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# taz.de -- UN-Millenniumsziel 1B: Hungerbekämpfung
> Bis 2015 soll der Anteil der hungernden Menschen halbiert werden. Der
> Kongo ist erfolgreich, weil die Elite dabei mitverdient. In der DR Kongo
> hat der Krieg viel zerstört.
Erfolgreich: Republik Kongo
Die Republik Kongo (Kongo-Brazzaville) zählt immer noch zu den
Sorgenkindern der Hungerbekämpfung: jedes vierte Kleinkind ist laut UNO
nach wie vor unterernährt. Aber die Fortschritte seit Anfang der 1990er
Jahre, als im Rahmen der Einführung des Mehrparteiensystems der
„wissenschaftliche Sozialismus“ und damit die Entrechtung der Bauern
zugunsten staatlicher Kollektivstrukturen abgeschafft wurde, sind immens.
Der erste frei gewählte Präsident, Pascal Lissouba, war Agronom und
förderte die Kleinbauern.
Die Familie des Präsidenten Denis Sassou-Nguesso ist geschäftlich in der
Lebensmittelbranche aktiv und hat daher ein Interesse an der Steigerung der
Agrarproduktion, während in anderen Ländern die Elite eher an
Lebensmittelimporten mitverdient und das heimische Bauerntum eher von den
Märkten verdrängt. Um Einkommen im ländlichen Raum zu erhöhen, investiert
die Regierung in den ländlichen Straßenbau, in Märkte und
Verwaltungseinheiten und auch in Agrarprodukte zum Export. Die
Zukunftschancen sind immens, denn Kongo-Brazzaville ist ein fruchtbares und
sehr dünn besiedeltes Land, das heute nur 2 Prozent seiner nutzbaren Fläche
bewirtschaftet.
Erfolglos: DR Kongo
Die Demokratische Republik Kongo hat keinen Grund, das Land mit der
höchsten Hungerrate der Welt zu sein – sie hat riesige fruchtbare
Ackerflächen. Aber die Kriege seit 1996 haben die fruchtbarsten Gebiete im
Osten des Landes verwüstet und dort weite Teile der ländlichen
Subsistenzwirtschaft ebenso zerstört wie die während der Mobutu-Diktatur
noch einigermaßen funktionierenden kommerziellen Agrarbetriebe. Die meisten
der drei Millionen Kriegsvertriebenen des Kongo sind eigentlich
Bauernfamilien, die ihr Land aus Sicherheitsgründen aufgeben mussten. Sie
zogen in die Städte oder auch in Bergwerke auf der Suche nach dem schnellen
Geld. Nur eine Minderheit kann dann auch einigermaßen abgesichert
überleben.
Auch weitab der Kriegsgebiete, in den fruchtbaren Savannen im Westen, liegt
der Ackerbau danieder, weil der Staat seit Jahrzehnten nichts in ländliche
Infrastruktur, Seuchenbekämpfung und Saatgut investiert. Viel lukrativer
ist es für die Elite, Lebensmittel zu importieren und sich mit dem
Weiterverkauf in Großstädten und Bergbaugebieten eine goldene Nase zu
verdienen. Diese Lebensmittel aber kann sich der Großteil der Bevölkerung
nicht leisten.
27 Feb 2014
## AUTOREN
Dominic Johnson
## TAGS
Schwerpunkt Demokratische Republik Kongo
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