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# taz.de -- Kommentar Drohnenkrieg: Dröhnende Ahnungslosigkeit
> Ramstein in der Pfalz ist ein wichtiger Stützpunkt für den Drohnenkrieg
> der USA. Die Rolle deutscher Behörden dabei muss dringend geklärt werden.
Bild: Ein US-Soldat präsentiert eine Drohne
Die Ramstein Air Base bei Kaiserslautern ist eine Art mittelgroße
Militärstadt mit betriebsamem Flughafen. Es ist der größte
US-Luftwaffenstützpunkt außerhalb der USA. Daher wäre es eher
verwunderlich, wenn Ramstein im US-Krieg gegen den Terror keine Rolle
spielen würde. Dieser wird inzwischen nicht mehr mit Geheimgefängnissen und
Folter, sondern mit gezielten Tötungen durch Drohnen geführt. Motto:
Guantánamo und Waterboarding bringen zu viel Ärger, wir haben einen
effizienteren Weg gefunden.
Die von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR zusammengetragenen Erkenntnisse
über die [1][Rolle Ramsteins im Drohnenkrieg] sind im eigentlichen Sinne
keine Überraschung. Sie sind aber so konkret, dass sie die Schwelle
überschreiten, ab der die deutsche Bundesregierung unter Handlungsdruck
gesetzt werden kann und muss. Wenn das zur Urteilsfindung notwendige Wissen
in der Zeitung steht, ist es schwierig, sich hinter Ahnungslosigkeit zu
verschanzen.
Selbstredend wird die Bundesregierung aber genau dies versuchen. Denn eine
echte Diskussion über den Krieg gegen den Terror würde die USA ja nicht nur
dazu inspirieren, zu erläutern, wie die deutschen Geheimdienste erstens
mitmachen und zweitens profitieren. Sondern Deutschland müsste auch
Vorschläge machen, welche Methode zur Terrorbekämpfung denn angemessen
wäre: Drohnenangriffe nur in völkerrechtlich unbedenklichen Kriegsgebieten?
Statt Drohnen doch lieber Special Forces? Nichts mehr tun und erst einmal
abwarten? Nichts, womit sich günstige Schlagzeilen schinden lassen.
Bei allen Zweifeln, ob ein Untersuchungsausschuss zur NSA-Überwachung etwas
bringt – er ist eine Chance, Maß und Worte für eine Verantwortung
Deutschlands im Kampf gegen Terrorismus zu finden.
7 Apr 2014
## LINKS
[1] /Ramstein-und-der-US-Drohnenkrieg/!136211/
## AUTOREN
Ulrike Winkelmann
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