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# taz.de -- Evangelische Gratis-Hotspots: Kirche lässt freies WLAN auferstehen
> Bald gibt es kostenloses Internet in Kirchtürmen. Die sogenannten
> „Godspots“ sollen Netzneutralität und Missionierung verbinden.
Bild: Die Berliner Gedächtniskirche ist eine der ersten Kirchen, in denen ein …
Berlin taz | Die evangelische Kirche macht jetzt in Internet. Die
Landeskirche von Berlin, Brandenburg und der schlesischen Oberlausitz will
in ihren Türmen [1][„Godspots“] einrichten: freies WLAN für alle.
Bis zum Kirchentag im Mai 2017 will die Landeskirche ihre 3.000
Gotteshäuser mit Hotspots ausrüsten. 100.000 Euro kostet das insgesamt.
Dabei fühle man sich der Netzneutralität verpflichtet, sagt Fabian
Kraetschmer, IT-Verantwortlicher der Landeskirche. „Es gibt keinerlei
Inhaltsfilterungen, keinen Zwang, etwas zu installieren, und wir speichern
keine Nutzerdaten.“
In Zukunft ist sogar ein bundesweiter Ausbau von „Godspots“ denkbar. „Wir
sprechen derzeit mit der Evangelischen Kirche in Deutschland“, sagt
Kraetschmer. Auch die katholische Kirche will ein ähnliches Projekt: „Ein
ökumenisches Treffen mit dem Erzbistum Berlin ist geplant“, so der
IT-Fachmann.
NutzerInnen sind vor Abmahnungen sicher
Nebenbei soll der Godspot natürlich auch das Evangelium verbreiten: Wer das
WLAN nutzt, landet zunächst auf einer Startseite der jeweiligen Kirche.
Dort kann die Gemeinde individuell für ihre Gottesdienste werben. Danach
könne man jedoch surfen, wohin man will, sagt Kraetschmer: „Wir wollen
bewusst ein freies und unreglementiertes Netz.“ Einschränkungen für
jugendgefährdende Inhalte seien nur dort im Gespräch, wo viele
Minderjährige das Netz benutzten. Etwa in der Nähe von Schulen oder
evangelischen Bildungsstätten.
Auf die Abschaffung der Störerhaftung durch die Große Koalition verlässt
sich die evangelische Kirche bei der Einführung ihrer Hotspots nicht.
Kraetschmer sagt: „Wir haben einen spezialisierten Dienstleister, für den
das Providerprivileg gilt. So sind wir und die Nutzer vor Abmahnungen
sicher.“
Die Kirche hat bereits früher Freifunk-Initiativen ihre Türme für die
Verbreitung von Gratis-WLAN zur Verfügung gestellt. Beim Godspot hat sich
die Kirche jedoch bewusst gegen eine Zusammenarbeit mit den Freifunkern
entschieden: Sie will sich nicht an das Neutralitätscredo der Freifunker
binden. Das Evangelium verbreitet sich schließlich nicht von allein.
20 May 2016
## LINKS
[1] http://godspot.de/
## AUTOREN
Gareth Joswig
## TAGS
Evangelische Kirche
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Netzneutralität
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