst | |
Nach der Sperrung durch die russischen Behörden hat der unabhängige | |
Radiosender Echo Moskwy (Moskauer Echo) seine Auflösung bekannt gegeben. | |
„Der Verwaltungsrat von Echo Moskwy hat mehrheitlich entschieden, den | |
Radiosender und die Website aufzulösen“, erklärte Chefredakteur Alexej | |
Wenediktow am Donnerstag auf Telegram. Die Behörden hatten den Sender am | |
Dienstag wegen dessen Berichterstattung über die Invasion in der Ukraine | |
mit einem Sendeverbot belegt. | |
Auch der unabhängige Fernsehsender Doschd war wegen der „absichtlichen“ | |
Verbreitung „falscher Informationen“ gesperrt worden. Russische Medien | |
waren nach dem Einmarsch in die Ukraine angewiesen worden, nur offizielle | |
Informationen der russischen Behörden für ihre Berichterstattung zu | |
verwenden. Die Behörden stellen den Angriffskrieg auf die Ukraine lediglich | |
als „speziellen Militäreinsatz“ dar. | |
Echo Moskwy, das mehrheitlich im Besitz des Gaskonzerns Gazprom ist, wurde | |
1990 gegründet und gilt als eines der angesehensten Medien Russlands. Es | |
war einer der wenigen Sender, auf denen sich auch Oppositionelle äußern | |
konnten. Chefredakteur Wenediktow pflegte aber auch Beziehungen zum Kreml. | |
Russland ist nach Angaben von Nichtregierungsorganisationen eines der | |
restriktivsten Länder der Welt in Bezug auf die Pressefreiheit. Im jüngsten | |
Pressefreiheitsindex von „Reporter ohne Grenzen“ belegt das Land Platz 150 | |
von 180. (afp) | |
## EU-Innenminister treffen sich in Brüssel | |
Bundesinnenministerin Nancy Faeser geht davon aus, dass die EU-Ressortchefs | |
bei ihrem Treffen heute den rechtlichen Rahmen für die Aufnahme von | |
Flüchtlingen setzen werden. Es werde dann etwa eine Woche dauern, bis die | |
Vorgaben in Gang gesetzt würden, sagt die SPD-Politikerin bei ihrer Ankunft | |
am Ratsgebäude in Brüssel. Wie viele Menschen aus dem Kriegsgebiet nach | |
Deutschland kämen, sei noch nicht absehbar. (rtr) | |
## Offenbar Radio- und Fernsehzentrum getroffen | |
Die russischen Streitkräfte haben der Nachrichtenagentur Interfax zufolge | |
beim Beschuss der ukrainischen Hauptstadt Kiew ein Radio- und | |
Fernsehzentrum getroffen. Zudem hätten russische Truppen die Stadt | |
Balaklija in der Nähe der ostukrainischen Millionenstadt Charkiw | |
eingenommen, meldet Interfax unter Berufung auf das russische | |
Verteidigungsministerium. Erst am Dienstag waren Raketen in einem | |
Fernsehturm in Kiew eingeschlagen, was nach Angaben der Regierung in Moskau | |
ein gezielter Angriff auf die ukrainische Informationskriegführung gewesen | |
sein soll. (rtr) | |
## Deutschland liefert 2.700 Flugabwehrraketen aus NVA-Beständen | |
Deutschland liefert weitere Waffen an die Ukraine. Das | |
Bundeswirtschaftsministerium genehmigte auf Antrag der Bundeswehr die | |
Weitergabe von 2.700 Flugabwehrraketen vom Typ „Strela“, wie die | |
Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag aus Ministeriumskreisen erfuhr. Es | |
handele sich um Waffen sowjetischer Produktion aus ehemaligen Beständen der | |
Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR. | |
Am Mittwoch hatte die Bundesregierung bereits 1.000 Panzerabwehrwaffen und | |
500 Boden-Luft-Raketen aus Bundeswehr-Beständen an die Ukraine übergeben. | |
Deutschland hatte es im Vorfeld des russischen Einmarsches noch abgelehnt, | |
die Ukraine mit Waffen zu beliefern. Die Regierung verwies dabei auf ihre | |
generelle Politik, keine tödlichen Waffen in Krisengebiete zu schicken. | |
Nach Beginn der russischen Offensive am vergangenen Donnerstag änderte sie | |
diese Position. (dpa) | |
## Russland und Belarus von Paralympics in Peking ausgeschlossen | |
Russland und Belarus dürfen wegen des Ukraine-Krieges nun doch nicht an den | |
am Freitag beginnenden [5][Winter-Paralympics in Peking] teilnehmen. Das | |
gab das Internationale Paralympische Komitee (IPC) am Donnerstag bekannt | |
und revidierte damit seine Entscheidung vom Vortag. (dpa) | |
## Lage in Cherson unklar | |
In der umkämpften Stadt Cherson am Schwarzen Meer ist die militärische Lage | |
nach Angaben des britischen Geheimdienstes unklar. Einige russische Truppen | |
seien in die Stadt vorgerückt, heißt es in einem aktuellen Lagebericht. Das | |
russische Verteidigungsministerium hatte am Mittwoch erklärt, Cherson sei | |
eingenommen. Ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj | |
sagte jedoch, die Stadt am Schwarzen Meer werde weiterhin verteidigt. Am | |
späten Mittwochabend erklärte der Bürgermeiser Igor Kolychajew, russische | |
Truppen seien in den Straßen der Stadt und in das Ratsgebäude eingedrungen. | |
(rtr) | |
## 🐾 Etwas, das uns allen wichtig ist | |
Deutschland entdeckt den liberalen Pragmatismus. Uns eint der Wunsch, Putin | |
