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# taz.de -- Problem Scheinselbstständigkeit: Die Leiharbeiter des Journalismus
> Ohne Pauschalisten geht kaum etwas bei Tageszeitungen und News-Seiten.
> Über ein System, das bald zerbrechen könnte.
Bild: Fester Schreibtisch in der Redaktion? Feste Arbeitszeiten? Das kann nur s…
Anfang April berief Peter Pauls, der Chefredakteur des Kölner
Stadtanzeigers, eine spontane Redaktionskonferenz ein: Man solle sich nicht
wundern, wenn der Zoll oder die Polizei demnächst anrücken würden, sagt
Pauls seinen Mitarbeitern. Bei dem Vorwurf, der im Raum stünde, sei das ein
normaler Vorgang. Der Grund für die Warnung an die Redaktion: Gegen DuMont
läuft ein „Ermittlungsverfahren wegen Vorenthaltens von
Sozialversicherungsbeiträgen“.
Es geht also um die Frage, ob der Verlag absichtlich und womöglich im
großen Stil Mitarbeiter zu rechtlich falschen Konditionen – als so genannte
Scheinselbstständige – beschäftigt hat, um damit auf Kosten der
Steuerzahler in wirtschaftlich schlechten Zeiten Geld zu sparen.
Die Ermittlungen beim Kölner Stadtanzeiger und dem Boulevard-Blatt Express,
die beide zum DuMont-Verlag gehören, hat ein Whistleblower ins Rollen
gebracht. Er legte der Deutschen Rentenversicherung eine Liste mit weit
über hundert Namen von Personen vor, von denen er überzeugt ist, dass sie
als scheinselbstständige Pauschalisten für die verschiedenen Titel des
Medienhauses tätig waren oder sind. Die Deutsche Rentenversicherung übergab
die Liste dem Zoll, der als zuständige Behörde die Ermittlungen aufnahm. In
diesen Wochen werden ehemalige und noch beschäftigte Mitarbeiter zum Zoll
in Köln-Porz vorgeladen und dort befragt. Der Verlag selbst will sich nicht
zu den Vorgängen äußern. Man arbeite mit der Staatsanwaltschaft zusammen,
heißt es nur.
Bei DuMont könnte nun ein System zusammenbrechen, das seit Jahren in der
Medienbranche praktiziert wird. Auch Spiegel Online, die Zeit, die
Süddeutschen Zeitung und ihre Onlineausgabe, aber auch Lokalzeitungen, wie
die Stuttgarter Zeitung und der Tagesspiegel bauen auf Pauschalisten oder
„feste Freie“ wie sie auch genannt werden. Wenn diese Pauschalisten nur für
einen einzigen Auftraggeber tätig sind, ist das illegal.
Aufgrund dieses Problems erscheint die Personalpolitik von Teilen der
deutschen Verlagsbranche derzeit wie ein Pulverfass. Und so wie es
aussieht, könnte dieses bald explodieren.
## So sparen die Verlage
Pauschalisten erledigen in vielen Zeitungen die tägliche Arbeit, die
notwendig ist, damit ihre Zeitung, ihre Nachrichtenseite Tag für Tag in der
gewohnten Qualität erscheint. Sie schreiben und recherchieren, redigieren
Texte anderer Autoren, planen und bestücken die Seiten, sind
blattmacherisch tätig, bestimmen die Themen, über die berichtet wird und
betreuen Praktikanten. Festangestellte Mitarbeiter, für die der Verlag ganz
regulär Sozialversicherungsbeiträge abführt, Redakteure genannt, sind sie
trotzdem nicht.
Indem die Verlage sie als freie Mitarbeiter beschäftigen, sparen sie
Buchhaltungsaufwand und eine Menge Geld: Bei einem Bruttogehalt von 3.000
Euro monatlich pro Redakteur sind das etwa 580 Euro an Sozialabgaben. Aufs
Jahr gerechnet spart das Unternehmen so fast 7.000 Euro für jeden
scheinselbstständigen Mitarbeiter. Darüber hinaus umgehen die Verlage den
Arbeitnehmerschutz: Urlaubs- und Krankengeld sind nicht vertraglich
geregelt, Kündigungsfristen oft ebenso wenig.
