| # taz.de -- Reaktionen auf die Brexit-Entscheidung: Meine Wut, meine Freude | |
| > Großbritannien will raus aus der EU. Welche Gefühle löst das aus? Wir | |
| > haben nachgefragt – innerhalb und außerhalb der taz. | |
| Bild: Brexit? Jetzt echt? | |
| WUT | |
| Xenophobia won | |
| fuck. xenophobia won. fuck. Desiree Fischbach, taz-Verlag | |
| * * * | |
| Ich fürchte um die Zukunft meiner Kinder | |
| Hätte ich nie gedacht: morgens in Sydney aufzuwachen und fieberhaft den | |
| Brexit-Liveticker zu verfolgen. Schließlich der Schreck: die Briten sind | |
| raus. | |
| Jahrelang habe ich gedacht: Dann geht doch. Das ewige Genöle aus London, | |
| die erpressten Sonderwege auf EU-Gipfeln. Erbärmlich. Die Debatte der | |
| letzten Monate hat etwas verändert. All die coolen Briten, die bleiben | |
| wollten – all die geifernden Populisten, die Richtung Ausgang drängten. Die | |
| Petrys und Le Pens, die ihr Süppchen kochten mit der Verheißung, einfach | |
| dagegen zu sein sei schon ein Ausdruck demokratischen Willens. | |
| Und dann war da die Entfernung. Monatelang auf der Südhalbkugel unterwegs | |
| zu sein bedeutet hier: Europäerin zu sein. Europa, das ist hier der kleine | |
| Kontinent, wo sie gutes Bier brauen und seit sieben Jahrzehnten friedlich | |
| zusammenleben. Easy these guys. | |
| Heute habe ich seit langem wieder darüber nachgedacht, auf welchem Gedanken | |
| dieser Frieden gründet. Scheiße, ich bin fünfzig Jahre alt und fürchte um | |
| die Zukunft meiner beiden Kinder. Europa ist hier in Sydney plötzlich ganz | |
| schön groß. | |
| Hier ist alles wie immer. Das Bier kostet sechs Dollar. Vier Euro. Anja | |
| Maier, taz-Parlamentsredakteurin | |
| * * * | |
| Wut war eine schöne Zeit | |
| Richtig gut ging es mir am Freitagmorgen, als ich noch wütend war. Dieses | |
| feine, brennende Gefühl des gerechten Zorns; auf die arroganten Briten, auf | |
| diese selbstermächtigten Anti-Europäer, die die Geschichte eines | |
| friedlichen und vereinten Europa in die Tonne treten. Ich komme gerade nach | |
| drei Jahren zurück aus den USA. Dort schreien Leute, die ich für | |
| zivilisiert gehalten hätte, plötzlich danach, von einem neu-faschistischen | |
| Diktator regiert zu werden. Und jetzt fängt der ganze Scheiß hier auch an | |
| Wirklichkeit zu werden. „Britons took back control of their country“ freut | |
| sich Trump. Dann las ich [1][einen Tweet von Bernd Ulrich] (Zeit): „Ein | |
| dunkler Tag. Der erste große Sieg für die Rückwärtsfraktion, für #Trump | |
| #Putin #Petry #Strache #LePen #Wilders #Johnson #Brexit“. Jetzt ist mir zum | |
| Heulen. Barbara Junge, stellvertretende Chefredakteurin | |
| * * * | |
| Ich habe gewonnen, nein: ich habe verloren | |
| Mir wird das Essen im Hals stecken bleiben. Mit Waltraud hatte ich vor | |
| einer Woche eine Brexit-Wette abgeschlossen: Ich wettete, die Briten treten | |
| aus, sie hielt dagegen. Wetteinsatz: Eine Einladung in einem britischen | |
| Restaurant. Ich habe gewonnen, nein: ich habe verloren. Und ich hatte das | |
| alles geahnt, leider. Vor ein paar Wochen war ich eine Woche zum Urlaub in | |
| London. Da war mir klar: Das wird nichts, die sind draußen. | |
| Zu rückwärtsgewandt schien mir alles, was ich dort sah, live und im TV: die | |
| Verherrlichung des Empire, des Königshauses, der eigenen schrulligen | |
| Traditionen, der guten alten Zeit. Und dann der Hass (soll man es so | |
| nennen?) auf alle Neuankömmlinge, mit der uns der Fahrer bombardierte, der | |
| uns sehr früh am Morgen gleich nach der Landung vom Flughafen in die | |
