# taz.de -- Donau-Auen-Besetzung 1984: In der grünen Keimzelle | |
> 1984 verhinderten Aktivisten den Bau eines Wasserkraftwerks. Einer war | |
> Manfred Rosenberger. Ein Streifzug über alte Schlachtfelder. | |
Es ist schon ziemlich lange her, da betrieben die Römer nahe dem heutigen | |
Dorf Stopfenreuth ein Kleinkastell. Schließlich bildete die nahe Donau | |
damals die Grenze zu den Barbaren im Nordosten, und da war ein gewisser | |
Schutz schon angebracht. Fast, so scheint es, hat sich hier, an der Grenze | |
Österreichs zur Slowakei, in den letzten knapp 2.000 Jahren nicht allzu | |
viel verändert. Das Schilf an den Tümpeln raschelt im Wind. Die wenigen | |
holprigen Wege sind Wanderern vorbehalten. Dichter Wald verdeckt den Fluss. | |
Der Donaustrand besteht aus grobkörnigem Kies, ideal für den seltenen | |
Flussregenpfeifer. Der Biber lässt sich tagsüber nicht blicken, nur die von | |
seinen scharfen Zähnen angenagten Stämme junger Bäume zeugen von seiner | |
Anwesenheit. | |
Stopfenreuth, ein winziges Dorf und mit einigem Abstand zum Nordufer des | |
Stroms gelegen, ist nun nicht gerade ein urbanes Zentrum. Die | |
eingeschossigen, lang gestreckten Wohnhäuser mit ihren Ziegeldächern an der | |
einzigen Straße erinnern an Ortschaften, vielleicht nicht gerade die der | |
Römer, aber doch ähnlich den Dörfern im nahen Ungarn oder in der Slowakei. | |
Einkehrmöglichkeiten gibt es nicht, und auch einen Laden sucht man | |
vergeblich. Um die Mittagszeit ist im Dorf kein Motorengeräusch und kein | |
menschlicher Laut zu hören, es ist auch niemand zu sehen. Insekten summen | |
in der warmen Sommerluft. | |
Manfred Rosenberger ist mit seinem weißen Wagen an Stopfenreuth | |
vorbeigefahren, er hat eine Schranke passiert, den Donaudamm überquert und | |
folgt nun den ausgefahrenen Wegen, vorbei an stehenden Tümpeln, in denen | |
sich das Wasser nicht bewegt, darüber Libellenschwärme in der Luft. Das | |
Ziel des Rangers der Nationalparkverwaltung ist eine Wiese mit hoch | |
stehendem Gras und einem mächtigen alten Baum. Hier steigt Rosenberger aus | |
dem Auto, obwohl hier weder Eisvögel nisten noch eine Sumpfschildkröte | |
brütet. Aber Rosenberger will etwas erzählen: von Menschen und von ihrer | |
Zerstörungskraft. Denn Rosenberger ist damals dabei gewesen: 40 Jahre wird | |
es in diesem Jahr her sein, dass Protestierende die Donau-Auen bei | |
Stopfenreuth besetzten, um den Bau eines Wasserkraftwerks und damit den | |
Untergang dieser Landschaft zu verhindern. | |
Wenn Rosenberger sagt, dass er die Natur liebt, dann kann man ihm das ruhig | |
glauben, denn er ist mit ihr aufgewachsen. Immer in den Ferien sei er als | |
Kind zu einem Onkel gekommen, der hier nahe den Donau-Auen gewohnt habe, | |
erzählt der 62-Jährige, das volle Haar angegraut. „Das war mein | |
Abenteuerspielplatz“, sagt er über das flache Land am Fluss. Heute sorgt | |
Rosenberger dafür, dass die wenigen Regeln zum Schutz der Natur auch | |
eingehalten werden. | |
Es ist nicht so, dass der Nationalpark, der sich am Donau-Nordufer zwischen | |
den Ausläufern Wiens und der slowakisch-österreichischen Grenze über 36 | |
Kilometer, 9.600 Hektar sind es insgesamt, erstreckt, nicht betreten werden | |
dürfte – nein, keineswegs. Nur auf den Wegen müsse man halt bleiben, | |
