# taz.de -- Ein Jahr nach dem G20-Protest: Was euch kaputt macht | |
> Vor einem Jahr eskalierten die Proteste gegen den G20-Gipfel in Hamburg. | |
> Wie erging es denen, die damals dabei waren? | |
Bild: Seltsame Atmosphäre: Das Hamburger Schulterblatt während des G20-Gipfels | |
## Der Traumatisierte | |
## Andreas Jung* wurde auf dem G20-Gipfel von der Polizei verprügelt. Es | |
fällt ihm schwer, darüber zu sprechen | |
Auf einmal stand ich mit meiner Freundin mitten im schwarzen Block. Wir | |
waren an den Anfang der Demo gelaufen, um zu sehen, warum es nicht | |
weitergeht. | |
Die Stimmung war angespannt, und als die Polizei die Masse immer weiter an | |
die Hafenmauer drückte, habe ich im Affekt eine Flasche genommen, die vor | |
mir auf dem Boden stand, und sie Richtung Polizei geworfen. Ich war | |
frustriert, wie offensichtlich die Polizei ihre Gewalt durchsetzt und | |
einfach macht, was sie will. Mir war ja klar, dass denen nichts passiert, | |
so gepanzert, wie die waren. Ich wollte ein Zeichen setzen: So geht das | |
nicht. Im Nachhinein bereue ich das. | |
Plötzlich bekam ich einen Schlag auf den Hinterkopf, wurde zu Boden | |
gerissen. Über zehn Polizisten haben auf mich eingetreten, eingeschlagen. | |
Als ich mich übergeben habe, haben sie weitergemacht. | |
In Embryostellung lag ich auf dem Boden, sie haben mir ins Gesicht und in | |
den Magen geschlagen. Sie haben gesagt, ich solle aufhören, mich zu wehren. | |
Aber das konnte ich nicht. Von allen Seiten kamen Schläge. Ich dachte, sie | |
würden mich umbringen. | |
In den kommenden Tagen fühlte ich mich nicht gut. Ich hatte am ganzen | |
Körper blaue Flecke und Schürfwunden. Während der Festnahme wurde mir eine | |
ärztliche Behandlung verweigert, aber ich bin dann am nächsten Morgen ins | |
Krankenhaus gegangen und habe mich für die Berufsschule krankschreiben | |
lassen. Ich lasse mich gerade zum Bodenleger ausbilden. Ich hatte eine | |
Schädelprellung und habe viel Zeit zu Hause verbracht. | |
In der Zeit danach habe ich oft geweint. Diese Hilflosigkeit, die ich | |
verspürt habe, als ich da am Boden lag, hat noch lange nachgewirkt. Bei der | |
Arbeit war ich oft unkonzentriert, trotzdem hat sie mir dabei geholfen, | |
mich abzulenken. Meine Freundin war in der Zeit für mich da, wir haben | |
darüber geredet. Ohne sie hätte ich das nicht so einfach weggesteckt. | |
Wenn ich heute Polizisten sehe, kommt alles wieder hoch. Ich versuche, | |
ihnen aus dem Weg zu gehen. Ich würde sie nicht mehr um Hilfe bitten – zum | |
Beispiel wenn ich nach der Disco in eine Schlägerei gerate. Ich würde | |
versuchen, mir selbst zu helfen. | |
Natürlich sind nicht alle Polizisten so. Aber diese hatten Lust, jemanden | |
zu schlagen, ihre Macht zu zeigen. Ich habe die Polizisten wegen | |
Körperverletzung im Amt angezeigt. Letzte Woche hatte ich endlich meine | |
Anhörung bei der internen Ermittlung der Polizei. Es wird aber noch dauern, | |
bis alle Videos und Fotos ausgewertet sind und ich Gewissheit habe. Auch | |
darüber, ob die Anklage gegen mich fallen gelassen wird. Ich glaube aber | |
nicht, dass die Polizisten verurteilt werden oder Konsequenzen davontragen. | |
Wenn die ihre Kollegen noch mit dazuholen, stehe ich als Einzelner der | |
Aussage von dreißig Mann gegenüber. Meine Aussage ist da nichts wert. Es | |
zeigt mir, wie klein ich bin, dass ich ein Niemand bin. | |
