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# taz.de -- Werteunion von Maaßen: Erst mal nur Getöse
> Hans-Georg Maaßen will mit seiner Werteunion die Parteilandschaft
> umkrempeln. Das wird wohl nicht klappen, aber in Thüringen könnte er für
> Trubel sorgen.
Bild: Töst viel rum: Hans-Georg Maaßen
Es ist erst mal nur Getöse, wieder mal. Die bisher CDU/CSU-nahe Werteunion
des gescheiterten Verfassungsschutzchefs Hans-Georg Maaßen [1][will nun
also Partei werden]. Eine „Politikwende“ soll das auslösen, nach der
Bundestagswahl 2025 will man bereits in Regierungsverantwortung sein. Das
Getöse kennt man schon von anderen Parteigründungen – es wird nicht so
kommen. Aber die Werteunion könnte dennoch für Unruhe sorgen.
Akut sorgt sie schon mal für eine weitere Zersplitterung des
Rechts-außen-Spektrums zwischen Union und AfD. Die Werteunion macht dabei
gefährlich, dass sie mit Maaßen einen vermeintlichen Technokraten an der
Spitze hat, der keinen Hehl daraus macht, dass er die [2][Brandmauer zur
AfD] einreißen will.
Einen Erfolg garantiert das aber noch lange nicht. Denn das Anbiedern
bringt keine Wähler*innenscharen. Wer [3][die AfD] an der Macht sehen
will, kann diese auch direkt wählen. Zudem zeigt sich an seinen
Vorgänger*innen, dass ein prominenter Name noch längst nicht reicht – siehe
Bernd Lucke, Frauke Petry und Jörg Meuthen, die mit ihren Parteiprojekten
alle krachend scheiterten.
Genau wie ihnen fehlt auch der Werteunion jenseits von Maaßen weiteres
bekanntes Personal. Noch dazu hat Maaßen das Charisma eines Zwiebacks und
driftet ins Verschwörerische ab, was der Außenwirkung kaum zuträglich sein
dürfte. Und er ist damit nicht allein, wie die Teilnahme von
Werteunion-Leuten am Geheimtreffen bei Potsdam zeigte.
In Thüringen aber, wo die politische Lage jetzt schon undurchsichtig ist,
könnte Maaßens Werteunion für weiteres Kuddelmuddel sorgen, die
Regierungsbildung erschweren und vor allem die CDU einige Stimmen kosten.
Dass die Werteunion aber selbst abräumt, ist nicht zu erwarten.
Hier lohnt ein Blick zurück auf die Bundestagswahl 2021. Auch damals zog
Maaßen unter großer medialer Beachtung in den Wahlkampf, als Direktkandidat
der CDU in Südthüringen. Am Ende des Getöses stand eine derbe Schlappe, elf
Prozentpunkte hinter dem Sozialdemokraten Frank Ullrich.
21 Jan 2024
## LINKS
[1] /Maassens-Werteunion-wird-Partei/!5986757
[2] /Rechtsruck-im-politischen-Diskurs/!5983190
[3] /Protestwoche-gegen-die-AfD/!5984144
## AUTOREN
Konrad Litschko
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