erklärt Rosenberger, was auch bedeutet: Wo es keine Wege gibt, hat der | |
Mensch nichts zu suchen. Das Wegerecht aber bezieht sich nur auf Menschen. | |
Nicht gemeint sind damit seine derzeit üblichen Fortbewegungsmittel, also | |
Autos, Mopeds und, mit gewissen Ausnahmen, auch Fahrräder. Es ist auch | |
nicht gestattet, in einem der verwunschenen Donauarme ein Bad zu nehmen, | |
dort zu zelten oder mit dem Schlauchboot zu fahren, und sich danach Würstl | |
am offenen Feuer zu braten. Und ja, auch der Einsatz von Drohnen ist | |
unerwünscht und das Freilaufen von Hunden sowieso. | |
Man habe da schon mal deutlich werden müssen, erzählt eine Kollegin | |
Rosenbergers in der Zentrale des Nationalparks. Ein Radfahrer mit frei | |
laufendem Hund habe eine Anzeige kassiert. Über die 600 Euro Geldbuße | |
hätten sich danach so einige ereifert, sagt sie. Aber seitdem seien die | |
Hunde jedenfalls angeleint. | |
Womit wir schon mitten in der Verbotsdebatte sind, obwohl es doch | |
eigentlich darum geht, dass hier [1][eine einzigartige Flusslandschaft] | |
wieder auferstanden ist, mit Seeadlern und Sumpfschildkröten, Hirschkäfern, | |
Barben, Würfelnattern und vielen anderen Tieren. Nicht zu vergessen die | |
typischen Pflanzen in dieser flachen und feuchten Landschaft, wie die | |
Purpurweide und die Schwarzpappel oder das Wanzen-Knabenkraut, dessen | |
Geruch im Frühjahr nichts für feinfühlige menschliche Nasen ist. Oder soll | |
man von den Vögeln erzählen, denen der Nationalpark zu einem Zuhause | |
geworden ist? Vom Eisvogel, der an den Steilufern brütet, so wie auch der | |
Bienenfresser; oder vom Kaiseradler, der hier seit 2005 wieder heimisch | |
ist? Man belässt es wohl lieber bei diesen Beispielen, denn eine | |
Geschichte, in der 304 Vogelarten aufgezählt werden, könnte etwas ermüdend | |
daherkommen. | |
Hier hätten sie damals gecampt, berichtet Rosenberger, auf der Wiese mit | |
dem großen Baum. Das sei kein Freizeitspaß gewesen. Sondern Widerstand. Es | |
sei auch nicht Sommer gewesen, sondern im tiefsten Winter mit eiskalten | |
Temperaturen, damals im Dezember 1984. Auf bis zu minus 25 Grad Celsius | |
fiel nachts das Thermometer, und die Tausende Demonstranten waren | |
keineswegs gut ausgerüstet. Man schlief in dünnen Zelten, in Heuschobern | |
und Rinderställen. Die Protestierenden froren erbärmlich, auch der junge | |
Manfred Rosenberger. | |
Das Camp wurde von der uniformierten Gendamerie umzingelt, Arbeiter mit | |
ihren Motorsägen dahinter. Doch die Demonstranten wollten nicht weichen. | |
Was mit ein paar hundert Menschen begonnen hatte, nahm Tag für Tag immer | |
größere Ausmaße an. Tausende zogen in die Au. „Wird Hainburg zu einem | |
österreichischen Brokdorf?“, fragte erschrocken die Frankfurter Allgemeine | |
Zeitung. „Einheitliche politische Vorstellungen gibt es ebenso wenig unter | |
den Besetzern wie ein direktes Mitspracherecht bei den Verhandlungen“, | |
nörgelte die taz. | |
Das Camp auf der Lichtung war nur eines von insgesamt neun rund um die | |
Stopfenreuther Au, erzählt Rosenberger. Die Feldwege hatten die | |
Protestierenden mit Barrikaden aus Totholz gesperrt. Denn nicht weit | |
entfernt wartete die Gendarmerie, die sich vergeblich darum mühte, den | |
weiteren Zustrom Protestierender zu verhindern. | |
