| # taz.de -- Pankows Stadträtin über Wohnungsbau: „Der Bedarf ist immens“ | |
| > Rona Tietje (SPD) soll den Wohnungsbau ankurbeln. Ein Gespräch über | |
| > private Investoren, die Grünen im Bezirk, das Colosseum – und die | |
| > Kreuzkröte. | |
| Bild: Neubau in Pankow – dringend gesucht | |
| taz: Frau Tietje, acht der zwölf Bezirksbürgermeister haben [1][einen | |
| Protestbrief an Finanzsenator Daniel Wesener (Grüne) geschrieben]. Sie | |
| fordern die Rücknahme von Sparforderungen in Höhe von 80 Millionen Euro. | |
| Wie stehen Sie zu diesem Brief? | |
| Rona Tietje: Die Bezirke haben ein massives Problem: Wir sollen für immer | |
| mehr Aufgaben zuständig sein, aber das Personal dafür fehlt, und wir haben | |
| kein Geld für die nötigen Stellen. Eigentlich habe ich keine Lust auf | |
| dieses Ping-Pong-Spiel mit Protestbriefen. Aber es wurde schon vorher | |
| versucht, auf andere Art und Weise zu Senator Wesener durchzudringen. Ohne | |
| Erfolg offenbar. | |
| Wesener sagt, er selbst habe auch keine Lust auf dieses Ping-Pong-Spiel und | |
| betont, er spare nicht. | |
| Der Bezirk Pankow wird es irgendwie schaffen, einen Haushalt aufzustellen, | |
| der nicht gleich von der Senatsverwaltung für Finanzen als | |
| verfassungswidrig kassiert wird. Aber die Spielräume sind geringer. | |
| Können Sie ein Beispiel nennen? | |
| Wir Bezirke sollen die Mobilitätswende umsetzen. Ich habe in meinem Amt | |
| zwei Verkehrsplaner und eine Stelle für Mobilität. Sonst nichts. Im | |
| nächsten Schritt brauchen wir zwei Stellen für die Fußwegplanung. Die | |
| sollen sich die Bezirke aus den Rippen schneiden aus Stellen, die sie nicht | |
| haben. Wie soll das gehen? In anderen Ressorts ist die Lage ähnlich. | |
| Die komplizierten Beziehungen zwischen Bezirken und Senat sind schon lange | |
| ein Thema. Derzeit besteht die einzigartige Situation, dass in allen | |
| Bezirken die Bürgermeister*innen von einer der drei Regierungsparteien | |
| im Land, SPD, Grüne und Linke, gestellt werden. Wäre das nicht eine Chance | |
| für eine neue Form der Zusammenarbeit? | |
| Absolut. Und diese Chance muss genutzt werden. Ich glaube, dass man sich | |
| auf klare Spielregeln verständigen kann. Einen gewissen Kulturwandel sehe | |
| ich bereits beim Senat. Beim Thema Wohnungslosigkeit zum Beispiel habe ich | |
| so oft Vorwürfe gehört, dass die Bezirke nicht genug machen. Das fand ich | |
| schwierig. Und das habe ich zumindest in dieser Auftaktphase des neuen | |
| Senats noch nicht erlebt. | |
| Wir wollen ja eigentlich über Pankow reden. Haben Sie schon einmal eine | |
| Kreuzkröte gesehen? | |
| (lacht) In echt noch nicht. | |
| Aber lachen können Sie noch über die Frage. | |
| Klar. Sie spielen auf das Thema Krieger beziehungsweise [2][die Bebauung am | |
| Pankower Tor] an. | |
| Richtig. Nachdem dort eine Population der geschützten Kreuzkröte entdeckt | |
| wurde, liegt das Investitionsvorhaben mit geplanten 2.000 Wohnungen und | |
| Gewerbe erneut auf Eis. | |
| Wir sind ganz optimistisch, dass wir es hinkriegen, dieses Bauprojekt nicht | |
| dauerhaft zu gefährden. | |
| Zudem gab es ja [3][ein Spitzengespräch] zwischen Ihnen, Bausenator Andreas | |
| Geisel (SPD), Umweltsenatorin Bettina Jarasch (Grüne) und dem Investor. Was | |
| ist dabei herausgekommen? | |
| Das war eher ein Auftakt. Frau Jarasch hat zugesichert, sowohl für die | |
