# taz.de -- Gesetz zur Frauenquote: Männer werden nicht gefördert | |
> Kurz vor der Abstimmung im Bundestag wird das Gleichstellungsgesetz noch | |
> einmal geändert. Die Männerförderung wird so ausgehöhlt. | |
Bild: Männer profitieren nicht mehr vom künftigen Gleichstellungsgesetz. | |
BERLIN taz | Pünktlich zum Internationalen Frauentag soll das Gesetz zur | |
Frauenquote Ende der Woche im Bundestag verabschiedet werden. Jetzt wird es | |
noch einmal geändert. Die Veränderung betrifft das Gleichstellungsgesetz | |
für den öffentlichen Dienst, das zusammen mit der Einführung der | |
Frauenquote für die Wirtschaft novelliert werden soll. | |
Entfernt wird aus dem Gesetzentwurf die Förderung von Männern dort wo sie | |
„unterrepräsentiert“ sind. Das teilte die stellvertretende Vorsitzende der | |
Unionsfraktion, Nadine Schön, mit. „Männerförderung soll es nur geben, wenn | |
eine strukturelle Benachteiligung von Männern existiert“, sagte sie. | |
Zuvor hatte es geheißen, dass Männer gefördert werden sollten, wo sie | |
„unterrepräsentiert“ sind. Das hätte bedeutet, dass männliche Erzieher u… | |
Sekretäre gefördert werden. Das wurde nun verhindert. | |
„De fakto ist die Männerförderung damit ausgehöhlt“, heißt es in | |
Koalitinskreisen. Denn Bereiche, in denen Männer strukturell benachteiligt | |
werden, sind schwer vorstellbar. „Angesichts einer nicht bestehenden | |
strukturellen Benachteiligung von Männern wirkt der Vorschlag der | |
Bundesregierung planlos“, urteilt Ulle Schauws, frauenpolitische Sprecherin | |
der Grünen im Bundestag. | |
Die Grünen wollen, dass der gesamte Gesetzesteil, der den öffentlichen | |
Dienst betrifft, noch einmal überarbeitet wird. „Anstelle hilfloser | |
Gesichtswahrungsversuche sollte die Bundesregierung unserem Änderungsantrag | |
folgen, das Bundesgleichstellungsgestz aus dem Verfahren zu nehmen und auf | |
einer soliden Grundlage überarbeiten.“ | |
Die Änderung soll Dienstagnachmittag in den Regierungsfraktionen | |
beschlossen werden. Am Freitag soll das Gesetz rechtzeitig zum | |
Internationalen Frauentag im Bundestag verabschiedet werden. Die Änderung | |
kam zustande, nachdem Gleichstellungsbeauftragte protestiert hatten. Sie | |
befürchteten eine Arbeitsflut, wenn sie Männer dort fördern sollten, wo sie | |
unterrepräsentiert werden. Zudem hatten namhafte Juristen bemängelt, dass | |
das Grundgesetz nur vorsehe, das real benachteiligte Geschlecht zu fördern. | |
Das seien aber Männer in Sekretärsberufen mit Sicherheit nicht. Das Gesetz | |
sei damit nicht verfassungsfest. | |
3 Mar 2015 | |
## AUTOREN | |
Heide Oestreich | |
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