Dieses Gefühl ist das, was nach G20 bleibt. An dem Tag habe ich angefangen, | |
an Recht und Ordnung zu zweifeln. Es wäre eine große Enttäuschung, wenn die | |
Polizisten damit durchkommen. In so einem Land würde ich mich nicht mehr | |
wohlfühlen. | |
Andreas Jung, 23, macht gerade eine Ausbildung zum Bodenleger in Wedel. | |
## Die Abgeordnete | |
## Martina Friederichs sitzt für die SPD in der Hamburgischen Bürgerschaft. | |
Rücktritte von Politikern wegen G20 lehnt sie ab | |
Wir haben vorab viel diskutiert und uns im Innenausschuss berichten lassen, | |
wie die Vorbereitungen zu G20 laufen. Dabei ging es um die Organisation des | |
Gipfels und Informationen zu den geplanten Demonstrationen. Auch ich habe | |
damals nicht erahnt, welche Ausmaße die Gewalt vonseiten der Randalierer | |
erreichen würde. Ich glaube, dass keiner mit dieser Eskalation gerechnet | |
hat. | |
Während des G20-Gipfels war ich in Hamburg. Am Freitagmorgen hab ich im | |
Radio gehört, dass in Altona und der Elbchaussee Randalierer unterwegs | |
sind. Diese Ausschreitungen waren dann den ganzen Tag über immer wieder | |
Thema bei meinen Terminen mit verschiedenen Leuten. | |
Am Freitagabend war ich zu Hause und habe in den Medien die Ausschreitungen | |
in der Schanze verfolgt. Ich habe mit Freunden darüber gesprochen und mit | |
Kollegen telefoniert. Am Ende fand ich es unvorstellbar, was in unserer | |
Stadt, vor allem in der Schanze passiert ist: Das Plündern von Geschäften, | |
das Werfen von Flaschen auf Polizisten, das Entzünden von Feuern vor | |
Wohngebäuden, das hatte mit legitimen Protesten gegen den Gipfel längst | |
nichts mehr zu tun. | |
Gleich nach dem Gipfelwochenende haben wir uns innerhalb der Bürgerschaft | |
überlegt, was wir machen können, um das Vertrauen der Bürger in den Staat | |
wiederherzustellen. Die Folgen der G20-Proteste ausschließlich im | |
Innenausschuss zu bearbeiten war für uns Sozialdemokraten keine Option. Wir | |
haben gleich gesagt: Wir müssen die Hintergründe ausführlich in einem | |
Sonderausschuss aufarbeiten. | |
Wir haben uns dann in 13 Sitzungen intensiv mit allen Problemen rund um den | |
Gipfel beschäftigt. Wir haben Anwohnern zugehört, die von ihren Erlebnissen | |
erzählt haben, das Handeln von Polizei und Politik analysiert und uns | |
berichten lassen, wie die Gewalttäter vorgegangen sind. Zum Ende hin haben | |
wir es geschafft, einen Großteil des Puzzles zusammenzusetzen. Für mich | |
haben sich die viele Arbeit, das Lesen der Akten und die vielen Gespräche | |
mit Verantwortlichen und Betroffenen wirklich gelohnt. | |
Was mich bei der Anhörung der Bürger besonders bewegt hat, war die | |
Geschichte einer Familie, die während des Gipfels ein großes Fest feiern | |
wollte und Verwandte aus ganz Deutschland eingeladen hatte. Dann sahen die | |
Gastgeber entsetzt die Randalierer und die gelegten Feuer. Sie und ihre | |
Gäste haben sich nicht auf die Straße getraut. Feiern wollte niemand mehr. | |
Die Vorgehensweise und Brutalität der Täter haben mich überrascht. Die | |
schwarz vermummten Gewalttäter haben ihre Einsätze anscheinend mit großer | |
krimineller Energie geplant. Ihnen ging es nicht darum, gegen eine unfaire | |
Verteilung des weltweiten Reichtums zu protestieren oder die G20 zu | |
Reformen aufzufordern. Ihnen ging es um Gewalt als Selbstzweck. | |