| Kreuzkröten wie für das Bauprojekt eine gute Lösung zu finden. Wir schauen, | |
| ob Teile der Population eventuell innerhalb von Berlin umgesiedelt werden | |
| können – was nicht einfach ist, weil sehr spezielle Bedingungen nötig sind, | |
| mit sowohl feuchten wie auch trockenen Böden. | |
| Der NABU klagt jetzt. Was passiert, wenn er Recht bekommt: Wäre ein Plan B | |
| möglich, der bedeutet, fünf bis zehn Hektar der Fläche rauszunehmen? | |
| Das wäre schwierig. Wir haben in langem Vorlauf eine Konzeption erarbeitet | |
| mit einer umfassenden Bürgerbeteiligung. Aber wir sind relativ optimistisch | |
| und die Naturschutzbehörde übrigens auch, dass die Umsiedlung gelingt. | |
| Sie sind zuständig für Stadtentwicklung und Bürgerdienste. Beides sind | |
| harte Brocken. War das Ihr Wunschressort? | |
| Ja, ich wollte das, insbesondere das Thema Stadtentwicklung – weil ich | |
| damit auch die entscheidenden sozialen Fragen verbunden sehe. | |
| In der vergangenen Legislatur waren Sie Stadträtin für Soziales. | |
| Viele aktuelle sozialpolitische Probleme kann man nur über das Thema | |
| Städtebau lösen. Zahlreiche Menschen wohnen in zu kleinen Wohnungen. Eltern | |
| fragen sich, ob sie ein weiteres Kind haben können, weil die Wohnung zu | |
| klein dafür ist und sie nichts anderes Bezahlbares finden, auch viele | |
| Geflüchtete, die schon einen Job haben, haben kaum eine Chance auf eine | |
| Wohnung. | |
| Wenn man sieht, wie lange ein großes Wohnungsprojekt wie das Pankower Tor | |
| dauert, hält man es kaum für möglich, dass die nötigen Wohnungen schnell | |
| genug fertig werden… | |
| Das Pankower Tor hat viel zu lange gedauert. Aber inzwischen sind wir | |
| relativ weit, wenn man das mit anderen großen Projekten vergleicht. | |
| Der Vorlauf war immens. | |
| Absolut, es ist ein Thema, seit ich in Pankow kommunalpolitisch aktiv bin, | |
| und das sind schon mehr als 15 Jahre. Allerdings ist viel Zeit verschenkt | |
| worden bei den Verhandlungen zwischen Bezirk und Senat. Man hat sich da in | |
| Detailfragen verstrickt. | |
| Auf die Frage, wie hoch der Anteil der Sozialwohnungen im Pankower Tor sein | |
| soll, hat Investor Krieger gesagt, man entscheide nach Kassenlage. Sie | |
| beharrten jedoch auf den vorgesehenen 30 Prozent. Wie viele Wohnungen | |
| wünschen Sie sich denn? | |
| Das Modell mit 30 Prozent ist eine vernünftige Größenordnung für solche | |
| Quartiere, weil wir ja eine Durchmischung wollen. Ein deutlich höherer | |
| Anteil wäre an dieser Stelle nicht sinnvoll. | |
| In Pankow sollen noch andere Großsiedlungen entstehen, etwa der | |
| Blankenburger Süden und [4][die Elisabeth-Aue]. Wer soll da bauen, es soll | |
| ja zu 50 Prozent gemeinwohlorientierter Wohnungsbau entstehen? | |
| Bei der Elisabeth-Aue gibt es den Zusammenschluss zweier landeseigener | |
| Wohnungsbaugesellschaften. Beim Blankenburger Süden ist es noch offen: Ich | |
| würde mir wünschen, Genossenschaften einzubeziehen und eventuell auch | |
| private Investoren. Wir müssen mit ihnen ins Gespräch kommen, wie sie | |
| billiger bauen können: Während die Großprojekte relativ langsam vorangehen, | |
| geht das bei den vielen kleineren privat finanzierten Projekten, etwa in | |
| Baulücken, schneller. Die Wohnungen, die dort entstehen, sind aber relativ | |
