# taz.de -- Streit um Umgang mit der AfD: Schwarz-Rot sucht nach gemeinsamer Li… | |
> Soll man AfDler als Ausschussvorsitzende zulassen? Union und SPD wollen | |
> sich über den Umgang mit der radikal Rechten Partei im Bundestag | |
> verständigen. | |
Bild: Wie umgehen mit der AfD im Bundestag. CDU/CSU und SPD wollen sich auf ein… | |
Berlin taz | Die Union will mit der SPD eine gemeinsame Linie zum Umgang | |
mit der AfD bei parlamentarischen Abläufen und Funktionen im Bundestag | |
finden. Dies solle zwischen Union und SPD besprochen werden, kündigte der | |
Parlamentarische Geschäftsführer der Union Thorsten Frei (CDU) an. Er | |
betonte, dass es dabei nicht um eine politische Einordnung der AfD als | |
Partei gehe. | |
Unionsfraktionsvize [1][Jens Spahn] (CDU) hatte gefordert, [2][mit der AfD | |
als Oppositionspartei im Bundestag so umzugehen] „wie mit jeder anderen | |
Oppositionspartei auch“ – und eine hitzige Debatte auch zwischen den | |
künftigen Koalitionspartnern ausgelöst. Spahn hatte den Posten des | |
Bundestagsvizepräsidenten dabei ausgenommen, den Vorsitz in | |
parlamentarischen Ausschüssen aber nicht. | |
Zahlreiche Unionspolitiker waren Spahn umgehend beigesprungen, aus der SPD | |
dagegen kam massiver Widerspruch, auch von Partei- und Fraktionschef Lars | |
Klingbeil und der ersten parlamentarischen Geschäftsführerin Katja Mast. | |
Der taz sagte Mast: „Die AfD agiert nicht wie eine normale Partei, sie ist | |
mit ihrer rechten Hetze eine Gefahr für unser Land.“ Die AfD sei zunehmend | |
in rechtsextreme Gefilde abgedriftet, „das wird auch von den Landesämtern | |
für Verfassungsschutz bestätigt.“ | |
Inzwischen zeichnet sich beim Parlamentarischen Kontrollgremium eine | |
Übereinstimmung ab: Es sei klar, dass in diesem Gremium Abgeordnete einer | |
Partei nicht vertreten sein könnten, die in manchen Bundesländern vom | |
Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft werden, sagte Frei. | |
„Allein schon, weil man ansonsten davon ausgehen muss, dass die | |
Nachrichtendienste eben nicht direkt und ungefiltert berichten werden.“ | |
## Einigkeit beim Bundestagspräsidium | |
Bei dem [3][Posten im Bundestagspräsidium] war man sich ohnehin weitgehend | |
einig. Da habe jede Fraktion zwar ein Vorschlagsrecht, aber man müsse dann | |
eben auch eine Mehrheit im Bundestag bekommen. „Die gibt es nicht, und zwar | |
glasklar nicht“, sagte Frei mit Blick auf die konstituierende Sitzung, in | |
der ein AfD-Kandidat durchgefallen war. Er gehe davon aus, „dass das auch | |
in Zukunft bei weiteren nachgeholten Wahlen ganz ähnlich sein wird.“ | |
Anders sieht es bei den Vorsitzenden in den Ausschüssen aus. Frei betonte, | |
dass die AfD diese Posten in der vorletzten Legislaturperiode besetzt habe, | |
in der vergangenen nicht. „Die AfD ist seitdem nicht schwächer geworden“, | |
sagte Frei. Anders als beim Bundestagspräsidium, wo es um die | |
Repräsentation des Parlaments gehe, sei bei den Ausschüssen nicht der Wille | |
der einzelnen Abgeordneten, sondern der Fraktion entscheidend. | |
Mast hingegen sagte: „Für mich ist es unvorstellbar, Personen dieser Partei | |
in Ämter zu wählen.“ Aus sozialdemokratischer Sicht könne es keine | |
Normalisierung der AfD geben. Auch sie bestätigte: „Mit unserem | |
Koalitionspartner stimmen wir uns in dieser Frage ab.“ | |
22 Apr 2025 | |
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## AUTOREN | |
Sabine am Orde | |
Anna Lehmann | |
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