# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Den Schalk dabei | |
> Mit Schlagzeug, Perkussion und Sprechgesang kreiert Eilis Frawley ihren | |
> einzigartigen, experimentellen Sound, der Elemente aus Kraut und Pop | |
> verbindet. | |
Bild: Treibend an den Drums: Schlagzeugerin Eilis Frawley | |
Erleben konnte man die Schlagzeugerin und Perkussionistin Eilis Frawley | |
schon in vielen Kontexten und auf etlichen Bühnen. Nach einigen Jahren in | |
Seoul landete die Australierin 2016 mit ihrer Band Party Fears in Berlin | |
und trommelte seither bei den Dreampunks von I drew blank ebenso wie in der | |
Liveband der britisch-deutschen Musikerin Anika. Zu ihren eigenen Projekten | |
gehören das Punk-Duo Restless oder auch die von anatolischen Sounds und | |
schrägen Rhythmen inspirierte Band [1][Kara Delik]. | |
Die klassisch ausgebildete Schlagwerkerin hat sich also vielseitigst | |
ausprobiert – was bei jedem Track ihres gerade mal gut halbstündigen Albums | |
durchscheint. Es klingt durchweg überbordend: Avantgardistische Momente | |
treffen auf launigen Pop, Jazz auf Krautiges. Wie zu erwarten, sind die | |
Drums und andere Perkussionsinstrumente präsent, oft treibend. Doch Frawley | |
reichert ihr Songwriting nicht nur mit perkussiver Klöppelei an. | |
Auch ihr eigenwillig dengelnder, oft deklamatorischer und zugleich | |
schalkhafter Sprechgesang erweist sich als Alleinstellungsmerkmal und | |
zwingt zum Hinhören. Ihr munteres Sinnieren oszilliert zwischen ernsthaft | |
und vergnügt. Etwa, wenn sie sich im Opener „Be A Lady“ | |
Geschlechterzuschreibungen vornimmt, indem sie Lexika-Einträge zum Thema | |
zitiert – und sich dabei dann produktiv verheddert. | |
Nicht nur die Lyrics offenbaren bei jedem Hören neue Details; auch | |
musikalisch ist „Fall Forward“ ausgesprochen ideendicht und | |
abwechslungsreich. Co-produziert wurde das dabei dennoch luftige Album | |
übrigens von Kat Frankie. | |
14 Mar 2025 | |
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[1] /Neue-Alben-von-Oum-Shatt-und-Kara-Delik/!5989498 | |
## AUTOREN | |
Stephanie Grimm | |
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