mit dem Überfall auf die Ukraine nicht durchkommen zu lassen. Das Essay von | |
Stephan Wackwitz über deutsche Reaktionen auf den Einmarsch in die Ukraine | |
finden Sie [6][hier]. | |
## Hilfsorganisationen warnen vor wachsendem Hunger | |
Angesichts steigender Getreidepreise infolge des Kriegs im wichtigen | |
Anbauland Ukraine warnen Landwirtschaftsvertreter und Hilfsorganisationen | |
vor einer globalen Krise und wachsendem Hunger auf der Welt. Die | |
Getreidepreise am Weltmarkt seien bereits im Herbst 2021 nach den | |
Corona-Lockdowns stark gestiegen, sagte Udo Hemmerling, | |
Vize-Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, dem „RedaktionsNetzwerk | |
Deutschland“ (Donnerstag). Dies setze sich nun weiter fort. Rafaël | |
Schneider von der Welthungerhilfe sagte, Handelsbeeinträchtigungen infolge | |
des Kriegs träfen vor allem Länder im Nahen Osten und Afrika, die teilweise | |
70 Prozent ihres Weizens importierten. (epd) | |
## 139.000 Geflüchtete in Rumänien angekommen | |
In Rumänien sind nach Angaben der Grenzpolizei mehr als 139.000 Flüchtlinge | |
aus der Ukraine angekommen. Knapp 88.000 von ihnen seien bereits in ein | |
anderes Land weitergereist, heißt es in Daten der Grenzpolizei. Die | |
Flüchtlinge seien über die vier Grenzübergänge zwischen Rumänien und der | |
Ukraine gekommen sowie über die Grenze mit Moldawien. Das Land liegt | |
zwischen der Ukraine und Rumänien. (rtr) | |
## 🐾 „Moskau droht eine akute Situation“ | |
Deutschland muss sich auf ein Ende der Gaslieferungen aus Russland | |
einstellen, sagt der Ökonom Jens Südekum. Das wäre auch ein Problem für | |
Putin. Das ganze Interview finden Sie [7][hier]. | |
## Ukraine fordert Sicherheitskorridore | |
Die Ukraine fordert Korridore, durch die die Menschen mit [8][Hilfsgütern | |
versorgt werden] können. Kinder müssten in Sicherheit gebracht werden, | |
Lebensmittel, Medikamente und Rettungswagen seien dringend nötig, sagt ein | |
Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. (rtr) | |
## Mariupol weiter eingekesselt | |
Die pro-russischen Separatisten in Donezk drohen mit einem Angriff auf die | |
Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer. Die Stadt könnte gezielt angegriffen | |
werden, sollten die ukrainischen Truppen sich nicht ergeben, meldet die | |
russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf den | |
Separatistenkommandeur Eduard Basurin. Russische und separatistische | |
Truppen haben die Stadt mit ihren 430.000 Einwohnern nach eigenen Angaben | |
eingekesselt. (rtr) | |
## Biden begrüßt Votum der Vollversammlung | |
US-Präsident Joe Biden begrüßt das Votum der Generalversammlung der | |
Vereinten Nationen (UN), Russland für den Einmarsch in die Ukraine zu | |
verurteilen. Die UN-Resolution zeige „das Ausmaß der weltweiten Empörung | |
über den schrecklichen Angriff Russlands auf einen souveränen Nachbarn und | |
demonstriert eine beispiellose weltweite Einheit“, sagt Biden. (rtr) | |
## OSZE-Beobachterin ums Leben gekommen | |
Eine Militärbeobachterin der Sonderbeobachtungsmission der Organisation für | |
Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ist am Dienstag während des | |
Beschusses von Charkiw getötet worden. Sie sei ums Leben gekommen, „als sie | |
in einer Stadt, die zu einem Kriegsgebiet geworden ist, Vorräte für ihre | |
Familie besorgte“, teilt die OSZE mit. (rtr) | |
## Den Haag geht möglichen Kriegsverbrechen nach | |
Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) geht vor dem Hintergrund des | |
russischen Einmarschs in die Ukraine nach dem Antrag von 39 Mitgliedstaaten | |
möglichen Kriegsverbrechen nach. Die Untersuchung werde unverzüglich | |
eingeleitet und umfasse alle früheren und aktuellen Vorwürfe von | |
Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder Völkermord, die | |
seit dem 21. November 2013 in irgendeinem Teil des ukrainischen | |
Hoheitsgebiets begangen wurden, sagte der Chefankläger des Haager | |
Gerichtshofs, Karim Khan. (rtr) | |
🐾 141 Staaten gegen Putin | |
Mit deutlicher Mehrheit verurteilt die UN-Generalversammlung den russischen | |
Angriffskrieg. Nur vier Staaten stimmen mit Russland. Unseren Bericht von | |
taz-Korrespondent Andreas Zumach finden Sie [9][hier]. | |
3 Mar 2022 | |
## LINKS | |
[1] /Schwerpunkt-Fridays-For-Future/!t5571786 | |
[2] /Eindruecke-aus-Charkiw/!5838920 | |
[3] /Leben-in-Kiew/!5838923 | |
[4] /Rolle-von-Belarus-im-Ukraine-Krieg/!5838916 | |
[5] /Paralympics-mit-Russland-und-Belarus/!5835505 | |
[6] /Deutsche-Reaktionen-auf-Putins-Krieg/!5838876 | |
[7] /Oekonom-zu-Stopp-der-Gaslieferungen/!5835533 | |
[8] /Leben-in-Kiew/!5838923 | |
[9] /UN-Generalversammlung-verurteilt-Krieg/!5839174 | |
## AUTOREN | |
Leonie Gubela | |
Simone Schmollack | |
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