| # taz.de -- Wirtschaft in der Krise: Es droht großer Jobabbau | |
| > Laut einer Studie des arbeitgebernahen IW-Instituts will jedes dritte | |
| > Unternehmen 2026 Stellen streichen. Grund ist die andauernde Krise. | |
| Bild: Hier sind teilweise schon keine Menschen mehr an der Arbeit: Lackierwerk … | |
| Kommt die konjunkturelle Wende nicht, könnte 2026 zum Jahr des großen | |
| Jobabbaus werden. Mit 36 Prozent plant jedes dritte Unternehmen, die Zahl | |
| seiner Angestellten zu reduzieren. Dies hat eine Umfrage ergeben, die das | |
| arbeitgebernahe [1][Institut der deutschen Wirtschaft (IW)] am Sonntag | |
| veröffentlichte. Demnach ist die Situation vor allem in der Industrie | |
| prekär: Dort wollen 41 Prozent aller befragten Unternehmen Arbeitsplätze | |
| streichen. | |
| „Stellenabbau statt Wirtschaftswende: Die Unternehmen leiden unter dem | |
| großen geopolitischen Stress“, sagt IW-Konjunkturexperte Michael Grömling. | |
| Für die Umfrage hat sein Institut im Oktober knapp 2.000 Unternehmen | |
| befragt. Drei Viertel von ihnen gaben an, kommendes Jahr höchstens so viel | |
| wie derzeit zu produzieren. | |
| Dabei ist insbesondere die Industrieproduktion schon länger rückläufig. Im | |
| August war sie im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,6 Prozent niedriger. | |
| Regelrecht eingebrochen ist sie in der Automobilbranche. Dort ging sie im | |
| August zuletzt um 18,5 Prozent zurück. Neben hausgemachten Problemen leidet | |
| insbesondere diese Branche auch unter der Zollpolitik von US-Präsident | |
| Donald Trump sowie verstärkter Konkurrenz aus China. Außerdem beklagen die | |
| Wirtschaftsverbände zu hohe Kosten für Energie, Sozialversicherungen und | |
| Bürokratie. | |
| [2][Im Sommer ist das Bruttoinlandsprodukt stagniert], nachdem es im | |
| Frühjahr um 0,3 Prozent gesunken ist. Bereits in den vergangenen beiden | |
| Jahren war es gesunken. Die derzeitige Wirtschaftsleistung befindet sich | |
| damit auf dem Niveau von vor sechs Jahren. | |
| ## Unternehmen investieren kaum | |
| Nimmt man die geplanten [3][privaten Investitionen] als Standard, wird sich | |
| daran nächstes Jahr kaum etwas ändern. Nur 23 Prozent der Unternehmen | |
| wollen im kommenden Jahr mehr investieren als 2025. 33 Prozent wollen | |
| hingegen weniger investieren, ergab die Umfrage des IW. Damit verschärft | |
| sich laut den Ökonom*innen die Investitionskrise in Deutschland. Eine | |
| über fünf Halbjahre anhaltende Phase negativer Investitionserwartungen gab | |
| es bei der IW-Konjunkturumfrage noch nicht, teilte das Institut mit. | |
| 2 Nov 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Simon Poelchau | |
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