| # taz.de -- Autonomenzentrum in Hamburg: Klare Kante gegen die Rote Flora | |
| > Viele Jahre hat Hamburgs Senat die Rote Flora geduldet. Nach G20 ist es | |
| > damit vorbei. Auch eine gewaltsame Räumung nimmt die SPD in Kauf. | |
| Bild: Handeln statt reden: Der Senat will die Rote Flora jetzt dicht machen, we… | |
| HAMBURG taz | Die Reaktion verriet viel. Fast überschwänglich begrüßte | |
| SPD-Fraktionschef Andreas Dressel den von der konkurrierenden CDU | |
| vorgelegten Aktionsplan gegen Linksextremismus. Ein Plan, der einen | |
| Schwerpunkt hat: Die schnelle Räumung des linksautonomen Kulturzentrums | |
| Rote Flora. | |
| Mehr als ein Vierteljahrhundert hat die SPD die Rote Flora geduldet und | |
| ihren Fortbestand gesichert, um – wie auch bei der Hafenstraße – die | |
| linksradikale Szene der Stadt zu befrieden und auch ein wenig besser zu | |
| kontrollieren. „Eine Stadt wie Hamburg muss ein Projekt wie die Rote Flora | |
| aushalten“, fand auch Bürgermeister Olaf Scholz mal. | |
| Doch nach den G20-Krawallen ist es mit dem Aushalten vorbei. Geschockt von | |
| dem Ausmaß linksautonomer Militanz während des G20-Gipfels rückten linke | |
| und rechte Sozis in Hamburg zu einem geschlossenen Block zusammen. Die Rote | |
| Flora und ihre Sprecher, Andreas Beuth und Andreas Blechschmidt, hätten | |
| das Spektrum nach Hamburg mobilisiert, das für die Krawalle | |
| hauptverantwortlich sei. Sie hätte die Logistik gestellt, Militanz lange | |
| gebilligt und dann – selbst überrascht vom Ausmaß linksautonomer Gewalt – | |
| mit alldem nichts mehr zu tun haben wollen, lautet die sozialdemokratische | |
| Analyse. „Da wurden mehrere rote Linien überschritten“, sagt ein | |
| SPD-Bürgerschaftsabgeordneter. | |
| Getrieben von der öffentlichen und veröffentlichten Meinung, aber auch von | |
| der CDU, gehen Hamburgs Sozialdemokraten derzeit auf größtmögliche Distanz | |
| zur Roten Flora. „Es ist weder in Hamburg noch im Bund vermittelbar, dass | |
| wir ein Zentrum dulden und finanziell fördern, das in offener Feindschaft | |
| zum Staat steht und für die sinnlose Gewalt mitverantwortlich ist“, glaubt | |
| eine führende Sozialdemokratin. | |
| Innerhalb nur weniger Tage bildete sich innerhalb der SPD-Führung ein | |
| Aktionsplan, bei dem auch der grüne Koalitionspartner mitziehen dürfte. Die | |
| Flora-AktivistInnen müssen sich klar, eindeutig und verbindlich von jeder | |
| Gewalt distanzieren, von Angriffen gegen Polizisten bis hin zu brennenden | |
| Autos und Barrikaden. Tun sie das nicht, wird die Räumung der Flora | |
| vorbereitet, die weder juristisch noch polizeilich so einfach durchzusetzen | |
| ist. | |
| Die SPD kalkuliert dabei ein, dass es zu Scharmützeln zwischen | |
| Flora-Unterstützern und Polizei kommen kann, die mit den | |
| G20-Auseinandersetzungen vergleichbar sind. Sie rechnet jedoch damit, dass | |
| die Mehrheit ihrer WählerInnen eine klare Kante gegen die Autonomenhochburg | |
| goutieren wird. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende, | |
| heißt die SPD-Devise. | |
| Am Ende könnte dann ein Kulturzentrum stehen, das von einem freien Träger | |
| geleitet wird, politisch nicht positioniert ist und dem ganzen Stadtteil | |
| jederzeit offensteht. Das sei mit dem gültigen Bebauungsplan kompatibel und | |
| würde die größtmögliche Akzeptanz bei den HamburgerInnen gewährleisten, | |
| lautet das Kalkül der SPD. | |
| 18 Jul 2017 | |
| ## AUTOREN | |
| Marco Carini | |
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