Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- UN-Millenniumsziel 4: Kindersterblichkeit
> Die Kindersterblichkeit bei unter Fünfjährigen soll bis 2015 um zwei
> Drittel sinken. Ägypten setzte erfolgreich auf besseren Impfschutz, im
> Tschad hat das Militär Vorrang.
Erfolgreich: Ägypten
Einem Bericht von UNO, Weltbank und WHO von 2013 zufolge erleben 21 von
1.000 Ägyptern ihren fünften Geburtstag nicht. 1990, auf das sich die
Millenniumsziele als Ausgangsjahr beziehen, waren es noch 86. Der große
Erfolg verdankt sich nicht nur verbesserten Lebensbedingungen. Gemeinsam
mit internationalen Organisationen setzte die Regierung vor allem darauf,
den Impfschutz zu verbessern. Bereits seit Mitte der 70er Jahren konnten
sich Ägypter an „nationalen Impftagen“ immunisieren lassen. Die Zahl der
Impfungen gegen Tuberkulose, Masern, Diphtherie und Tetanus stieg deutlich.
Während Kinderlähmung einmal weit verbreitet war, gilt Ägypten seit Mitte
der nuller Jahre als poliofrei. Besonders erfolgreich war der Kampf gegen
Durchfallerkrankungen. Simple Therapien wie die WHO-Trinklösung retteten
Tausende von Kinderleben. Wissen über Durchfall und Dehydrierung wurde über
TV-Kampagnen in die entlegensten Regionen verbreitet. Doch die regionalen
Unterschiede sind enorm. Sorgen bereitet vor allem Oberägypten, wo die
Sterblichkeitsrate deutlich höher ist als im Norden des Landes. (Jannis
Hagmann)
Erfolglos: Tschad
In Tschad sterben die Kinder aus denselben Gründen wie in anderen
unterentwickelten Ländern: vermeidbare Durchfälle, Lungenentzündung,
Malaria. Dass die Sterberaten im Tschad besonders hoch sind und auch,
anders als in Nachbarländern, weiter steigen, wird im Land heftig
diskutiert, seit Tschad dank der Ölförderung hohe Wachstumsraten und gut
gefüllte Staatskassen hat. Zum einen ist Tschad ein besonders wenig
verstädtertes Land, die ländliche Bevölkerung hat meist keine
Gesundheitseinrichtungen in Reichweite, und nur eine Minderheit hat Zugang
zu sauberem Wasser und ausreichend Nahrung.
Es gibt auch in Tschad relativ wenig Ausbildungsmöglichkeiten für Ärzte und
Pfleger; traditionelle Heiler spielen im ländlichen Raum eine große Rolle,
was bei tödlichen Infektionskrankheiten nicht viel hilft. Noch hat die
Regierung daran wenig geändert, obwohl sie die Mittel dazu hätte – der
Ausbau des Militärs, das heute zu den schlagkräftigsten der Region gehört,
hat für den Präsidenten Vorrang. Hunderttausende Flüchtlinge aus dem
sudanesischen Darfur haben die statistischen Indikatoren weiter
verschlechtert. (Dominic Johnson)
27 Feb 2014
## AUTOREN
Jannis Hagmann
Dominic Johnson
## TAGS
Tschad
Ägypten
Kindersterblichkeit
UN-Millenniumsziele
Polio
WHO
Tuberkulose
Schwerpunkt Klimawandel
UN
UN-Millenniumsziele
Schwerpunkt Demokratische Republik Kongo
Tadschikistan
Bangladesch
UN-Millenniumsziele
UN-Millenniumsziele
Armutsbekämpfung
## ARTIKEL ZUM THEMA
Indien ist poliofrei: Eine seltene Erfolgsgeschichte
Vor 30 Jahren steckten sich jeden Tag 1.000 Kinder in Indien mit dem
Poliovirus an. Seit zwei Jahren gibt es die Kinderlähmung dort nicht mehr.
Folgen der Luftverschmutzung: Sieben Millionen Tote durch Smog
Vor allem in asiatischen Ländern wird Luftverschmutzung zunehmend zur
Gesundheitsgefahr. Laut WHO sterben dadurch jährlich mehrere Millionen
Menschen.
Studie zu Tuberkulose: Jährlich eine Million Kinder erkrankt
Forscher untersuchen die Neuerkrankungen von Tuberkulose bei unter
15-Jährigen. Die Zahlen sind noch viel höher, als befürchtet.
Tropenarzt über Malaria und Klimawandel: „Die Malaria hat also leichteres Sp…
Vermutet wird es schon länger, dass sich die Malaria infolge des
Klimawandels ins Hochland ausbreitet, sagt der Tropenmediziner Frank
Mockenhaupt von der Charité.
Kommentar UN-Milleniumsziele: Die alltägliche Katastrophe
Eine Zwischenbilanz der UN-Ziele zeigt, dass die Armen immer noch keine
Rechte haben. Das wird sich nur mit Zwangsmaßnahmen ändern.
Zwischenbilanz der UN-Millenniumsziele: Endspurt im Kampf gegen die Armut
Im Jahr 2000 formulierten die UN die Ziele, um Armut weltweit zu halbieren
– bis 2015. Unsere Korrespondenten berichten über die Fortschritte.
UN-Millenniumsziel 1B: Hungerbekämpfung
Bis 2015 soll der Anteil der hungernden Menschen halbiert werden. Der Kongo
ist erfolgreich, weil die Elite dabei mitverdient. In der DR Kongo hat der
Krieg viel zerstört.
UN-Millenniumsziel 2: Grundschulbildung für alle Kinder
Bis 2015 sollen weltweit alle Kinder eine Grundschule besuchen. Chile hat
Erfolg – auch wegen Schülerprotesten, in Tadschikistan hat sich seit 2001
nichts getan.
UN-Millenniumsziel 3: Geschlechtergleichheit bei Bildung
Auf allen Bildungsebenen sollen Frauen und Mädchen bis 2015 gleichgestellt
sein. In Bangladesch helfen NGOs nach, Afghanistan steht weltweit am
schlechtesten da.
UN-Millenniumsziel 5: Müttersterblichkeit
Bis 2015 soll die Zahl der Mütter, die bei Schwangerschaft oder Geburt
sterben, um drei Viertel sinken. In Laos hat sich viel getan, aber in der
Elfenbeinküste fehlt Personal.
UN-Millenniumsziel 6: Eindämmung von HIV/AIDS
Bis 2015 soll die Ausbreitung von HIV/AIDS gestoppt werden. In Ruanda gibt
es kostenlose Aidsmedikamente, in Swasiland ist noch immer jede vierte
Person HIV-positiv.
UN-Millenniumsziel 1A: Armutsbekämpfung
Der Anteil der Menschen, der 1990 in Armut lebten, soll bis 2015 halbiert
werden. China ist es gelungen, dank Industrialisierung. Nigeria nicht,
trotz Öleinnahmen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.