Dass jetzt einige fordern, dass Politiker zurücktreten sollen, ist aus | |
meiner Sicht nicht schlüssig und zu kurz gegriffen. Wir müssen vielmehr | |
schauen, dass so etwas nicht noch einmal passieren kann. | |
Der Bundesfinanzminister und ehemalige Bürgermeister Olaf Scholz hat sich | |
bei den Hamburgern für seine Einschätzung vor dem Gipfel, dass alles | |
friedlich bleiben werde, entschuldigt. Auch Innensenator Andy Grote hat im | |
Laufe des Sonderausschusses gesagt, dass das Vorgehen in der Schanze – was | |
das rechtzeitige Eingreifen der Polizei betrifft – nicht gut gelaufen ist. | |
Die Verantwortlichen haben sich den Fragen bei uns im Ausschuss und auch in | |
der Öffentlichkeit gestellt. Ich wünschte mir, dass die Organisatoren der | |
Proteste ebenso offen und ehrlich mit ihren Fehlern umgehen würden. | |
Über die Sommerpause werden wir nun einen Bericht erstellen, der dann auch | |
Konsequenzen für die Zukunft beschreibt. Ich möchte durch meine politische | |
Arbeit einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass es nicht noch einmal zu | |
solchen Ausschreitungen kommt. | |
Martina Friederichs, 41, ist SPD-Abgeordnete der Hamburgischen | |
Bürgerschaft und Juristin. | |
## Der Autonome | |
## Für Jonas Schmidt war der Gipfel eine große Party, bei der sich die Wut | |
auf die Polizei entlud | |
Als das Sondereinsatzkommando im Rewe stand, saß ich schon wieder im Zug. | |
Ich war überrascht, wie vehement die Reaktion auf die Krawalle war. Weil es | |
ja in den letzten Jahren immer wieder so etwas gegeben hatte: in Leipzig | |
oder in Frankfurt vor der EZB, was ich als viel gewaltvoller und | |
gefährlicher wahrgenommen habe als das in Hamburg. | |
Ich war in diesem Frustrations- und Wutding gefangen, und wir fanden es | |
fast schon lustig, dass die Polizei nicht in der Lage war, in die Schanze | |
vorzudringen, und sie dazu das SEK brauchte. Das Ziel war ja auch, den | |
Gipfel zum Desaster zu machen. | |
Was den zerstörten Rewe anging: Wir haben uns das halt mal angeguckt, waren | |
neugierig. Eine Zeit lang hat es immer wieder laut geknallt, und keiner | |
wusste, was los ist. Irgendjemand hatte ein Feuer gemacht und Deoflaschen | |
in die Flammen geworfen. An den Seiten standen Polizisten, die sich nicht | |
reintrauten. Das Tiefkühlregal war ziemlich unberührt, sonst war schon | |
alles leer geräumt. Eine Packung Taschentücher habe ich als Andenken | |
mitgenommen. Schlimm finde ich das mit dem Rewe nicht, weil das ja eine | |
Kette ist und als etwas teurerer Supermarkt eine andere Stellung hat. Man | |
hat sich auch nicht so schuldig gefühlt, den Leuten den Supermarkt | |
wegzunehmen, weil in der Nähe ja noch ein Lidl ist. | |
Es war eine bunte Mischung aus Linken und Leuten, die Bock auf Action | |
hatten. Einige haben in ihrer Wohnung Musik angemacht und sich nach draußen | |
gesetzt. Ich habe am Rand gestanden und was geworfen. Aber die Chancen | |
waren eher gering, dass man etwas trifft. Vor den Feuern haben Leute | |
Selfies gemacht. | |
Ich war in kleineren Scharmützelsituationen dabei. Da kommt die Polizei, | |
man wirft was und löst sich wieder auf. Eine Zeit lang waren wir dann auch | |
im Gängeviertel, weil das Gerücht umging, dass Nazis da waren. Da hatte man | |
eigentlich noch mehr Bock drauf, als sich mit Bullen zu prügeln. | |
