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# taz.de -- Reaktion auf Huthi-Attacken: USA wollen Rotes Meer sichern
> Gegen die Angriffe der Huthi-Miliz auf Handelsschiffe gründen die USA
> eine Initiative. Deutschland ist noch nicht dabei.
Bild: Flugzeugträger USS Dwight D. Eisenhower und andere Kriegsschiffe durchqu…
Berlin taz | Der [1][Nahostkonflikt] hat einen weiteren Kriegsschauplatz,
zweitausend Kilometer südlich vom Gazastreifen: Nach den [2][anhaltenden
Angriffen der jemenitischen Huthi-Miliz auf Frachtschiffe im Roten Meer]
haben die USA eine Marineallianz mit neun weiteren Staaten gegründet.
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sprach von einer „multinationalen
Sicherheitsinitiative“, die den Namen „Operation Prosperity Guardian“
trägt. Der Allianz gehören bislang Frankreich, Großbritannien, Italien,
Kanada, die Niederlande, Norwegen, die Seychellen, Spanien sowie, als
einziger arabischer Staat, Bahrain an.
„Ich kündige die Einrichtung der Operation Prosperity Guardian an, einer
wichtigen neuen multinationalen Sicherheitsinitiative unter dem Dach der
Combined Maritime Forces und der Führung ihrer Task Force 153, die sich auf
die Sicherheit im Roten Meer konzentriert“, so Austin in einer Erklärung.
Damit bezog er sich auf einen Zusammenschluss von rund 40 Staaten zur
Sicherung von Seerouten, dem auch Deutschland angehört. Die Combined
Martime Forces wurden im vergangenen Jahr gegründet. Unter ihrem Dach
agieren mehrere Einsatzgruppen, unter anderem gegen Piraterie. Das
Einsatzgebiet umfasst den Persischen Golf, den Golf von Aden, das Arabische
Meer, den Indischen Ozean und auch bereits das Rote Meer.
Die neue Koalition gegen die Huthi-Angriffe hielt am Dienstag nach
französischen Angaben eine erste Videokonferenz ab. Wie die gemeinsamen
Maßnahmen aussehen werden, blieb zunächst unklar. Denkbar sind etwa
Konvoifahrten, bei denen Kriegsschiffe zivile Handelsschiffe begleiten.
Auch können Raketen und Drohnen in der Luft abgefangen werden, was das
US-Militär sowie die französische und britische Marine in den vergangenen
Wochen bereits vielfach getan haben.
## Die Miliz reagiert mit neuen Drohungen
Die Huthi-Miliz reagierte auf die Gründung der internationalen
Militärkoalition und kündigte an, ihre Angriffe auf Schiffe in der Region
fortzusetzen. „Selbst wenn es den USA gelingt, die gesamte Welt zu
mobilisieren, werden unsere Militäreinsätze nicht enden“, schrieben die
Huthis auf der Onlineplattform X. Ziel der von Washington gebildeten
Koalition sei der Schutz Israels und die „Militarisierung der See“.
[3][Die Huthis] nutzen die Emotionalisierung rund um den Krieg in Gaza, wo
nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums
bislang rund 20.000 Menschen durch israelisches Bombardement getötet worden
sind. Die Miliz stellt sich als Kraft im arabischen Raum dar, die nicht nur
– wie etliche arabische Regierungen – Israel verurteilt, sondern Israel und
seine westlichen Verbündeten tatsächlich militärisch herausfordert.
Deutschland ist bislang nicht Teil der Initiative. Das
Bundesverteidigungsministerium wurde jedoch von den USA angefragt, den
Schutz der Schiffe zu unterstützen. Wie eine Sprecherin der taz am Dienstag
sagte, dauere „die ressortübergreifende Prüfung für eine mögliche
Beteiligung an der US-geführten Operation Prosperity Guardian“ an. Warum,
ist nicht bekannt.
An mangelnden Kapazitäten soll es aber nicht liegen: „Selbstverständlich
verfügt die Deutsche Marine über unterschiedliche Möglichkeiten und
Fähigkeiten, die diesen Gesprächen auch zugrunde liegen“, hieß es. Unter
Umständen müsste sich auch der Bundestag mit einer Entsendung von
Marineschiffen für die Mission beschäftigen. Die nächste reguläre
Sitzungswoche ist allerdings erst Mitte Januar.
19 Dec 2023
## LINKS
[1] /Schwerpunkt-Nahost-Konflikt/!t5007999
[2] /Nach-Huthi-Angriffen-im-Roten-Meer/!5980610
[3] /Angriffe-der-Huthis-gegen-Schiffe/!5977673
## AUTOREN
Jannis Hagmann
Tanja Tricarico
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