| Innenstadt brachte. | |
| Ich könnte das alles objektivieren und rationalisieren. Aber ich bin | |
| einfach nur furchtbar traurig und wütend. Meine Mutter ist eine Belgierin, | |
| ich weiß noch, was es heißt, wenn man an einer Grenze gefilzt wird und noch | |
| nicht mal einen Schoßhund mitnehmen darf. Meine Schwester ist eine | |
| EU-Beamtin, die sich seit Jahren an vielen, vielen Tagen in ihrem Job bis | |
| in die Nacht für dieses wunderbare Europa einsetzt. Ich war vor etwa 25 | |
| Jahren ein Erasmus-Student in Leicester – and I loved an english rose. | |
| Wie kann es sein, dass diese so liebenswerten Nachbarn mit ihrem | |
| unfassbaren Humor, ihrer alltäglichen Fairness, Coolness und Sportlichkeit, | |
| ihrer Liebe zu allem Alten und der großen Toleranz für alles Originelle | |
| solchen hassenswerten Rattenfängern, Zynikern und Angstmachern folgen? | |
| Glauben sie wirklich, sie kommen in der neuen, großen, weiten Welt mit | |
| ihrer splendid isolation gut zurecht? Weil sie früher mal ein Weltreich | |
| hatten und niemand besser Englisch spricht als sie? Ich kann gar nicht so | |
| viel fressen, wie ich kotzen möchte, um Max Liebermann zu zitieren. Meinen | |
| Wettgewinn werde ich nicht einlösen. Philipp Gessler, taz-Redakteur | |
| * * * | |
| Eingeschränkte Freiheit | |
| Nein, wütend bin ich nicht. Die Briten leben in einer Demokratie und haben | |
| als Bürger dieses Landes das Recht, über wichtige Dinge, die ihr Land | |
| betreffen zu entscheiden. Aber ich bin besorgt. Dieses Abstimmungsergebnis | |
| gründet sich nicht auf Informationen, sondern auf Gefühlen, auf Hass. Die | |
| Presse hat massiv Stimmung gegen Einwanderer gemacht, dabei sind die | |
| Einwanderer die größte Bereicherung für dieses Land! | |
| Besorgt bin ich auch wegen meiner Zukunft und der meiner Familie. Ich lebe | |
| seit 11 Jahren hier, mein Mann, ein Franzose, noch länger. Wir haben seit | |
| unserer Ankunft immer voll gerabeitet und Steuern gezahlt. Unsere Tochter, | |
| die fünf ist, wurde hier geboren. Sie fühlt sich als Britin. Wir haben hier | |
| ein Haus gekauft und haben unser Leben hier auf einer vorhersehbaren | |
| Zukunft und der Tatsache aufgebaut, dass wir uns in Europa frei bewegen | |
| können. Ich fürchte, dass das Abstimmungsergebnis die Wirtschaft schwächt, | |
| dass die Grundstückspreise sinken und damit der Wert unseres Hauses. Ich | |
| fürchte auch, dass die Reisefreiheit eingeschränkt wird, dass wir jetzt | |
| Visa brauchen, und es einfach bürokratischer wird in diesem Land zu leben. | |
| Die Politiker, die für den Ausstieg mobilisierten, haben gar keinen Plan, | |
| wie es mit Großbritannien jetzt weitergeht. Sie denken, sie können | |
| weiterhin die Vorteile des EU-Binnenmarkts genießen, aber das wird wohl | |
| nicht passieren. Wenn ich in einem anderen europäischen Land lebte, würde | |
| ich solche Wünsche klar zurückweisen. Die EU ist doch keine Supermarkt, wo | |
| man sich die Dinge aussucht, die einem am besten gefallen! Ania Faluta, | |
| lebt seit 2005 in London und stammt aus Chojnow/Polen | |
| * * * | |
| Fuck you very much! | |
| Mit 14 verbrachte ich zwei Wochen bei einer provencalischen Gastfamilie, | |
| mit 15 war ich mit einer Sprachschule in Sussex, | |
| mit 16 auf Austausch in Kent. | |
| Mit 17 verliebte ich mich in der französischen Schweiz in einen arabischen | |
| Prinzen, | |
| mit 18 trampte ich mit einem Freund durch Frankreich, England und Irland | |
| mit 20 lernte ich Spanisch in Andalusien. | |
| Mit 23 studierte ich in Schottland. | |
