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# taz.de -- Konzertempfehlungen für Berlin: Wenn Zeiträume nachhallen
> Vielschichtige Akkordeons, Beatklöppeleien, die Klänge der
> Nelkenrevolution und gleich 10 Schlagzeuge auf einmal erklingen diese
> Woche auf den Bühnen.
Bild: Mit ihrem neuen Album „Vou Ficar Neste Quadrado“ unterwegs: Ana Lua C…
Pünktlich zum Frühling kommt der Akkordeon-Frühling. Zumindest steht die
elfte Ausgabe des internationalen Akkordeon-Festivals Pantonale unter
diesem Motto. Die Veranstaltung hat den Anspruch, die klangliche
Vielschichtigkeit dieses oft als volkstümlich wahrgenommenen Instruments
abzubilden.
Deswegen geht es im Rahmen des Mini-Festivals auch in klassische Gefilde,
inklusive Ausflug in die Philharmonie. Letzterer allerdings erst in zwei
Wochen, am 4. April – sind die drei Termine des Mini-Festivals doch ähnlich
weit auseinandergezogen wie bisweilen das für das Instrument stilbildende
Luftbalg.
Diesen Freitag findet der Eröffnungsabend statt, den der Akkordeonist Radu
Ratoi zusammen mit dem MoldoDuo in der Jesus-Christus-Kirche in Dahlem
bestreiten wird (22.3., 17 Uhr, Eintritt frei, weitere Infos zum Festival:
[1][pantonale.com]).
Akkordeon mal anders gibt es auch am Dienstag im BKA-Theater im Rahmen der
Reihe „Unerhörte Musik“. Dort forscht Carlo Sampaolesi unter Zuhilfenahme
elektronischer Klänge und besagtem Akkordeon dem Verhältnis von Raum, Zeit
und Klang nach – und fragt unter anderem, wie Zeiträume nachhallen können,
deren Vergehen wir nicht näher beachtet haben, weil wir anderweitig
beschäftigt waren. Insgesamt vier Kompositionen für Elektronik und
Akkordeon stellt Sampaolesi in Rahmen seines Programms „Space Is Only
Noise“ vor (25.3., 20 Uhr, [2][Tickets] im VVK 14,30 Euro).
Ebenfalls am Dienstag fusioniert die Portugiesin Ana Lua Caiano
traditionelle musikalische Einflüsse ihrer Heimat mit Elektronik,
dringlichen Beatklöppeleien, Field Recordings und ihrem soghaft
geschichteten, geloopten Gesang. Von den Songschreibern der politisch
bewegten 1970er Jahren, die den Soundtrack zur Nelkenrevolution lieferten,
lässt sich die Musikerin aus Lissabon ebenso inspirieren wie von den Ideen
der Musique concrète und ihren Jugendjahren an einer Jazzschule. Nun macht
sie mit ihrem treibenden Debütalbum „Vou Ficar Neste Quadrado“ Station im
Gretchen (25.3., 20 Uhr, [3][Tickets:] 22,50 Euro im VVK). Wird sicher
toll.
Und dann ruft auch noch die Maerzmusik, bevor der März zu Ende geht. Ein
bestimmt guter Anlass, dort vorbeizuschauen, ist die Zusammenarbeit des
Neue-Musik-Komponisten und Ensemble-Mosaik-Leiters Enno Poppe mit dem
Percussion Orchestra Cologne.
Die Kollaboration widmet sich dem Schlagzeug, das ja nicht ohne Grund als
Alphatier unter den Instrumenten gilt: schließlich diktiert es nicht selten
den anderen, wo die Reise hingehen soll. Das Stück „Streik“ will
erforschen, was geht (und was nicht geht), wenn gleich zehn dieser
Alphatiere aufeinander treffen. Zu erleben am Donnerstag im Haus der
Berliner Festspiele (27.3., 21 Uhr, [4][Tickets] im VVK 22, erm. 17 Euro).
21 Mar 2025
## LINKS
[1] https://www.pantonale.com/music-festival/de/akkordeon-fruehling-2025.php
[2] https://bka-theater-webshop.comfortticket.de/de/produktion/0d60aa6d-479d-43…
[3] https://www.gretchen-club.de/detail.php?id=3014
[4] https://tickets.kbb.eu/kbb.webshop/webticket/bestseatselect?eventId=15014
## AUTOREN
Stephanie Grimm
## TAGS
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