## Die KSK muss es richten
Angesichts der Krise auf dem Anzeigenmarkt und sinkender Auflagen scheint
das für viele Häuser ein lohnendes Modell zu sein. In einer Branche aber,
die per Definition dafür zuständig ist, Missstände in anderen Unternehmen
aufzudecken und die jeden Scoop in anderen Bereichen genüsslich feiert,
stellt sich die Frage, warum diese Praxis bis dato kaum diskutiert wurde.
Das System funktioniert, weil die Künstlersozialkasse (KSK) einspringt. Sie
übernimmt für freischaffende Künstler und Publizisten den Arbeitgeberanteil
der Sozialversicherungsbeiträge. Für die Betroffenen selbst besteht also
zunächst kein finanzieller Nachteil. Das ist einer der Gründe, warum sich
kaum jemand öffentlich beklagt. Die Krux aber ist: Die KSK wird zwar zum
Teil über pauschale Abgaben von den Verlagen finanziert, aber auch zu 20
Prozent aus Bundesmitteln. Im Jahr 2015 werden das laut KSK-Prognose 186,89
Millionen Euro sein. Wenn man so will, holen sich die Verlage mithilfe
dieses Tricks staatliche Subventionen ab, die ihnen so nicht zustehen. Es
geht bei dem rechtswidrigen Pauschalistenmodell also nicht nur um
Knebelverträge für Mitarbeiter, es geht vor allem um groß angelegten
Sozialbetrug.
## Springers Flucht nach vorn
Dass DuMont mit dem Problem nicht alleine ist, zeigt der Axel Springer
Verlag. Dieser hat sich Ende Februar wegen der mutmaßlich unlauteren
Beschäftigungsverhältnisse als erstes und bislang einziges Verlagshaus
selbst angezeigt. Bei internen Kontrollen habe der Konzern festgestellt,
„dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass in Redaktionen der
Axel-Springer-Gesellschaften branchentypisch eingesetzte freie Mitarbeiter
in der Vergangenheit arbeitsrechtlich nicht richtig eingeordnet wurden“,
wie es in einer Mitteilung des Konzerns hieß. Nun sollen die Sozialbehörden
prüfen, ob die vermeintlich selbstständigen Mitarbeiter tatsächlich frei
arbeiteten.
Ob auch dort ein Whistleblower Informationen an die Behörden lieferte und
der Verlag nun mit der Selbstanzeige Schlimmeres verhindern will, ist nicht
bekannt. Die Vermutung liegt jedoch nah, dass es auch bei Springer
scheinselbstständig Beschäftige gab und gibt. Warum sonst hätte der Verlag
den Schritt gehen sollen?
Die anderen Verlagshäusern scheinen auch unruhig geworden zu sein: Die
Personalabteilung von SpiegelOnline teilte Anfang des Jahres 2014 ihren
Pauschalisten mit, dass sie künftig nicht länger als zwei Jahre beschäftigt
würden – offenbar aus Angst, dass die Mitarbeiter sonst vor Gericht eine
Festanstellung erstreiten. Gelingt das, müsste der Verlag womöglich auch
die bislang gesparten Sozialabgaben nachzahlen. Prompt mussten fast alle,
die zu diesem Zeitpunkt länger als zwei Jahre frei bei SpiegelOnline
beschäftigt waren, gehen. Dass man sich des Problems sehr wohl bewusst ist,
zeigt die Reaktion des Verlags. „Wir arbeiten an neuen arbeitsrechtlichen
Regelungen für unsere freien Mitarbeiter“, teilte dieser auf Anfrage der
taz schriftlich mit.