| Jetzt bin ich 42. Und ihr, liebe Briten seid schuld daran, dass die | |
| Schlagbäume, die ich noch aus meiner Kindheit kenne, bald meine Kinder vom | |
| Steak-and-Kidney-Pie-Essen und durch-Frankreich-Trampen abhalten werden. | |
| Fuck you very much! Nina Apin, taz-Ressortleiterin Meinung | |
| * * * | |
| Das wird man doch noch sagen dürfen | |
| „Nicht jeder Mensch, der pro-Brexit ist, ist rassistisch!“, sagte ein | |
| Kumpel in der Berliner Bar „Das Gift“. „Manche sind nur dumm. Alle als | |
| Rassisten abzustemplen, das sollte man nicht.“ | |
| „Die linke Menschen in Großbritannien müssen sich ganz hart angucken und | |
| drüber nachdenken, warum die Engländer so gewählt haben“, sagt man mir bei | |
| Facebook. „Kann es sein, dass 52% eines Landes rassistisch sind?“ | |
| „Das Problem ist, dass man viel zu lange so getan hat, als ob alle | |
| Menschen, die gegen Immigration sind, Rassisten sind. Jetzt haben sie | |
| bewiesen, dass sie es nicht sind, weil es unmöglich ist, dass mehr als 50 | |
| Prozent eines Landes Rassisten sind“, sagt eine weiße Freundin. Blah blah | |
| blah. | |
| Oder: „Was wir jetzt unbedingt tun sollen, ist ehrlich über Immigration | |
| sprechen, weil die, die gewonnen haben, sie sind eigentlich keine | |
| Rassisten, und außerdem sind sie in der Mehrzahl.“ | |
| Und dann: „Es ist total unhilfreich, zu sagen, dass die Briten rassistisch | |
| sind, das wird den Rassisten noch rassistischer machen.“ | |
| Die Rassisten haben gewonnen. Das wird man doch noch sagen dürfen. Jacinta | |
| Nandi, taz-Autorin | |
| * * * | |
| Blöde alte Säcke | |
| Diese blöden alten Säcke! Es ist völlig unverständlich, wie eine Eltern- | |
| und Großelterngeneration die Zukunft ihrer Kinder und Enkel so dermaßen an | |
| die Wand fahren konnte. Die Europäische Union ist, man kann es nicht oft | |
| genug unterstreichen, auch und gerade in Anbetracht der Kritik an einem | |
| selbstgefälligen Brüsseler Bürokratiemonster, ein Friedensprojekt. | |
| Die alten weißen Säcke aus Südengland und Wales, die seit Jahren und | |
| Jahrzehnten bei Wahlen konservativ oder nationalistisch abstimmen, die sich | |
| einer Moderne verschließen, die Thatcher nur deshalb als Frau in Downing | |
| Street No. 10 ertragen haben, weil sie gegen „die Linken“ ordentlich | |
| ausgeteilt hat, diese Typen, haben gerade die Zukunft ihrer Kinder und | |
| Enkel in Großbritannien zerstört – und damit vielleicht auch Großbritannien | |
| als Nation. Sie haben einen Phyrrussieg errungen. Denn wenn die Schotten | |
| einmal mehr Chuzpe zeigen, werden sie bei einem Referendum für die | |
| Abspaltung von Großbritannien stimmen. | |
| Und selbst die Nordiren könnten sich, nach einer gefühlten Ewigkeit des | |
| religiösen Zwists, plötzlich zusammenraufen und die Vereinigung mit der | |
| Republik Irland suchen. Ihr blöden alten weißen Säcke, das habt ihr richtig | |
| gut hinbekommen. Aber der Brexit geht nicht allein auf euer Konto. So gut | |
| wart ihr dann doch nicht. | |
| Diese Votum geht auch auf das Konto der britischen Sozialdemokraten. War es | |
| doch ihre Politik des „New Labour“, die die Briten entsolidarisierte und | |
| jenen Wahnsinn namens Neoliberalismus und Austerität erst entfesselte, der | |
| heute Europa in den Untergang treibt. | |
| Letztendlich hat eine allzugroße Koalition aus Konservativen, | |
| „Sozialdemokraten“, linksradikalen Spinnern und Nationalisten diesen | |
| Referundumssieg errungen. Ihr Sieg hat die Zukunft der Britischen Nation | |
| zerstört. Your Majesty, bitte übernehmen Sie und machen sie diesem Wahnsinn | |
