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# taz.de -- Tipps, um den Klimawandel zu stoppen: Das können Sie tun
> Nicht nur die Politik muss tätig werden, um die Erderwärmung aufzuhalten.
> Fünf Klimaschutz-Tipps für den Heimgebrauch.
Bild: Auch mit dem Zug lassen sich schöne Urlaubssziele erreichen
Auch Sie können etwas gegen den Klimawandel tun. Die Wirkung verpufft, wenn
alle anderen nichts machen? Ja, der globale Treibhausgasausstoß würde erst
einmal kaum sinken. Aber: Die Welt braucht Pioniere, die zeigen, dass und
wie ein klimafreundliches Leben möglich ist. Solche Beispiele schaffen
Bewusstsein bei mehr Menschen, dass wir den Klimawandel begrenzen müssen.
Dabei entsteht Druck auf die Politik, Regeln und Gesetze so zu ändern, dass
am Ende alle weniger Treibhausgasausstoß verursachen. Also ran an den Speck
(bitte vegan, siehe Text)! Hier 5 Vorschläge, wie Sie helfen können, den
Klimawandel zu stoppen.
## 1. Energie fürs Wohnen sparen
Die meisten Treibhausgase verursacht der durchschnittliche Deutsche in der
Wohnung: Hier entstand 2011 laut Umweltbundesamt rund [1][38 Prozent des
Ausstoßes von Privathaushalten].
Das meiste davon geht für die Raumwärme drauf. Also: weniger heizen! Zum
Beispiel die Heizung nur noch in den Räumen aufdrehen, die Sie tatsächlich
benutzen. Und auch dort nur auf 18 bis 20 Grad.
Kochen, Waschen, Haushaltsgeräte, Computer und Ähnliches fressen 25 Prozent
der Gesamtenergie im Haushalt. Also: Kühlschranktür so schnell wie möglich
wieder schließen, Wäsche auf den Wäscheständer statt in den Trockner, beim
Kochen Deckel auf den Topf, nicht mehr Wasser als benötigt kochen, Monitor,
Drucker und Scanner ausschalten, statt in den stromfressenden
Standy-by-Modus zu versetzen.
Da Warmwasser 12 Prozent der Energie verbraucht, sollte man ausschließlich
bei Bedarf, nicht nur aus Gewohnheit duschen – und möglichst kurz.
Energieeffizientere Haushaltsgeräte bringen nur etwas, wenn bei ihrer
Herstellung nicht zu viel Treibhausgas ausgestoßen wird. Immer
klimafreundlich ist es hingegen, schlecht wärmeisolierte Häuser besser zu
dämmen. „[2][Über ihr ganzes Leben betrachtet, sparen alle Wärmedämmstoffe
deutlich mehr Energie als ihre Herstellung]“, schreibt das Umweltbundesamt.
## 2. Weniger fliegen und Auto fahren
25 Prozent der Treibhausgase von privaten Haushalten entstehen durch den
Verkehr. Am schädlichsten für das Klima sind Reisen mit dem Flugzeug: Es
verursacht pro Kilometer und Person laut Umweltbundesamt einen fast fünfmal
so hohen Ausstoß wie die Bahn. Ein Hin- und Rückflug von Berlin nach New
York City etwa belastet die Atmosphäre mit fast 4 Tonnen Treibhausgas – das
ist schon ungefähr doppelt so viel, wie pro Kopf und Jahr im globalen
Durchschnitt als klimaverträglich gilt.
Also: [3][mit dem Zug fahren]. Dann können nur noch Leute mit sehr viel
Zeit beispielsweise in Thailand Urlaub machen. Das ist der Preis dafür,
nicht zusätzlich für den Tod von Menschen durch klimawandelbedingte
Naturkatastrophen verantwortlich zu sein.
Aber die meisten Deutschen fahren sowieso zu Zielen im eigenen Land, die
sich in weniger als einem Tag mit der Bahn erreichen lassen. An zweiter
Stelle steht Spanien: Frankfurt/Main–Málaga dauert mit der Bahn 25 Stunden.