Manfred Rosenberger, damals ein nicht allzu fleißiger Student der | |
Politischen Wissenschaften an der Universität Wien, war schon zwei Jahre | |
zuvor erstmals in Kontakt mit einer Bürgerinitiative in Hainburg, der | |
letzten österreichischen Stadt vor der slowakischen Grenze, gekommen. Kein | |
Wunder, ging es doch um die Au, um seinen Abenteuerspielplatz aus | |
Kindertagen. Ein Stück Natur, wenn auch nicht unberührt. All das sollte für | |
immer verschwinden, vernichtet vom Wasser. Das durfte nicht sein, sagte | |
sich Rosenberger. | |
## Die Au unter Wasser gedrückt | |
„Achtzehn Meter hohe Dämme!“, Rosenberger regt sich noch heute auf, wenn er | |
auf das Projekt zu sprechen kommt, das seine Kindheit verschlucken sollte. | |
Tatsächlich plante die sozialdemokratisch geführte Bundesregierung in Wien | |
den Bau eines gewaltigen Wasserkraftwerks mit 351 Megawatt Leistung bei | |
Hainburg. Das wäre das Ende der frei fließenden Donau gewesen. Stattdessen | |
hätte sich im Vorfeld des Kraftwerks ein großer künstlicher Stausee | |
gebildet und die Au unter Wasser gedrückt. | |
Die Männer und Frauen von der Donaukraftwerke AG seien Anfang der 1980er | |
durch die wenigen Dörfer der Region getingelt, um ihre Bewohner von der | |
Sinnhaftigkeit ihres Projekts zu überzeugen, erinnert sich der Ranger. „Die | |
versprachen viel. Eine Regulierung des Grundwassers zum Beispiel. Es | |
bestand nämlich die Gefahr einer Vertrocknung der Region jenseits des | |
Staudamms“, sagt Rosenberger. Die meisten der wohlhabenden Bauern seien dem | |
Projekt „eher gleichgültig gegenübergestanden“, viele hätten sich auch | |
Vorteile durch Entschädigungszahlungen versprochen. | |
Die Gewerkschaften scharten sich hinter der SPÖ, Tausende hätten damals auf | |
dem Wiener Heldenplatz für das Kraftwerk demonstriert. Doch nicht nur die | |
Sozialdemokraten standen für das Projekt ein, sondern auch die Konkurrenz. | |
„Parteipolitisch betrachtet waren unsere Gegner ausnahmslos alle“, sagt | |
Rosenberger und lacht. Die paar Studenten und Naturschützer, die sich da | |
aufregten, würde man schon in den Griff bekommen, lautete das Mantra der | |
Regierenden. Dabei hatte sich der Protest längst verbreitert, erinnert | |
sich Rosenberger: Schüler schwänzten den Unterricht, viele ältere Leute | |
waren bei der Besetzung dabei, und sogar ein Bankdirektor engagierte sich. | |
„Das war kein studentischer Widerstand“, sagt der Ranger. | |
Im heute so stillen Stopfenreuth befand sich die Zentrale der Besetzer, im | |
Haus von Annemarie und Bruno Höferle. Rosenberger hat auf das Haus gezeigt, | |
als wir durch das Dorf gefahren sind. Dort, so erinnert sich der Ranger, | |
habe man einen heißen Tee bekommen, etwas zu essen und natürlich die | |
neuesten Infos. Es gab auch ein Telefon und eine Funkanlage. „Zivile | |
Beamte, die sich als Journalisten ausgaben, haben das Telefon immer wieder | |
blockiert, bis einer aufgeflogen ist“, erzählt Rosenberger. Ganz in der | |
Nähe des Hauses befand sich die improvisierte Krankenstation, mit einem | |
großen roten Kreuz auf weißem Grund. | |
## Die Bäume fielen unter Polizeischutz | |
Eiseskälte mit Raureif auf den Wiesen, eingefrorenes Wasser in den | |
Suppentöpfen. Dicke Handschuhe, die die Finger doch nicht mehr wärmen | |
können. Die Männer der Gendarmerie, die in den ersten Tagen versuchten, mit | |
