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# taz.de -- Rolle von Belarus im Ukraine-Krieg: Schützenhilfe für Putin
> Die Ukraine fürchtet einen Großangriff durch das Nachbarland Belarus.
> Doch dort könnte es auch Verbündete geben.
Bild: Lukaschenko behauptet, seine Armee sei nicht an kriegerischen Aktionen ge…
Leisten belarussische Soldaten ihren russischen Verbündeten schon aktiv
Schützenhilfe im Krieg gegen die Ukraine? Noch am Dienstag hatte der
[1][belarussische Präsident Alexander Lukaschenko] vollmundig verkündet,
seine Armee sei nicht an den kriegerischen Aktionen beteiligt, und das
werde auch so bleiben.
Doch das dürfte nicht der Wahrheit entsprechen. So meldete das ukrainische
Nachrichtenportal Ukrainska Prawda am Dienstag, dass belarussische Truppen
in das Tschernigiwer Gebiet eingedrungen seien. Das habe der Sprecher der
territorialen Kampftruppen Sewer (Norden), Witali Kirillow, mitgeteilt. Sie
seien dort vor mehreren Tagen einmarschiert und an ihren Uniformen zu
erkennen, die die Markierung 0 trügen.
Doch das könnte noch längst nicht alles sein. Am Mittwoch teilte das
ukrainische Verteidigungsministerium mit, dass die belarussische Armee in
Alarmbereitschaft versetzt worden sei und ein groß angelegter Angriff
bevorstünde. „Belarus, ein künftiger Satellit der Russischen Föderation,
leistet der russischen Armee Hilfe bei der Stationierung auf ihrem
Territorium und bei der Bewaffnung des Feindes. Fortan wird Belarus
wahrscheinlich die russischen Invasoren im russisch-ukrainischen Krieg
unterstützen und dazu beitragen, die Ziele der Besatzer zu erreichen“,
heißt es in einer Erklärung des Ministeriums, die der ukrainische Dienst
der BBC veröffentlichte.
Von Kampfeinsätzen belarussischer Soldaten in der Ukraine berichtet auch
die britische Times – allerdings auf ukrainischer Seite. So sind in einem
Video, das die unabhängige belarussische Nachrichtenagentur Nexta
veröffentlichte, maskierte Männer in Kiew zu sehen, die ihre belarussischen
Kameraden auffordern, sich ihnen anzuschließen.
## Zwischen „Lukaschisten“ und Verbündeten unterscheiden
Laut Times sollen auch tschetschenische Kämpfer zur ukrainischen Seite
übergelaufen sein. Bilder, die der Telegram-Kanal „Itschkeria – Helden,
Feinde und Verräter“ veröffentlichte, machen sich über die Armee von
Tschetscheniens Präsidenten Ramsan Kadyrow lustig. Dort heißt es: „Echte
Tschetschenen. Die sollten nicht mit Kadyrows Schweinen verwechselt werden,
die nur für Foto-Shootings taugen.“
Unterdessen wandte sich auch der Berater des ukrainischen Präsidenten
Wolodimir Selenski, Alexei Arestowitsch, an die belarussischen Soldaten. Er
forderte sie auf, sich den ukrainischen Streitkäften anzuschließen. Es sei
wichtig, zwischen „Lukaschisten“ und denjenigen zu unterscheiden, die für
die Ukraine seien.
Der Oberstleutnant der Reserve und Kommandeur der Luftangriffsbrigade in
Brest, Waleri Sachtschik, rief die belarussische Armee dazu auf, sich
verbrecherischen Befehlen, die Ukraine anzugreifen, zu verweigern. Das
berichtete das unabhängige belarussische Nachrichtenportal Chartija 97.
„Das ist nicht unser Krieg. Ihr werdet Eure Heimat, Euer Zuhause und Eure
Familien nicht verteidigen. Euch erwarten nur Schande, Demütigung, Blut und
Tod. Das belarussische Volk wird zum Paria, und das für Jahrzehnte“,
zitiert Chartija 97 den Militär.
Bereits am Dienstag hatte das russischsprachige Nachrichtenportal
Nastojaschee Wremja berichtet, in Russland würden verstärkt auch Migranten
aus Usbekistan für einen Einsatz in der Ukraine rekrutiert. Geködert würden
sie mit einem Monatslohn von umgerechnet rund 500 Euro sowie dem
Versprechen, alsbald die russische Staatsbürgerschaft zu erhalten.
2 Mar 2022
## LINKS
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## AUTOREN
Barbara Oertel
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Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
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Kolumne Krieg und Frieden
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