Mit einem oder zwei Zwischenstopps beispielsweise in Frankreich kann man
das sogar mit Kindern gut schaffen. Die Zwischenstopps müssen natürlich
interessant sein, zum Beispiel zwei Tage in Paris.
Klar: Man kann nicht alle Spielzeuge mitschleppen, nach denen die Kinder
eventuell schreien. Aber da lernen die Kleinen gleich, sich weniger auf das
Materielle zu konzentrieren … Kompromiss: Hin mit der Bahn, zurück mit dem
Flugzeug. Das Auto ist übrigens keine gute Alternative: Es stößt pro
Kilometer und Person über dreimal so viel Treibhausgas aus wie die Bahn.
## 3. Weniger konsumieren
Durchschnittlich 17 Prozent der privaten Treibhausgasemissionen entstehen
für Produkte wie Möbel, Unterhaltungselektronik oder Kleidung. Hier lassen
sich Klimabelastungen vermeiden, indem man weniger verbraucht. Die
gemeinnützige Organisation KlimAktiv empfiehlt, sich vor jeder Anschaffung
zu fragen: „Brauche ich das wirklich? Wie oft? Kann ich es mir nicht auch
leihen, teilen oder mieten? Gibt es das nicht auch gebraucht
beziehungsweise Secondhand?“
Die Experten schlagen auch vor: „Ich kaufe nur noch neue Kleidung, um
kaputte Stücke zu ersetzen.“ – „Ich repariere/flicke Kaputtes, bevor ich…
ersetze.“
## 4. Weniger Milch und Fleisch
Die Ernährung kam 2011 laut Umweltbundesamt auf rund 12 Prozent aller
Treibhausgase, die private Haushalte im Schnitt verursachen. Die höchsten
Emissionen je Kilogramm weisen laut Beratern des Agrarministeriums Butter,
Rindfleisch, Käse und Quark, Schweine- sowie Geflügelfleisch auf.
Also sollte man diese Lebensmittel weniger essen. Wer sich
[4][ausschließlich vegan ernährt], also gar keine tierischen Nahrungsmittel
isst, verhält sich am klimafreundlichsten. Allerdings muss man dann
Ernährungswissenschaftlern zufolge etwa Vitamin-B12-Pillen zu sich nehmen,
denn diesen wichtigen Nährstoff liefern keine pflanzlichen
Lebensmittel.Weiterer Tipp: vor allem regionale und saisonale Produkte
essen.
Bio-Lebensmittel sind zwar besser für den Tierschutz, die Natur und die
Artenvielfalt, aber nicht grundsätzlich besser für das Klima als
konventionelle. Pro Produkt gerechnet – also zum Beispiel je Kilogramm
Weizen oder je Liter Milch – habe der Ökolandbau „häufig etwa gleich hohe
oder nur leicht verminderte“ Emissionen, schreiben Berater des
Agrarministeriums. Manchmal sei diese Klimabilanz sogar schlechter als die
der konventionellen Konkurrenz, die im Schnitt effizienter ist.
## 5. Sich politisch engagieren
Nur wenn die Politik Klimaschutz durchsetzt, lässt sich die Erderwärmung
reduzieren. Zum Beispiel können Sie das tun: Parteien mit klimafreundlichen
Programmen wählen, in Gesprächen, auf der Arbeit, in Vereinen und im
Internet für Klimaschutz werben. Oder: einem Umweltverband beitreten.
4 Sep 2018
## LINKS
[1] https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/daten-zur-umwelt-umwelt-hausha…
[2] https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/waermedaemmung
[3] /ICE-Berlin-Muenchen/!5464325
[4] /Kolumne-Pflanzen-essen/!5486036
## AUTOREN
Jost Maurin
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
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Umwelt
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Lesestück Recherche und Reportage
Katrin Lompscher
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