| ein Ende. Manuel Schubert, Aline Lüllmann, taz-Verlag | |
| * * * | |
| Nach dem ersten Schock | |
| Nach dem ersten Schock kommt die Wut. Warum haben so viele alte Menschen | |
| für den Brexit gestimmt? Während 75 Prozent aller Briten zwischen 18 und 24 | |
| Jahren für einen Verbleib in der EU waren, haben 61 Prozent der | |
| über,65-Jährigen für das Gegenteil votiert. Warum? Die älteren | |
| britischen,Generationen sollten doch das historische Bewusstsein haben, | |
| wohin nationalistische Politik führt. Sie und ihre Eltern haben unter | |
| großen Entbehrungen für ein freies Europa gekämpft. Im Gegenzug hat ihnen | |
| Europa Frieden und Wohlstand gebracht. Und jetzt bringt eine graue Eminenz | |
| all das in Gefahr. In Großbritannien und in der gesamten EU. Eigentlich | |
| sollten über die Zukunft Europas diejenigen entscheiden, die davon am | |
| meisten betroffen sind. Ich bin 24 und mit etwas Glück werde ich noch 60 | |
| Jahre in diesem Europa leben. Anders als viele Senioren kann ich es mir | |
| nicht auf meinem Wohlstand gemütlich machen, im Vorgarten, Hortensien | |
| züchten und mich von der Welt abschotten. Soweit bin ich noch lange nicht – | |
| und dorthin möchte ich auch nicht kommen. Ich möchte weiterhin in einem | |
| offen Europa ohne Schlagbäume und Zäune arbeiten, leben und reisen können. | |
| Über meine Zukunft möchte ich selbst entscheiden. Felix Hackenbruch, | |
| taz-Praktikant im Ressort Inland | |
| * * * | |
| Jetzt ist es Zeit, Angst zu haben | |
| Heute morgen bin ich aufgewacht und war sofort wütend. Dann hatte ich | |
| Angst. Und seitdem mache ich mir eine Menge Sorgen. Die britische | |
| Wirtschaft hat sich in der EU prächtig entwickelt. Jetzt, wo wir austreten, | |
| sorge ich mich um unsere Zukunft. | |
| Ich bin ein freischaffender Filmemacher. Ich und meine Kollegen sorgen uns, | |
| dass wir Fördergelder der EU verlieren werden. Der Wahlkampf auf beiden | |
| Seiten wurde mit Angst geführt. Ich glaube, jetzt ist es Zeit, wirklich | |
| Angst zu haben. Angst um unsere wirtschaftliche Zukunft. Angst um unsere | |
| arbeitenden Familien. Angst um unsere Jobs. | |
| Aber es ist nun mal passiert. Wir können es nicht ändern, aber wir müssen | |
| unseres Bestes geben. Es ist gruselig, aber wir kommen da schon durch – das | |
| machen wir immer. Scott Stevens, 20, Filmemacher aus Devon im Südwesten | |
| Englands | |
| * * * | |
| Zurück ins Dunkel? | |
| Als ich heute morgen zur Arbeit in Brüssel ging, war ich wütend, unsicher | |
| und pessimistisch. Ich fragte mich: Wie ist es möglich, dass 52 Prozent der | |
| Briten von den Nicht-Argumenten der Brexit-Kampagne überzeugt wurden? Warum | |
| setzen wir in Zeiten, die Einheit verlangen, auf Spaltung? | |
| 2017 werden die Verträge 60 Jahre alt. Die EU, die dann aus 27 Staaten | |
| bestehen wird, sollte sich ihre Werte zurückbesinnen. Wir dürfen es Leuten | |
| wie Nigel Farage, Marine Le Pen und Geert Wilders nicht erlauben, Europa | |
| zurück in die Dunkelheit zu führen. Michalis Goudis arbeitet in Brüssel bei | |
| Housing Europe, einer europäischen Vereinigung im sozialen Wohnungsbau. | |
| * * * | |
| Wohin geht die Reise? | |
| Gebannt habe ich in den vergangenen Wochen die Entwicklung in | |
| Großbritannien verfolgt, denn ab September studiere ich in England | |
| International Relations and Development. Nach einem Sprachaufenthalt ist | |
| mir England sehr ans Herz gewachsen – außerdem gibt es diesen Studiengang | |
| nicht in Deutschland und die britischen Universitäten haben zudem einen | |