| teuer – was wir leider nicht verhindern können. | |
| Bezahlbar bauen: Da sagen die Privaten, das sei gerade gar nicht möglich, | |
| weil die Grundstückspreise immens hoch sind und die Materialkosten steigen. | |
| Es stimmt: Die Baukosten sind im Moment hoch. Man kann aber versuchen, | |
| durch Abbau bürokratischer Hürden Prozesse zu beschleunigen. Und man muss | |
| sich natürlich über die Bauweise unterhalten, über die Frage, wie man | |
| innovativ baut. Im ökologischen Bauen gibt es sehr interessante Modelle, | |
| etwa Fertigbau aus Holz. | |
| Die Privaten sollen billig und schnell bauen. Warum sollten sie das tun? | |
| Sie bekommen teure Wohnungen mit Quadratmeterpreisen von 8.000 Euro in | |
| Pankow ja trotzdem verkauft. | |
| Weil der Bedarf immens ist. Wir müssen Prozesse entwickeln, bei denen man | |
| miteinander arbeitet und gewisse Anforderungen dann auch an die Privaten | |
| stellen kann. Wir brauchen ein baufreundliches Klima – und das geht nur im | |
| kooperativen Miteinander. In Hamburg hat ein solches Bündnis funktioniert – | |
| zumindest einigermaßen. | |
| Wenn die Privaten nicht mit Ihnen ins Gespräch kommen wollen: Welche | |
| Druckmittel haben Sie? | |
| Zum Beispiel über das Bauplanungsrecht in Bebauungsplänen. Wir haben die | |
| Instrumente – sie sind bisher nur nicht ausreichend genutzt worden. | |
| Zumindest bei den größeren Neubausiedlungen gibt es stets die Debatte: Was | |
| kommt zuerst – der Wohnungsbau oder die Verkehrsanbindung? | |
| Häufig besteht ja der Wunsch, gerade von Bürgerinnen und Bürgern, dass die | |
| Verkehrsverbindungen komplett stehen sollen, bevor man mit dem Bauen der | |
| Wohnungen anfängt. Und das funktioniert so nicht, sonst dauert es ja ewig, | |
| bis die Siedlungen fertig sind. Es ist sinnvoll, das parallel zu machen, | |
| zumindest bei den Planungen passiert das auch. | |
| In der Vergangenheit wurde darüber aber heftig gestritten. Und die für | |
| Verkehr zuständige Stadträtin im Bezirk stellt die CDU. | |
| Wir sind uns einig mit der CDU, was die ÖPNV-Anbindung angeht. | |
| Wenn man die Vereinbarung von SPD und CDU für die Zusammenarbeit im Bezirk | |
| anguckt, können wir das gerne glauben: Da steht ja im Grunde inhaltlich | |
| nichts drin. Anders als in Mitte, wo die SPD mit den Grünen beschlossen | |
| hat, dass jeder vierte Parkplatz wegfällt. So was sucht man in Pankow | |
| vergeblich. | |
| Das ist aber ein ganz anderes Thema. Was die Innenstadtquartiere angeht, | |
| gibt es auch bei uns Konsens. Es gibt ja noch eine Vereinbarung zwischen | |
| Linken und SPD zum Thema Verkehr, konkret: Verkehrsberuhigung, etwa durch | |
| Fahrradstraßen und Kiezblocks. | |
| Fühlt sich die CDU-Stadträtin daran gebunden? | |
| Ich habe jedenfalls nichts Anderslautendes gehört. | |
| Wie darf man sich diese Zusammenarbeit im Bezirk überhaupt vorstellen: Nach | |
| dem [5][Eklat bei der Wahl von Sören Benn (Linke) zum Bürgermeister], im | |
| ersten Wahlgang wohl mit Stimmen der AfD, arbeiten Linke, SPD und CDU | |
| zusammen. Letztere darf laut Parteibeschluss aber gar nicht offiziell mit | |
| der Linken reden. Wie läuft das untereinander: Trägt die SPD Papierchen | |
| zwischen CDU und Linke hin und her? | |
| (lacht) Ich kann ja verstehen, dass Sie sich das so vorstellen. Aber das | |
| geht an der Realität von Kommunalpolitik vorbei. Es gibt regelmäßige | |