Dass das Problem auch zugunsten statt zulasten der freien Mitarbeiter
gelöst werden kann, zeigen Tagesspiegel und Zeit Online. Als beim
Tagesspiegel im vergangenen Winter eine Buchprüfung anstand, wurden viele
Pauschalisten als feste Redakteure angestellt. Auch Zeit Online wandelt
derzeit Pauschalisten-Stellen in feste Beschäftigungsverhältnisse um.
Öffentlich zu dem Thema äußern will man sich auch hier nicht. Zu
personellen Angelegenheiten gebe man grundsätzlich keine Auskünfte, teilten
Sprecherin der Zeit-Verlagsgruppe und des Tagesspiegels auf Nachfrage
schriftlich mit.
## Probleme auch bei der SZ
Ein Verlagshaus, das bislang noch unbehelligt von Ermittlungen blieb,
jedoch nach taz-Recherchen ebenfalls im großen Stil Pauschalisten
beschäftigt, ist die Süddeutsche Zeitung (SZ) in München.
Offen zu sprechen wagt keiner der Betroffenen. In allen Häusern fürchten
sie um ihren Job – und um ihre Reputation in der Branche auch über den
Verlag hinaus. Niemand will öffentlich als Nestbeschmutzer dastehen, aus
Angst sich damit die Karriere zu verbauen. Unter der Oberfläche jedoch sind
vor allem junge Mitarbeiter wütend und frustriert.
„Wenn ich nicht da wäre, könnte mein Ressort nicht überleben“, sagt etwa
eine der übrig gebliebenen Tagesspiegel-Pauschalistinnen. „Wir arbeiten oft
noch mehr als unsere Kollegen, weil wir nicht die Sicherheit einer
Festanstellung haben.“ Das bestätigen auch Pauschalisten bei
Sueddeutsche.de: „Das ist eine Situation, die so einfach nicht geht“, sagt
eine Ehemalige. „Bei Online gibt es Ressorts, da ist der Leiter
festangestellt und alle restlichen Mitarbeiter nicht.“ Das lässt sich auch
aus dem Impressum der Seite ablesen. Wer dort unter „Mitarbeiter“ geführt
wird, hat keinen festen Redakteursvertrag. Zählt man ausschließlich die
Mitarbeiter der Online-Redaktion, liegt der Anteil der Pauschalisten bei
Sueddeutsche.de bei fast 50 Prozent. Eine Quote, die den Schluss zulässt,
dass es sich bei dem Beschäftigungsmodell nicht um eine Ausnahme handelt –
sondern um ein bewusst forciertes Sparmodell.
## „Schmerzensgeld“
Viele der so beschäftigten beziehen ein Honorar, dass sich am Tarifgehalt
orientiert. Bei der SZ rund 3.000 Euro, beim Tagesspiegel mit 2.700 Euro
nur etwas weniger. Kein schlechtes Gehalt für junge Journalisten. Eine
ehemalige Pauschalistin von Sueddeutsche.de spricht jedoch von einer Art
„Schmerzensgeld“, für die ständige Unsicherheit, wie sie sagt und dafür,
dass sie als Mitarbeiterin das illegale System unfreiwillig stützt.
In den Verträgen der Zeit ist beispielsweise vermerkt, dass Pauschalisten
nur nach Absprache mit der Redaktion überhaupt für andere große Blätter
schreiben dürfen. Für verschiedenen Auftraggeber tätig zu sein, ist jedoch
ein Kriterium, das freie Journalisten zu solchen macht. Wie also sollen
Pauschalisten Scheinselbstständigkeit vermeiden, wenn es ihnen ihr
Arbeitsvertrag schwer macht, für mehrere Auftraggeber zu arbeiten?
Bei der Süddeutschen dagegen werden neue Mitarbeiter „wegen der rechtlich
schwierigen Situation“ ermuntert, nebenbei für andere Auftraggeber tätig zu
sein. Praktisch aber fehlt Mitarbeitern, die vier oder fünf Tage pro Woche
in der Redaktion eingespannt sind, dafür schlicht die Zeit. Oft sind sie
deshalb gezwungen, zusätzliche Auftraggeber zu erfinden, oder im Fall der
SZ Print und Online, die formal als zwei verschiedene Unternehmen
auftreten, faktisch aber im selben Haus untergebracht sind, als mehrere
Arbeitergeber anzugeben.