| hervorragenden Ruf. Alles Gründe, die für ein Studium im vereinigten | |
| Königreich sprechen. Und nun das. | |
| Ich bin geschockt, dass ausgerechnet Großbritannien, Mitbegründer der | |
| Europäischen Union, meine zweite Heimat, sich nun verabschiedet. Was genau | |
| das Wort „Brexit“ bedeutet – für die EU, für Großbritannien und auch f… | |
| mich – kann ich mir im Moment noch gar nicht ausmalen. Brauche ich nun ein | |
| Visum für mein Studium? Darf ich dort arbeiten? Gibt es Auswirkungen auf | |
| meine Studiengebühren? Und nicht nur das, denn Englisch ist eine | |
| Weltsprache, auf die die Mitgliedstaaten der Europäische Union sogar zur | |
| Verständigung untereinander angewiesen sind. Jedes Jahr reisen viele junge | |
| Menschen nach Großbritannien, um ihre Englischkenntnisse zu verbessern und | |
| damit ihre Berufschancen zu erhöhen – wie ich damals. Wohin werden sie wohl | |
| in Zukunft reisen? Johanna Siebert, 21 Jahre, aus Berlin | |
| * * * | |
| Wir nehmen Euch die Jobs weg! | |
| Die Leute von UKIP und andere Rechte sagen immer: „Alle Osteuropäer sind | |
| potentielle Migranten. Sie nehmen uns unsere Jobs weg.“ | |
| Das stimmt. Migranten nehmen Euch Jobs weg. Die schlechten Jobs. | |
| Für mich als Osteuropäer geht mit dem Brexit ein europäischer Traum zu | |
| Ende: Die Idee, dass du, wenn du nur hart genug arbeitest und die Regeln | |
| befolgst, dass du dann wie ein menschliches Wesen behandelt wirst. Svetlin | |
| Ivanov, 22, studiert Journalismus in Sofia. | |
| * * * | |
| Mit Jugendwahlrecht wäre das nicht passiert | |
| Die Älteren haben für „Leave“ gestimmt, weil es ihnen auf kurze Sicht so | |
| passt. Sie haben nicht ihre ganzen beruflichen Karrieren vor sich, also ist | |
| es ihnen egal, wie viele Arbeitsplätze die EU bringt. Wenn die | |
| 16-18-Jährigen hätten wählen dürfen, wäre das nicht passiert. Wir glauben | |
| daran, zu Europa zu halten und die Herausforderungen gemeinsam | |
| durchzustehen. Ollie Garnett, 16, studiert Mathe und Wirtschaft in Ipswich. | |
| + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + | |
| FREUDE | |
| Nicht grenzenlos | |
| Wer hätte das gedacht? Die Briten haben sich entgegen den letzten Umfragen | |
| doch getraut. Natürlich ist meine Freude darüber nicht grenzenlos, denn die | |
| überwiegende Mehrheit vor allem der älteren Generation ist den | |
| Rechtspopulisten auf den Leim gegangen. Das sind die Menschen, die sich nie | |
| damit abgefunden haben, dass das britische Weltreich nur noch in den | |
| Geschichtsbüchern vorkommt. Sie haben nicht bedacht, dass dieses ehemalige | |
| Weltreich nun noch kleiner wird, weil Schottland und irgendwann auch | |
| Nordirland abtrünnig werden. | |
| Aber die positiven Folgen aus dem Brexit-Votum reichen weiter. In den | |
| anderen Ländern der Europäischen Union muss man sich nun ernsthaft mit | |
| Reformen dieses EU-Eliteclubs auseinandersetzen und kann nicht einfach | |
| weitermachen wie bisher. Natürlich besteht die Gefahr, dass die | |
| Rechtspopulisten in vielen EU-Ländern nun den Reaktionären der United | |
| Kingdom Independence Party (Ukip) nacheifern wollen. Aber es ist auch eine | |
| Chance für die Linke, die es ja in den meisten Ländern noch gibt, auch wenn | |
| sie meist auf dem Rückzug ist. Es gilt, sich zusammenzuschließen und eine | |
| gemeinsame Strategie zu entwickeln, um eine Alternative zur EU anzubieten, | |
| die nicht dem Kapital, sondern den Bürgern verpflichtet ist. Ralf | |
| Sotscheck, Auslandskorrespondent | |
| 24 Jun 2016 | |
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