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# taz.de -- UN-Millenniumsziel 5: Müttersterblichkeit
> Bis 2015 soll die Zahl der Mütter, die bei Schwangerschaft oder Geburt
> sterben, um drei Viertel sinken. In Laos hat sich viel getan, aber in der
> Elfenbeinküste fehlt Personal.
Erfolgreich: Laos
Bis in die 1990er Jahre war das kommunistische Einparteienregime kaum in
der Lage, sich auch nur um die grundlegendsten Bedürfnisse seiner Bewohner
zu kümmern. Noch 1990 lag die Zahl der Mütter, die im Zusammenhang mit
ihrer Schwangerschaft starben, bei 1.600 je 100.000 lebend geborene Kinder.
Diese Zahl ist drastisch gesunken, liegt aber noch immer deutlich höher als
beispielsweise im benachbarten Thailand. Der Grund ist die miserable
Gesundheitsversorgung. Diese war bis in die 1990er Jahre so gut wie nicht
existent. 1995 war nur bei einer von sieben Geburten ein Arzt oder eine
Hebamme anwesend.
2009 kamen – dank der Hilfe der UN und von NGOs – 42 Prozent aller Kinder
im Beisein von medizinischem Personal auf die Welt. Vor allem in
abgelegenen Regionen sind Hebammen jedoch noch immer eine Seltenheit. Ob
Laos das Millenniumsziel der Reduzierung der Müttersterblichkeit erreichen
wird, ist unklar. Die großen Fortschritte beruhen vor allem auf der
katastrophalen Ausgangslage. Doch das Beispiel Laos zeigt, dass sich die
Müttersterblichkeit durch gezielte Programme deutlich senken lässt. (Sascha
Zastiral)
Erfolglos: die Elfenbeinküste
Mit 700 Todesfällen je 100.000 Lebendgeburten war die Müttersterblichkeit
in der Elfenbeinküste 1990 überaus hoch. Seither wurden Fortschritte
erzielt, doch sie fallen vergleichsweise mäßig aus: Die Sterberate sank um
weniger als die Hälfte – angestrebt hat die UN einen Rückgang um drei
Viertel. Wirtschaftliche Schwierigkeiten und innere Konflikte, auch
ausgelöst durch den Verfall der Kakaopreise, führten zu einen
bürgerkriegsähnlichen Zustand und 2002 schließlich zur Teilung des Landes.
Im von den Rebellen der Forces Nouvelles kontrollierten Norden wurde das
staatliche Gesundheitswesen komplett eingestellt. Zwar hat sich die
Sicherheitslage seit dem Bürgerkrieg allmählich verbessert, doch die
Elfenbeinküste ist noch immer ein instabiles Land. Vor allem das
Gesundheitssystem ist von der politischen Krise betroffen – es herrscht ein
eklatanter Mangel an Personal und medizinischem Material. Im Februar 2011
führte die Regierung die lange angekündigte kostenlose medizinische
Versorgung für Frauen und Kinder unter fünf Jahren ein. Doch diese
funktioniert noch längst nicht optimal. (Christian Jakob)
27 Feb 2014
## AUTOREN
Sascha Zastiral
Christian Jakob
## TAGS
UN-Millenniumsziele
Laos
Elfenbeinküste
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Schwerpunkt Demokratische Republik Kongo
Tadschikistan
Bangladesch
Tschad
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Armutsbekämpfung
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Kommentar UN-Milleniumsziele: Die alltägliche Katastrophe
Eine Zwischenbilanz der UN-Ziele zeigt, dass die Armen immer noch keine
Rechte haben. Das wird sich nur mit Zwangsmaßnahmen ändern.
Zwischenbilanz der UN-Millenniumsziele: Endspurt im Kampf gegen die Armut
Im Jahr 2000 formulierten die UN die Ziele, um Armut weltweit zu halbieren
– bis 2015. Unsere Korrespondenten berichten über die Fortschritte.
UN-Millenniumsziel 1B: Hungerbekämpfung
Bis 2015 soll der Anteil der hungernden Menschen halbiert werden. Der Kongo
ist erfolgreich, weil die Elite dabei mitverdient. In der DR Kongo hat der
Krieg viel zerstört.
UN-Millenniumsziel 2: Grundschulbildung für alle Kinder
Bis 2015 sollen weltweit alle Kinder eine Grundschule besuchen. Chile hat
Erfolg – auch wegen Schülerprotesten, in Tadschikistan hat sich seit 2001
nichts getan.
UN-Millenniumsziel 3: Geschlechtergleichheit bei Bildung
Auf allen Bildungsebenen sollen Frauen und Mädchen bis 2015 gleichgestellt
sein. In Bangladesch helfen NGOs nach, Afghanistan steht weltweit am
schlechtesten da.
UN-Millenniumsziel 4: Kindersterblichkeit
Die Kindersterblichkeit bei unter Fünfjährigen soll bis 2015 um zwei
Drittel sinken. Ägypten setzte erfolgreich auf besseren Impfschutz, im
Tschad hat das Militär Vorrang.
UN-Millenniumsziel 6: Eindämmung von HIV/AIDS
Bis 2015 soll die Ausbreitung von HIV/AIDS gestoppt werden. In Ruanda gibt
es kostenlose Aidsmedikamente, in Swasiland ist noch immer jede vierte
Person HIV-positiv.
UN-Millenniumsziel 1A: Armutsbekämpfung
Der Anteil der Menschen, der 1990 in Armut lebten, soll bis 2015 halbiert
werden. China ist es gelungen, dank Industrialisierung. Nigeria nicht,
trotz Öleinnahmen.
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