Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Stellenabbau in der Autobranche: Von einer Krise zur Nächsten
> Die Autoindustrie baut massiv Stellen ab, statt die Verkehrswende
> voranzutreiben. Dabei wird die nötige Transformation immer teurer und
> schwieriger.
Bild: Das Mene-Mene-Tekel der Autobranche, unverkaufte, unattraktive Spritschle…
Der deutschen Autoindustrie könnte eine rosige Zukunft bevorstehen:
Klimakillerautos mit Verbrennermotor würden nach und nach abgelöst, schon
in ein paar Jahren würden nur noch rein [1][elektrische Lkw, Busse, Pkw]
und Bahnen vom Band rollen. Konzerne könnten es sich sparen, [2][großzügige
Dividenden] an ihre Aktionär:innen auszuschütten, und die Gewinne in
die Transformation stecken.
[3][Arbeitskräfte bekämen Weiterbildungen] und könnten bald schon locker
andere Fahrzeuge fertigen als zuvor. Wenn Zulieferer Teile für
klimafreundlichere Gefährte lieferten, gäbe es eine Garantie dafür, dass
sie abgenommen werden – ihre Umsätze wären sicher. Abseits der Produktion
entstünden Jobs in der Forschung zur Antriebs- und Mobilitätswende. Die
Bundesregierung würde den Umbau flankieren, sich klar zum Verbrenner-Aus
bekennen und den Unternehmen [4][die Zukunftsplanung erleichtern].
Klar: Das wäre ein gigantischer Kraftakt. Die Autobauer in Deutschland
ließen die Umstellung auf E-Fahrzeuge viel zu lange schleifen, jetzt sind
sie spät dran. Die Transformation ist teurer und schwieriger, als sie es
noch vor ein, zwei Jahrzehnten gewesen wäre.
Ein E-Bus, der im Nahverkehr eingesetzt wird, oder ein bezahlbares kleines
E-Auto werfen weniger Profite ab als ein teuer verkaufter Luxus-Sportwagen.
Der internationale Markt ist unsicher – vor allem in den USA und China, wo
das Exportgeschäft der deutschen Hersteller lange florierte.
All das lässt sich nicht kleinreden. Umso dringender aber müssten sich VW,
Opel, Mercedes-Benz und BMW final [5][vom Verbrenner verabschieden] und
alles auf E-Mobilität setzen.
Stattdessen wiederholen sie die Fehler der Vergangenheit und verzögern die
Transformation. Sie kippen bereits gesteckte Klimaziele. Und sie [6][opfern
über 50.000 Stellen innerhalb eines Jahres], um weiter möglichst hohe
Gewinne mit einer überholten Technik einzufahren. Und die Bundesregierung?
Die begleitet die [7][Autobauer auf ihrem fossilen Irrweg]. Das ist
gefährlich fürs Klima – und für die Branche, die so sicher nicht aus der
Krise kommt.
26 Aug 2025
## LINKS
[1] /E-Autos-versus-Verbrenner/!6102916
[2] /Volkswagen-in-den-USA/!6085777
[3] /Masterplan-fuer-VW/!6048758
[4] /Wehklagen-der-deutschen-Autoindustrie/!6099724
[5] /Dienstwagen-in-der-Politik/!6105092
[6] https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/autobranche-industrie-jobs…
[7] /E-Autos-versus-Verbrenner/!6102916
## AUTOREN
Nanja Boenisch
## TAGS
Job
Automobilbranche
Stellenabbau
GNS
Autos
Autoindustrie
Stellenstreichungen
Reden wir darüber
Schwerpunkt Klimawandel
Auto-Lobby
IAA
Schwerpunkt Klimawandel
Dienstwagen
Porsche
Niedersachsen
## ARTIKEL ZUM THEMA
Krise der Zulieferindustrie: Proteste gegen Schrumpfkurs bei Bosch
Mit einem historisch großen Stellenabbau will Bosch konkurrenzfähiger
werden. Dagegen kündigt der Betriebsrat einen „extrem heißen Herbst“ an.
Deutsche Autoindustrie: Konkurrenz und Klimavorgaben
Die deutsche Autoindustrie präsentiert bei der IAA unter Druck ihre
neuesten Modelle. Die Grünen tun sich derweil schwer mit dem
Verbrenner-Aus.
Die Grünen und das Verbrenner-Aus: Peinliches Manöver, aber Kurve gekriegt
Zum Start der Automesse wollen die Grünen nicht autofeindlich wirken. Das
ideologische Hin und Her von Katharina Dröge zum Verbrenner-Aus beweist
das.
Haushaltsentwurf der Bundesregierung: Plünderung des Klimatopfs
Der Klimafonds soll die Energiewende finanzieren. Ein Regierungsentwurf
sieht nun vor, daraus Zahlungen für verfehlte Klimaziele zu bezahlen.
Dienstwagen in der Politik: Kretschmer, fahr doch Phaeton!
Markus Söder fährt Spritschleuder, Winfried Kretschmann ein E-Auto – die
Klischees stimmen. Dabei bieten Dienstwagen viel Raum für Kreativität.
Wehklagen der deutschen Autoindustrie: Ein Geschäftsmodell läuft aus
Hinter dem ständigen Gejammer der Autohersteller steckt Kalkül: Sie
erhoffen sich weitere staatliche Subventionen und Druck auf die
Gewerkschaften.
Ministerpräsident in Volkswagen-Krise: Teil des Systems VW
Stephan Weil gibt in der jetzigen VW-Krise den mahnenden niedersächsischen
Landesvater. Dabei hat er als Aufsichtsrat viel Einfluss.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.