Indem die Redaktion ihre freien Mitarbeiter regelrecht in die KSK drängt,
macht sie sie zu Mitwissern in einem illegalen System. „Das Risiko liegt
beim Pauschalisten“, sagt eine ehemalige Sueddeutsche.de-Mitarbeiterin.
„Würde man sich beklagen, müsste man zugeben, dass man von Anfang an nur
einen Arbeitgeber hatte und die KSK beschissen hat.“
## Die KSK gibt sich erstaunt
Warum die Behörden nicht gegen das illegale Treiben vorgehen, bleibt
rätselhaft. Auf Nachfrage geben sich die KSK und die Deutsche
Rentenversicherung, die eigentlich dafür zuständig sind, derlei Missbrauch
im Interesse der Steuerzahler zu verhindern, erstaunt. Die Prüfungen der
Anträge zur Mitgliedschaft in der KSK seien angemessen streng, beteuert
KSK-Pressesprecherin Monika Heinzelmann. Zwar könnten Fehler bei der
Beurteilung passieren. Schließlich sei es nicht ganz einfach zu erkennen,
ob sich ein Journalist zu Recht als Freier bei der KSK bewerbe, oder nicht.
Ein systematisches Fehlverhalten gebe es bei der Prüfung jedoch nicht.
Ähnlich argumentiert man auch bei der Deutschen Rentenversicherung. Deren
Prüfdienst sieht sich alle vier Jahre jedes Unternehmen in Deutschland an,
um festzustellen, ob alle Beschäftigen ordnungsgemäß angemeldet sind. Dabei
würden die Personalunterlagen, die Buchhaltung, aber im Zweifelsfall auch
die Dienstpläne überprüft, sagt Pressesprecher Dirk von der Heide. Geht es
aber konkret um die Prüfung einzelner Verlage – und die Frage, warum diese
Überprüfung ganz offensichtlich nicht funktioniert – beruft sich die
Behörde auf den Datenschutz und verweigert die Aussage. Man wird den
Eindruck nicht los, es fehle den Behördenmitarbeiter entweder am nötigen
Durchblick, um wirklich zu durchschauen, was in den Verlagen vor sich geht
– oder als drücke man bei KSK und Rentenversicherung bewusst beide Augen
zu.
## Trotzdem bleiben Freie still
Dass die Pauschalisten sich organisieren und einklagen, kommt trotzdem
bislang so gut wie gar nicht vor. „Von Verlagsseite wird einem suggeriert,
man würde die Zeitung kaputt machen, wenn man das System kritisiert“, sagt
eine ehemalige SZ-Mitarbeiterin. Und eine ehemalige Pauschalistin von
SpiegelOnline erzählt, dass selbst dann niemand gewagt hatte, zu klagen,
als der Verlag vor anderthalb Jahren alle rauswarf, die länger als zwei
Jahre beschäftigt waren. „Keiner legt sich mit dem Spiegel-Verlag an. Das
spricht sich rum in Hamburg. Da kannst du gleich einpacken“, sagt sie.
Auch bei der taz sind vereinzelt Mitarbeiter als Pauschalisten beschäftigt
- meist auf ausdrücklichen Wunsch. Generell legt der Vorstand der taz
großen Wert darauf, Mitarbeiter festanzustellen. Darüber hinaus sind die
Honorare der taz so niedrig, dass freie Mitarbeiter es sich in der Regel
nicht leisten können, auf die taz als einzigen Arbeitgeber zu bauen.
Die Angst vieler Pauschalisten, als Netzbeschmutzer da zu stehen, kennt
auch Rechtsanwalt Dennis Amour vom Bayerischen Journalistenverband (BJV).