| Treffen zwischen Linken und SPD, man bespricht sich relativ eng, etwa vor | |
| Ausschüssen der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Mit der CDU gibt es | |
| das auch, die Abstimmung ist aber nicht ganz so eng. An vielen Punkten ist | |
| es aber gar nicht schwierig, gemeinsame Lösungen zwischen Demokratinnen und | |
| Demokraten zu finden. In der Kommunalpolitik arbeitet man nicht so an | |
| Koalitionen entlang, das macht den Umgang mit der AfD auch so schwierig. | |
| Wir hatten im Übrigen für die Wahl des Bezirksbürgermeisters eine Mehrheit | |
| mit den Stimmen der demokratischen Parteien gefunden. | |
| Interessant: Die Grünen, immerhin stärkste Partei im Bezirk, haben Sie mit | |
| keinem Wort erwähnt. Wie ist denn da die Gesprächskultur: Sind die noch | |
| nachtragend? | |
| Es ist schwierig mit den Grünen im Bezirk, aber das war es schon vorher. | |
| Und das ist auch der Grund, warum es zu den etwas komplizierten Absprachen | |
| mit anderen Parteien kommen musste. | |
| Weil ihr Vorgänger, der grüne Stadtrat Vollrad Kuhn, vorsichtig formuliert | |
| nicht die Möglichkeiten genutzt hat, die ihm möglich gewesen wären? | |
| Das hat damit zu tun. Viele waren unzufrieden mit seiner Kommunikation, | |
| etwa, als es um das Kino Colosseum ging. Und auch der Umgang der Grünen mit | |
| uns war schwierig: Auch uns wurde zu Unrecht vorgeworfen, mit der AfD | |
| gemeinsame Sache zu machen oder auf deren Stimmen zu spekulieren, etwa als | |
| es um die Zukunft des Jahn-Sportparks ging. Die Folge war ein | |
| tiefgreifender Vertrauensverlust. Aber natürlich kann ich die Grünen auch | |
| verstehen, dass sie sauer sind, weil sie stärkste Kraft geworden sind und | |
| dennoch nicht die Bezirksbürgermeisterin stellen. | |
| Apropos Colosseum: Der Eigentümer wollte [6][dort Büros schaffen, dagegen | |
| gab es Protest aus der Bevölkerung]. Wie ist der Stand der Dinge? | |
| Die BVV hatte gefordert, sich um einen Ankauf zu bemühen. Von Bezirksseite | |
| haben wir das redlich getan, vom Land gab es nicht genug Rückenwind. Jetzt | |
| hat ein Investor das Gelände von der Erbengemeinschaft gekauft. Er hat | |
| angekündigt, einen Teil der Kulturnutzung dort zu erhalten. | |
| Ein Kompromiss also. | |
| Der historische Kinosaal steht unter Denkmalschutz, ebenso Teile des | |
| ehemaligen Pferdebahn-Depots. Das muss so erhalten werden. | |
| Welche Kulturnutzung wäre denkbar? | |
| Der Spielraum für den Investor ist ziemlich groß: Er kann auch im Rahmen | |
| des Denkmalschutzes recht viel machen, was er will. Ich freue mich aber, | |
| dass der Investor seine Bereitschaft gezeigt hat, auch die Vorstellungen | |
| des Bezirks anzuhören. Die Signale sind ganz positiv. | |
| Der historische Kinosaal ist riesig. Es ist gar nicht so einfach, den | |
| allein wirtschaftlich zu bespielen. | |
| Genau. Deswegen muss drumherum wohl auch relativ teure Büronutzung | |
| untergebracht werden. Das ist schade – und dass es so kam, liegt auch an | |
| der mangelhaften Kommunikation des grünen Stadtrats. Als die Bauanfrage | |
| 2019 gestellt wurde, war das Kino noch in Betrieb, und da hätte man | |
| baurechtlich etwas machen können. Jetzt ist es ein leerstehendes Gebäude – | |
| da kann man dann nicht mehr viel tun. | |
| Wenige hundert Meter entfernt liegt eine weitere Pankower Kulturbaustelle: | |