brachialer Gewalt Platz für die Arbeiter mit ihren Motorsägen zu schaffen, | |
hatten anfangs Erfolg. Die ersten Bäume fielen um den 10. Dezember 1984 | |
unter Polizeischutz. „Recht muss Recht bleiben“, rechtfertigte | |
Innenminister Karl Blecha (SPÖ) die Aktion. Dabei existierten weder eine | |
Baubewilligung noch eine Bauplatzerklärung. | |
Heute, an einem warmen Sommertag auf der Lichtung mit dem großen Baum, | |
reicht die Vorstellungskraft nicht aus, um sich 40 Jahre zurückzuversetzen. | |
Die Vögel zwitschern, Hummeln brummen. Es ist kaum ein friedlicherer Ort | |
denkbar als diese sattgrüne Wiese in der Nähe der Donau mit ihrem großen | |
alten Baum. | |
[2][Wasserkraftwerke haben in Österreich eine große Tradition]. Rund 25 | |
Prozent der erzeugten Energie des Landes stammten im Jahr 2022 aus | |
Wasserkraft. Das spart CO2 in großen Mengen ein. Und es ist vom Prinzip her | |
einfach und nahezu gefahrlos: Das Wasser treibt beim Durchfluss eine | |
Turbine an, die wiederum Strom erzeugt. Wasser fließt immer, auch nachts, | |
wenn Sonnenkollektoren streiken, und an windstillen Tagen, wenn Windräder | |
unbeweglich bleiben. | |
Die Wasserkraftwerke haben in weiten Teilen die wilde Donau gebändigt. Zehn | |
von ihnen stehen allein in Österreich am Strom. Ihre Turbinen brummen, sie | |
liefern Tag und Nacht Strom, der einerseits zwar CO2 einspart, andererseits | |
aber eben auch mit massiven Eingriffen in die Natur einhergeht. Aber sie | |
haben aus der österreichischen Donau auch zehn überdimensionierte | |
Badewannen gemacht, große Stauseen, in denen sich das Wasser nur wenig | |
bewegt. | |
Das nimmt die Natur krumm. Es fließen keine fruchtbaren Sedimente mehr in | |
Richtung Unterlauf. Die Donau transportiert viel weniger Kies als früher, | |
weil sie so langsam daherkommt. Die Tierwelt verändert sich. Früher einmal | |
galt der Beluga-Stör als der König der Donaufische. Zum Laichen zog es die | |
gewaltigen Fische mit einer Länge von drei, vier Metern vom Schwarzen Meer | |
bis hinauf nach Österreich. | |
Heute ist die [3][Stör-Fischerei selbst im rumänischen Donaudelta und in | |
Bulgarien verboten], so selten ist der Fisch geworden. Weiter hinauf kommen | |
Störe ohnehin nicht mehr, denn die Wasserkraftwerke versperren ihnen den | |
Weg. Erst in jüngster Zeit hat man damit begonnen, den Flussbewohnern mit | |
Fischtreppen eine Art Aufstiegshilfe zu installieren. | |
Am kiesigen Ufer der Donau bei Stopfenreuth sirrt die Donau leise vor sich | |
hin. Mit ein bis drei Metern in der Sekunde fließt das Wasser in Richtung | |
Slowakei, frei von Behinderungen. An diesem Sommertag ist es wohl eher ein | |
Stundenkilometer, denn der Strom führt Niedrigwasser. Die Feuchtigkeit ist | |
aus vielen Tümpeln gewichen, und auch die Seitenarme des Flusses mit ihren | |
Pflanzenteppichen führen nur wenig Wasser. Wasserläufer bewegen sich mit | |
ihren langen, dünnen Beinen auf der Oberfläche. Hier fühlt sich auch die | |
Europäische Sumpfschildkröte wohl, von Fröschen gar nicht zu sprechen. | |
Fast wie bei Meeresgezeiten wechselt der Strom im einer Flussauenlandschaft | |
im Lauf des Jahres seine Ausmaße. Bis zu sieben Meter beträgt in der Au der | |
Unterschied zwischen Niedrig- und Hochwasser. Mal stehen Auwald und | |
