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# taz.de -- Die Rote Flora und die Hamburger Grünen: Nichts sagen ist auch ein…
> Während die SPD über eine Räumung der Roten Flora diskutiert, sind die
> Grünen abgetaucht. Auch sie fordern eine Distanzierung von Gewalt.
Bild: Die Grünen sind schwer erreichbar: Anjes Tjarks (r.) mit der Zweiten Bü…
Hamburg taz | Manch Hamburger Grüner ist in diesen Tagen schwer zu
erreichen. Politiker, die sonst gern hinter jedem Mikrofon Aufstellung
nehmen, schweigen plötzlich still. Der Grund ist einfach: Die
Ausschreitungen während des G20-Gipfels, den die Grünen als
Regierungspartner der SPD mit nach Hamburg holten, stellen die Partei vor
eine interne Zerreißprobe.
Einerseits tragen die Grünen die Ausrichtung des Gipfels und dessen
Durchsetzung durch die Polizei politisch mit. Andererseits gibt es auch in
ihren Reihen viele Mitglieder und WählerInnen, die an linksautonomen
Strukturen wie der Roten Flora hängen und bereit sind, für deren
Fortbestand einzutreten. Doch das linke Vorzeigeprojekt, seit 28 Jahren
besetzt, steht derzeit massiv unter Beschuss – und der kommt auch aus
Reihen des Koalitionspartners SPD.
Es müsse sich bei der Roten Flora „etwas ändern“, sie müsse sich zu den
Ausschreitungen „verhalten“, sagt Anjes Tjarks, Fraktionschef der Grünen im
Hamburger Rathaus, und fordert „eine klare Haltung zur Gewalt“. Die
Distanzierungen der Flora-Sprecher Andreas Beuth und Andreas Blechschmidt,
die während des Gipfels von „sinnentleerter Gewalt“ sprachen, die „eine
rote Linie überschritten“ habe, kommentiert Tjarks bislang nicht.
Denn „Herr Beuth und Herr Blechschmidt“ hätten sich „durch ihre Äußeru…
im Vorfeld der militanten Auseinandersetzungen „disqualifiziert“. Tjarks
will nun reden – mit den Anwohnern, auch mit der Flora, mit deren gewählten
Sprechern aber offenbar nicht.
## Die Grünen wären keine Hürde
Das Wort „Schließung“ nehmen die Grünen in Bezug auf die Rote Flora, ande…
als ihr Koalitionspartner, auch in vertraulichen Gesprächen nicht in den
Mund. Doch sie greifen derzeit auch nicht ein, wenn innerhalb der SPD über
Räumungsszenarien schwadroniert wird. Und führende Sozialdemokraten
wiederum machen hinter vorgehaltener Hand deutlich: Sollte eine Räumung der
Flora anstehen, wäre der grüne Koalitionspartner nicht das Problem.
Der hält sich weiter bedeckt, auch bundesweit. Während die Politiker
anderer Parteien auch ungefragt die Gipfelereignisse kommentierten, tauchen
die Grünen-Spitzenkandidaten Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir
weitgehend ab. Sie verurteilten zwar die Gewaltausbrüche auf Hamburgs
Straßen und stellten im Nachhinein infrage, dass Hamburg der richtige
Austragungsort für den Gipfel gewesen sei. Doch in der Debatte über
Polizeigewalt und die Zukunft linksautonomer Strukturen mischen sie nicht
mit.
19 Jul 2017
## AUTOREN
Marco Carini
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Peter Tauber
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