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# taz.de -- UN-Millenniumsziel 3: Geschlechtergleichheit bei Bildung
> Auf allen Bildungsebenen sollen Frauen und Mädchen bis 2015
> gleichgestellt sein. In Bangladesch helfen NGOs nach, Afghanistan steht
> weltweit am schlechtesten da.
Erfolgreich: Bangladesch
Dieses Land hat bereits mehrere Millenniumsziele erreicht: Das
Armutsgefälle hat sich verringert, die Kindersterblichkeit ist gesunken,
und das Geschlechtergefälle in der Primar- und Sekundarschulbildung wurde
verringert. Zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit 1971 hatte Bangladesch eine
Alphabetisierungsrate von gerade mal 18 Prozent. Nur 11 Prozent aller
Frauen konnten damals lesen und schreiben. In den 1990er Jahren nahm die
Zahl der Einschulungen deutlich zu, nachdem die allgemeine Schulpflicht
eingeführt worden war. Bereits zu Beginn des Jahrtausends waren mehr als
die Hälfte aller eingeschulten Kinder Mädchen.
Einen großen Anteil an diesem Erfolg haben Nichtregierungsorganisationen,
die eine von zehn Schulen leiteten. Nach mehreren Initiativen der Regierung
in Dhaka stellen Mädchen heute zudem beinahe die Hälfte aller Schulkinder
an religiösen Schulen. Trotzdem bleibt viel zu tun – denn was die
Statistiken verschweigen, ist die Zahl der Mädchen, die ihre
Schulausbildung abbrechen. Und vor allem auf dem Land werden in Bangladesch
weiterhin vor allem Jungen zur Schule geschickt. (Sascha Zastiral)
Erfolglos: Afghanistan
In Afghanistan zeigt sich, wie anhaltende bewaffnete Konflikte zum
Verfehlen von Entwicklungszielen beitragen. Zwar gehen nach dem Nullpunkt
der Taliban-Herrschaft heute wieder 3 Millionen Mädchen zur Schule, und die
Zahl der Schulen wurde verdreifacht. Aber 68 Prozent aller Schüler und 82
Prozent aller Schülerinnen gehen vor Abschluss der 6. Klasse ab. In den
Grundschulen kommen gut 6, im Sekundarschulbereich weniger als 5 und im
Gymnasialbereich weniger als 4 Schülerinnen auf einen Schüler. Insgesamt
hatte Afghanistan 2010 laut Unesco den weltweit niedrigsten
Geschlechtergleichheitswert. Für 2011 und 2012 machte Kabul dazu gar keine
Angaben mehr.
Seit über drei Jahrzehnten greifen Aufständische immer wieder Schulen an.
Gegenwärtig sind sie besonders dort umkämpft, wo weder der Staat noch die
Taliban die Oberhand haben. Neben den Gewaltkonflikten in Afghanistan
spielt hier auch eine von konservativen Werten bestimmte Gesellschaft eine
Rolle. Obwohl der Islam Bildung hoch bewertet, steht er nicht für
Geschlechtergleichheit. In 166 Distrikten gibt es keine einzige Lehrerin.
(Thomas Ruttig)
27 Feb 2014
## AUTOREN
Sascha Zastiral
Thomas Ruttig
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Bangladesch
Schwerpunkt Afghanistan
Bildung
Geschlechtergerechtigkeit
UN-Millenniumsziele
Entwicklungszusammenarbeit
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Armutsbekämpfung
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Kommentar UN-Milleniumsziele: Die alltägliche Katastrophe
Eine Zwischenbilanz der UN-Ziele zeigt, dass die Armen immer noch keine
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Zwischenbilanz der UN-Millenniumsziele: Endspurt im Kampf gegen die Armut
Im Jahr 2000 formulierten die UN die Ziele, um Armut weltweit zu halbieren
– bis 2015. Unsere Korrespondenten berichten über die Fortschritte.
UN-Millenniumsziel 1B: Hungerbekämpfung
Bis 2015 soll der Anteil der hungernden Menschen halbiert werden. Der Kongo
ist erfolgreich, weil die Elite dabei mitverdient. In der DR Kongo hat der
Krieg viel zerstört.
UN-Millenniumsziel 2: Grundschulbildung für alle Kinder
Bis 2015 sollen weltweit alle Kinder eine Grundschule besuchen. Chile hat
Erfolg – auch wegen Schülerprotesten, in Tadschikistan hat sich seit 2001
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UN-Millenniumsziel 4: Kindersterblichkeit
Die Kindersterblichkeit bei unter Fünfjährigen soll bis 2015 um zwei
Drittel sinken. Ägypten setzte erfolgreich auf besseren Impfschutz, im
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Bis 2015 soll die Ausbreitung von HIV/AIDS gestoppt werden. In Ruanda gibt
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UN-Millenniumsziel 1A: Armutsbekämpfung
Der Anteil der Menschen, der 1990 in Armut lebten, soll bis 2015 halbiert
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trotz Öleinnahmen.
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