# taz.de -- Schutz der Seefahrt vor Huthi-Miliz: Bundeswehreinsatz vor Jemen m�… | |
> Laut Medienberichten plant die Bundesregierung, sich beim Schutz der | |
> Schiffahrt im roten Meer zu beteiligen. Die Huthi-Rebellen greifen dort | |
> immer wieder Frachter an. | |
Bild: Propaganda-Foto der Huthi-Miliz: Per Hubschrauber entern Kämpfer das Fra… | |
BERLIN afp | Nach verstärkten Angriffen der pro-iranischen Huthi-Miliz auf | |
Handelsschiffe im Roten Meer erwägt die Bundesregierung einem Medienbericht | |
zufolge die Beteiligung an einer [1][US-geführten internationalen | |
Militärkoalition] zum Schutz der Seefahrt. „Die Notwendigkeit, hier tätig | |
zu werden, erkennen wir an und unterstützen den US-Ansatz“, hieß es nach | |
Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ am Dienstag in Regierungskreisen. | |
Demnach gibt es grundsätzlich die „Bereitschaft, sich hier auch zu | |
beteiligen“. Jetzt müssten „praktische und rechtliche Fragen geklärt | |
werden“. | |
Wie die Zeitung weiter berichtete, ist für eine solche deutsche Beteiligung | |
nach Einschätzung aus der Bundesregierung und den Koalitionsfraktionen ein | |
Bundestagsmandat erforderlich. Die Grünen-Verteidigungspolitikerin Sara | |
Nanni brachte als Grundlage eine Erweiterung des EU-Mandats für die | |
Antipiraterie-Mission Atalanta ins Spiel. | |
Geklärt werden muss demnach auch, ob und wann die Marine geeignete Schiffe | |
entsenden könnte. Denkbar wäre demnach auch zuvor schon die Entsendung von | |
Stabsoffizieren oder Unterstützungsleistungen. | |
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte am Montag eine „multinationale | |
Sicherheitsinitiative“ [2][zum Schutz der Schifffahrt im Roten Meer] | |
bekannt gegeben. Neben den USA werden der Militärkoalition „Operation | |
Prosperity Guardian“ Bahrain, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, | |
die Niederlande, Norwegen, die Seychellen und Spanien angehören. Bei den | |
Angriffen der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen auf | |
Handelsschiffe handele es sich um „eine internationale Herausforderung, die | |
gemeinsames Handeln erfordert“. | |
## Huthi-Miliz macht Druck auf Israel | |
Deutschland war zunächst nicht daran beteiligt. Das | |
Bundesverteidigungsministerium erklärte aber, eine Beteiligung am | |
militärischen Schutz [3][der Handelswege in der Region] zu prüfen. Eine | |
Anfrage hierzu aus Washington lag demnach vor. | |
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes | |
Strack-Zimmermann, befürwortete eine deutsche Beteiligung an dem Einsatz. | |
Deutschland sei „die drittgrößte Exportnation der Welt“, sagte die | |
FDP-Politikerin der „Süddeutschen Zeitung“. Der internationale Handel werde | |
überwiegend über die Weltmeere abgewickelt. „Insofern ist eine Blockade des | |
Warenverkehrs für uns alle relevant, und jeder wird es zu spüren bekommen, | |
wenn bestimmte Produkte oder Komponenten Europa nicht erreichen.“ | |
Die Seewege und damit die zivile Seefahrt im Verbund mit anderen | |
europäischen Staaten oder der Nato zu schützen, sei „von großer | |
wirtschaftlicher Bedeutung“ und diene auch dem „Schutz der Seeleute“, | |
erklärte Strack-Zimmermann. | |
Ähnlich äußerten sich der SPD-Außenpolitiker Nils Schmid und die grüne | |
Verteidigungsexpertin Nanni. Der US-Anfrage begegne sie mit „großer | |
Offenheit“, sagte Nanni. Die Mission sei sowohl für die Exporte der | |
deutschen Wirtschaft als auch für die EU insgesamt wichtig. | |
Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen | |
Palästinenserorganisation Hamas hat die Huthi-Miliz im Jemen wiederholt | |
Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert und Schiffe im Roten Meer | |
angegriffen. Die islamistischen Huthi drohen, jedes Schiff auf dem Weg nach | |
Israel anzugreifen, solange nicht der Transport von mehr Lebensmitteln und | |
Medikamenten in den Gazastreifen erlaubt wird. | |
DieHuthi-Miliz teilte am Dienstagabend mit, ihre Angriffe auf | |
Handelsschiffe im Roten Meer trotz der Bildung der internationalen | |
Militärkoalition fortsetzen. Miliz-Kommandeur Mohammed Ali al-Huthi sagte | |
dem iranischen Sender Al-Alam am Dienstag, jedes Land, das gegen die Huthi | |
vorgehe, müsse mit „Angriffen auf seine Schiffe im Roten Meer“ rechnen. | |
Derweil schlossen sich mehrere Länder unter US-Führung zu einer | |
internationalen Koalition zum Schutz der Seefahrt zusammen. Laut einem | |
Medienbericht erwägt auch Deutschland eine Beteiligung. | |
Das Rote Meer ist eine wichtige Schifffahrtsroute, über die bis zu zwölf | |
Prozent des Welthandels laufen. Jemen liegt an der Meerenge Bab-al-Mandeb | |
zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden. | |
20 Dec 2023 | |
## LINKS | |
[1] /Reaktion-auf-Huthi-Attacken/!5980815 | |
[2] /US-Allianz-Waechter-des-Wohlstands/!5977925 | |
[3] /Reederei-Sprecher-zu-Huthi-Attacken/!5980706 | |
## TAGS | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
Bundeswehreinsatz | |
Jemen | |
Israel | |
Huthi-Rebellen | |
US-Militär | |
Afrobeat | |
Jemen | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Jemen, Huthis und der Kolonialismus: Seewege schützen reicht nicht | |
Internationales Militär will die Seewege zwischen Europa und Asien | |
schützen. Eine Wiederherstellung der Staaten Somaliland und Südjemen sollte | |
folgen. | |
Wer sind die Huthis im Jemen?: Brandherd Rotes Meer | |
Die USA und Verbündete haben Huthi-Stellungen im Jemen angegriffen. Ist | |
eine Eskalation noch abzuwenden? | |
Eskalation im Roten Meer: Angriff auf Huthi-Ziele im Jemen | |
In der Nacht haben die USA und Großbritannien Stellungen der Huthi-Miliz im | |
Jemen attackiert. Die will weiter Schiffe im Roten Meer angreifen. | |
Reaktion auf Huthi-Attacken: USA wollen Rotes Meer sichern | |
Gegen die Angriffe der Huthi-Miliz auf Handelsschiffe gründen die USA eine | |
Initiative. Deutschland ist noch nicht dabei. | |
US-Allianz „Wächter des Wohlstands“: Mehr Katz und Maus geht nicht | |
Eine Miliz aus einem der ärmsten Länder der Welt schafft es, die reichsten | |
Staaten vor sich herzutreiben. Minimaler Einsatz, größtmöglicher Erfolg. | |
Reederei-Sprecher zu Huthi-Attacken: „Die Situation ist gefährlich“ | |
Wegen der Angriffe der Huthi-Miliz fahren Schiffe von Hapag-Lloyd vorerst | |
nicht mehr durchs Rote Meer. Reederei-Sprecher Nils Haupt über die Gründe. |