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# taz.de -- Ukrainische Geflüchtete in den USA: „Ich bete, dass die USA sie …
> 240.000 Ukrainer sind seit Beginn des Krieges in die USA geflüchtet.
> Unter Biden durften sie bleiben und arbeiten. Jetzt bangen sie um ihre
> Zukunft.
Bild: Protestierende, die die Ukraine unterstützen, versammelten sich am 9. M�…
Washington taz | US-Präsident Donald Trump hat vergangene Woche bestätigt,
dass er darüber nachdenke, geflüchteten Ukrainern die temporäre
Aufenthaltsgenehmigung zu entziehen. „Ich werde es mir ansehen. Einige
Leute denken, das sei angemessen, andere nicht. Ich werde die Entscheidung
ziemlich bald treffen“, sagte Trump im Oval Office, als er zu der Aufhebung
des Aufenthaltsstatus der Ukrainer und ihrer Deportation befragt wurde.
Seit dem Kriegsausbruch im Februar 2022 sind etwa 240.000 Ukrainer in die
USA geflüchtet. Unter dem sogenannten „Uniting for Ukraine“-Programm,
welches von der Regierung von Ex-Präsident Joe Biden ins Leben gerufen
wurde, erhielten ukrainische Geflüchtete ein temporäres Aufenthaltsrecht in
den USA, solange ein amerikanischer Staatsbürger als Sponsor einspringt.
Gleichzeitig erhielten die Ukrainer die Möglichkeit, einer Beschäftigung
nachzugehen, solange sie in den USA leben. Ein Entzug dieses Status wäre
eine komplette Abkehr von der Willkommenspolitik für Ukrainer unter Biden
und ein erster Schritt, um Abschiebung von ukrainischen Geflüchteten zu
ermöglichen. Die Ankündigung, dass die US-Regierung in den kommenden Wochen
den legalen Aufenthaltstitel aufheben könnte, hat unter ukrainischen
Kriegsflüchtlingen in den vergangenen Tagen für Beunruhigung gesorgt.
„Die Menschen sind höchst beunruhigt. Es bricht mir das Herz für meine
Klienten. In den letzten Wochen sind ihre [1][Ängste um den Krieg in der
Ukraine gewachsen] und jetzt befürchten sie, dass sie die Sicherheit und
die Häuser, die sie hier in den USA haben, verlassen müssen. Ich bete, dass
die USA sie nicht im Stich lassen“, sagte die Einwanderungsanwältin Karen
Bird gegenüber dem Radiosender KQED in Kalifornien.
## 1,8 Mio Menschen könnten betroffen sein
Dass die Trump-Regierung die Asyl- und Einwanderungspolitik der USA
grundlegend überarbeiten würde, war zu erwarten. Bereits an seinem ersten
Tag im Amt erließ Trump ein Dekret, welches das US-Heimatschutzministerium
damit beauftragte, alle temporären Aufenthaltsprogramme zu beenden.
Dies könnte laut der Nachrichtenagentur Reuters über 1,8 Millionen Menschen
betreffen, die unter der Biden-Regierung eine temporäre
Aufenthaltsgenehmigung in den USA erhalten haben. [2][Dazu zählen auch
Flüchtlinge aus Afghanistan, Kuba, Haiti, Nicaragua und Venezuela.]
Die Überlegung der Trump-Regierung, auch Ukrainern die
Aufenthaltsgenehmigung zu entziehen, soll laut Regierungskreisen bereits
vor dem [3][verhängnisvollen Oval-Office-Treffen] zwischen Trump,
Vizepräsident J. D. Vance und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr
Selenskyj gefallen sein.
Der Eklat, bei dem sich die drei Männer einen verbalen Schlagabtausch
lieferten, hat dazu geführt, dass die anhaltende Unterstützung der Ukraine
durch die USA stark im Zweifel steht. Unterschiedliche Aussagen von Trump
und seinen Kabinettsmitgliedern über den Rückhalt der USA für Kyjiw haben
zur weiteren Verunsicherung beigetragen.
## Bangen und Spekulationen
Für die über 200.000 Ukrainer, die seit Kriegsbeginn in die USA geflüchtet
sind, heißt es nun warten auf eine Entscheidung aus dem Weißen Haus. Die
gemeinnützige Organisation Ukrainian Congress Committee of America (UCCA)
bereitet sich allerdings auf das Schlimmste vor. Aktuell arbeiten
Mitglieder an Broschüren, in denen sowohl die Rechtslage als auch mögliche
Alternativen für betroffene Ukrainer in verschiedenen Sprachen aufgeführt
werden sollen. „Der größte Grund für Angst und Panik ist Unwissenheit“,
sagte Andrij Dobriansky, Kommunikationsdirektor für UCCA.
Offizielle ukrainische Behörden haben sich bislang nicht zur Situation
geäußert. Eine Pressesprecherin der ukrainischen Botschaft in Washington
erklärte jedoch gegenüber der taz, dass die Aussagen von Trump nicht
überbewertet werden dürften. „Es sind nur Spekulationen“, sagte sie.
Für Menschen wie Ivan Prodanyk, der 2022 zusammen mit seiner Frau und
seinen beiden Kindern aus der Ukraine geflohen war, bleibt ein ungutes
Gefühl. „Im Moment ist es sehr schwierig, sich überhaupt vorzustellen, dass
[unser] Rechtsstatus aufgehoben werden könnte“, sagte er. Auch sei es für
viele Ukrainer schwierig oder geradezu unmöglich, wieder in die alte Heimat
zurückzukehren, da nicht nur einzelne Häuser, sondern ganze Gemeinden in
Trümmern liegen.
„Wir wollen niemandem wehtun. Vor allem nicht Ukrainern, da diese viel
durchgemacht haben“, sagte Trump vergangene Woche.
11 Mar 2025
## LINKS
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[2] /Abschiebe-Razzien-in-den-USA/!6062059
[3] /Eklat-im-Weissen-Haus/!6070029
## AUTOREN
Hansjürgen Mai
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