angrenzende Wiesen tief unter Wasser, mal befinden sie sich auf dem | |
Trockenen. Die Weidenbäume stört es nicht, wenn ihre Wurzeln wochenlang | |
feucht bleiben. | |
Einige Seitenarme sind inzwischen von der Donau getrennt und verlanden bei | |
Trockenheit, nur gespeist vom Regen und vom Grundwasser. Das nächste | |
Hochwasser füllt sie wieder auf. Das Wasser bringt fruchtbaren Schlamm mit. | |
Tote Bäume und andere Pflanzen bleiben in diesem Urwald liegen, zersetzen | |
sich und sorgen für neues Leben. Die Wiesen mit ihren Orchideen sind | |
Brutgebiet für den seltenen Wachtelkönig. Sind sie überschwemmt, wachen die | |
Krebse auf, die sich im Boden versteckt halten. So ist diese | |
Flusslandschaft in ständiger Bewegung und im Wechsel begriffen, der über | |
die Jahreszeiten weit hinaus reicht. In der Kernzone überlässt die | |
Nationalparkverwaltung die Entwicklung der Natur. | |
Dennoch ist die Natur hier alles andere als unberührt. Schon Anfang des 19. | |
Jahrhunderts wurde die Donau hinter Wien begradigt, sehr zum Vergnügen des | |
Adels, dessen Schlösser im Hinterland immer prächtiger ausfielen. Die Au | |
wurde zum bevorzugten kaiserlichen Jagdrevier der Habsburger. Kronprinz | |
Rudolf nutzte eine umgebaute Wasserburg als Jagdschloss. Heute beherbergt | |
Schloss Orth mit seinen dicken rechteckigen Türmen das | |
Nationalpark-Zentrum. Auf der Schlossinsel drängen sich Kinder in der | |
Unterwasserbeobachtungsstation, um Fischen in die Augen zu sehen. Im | |
Innenhof des Schlosses sitzt Manfred Rosenberger bei einem Kaffee und setzt | |
seine Erzählung über das, was vor 40 Jahren geschah, fort. | |
„Der Schlüssel für den Erfolg war unsere Gewaltlosigkeit“, davon ist | |
Rosenberger überzeugt. Es sei den Kraftwerksbefürwortern nicht gelungen, | |
die Au-Besetzer in die Ecke von Gewalttätern zu stellen. Neonazis um den | |
Holocaust-Leugner Gottfried Küssel, die sich am Widerstand beteiligen | |
wollten, habe man isolieren können. | |
„Das ist keine friedliche Demonstration, sondern eine ungesetzliche | |
Belagerung und Besetzung“, sagte Österreichs Bundeskanzler Fred Sinowatz | |
(SPÖ) dennoch damals bei seiner Regierungserklärung im Dezember 1984. Die | |
Regierungsparteien sprachen sich anschließend für umgehende Rodungen des | |
Auwalds zur Vorbereitung des Kraftwerkbaus aus. Doch die Sache ging anders | |
aus, als sie es sich vorgestellt hatten. Die Zahl der Demonstranten wuchs | |
immer stärker an, dazu protestierten Zehntausende in Wien. Sinowatz | |
verkündete Ende 1984 schließlich einen Weihnachtsfrieden und ließ die | |
Rodungen stoppen. Es war der Anfang vom Ende des Kraftwerkbaus. | |
Zwölf Jahre später entstand der Nationalpark Donau-Auen. Es war der größte | |
Erfolg der Naturschutzbewegung in Österreich, nach der Verhinderung des | |
Atomkraftwerks Zwentendorf einige Jahre zuvor. Es war eine Keimzelle für | |
das [4][Entstehen der Grünen in Österreich]. Und für die Rentaurierung in | |
der Au: Statt Kraftwerksbau wurden befestigte Uferabschnitte zurückgebaut | |
Das Politikstudium war Rosenberger übrigens irgendwann zu wenig. Er ist | |
dann, und das war für jemanden wie ihn wohl die einzige logische | |
Konsequenz, zusätzlich noch Biologe geworden. | |
20 Jun 2024 | |
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