| die Kulturbrauerei. Im Sommer hieß es, sie solle verkauft werden… | |
| Der Stand für die Kultur ist hier sehr positiv, weil wir in der vergangenen | |
| Woche im Bezirksamt den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan gefasst | |
| haben. Darüber bin ich sehr froh. | |
| Was heißt das genau: Bleibt die kulturelle Nutzung erhalten? | |
| Zumindest der aktuelle Status quo bleibt. Das war nicht ganz einfach, Teile | |
| der Kulturnutzung sind ja baurechtlich Vergnügungsstätten, sprich | |
| Diskotheken. | |
| Kommen wir noch mal zur Verkehrspolitik: Wie viele Kiezblocks – also | |
| Viertel ohne Durchgangsverkehr – sind in Pankow geplant? | |
| Zwei Projekte laufen schon und werden in diesem Jahr umgesetzt, im | |
| Komponistenviertel in Weißensee und im Arnimkiez in Prenzlauer Berg. Laut | |
| einem BVV-Antrag sollen wir zehn weitere Kiezblocks genauer anschauen und | |
| prüfen. Eine Initiative hat uns – großteils deckungsgleich – insgesamt 19 | |
| Orte vorgeschlagen. Einige davon halte ich für sehr vielversprechend. | |
| Wie läuft das konkret? | |
| Im Komponistenviertel ist das Verfahren zunächst aufwändiger mit | |
| wissenschaftlicher Begleitung – darüber läuft auch die nötige Finanzierung | |
| für die Verkehrsuntersuchungen. Wie gesagt, wir Bezirke haben oft nicht die | |
| Mittel zur Umsetzung und müssen uns das Geld dafür aus den Rippen | |
| schneiden. Es gibt jetzt den Projektbeirat mit einer breiten Mischung der | |
| Anwohnerinnen und Anwohner, der jetzt das erste Mal getagt hat. Wir hoffen, | |
| dass wir aus diesen Erfahrungen etwas ableiten können, damit es bei den | |
| nächsten Kiezblocks dann schneller geht. | |
| Das klingt alles nach grüner Politik. | |
| Das finde ich nicht. Aber die ideologischen Differenzen bei der | |
| Verkehrspolitik in der Innenstadt sind eher Nuancen. | |
| Franziska Giffey würde das sicher anders sehen. | |
| Ich sage ja nicht, dass ich für eine komplett autofreie Innenstadt bin. Und | |
| über die Kiezblocks habe ich mit Frau Giffey noch nicht gesprochen. Sie | |
| stehen ja auch in unserem Bezirkswahlprogramm. Ich denke deswegen nicht, | |
| dass sie das anders sieht. | |
| Gibt es denn anders als von Franziska Giffey von Ihnen Fotos auf dem | |
| Fahrrad? | |
| Ja, klar, schauen Sie auf meinen Instagram-Account. Ich fahre fast jeden | |
| Tag Fahrrad, ich wohne aber auch ganz in der Nähe meines Büros. | |
| Sie könnten zumindest auf die Perspektive der Radfahrerin eingehen? | |
| Ja, das kann ich. Aber die Mobilitätswende würde ich auch nicht als | |
| originär grüne Politik verstehen, sondern als pragmatischen Ansatz. Da | |
| finde ich ideologische Grabenkämpfe fehl am Platz. Radfahren ist mit das | |
| beste Mittel, um sich in der Stadt zu bewegen, manchmal – etwa im | |
| Feierabendverkehr – auch das schnellste. | |
| Wo Sie gerade von ideologischen Grabenkämpfen sprechen: Sie stammen aus | |
| Westdeutschland. Werden Sie manchmal als Wessi angegangen und hören da | |
| einen Spruch? | |
| Klar, einen Spruch gibt es immer mal. Aber auch nicht sooo häufig. Ich bin | |
| ja in Schleswig-Holstein geboren. Da wird man schon mal eher mit einer | |
| Mecklenburgerin verwechselt – und eher nicht für eine Schwäbin gehalten. | |
| Die sind ja der Schrecken des Prenzlauer Bergs! | |
| Das wäre wohl schwieriger (lacht). Es gibt immer mal wieder die Befürchtung | |
