| # taz.de -- Antaios-Verlag von Götz Kubitschek: Neurechter Verlag nun rechtsex… | |
| > Der Neurechte Götz Kubitschek vertreibt mit dem Antaios-Verlag | |
| > Szenelektüre. Nun sieht der Verfassungsschutz diesen als „gesichert | |
| > rechtsextrem“. | |
| Bild: Für den Verfassungsschutz ist sein Antaios-Verlag nun gesichert rechtsex… | |
| Berlin taz | Das Bundesamt für Verfassungsschutz macht in der neurechten | |
| Szene weiter ernst. Nun ist auch der Antaios-Verlag des [1][Szenevordenkers | |
| Götz Kubitschek] als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft. Das gab Präside… | |
| Thomas Haldenwang am Dienstag in Berlin bekannt. | |
| Der Verlag war bereits 2021 als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft | |
| worden. Verwiesen wurde damals auf [2][rechtsextreme Identitäre], die für | |
| Antaios schrieben, oder Doppelautorschaften mit dem ebenso eingestuften | |
| [3][Compact-Magazin]. Auch verbreite Antaios das „verschwörungstheoretische | |
| Konzept“ eines „Großen Austausch“ – den angeblichen Plan, die europäi… | |
| Bevölkerung durch Migrant*innen auszutauschen. | |
| Im Bundesamt hat sich dieser rechtsextreme Verdacht gegen den Verlag nun | |
| „zur Gewissheit verdichtet“. Für die Verfassungsschützer besteht kein | |
| Zweifel mehr, dass Kubitschek mit Antaios verfassungsfeindliche Ziele | |
| verfolgt. | |
| ## Predigten über den „Großen Austausch“ | |
| Seit dem Jahr 2000 vertreibt Kubitscheks Verlag Bücher für die neurechte | |
| Szene, mit Sitz auf dem Gut des 53-Jährigen im kleinen Schnellroda in | |
| Sachsen-Anhalt. Aktuell sind es etwa das Buch des [4][Identitären Martin | |
| Sellners] über sein „Remigration“-Konzept oder das von | |
| AfD-Europaspitzenkandidat Maximilian Krah. Früh wurden auch Werke von | |
| neurechten Ideologen wie Alain de Benoist oder Renaud Camus vertrieben, | |
| letzterer der Vordenker des „Großen Austausch“-Mythos. Oder Bücher von Ak… | |
| Pirinçci, der im Antaios Verlag ebenfalls über „Umvolkung“ schrieb. | |
| Verfassungsschutzpräsident Haldenwang hatte neurechte Projekte wie den | |
| Antaios-Verlag wiederholt als „Brandstifter und Stichwortgeber von Hass, | |
| Hetze und Extremismus“ kritisiert. Am Dienstag warnte er vor | |
| „Entgrenzungstendenzen“. Die neurechten Akteure würden sich weiter | |
| vernetzten und versuchten, Kontakte in bürgerliche Kreise zu knüpfen. Auch | |
| gebe es „gefestigte Verbindungen“ zur AfD. | |
| In den vergangenen Jahren stellte Haldenwangs Bundesamt für | |
| Verfassungsschutz diese nach und nach unter Beobachtung. Bereits seit 2019 | |
| sind die [5][Identitären als gesichert rechtsextreme Bestrebung] | |
| eingestuft. Kubitscheks Thinktank [6][Institut für Staatspolitik ist es | |
| seit April 2023], ebenso das neurechte Netzwerk Ein Prozent. Auch die AfD | |
| ist inzwischen als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft, die | |
| Parteijugend Junge Alternative bereits als „gesichert rechtsextrem“. | |
| Erst im Mai hatte Kubitschek die [7][Auflösung seines Instituts für | |
| Staatspolitik (IfS) nach ebenfalls knapp 25 Jahren Wirken bekanntgeben]. | |
| Nach dem Verlust der Gemeinnützigkeit habe dieses keine Funktion mehr, | |
| erklärte er. Das Institut macht jedoch unter neuer Flagge weiter, als | |
| Unternehmergesellschaft „Menschenpark“, mit Kubitschek als Geschäftsführe… | |
| Den Antaios Verlag ließ Kubitschek weiterlaufen. Nach eigener Auskunft | |
| kaufte er mit diesem Restbestände an Büchern des IfS auf. Die mit dem | |
| Institut und Verlag verbandelte Zeitschrift Sezession wurde vom letzten | |
| IfS-Leiter Erik Lehnert übernommen. | |
| Und auch sonst gehen die Aktivitäten von Kubitschek weiter: Zu Mitte Juli | |
| lädt dieser bereits wieder zum neurechten „Sommerfest“ nach Schnellroda – | |
| es soll laut Kubitschek das größte Fest werden, „das wir je gefeiert | |
| haben“. | |
| 18 Jun 2024 | |
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| ## AUTOREN | |
| Konrad Litschko | |
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