Nach dem Gipfel gab es viele Diskussionen: Was war gerechtfertigt? Ist man | |
zu weit gegangen? Die Szene war zwiegespalten, was das mit den Autos | |
angeht. Die Zerstörung eines teuren Sportwagens zum Beispiel wurde als | |
taktisch unklug gesehen. Es gab viele, vor allem gemäßigte Linke, die das | |
aber ziemlich scheiße fanden. All das hat sich eingereiht in eine | |
Militanzdebatte, die in der Linken schon sehr lange geführt wird. Die | |
Fronten stehen fest: Die einen sind inkonsequent, die anderen wollen nur | |
Krawall machen. Aber dieser Streit wurde recht schnell von der Debatte um | |
Polizeigewalt und Justizwillkür überlagert. | |
Man hätte einiges besser machen können. Aber ich glaube, niemand hätte sich | |
für die Demonstrationen interessiert, wenn es keine Krawalle gegeben hätte. | |
Was viele im Nachhinein aufgeregt hat, war die Aussage von Scholz, | |
Polizeigewalt habe es nicht gegeben. Dann wie diese Prozesse geführt | |
wurden. Man hat versucht, zwanghaft Leute zu verurteilen, auch ohne einen | |
handfesten Beweis. Das war in der linken Szene das viel größere Thema. | |
Ich kenne einige Leute, die ihre Meinung zu G20 in den vergangenen Monaten | |
geändert haben. Sie zweifeln an der Sinnhaftigkeit von gewalttätigen | |
Ausschreitungen. Sie sagen, dass sie die Möglichkeit bieten, neue Gesetze | |
durchzudrücken, was ja seitdem auch passiert ist. | |
In Berlin, wo ich studiere, haben sie G20 dann als Weltuntergang | |
wahrgenommen. In den Medien wurde ein Bild vom linken Demonstranten | |
gezeichnet, vor dem man Angst haben muss. Er wurde als jemand dargestellt, | |
der losgeht und wild alles zerstört. Aber so war es ja nicht. Ich bin am | |
Tag nach den Ausschreitungen durch Altona gezogen, und man hat gesehen, | |
dass es schon ein Muster bei den Zerstörungen gab. Es waren vor allem | |
hochpreisige Geschäfte und große Konzerne wie Ikea oder Apple angegriffen | |
worden. | |
Ich glaube nicht, dass sich die linke Szene durch die Proteste verändert | |
hat. Allerdings gibt es nun wieder einen Grund, auf Linken herumzuhacken. | |
Aber früher oder später hätten sie das sowieso gemacht. | |
Jonas Schmidt, 21, studiert in Berlin Biologie. Weil er aus Angst vor | |
Strafverfolgung anonym bleiben möchte, wurde sein Name geändert. | |
## Der Polizist | |
## Der G20-Gipfel war für Niels Sahling ein anstrengender Einsatz. Es | |
wundert ihn nicht, dass Polizisten da durchdrehten. Danach schlief er drei | |
Tage lang | |
Als wir die Info bekamen, dass G20 in Hamburg ausgetragen werden soll, war | |
der erste Gedanke kein guter. Muss das wirklich sein?, fragte ich mich. | |
Doch dann dachte ich daran, dass wir schon ganz andere Sachen hinbekommen | |
haben. Damals, als die OSZE in Hamburg getagt hat, ist es auch ruhig | |
geblieben. | |
Dann aber gab es die ersten Brandanschläge auf einen Eingangsbereich der | |
Messehallen und auf Polizeifahrzeuge in Eimsbüttel. Und da wusste ich: Das | |
wird einen anderen Charakter haben. | |
An dem Tag, an dem die „Welcome to Hell“-Demo anstand, habe ich mich zu | |
Hause verabschiedet und gesagt, dass ich jetzt die nächsten Tage nicht nach | |
Hause komme. Der ein oder andere in der Familie hatte da schon ein ungutes | |
Gefühl. | |
Wir waren auch am Donnerstag in der Schanze dabei und haben sie | |
zurückerobert. Durchgehend wurden wir beworfen, wirklich massiv. Es waren | |