| – gerade, weil wir so einen starken Zuzug haben – dass man mit einer | |
| West-Perspektive auf die Dinge nicht durchdringt. Das sind aber Konflikte, | |
| die man aushalten muss. | |
| Hören Sie mehr Sprüche, weil sie offensichtlich Heavy-Metall-Fan sind? | |
| Eher wenig, zumindest wenig negative. | |
| Zudem gelten Sie als großer Tatort-Fan. Warum? | |
| Meine Liebe zum Tatort gibt es fast schon seit Kindesbeinen an. Ich komme | |
| aus einer ausgesprochenen Tatort-Familie, in der wir eigentlich jeden | |
| Sonntag immer gemeinsam vor dem Fernseher gesessen haben und mit Manfred | |
| Krug und Compagnon sozialisiert wurden. Später bin ich dann mit guten | |
| Freunden immer sonntags zum Public Viewing gegangen. Das vermisse ich | |
| wirklich. | |
| 3 Mar 2022 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Streit-um-Finanzen-in-Berlin/!5836695 | |
| [2] /Letzte-Huerde-am-Pankower-Tor/!5830982 | |
| [3] /Spitzentreffen-zum-Pankower-Tor/!5834728 | |
| [4] /Protest-gegen-Bauprojekt-in-Berlin/!5008812 | |
| [5] /Wahl-von-Soeren-Benn-zum-Buergermeister/!5810474 | |
| [6] /Erhalt-des-historischen-Kinos/!5797998 | |
| ## AUTOREN | |
| Uwe Rada | |
| Bert Schulz | |
| ## TAGS | |
| Berlin-Pankow | |
| Stadtentwicklung | |
| Wohnungsbau | |
| Berlin Kultur | |
| Colosseum | |
| Wohnungsbau | |
| Senatsverwaltung für Stadtentwicklung | |
| Daniel Wesener | |
| Berlin | |
| Haushalt | |
| Berlin-Pankow | |
| Schwerpunkt Wahlen in Berlin | |
| Lesestück Recherche und Reportage | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Berlins größtes Wohnungsbauprojekt: Es soll endlich losgehen – in vier Jahr… | |
| Der Senat hat für das seit Jahren heftig diskutierte Bauvorhaben | |
| „Blankenburger Süden“ ein überarbeitetes Struktur- und Nutzungskonzept | |
| beschlossen. | |
| Berliner SPD und Mietenpolitik: Bedrohte Selbstorganisation | |
| Verwaltung lässt „Initiativenforum Stadtpolitik Berlin“ neu ausschreiben: | |
| Soll ein zentrales Instrument der Mieterbewegung abgewickelt werden? | |
| Gelder für Berlins Schulen: Lehrstück, wie Politik funktioniert | |
| Die Schulen liefen Sturm gegen den Plan, flexible Gelder zu streichen. Nun | |
| zog der SPD-Fraktionschef die Notbremse. Ein Wochenkommentar. | |
| Berlins Bausenator Andreas Geisel: „Abgerechnet wird zum Schluss“ | |
| Im taz-Gespräch erklärt der SPD-Politiker, warum ein Mietenmoratorium | |
| möglich ist und er Einfamilienhäuser ablehnt. Wichtigstes Ziel sei der | |
| Neubau. | |
| Streit um Finanzen in Berlin: Bezirke warnen vor Einsparungen | |
| Acht Bezirksbürgermeister*innen kritisieren die Sparvorgaben des | |
| grünen Finanzsenators scharf. Berlins Haushalt wird am Dienstag | |
| vorgestellt. | |
| Letzte Hürde am Pankower Tor: Wer muss die Kröte schlucken? | |
| Nachdem am Mittwoch der Masterplan vorgestellt wurde, kann das | |
| B-Plan-Verfahren beginnen. Doch das neue Pankower Zentrum kann noch | |
| scheitern. | |
| Koalitionen in den Berliner Bezirken: Sonderzug aus Pankow | |
| Eigentlich haben in Pankow die Grünen die Wahl gewonnen. Dennoch könnte der | |
| Linke Sören Benn Bezirksbürgermeister bleiben. | |
| Coronakrise und die Lichtspieltheater: Schwarze Leinwand | |
| Die Filmplakate hängen noch. Doch egal ob Blockbuster oder Anspruchsvolles | |
| – nichts geht mehr im Kino. Eine Branche kämpft ums Überleben. |