„Was wir regelmäßig beobachten ist, dass Journalisten, die aus dem
Volontariat kommen, oder ein neues Beschäftigungsverhältnis beginnen,
Pauschalverträge mit festgelegtem Honorar, jedoch ohne festgelegte
Stundenzahl unterschreiben“, sagt Amour. Der Verlag halte den Vertrag
bewusst schwammig, um den Missbrauch nicht auch noch schriftlich zu
dokumentieren.
Zum Beispiel bei der Festlegung der Arbeitszeiten: Im
SZ-Pauschalistenvertrag ist von „Leistungen im abgesprochenen Umfang“ die
Rede. Bei Verträgen mit der Zeit und Zeit Online heißt es: „Art und Umfang
der Tätigkeit werden mit der Ressortleitung abgesprochen.“ In Spiegel
Online-Verträgen steht: „Sie sind in der Gestaltung ihrer Tätigkeit (Zeit,
Dauer, Art und Ort der Arbeitsausübung) selbstständig tätig und vollkommen
frei.“ Eine glatte Lüge, denn von den Pauschalisten in all diesen Häusern
wird erwartet, dass sie ihre Arbeit im Büro ableisten, an den Tagen, die
abgesprochen sind oder im Dienstplan stehen.
Dennis Amour vom BJV sieht keine rosigen Aussichten, sollte sich die
zweifelhafte Personalpraxis der Verlage als illegal verfolgt werden: „Es
steht zu befürchten, dass sich die Verlage sehr gut überlegen, ob sie
weiterhin so viele freie Journalisten wie bisher beschäftigen. Oder aber
die Leute werden in außertariflichen Gesellschaften fest angestellt, aber
letztlich zu deutlich schlechteren finanziellen Konditionen. Beides muss
verhindert werden. Ziel muss eine tarifliche Beschäftigung der Betroffenen
sein“
## Im Zweifel: Nachzahlen
Das könnte demnächst auch bei DuMont passieren. Kommen die Richter zu dem
Urteil, dass Pauschalisten dort tatsächlich scheinselbstständig beschäftigt
waren oder sind, dürfte es für den Verlag wegen der fälligen Nachzahlung
von Sozialabgaben plus Strafzuschlag sehr teuer und für die
Verantwortlichen brenzlig werden. Ihnen drohen Freiheitsstrafen von bis zu
fünf Jahren. „In Zeiten, in denen sogar ein einst hoch geachteter Manager
wie Thomas Middelhoff ins Gefängnis geht, sollte man das nicht
unterschätzen“, sagt der Whistleblower vom Kölner Stadtanzeiger.
Der Nachdruck, mit dem der Kölner Zoll momentan ermittelt, könnte seine
Annahme bestärken: Zweieinhalb Stunden dauerte bei ihm die Vernehmung,
berichtet ein befragter Mitarbeiter. Ein anderer wurde sogar dreieinhalb
Stunden vernommen. Nach ausführlicher Zeugenbelehrung zur Wahrheitspflicht
fragten die Vernehmer nach zahlreichen Einzelheiten aus dem Arbeitsalltag,
etwa ob Pauschalisten in Dienstpläne eingebunden seien und
Anwesenheitspflicht bestehe. Die Zöllner wollten auch Namen und
ladungsfähige Adressen von weiteren Leuten, die etwas zu den
Arbeitsbedingungen der Pauschalisten sagen können. Ein Befragter berichtet,
dass die Beamten nachbohren, wer von dem System wusste.
Anmerkung der Redaktion, 7. Juli 2015: In einer früheren Version wurde
behauptet, in der taz hätten sich freie Journalisten bereits erfolgreich
eingeklagt. Dazu stellt der Geschäftsführer der taz, Karl-Heinz Ruch, fest:
„Der Geschäftsführung ist kein Fall bekannt, in dem jemals ein freier
Mitarbeiter gegen die taz erfolgreich auf Festanstellung geklagt hätte.“
6 Jul 2015
## AUTOREN
Anne Fromm
Jürn Kruse
Anja Krüger
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