riesige Steine, die auf uns zuflogen, Raketen, Flaschen. All das, sobald | |
man aus dem Einsatzwagen ausgestiegen ist. Da ist dann der einzige Gedanke | |
im Kopf: Ach du Scheiße, hoffentlich kann ich ausweichen. Und wenn nicht, | |
kann ich mich hoffentlich irgendwie schützen. | |
Schlimmer aber ist der Moment danach, der Gedanke, jetzt vielleicht etwas | |
Bleibendes zu haben. In der Schule konnte man immer sagen: „Jetzt bin ich | |
raus.“ Oder: „Jetzt ist Pause.“ Das funktioniert in dem Moment aber nicht | |
mehr. Ein sehr schlechtes Gefühl ist das. Meine Kollegen und ich dachten | |
irgendwann einfach nur: „Oh Gott, was passiert denn hier eigentlich?“ Man | |
hofft nur, dass es schnell vorbei ist. | |
Irgendwann, als es ruhiger wurde, haben wir uns erschöpft auf eine | |
Bierzeltgarnitur gesetzt, die in der Straße stand. Meine Kollegen sind | |
innerhalb von Sekunden eingeschlafen. Um uns herum die kaputte Stadt. Der | |
schlimmste Moment aber war für mich, als an den Landungsbrücken die | |
Kollegen wegen Kreislaufproblemen nach und nach zusammengebrochen sind. | |
Auch ich hatte kaum geschlafen, wollte essen, trinken und war so wütend wie | |
vielleicht noch nie – auf die Idioten, die uns provozieren, unsere Stadt | |
zerstören, auf die ganze Welt. Bei solchen Bedingungen wundert es mich | |
nicht, wenn der ein oder andere Kollege dann auch mal über die Stränge | |
schlägt. Wer kann denn drei Tage durcharbeiten, weil er dauernd zu | |
Einsätzen gerufen wird, ohne Schlaf, soll sich dann noch von jedem | |
beleidigen und körperlich angreifen lassen, ohne einmal zu viel zu | |
schubsen? Wir sind alle auch Menschen. Unter schwierigsten Bedingungen kann | |
man auch mal die Kontrolle verlieren. Aber dafür gibt’s dann rechtliche | |
Konsequenzen. | |
Nach dem Wochenende habe ich drei Tage lang geschlafen. Wenige Wochen | |
danach war ich im Urlaub in Südfrankreich. Es gab ein Feuerwerk, und | |
plötzlich kam wieder alles hoch. Da dachte ich mir nur: Oh Gott, du musst | |
hier weg. | |
Jetzt bin ich nicht mehr bei der Bereitschaftspolizei – das stand aber | |
schon vor G20 für mich fest. | |
Mir ist bewusst geworden, wie gefährlich dieser Job ist. Über keinen | |
Einsatz habe ich so oft nachgedacht wie über diesen. Ich bin dankbarer | |
geworden – dass ich den Einsatz unbeschadet überstanden habe. Was bleibt, | |
sind viele Fragen. Vor allem: Wie kann so was passieren? Für mich bleibt | |
als Fazit, dass der Personalabbau bei der Polizei der größte Fehler war, | |
den man überhaupt machen konnte. Und man müsste für das, was man als | |
Polizist leistet, viel mehr Geld bekommen. Die Politik muss da die | |
Arbeitsbedingungen verbessern | |
Am Ende fühle ich mich alleingelassen. Scholz hat sich nach G20 zwar bei | |
der Polizei bedankt, doch das Einzige, was wir danach bekommen haben, sind | |
drei Tage Urlaub und ein gemeinsames Grillen. Da habe ich mich wie beim HSV | |
gefühlt. Da wird auch immer gegrillt, wenn was schlecht läuft. Man merkt | |
einfach, dass die Politiker nichts begriffen haben. | |
Niels Sahling, 28, ist Bundesjugendvorsitzender der Gewerkschaft der | |
Polizei. | |
*Name geändert | |
6 Jul 2018 | |
## AUTOREN | |
Janosch Siepen | |
Lena von Holt | |
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Lesestück Recherche und Reportage | |
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