# taz.de -- Rapper Sonne Ra über Rassismus: „Ich bin trotzdem funky“ | |
> Rachid Jadla hat im Ostdeutschland der 90er Rassismus und Gewalt | |
> erfahren. Als Sonne Ra rappt er darüber und darüber, wie er sich nicht | |
> brechen lässt. | |
Bild: Jadla findet: „Liebe ist alles, was bleibt, und daran können auch die … | |
Ich treffe Rachid Jadla an einem Dienstagnachmittag in seiner Erfurter | |
Wohnung. Er hat als Sohn eines algerischen Vertragsarbeiters die Gewalt der | |
90er in Ostdeutschland erlebt, die Nazis auf den Straßen. Da [1][haben wir | |
ein paar Dinge gemeinsam], das merken wir beim Reden in seiner Küche. Wir | |
landen schnell beim Du. | |
wochentaz: Rachid, du hast mir vor unserem Treffen am Telefon erzählt, dass | |
du dir vor Kurzem deinen Namen zurückgeholt hast. Was bedeutet das? | |
Rachid Jadla: Mein richtiger Name wurde durch einen falschen deutschen | |
Namen ersetzt. 1992 war das, als ich 14 Jahre alt war. Die [2][rassistische | |
Gewalt hatte in Ostdeutschland nach der Grenzöffnung] krass zugenommen. | |
Mir ist so viel passiert, dass ich nicht mehr zur Schule gegangen bin. Und | |
die von der Schule haben gesagt: Das bessert sich nie mit diesem arabischen | |
Vornamen. Ändern Sie den! Meine Mutter ist dann mit mir zum Standesamt | |
gegangen und die haben einfach meine Identität geändert. Plötzlich war ich | |
nicht mehr Rachid. | |
Sondern? | |
Kein Bock auf den alten Namen, den will ich nicht mehr hören. Ich habe seit | |
den 90ern in einer Parallelwelt gelebt wie so ein Kobold. Das ist vorbei. | |
Jetzt bist du offiziell wieder Rachid. War das schwer? | |
Es hat ewig gedauert. Ich musste ein psychologisches Gutachten machen und | |
Dokumente aus Algerien besorgen. Mit 22 oder 23 war ich deswegen schon mal | |
auf dem Amt. Da hat die Frau gesagt: Wir sind nicht auf dem Basar! Sie | |
können Ihren Namen nicht ändern wie die Unterhose. 2.500 Mark wollte sie | |
auch. Die Kohle hatte ich nicht. Aber ich habe so gelitten, bei jeder | |
Unterschrift diesen Namen zu lesen. Immer wieder fragt jemand nach, immer | |
wieder musst du die Geschichte erzählen, wie du zu diesem Namen gekommen | |
bist. Immer wieder reißt du die Wunde auf, und dann blutet die, und alle | |
sagen: Oh, das ist ja ganz schlimm, was dir da passiert ist. Ich habe mir | |
Hilfe bei einer Beratungsstelle gesucht. Ohne die hätte ich es vielleicht | |
auch beim zweiten Mal nicht geschafft, meinen Namen zurückzukriegen. | |
Hat dich jemals jemand bei deinem deutschen Namen genannt? | |
Meine Mama hat das ein paar Mal probiert, aber das hat einfach nicht | |
funktioniert. Bevor ich damals meine falsche Identität bekommen habe, | |
musste ich zum Psychologen. Der hat zu meiner Mutter gesagt, sie könnte mir | |
genauso gut auch in den Kopf schießen. Sie hat meinen Namen trotzdem ändern | |
lassen. Sie war überfordert mit der Gewalt gegen mich, sie wollte einfach, | |
dass es mir besser geht. Und mein Papa war tot, der konnte ihr nicht | |
beistehen. | |
Machst du deiner Mutter Vorwürfe? | |
Ich verehre meine Mutter. Sie hat immer für mich gekämpft, war dauernd in | |
der Schule, hat sich mit Lehrern angelegt, mit allen, die mich angegriffen | |
haben. Meine deutsche Familie, also die Familie meiner Mutter, hat krassen | |
Druck auf sie ausgeübt. Die haben behauptet, sie wäre schuld an allem, was | |
ich erlebe. Weil sie mir diesen Namen gegeben hat. Sie hat nachgegeben, | |
weil sie wollte, dass es irgendwie besser wird, sie hat keinen anderen | |
Ausweg gesehen. | |
Und haben sie dich an der Schule mit diesem deutschen Namen gerufen? | |
Ja, die Lehrer. Das musste ich aushalten. Nachdem ich diese Identität | |
bekommen habe, bin ich in eine andere Schule gegangen. Jeden Morgen eine | |
Dreiviertelstunde mit der Straßenbahn ans andere Ende der Stadt. Das sollte | |
ein Neuanfang sein. Ich musste meinen richtigen Namen geheim halten, aber | |
ich hab es nicht durchgehalten. In meiner Klasse war ein Afrodeutscher. Und | |
ich hab gesagt: Ich bin Rachid. Und er hat gesagt: Ja Mann, du bist ein | |
echter Rachid. Mit uns beiden fing das auch mit dem Hip-Hop an. Zusammen | |
haben wir den radikalen Scheiß gehört, wo der weiße Mann so richtig auf die | |
Mütze kriegt: Da Lench Mob, Public Enemy, viele Musiker, die sich | |
aufgelehnt haben gegen weiße Vorherrschaft. | |
Gab es an der Schule sonst noch Kinder, die nicht weiß waren? | |
Von 600 Schülern waren wir beiden die einzigen. Das war irre. Es hat | |
gereicht, dass nur wir zwei zusammengehalten haben, da hatten die anderen | |
schon Respekt. Nicht nur in der neuen Schule, sondern auch in der Stadt. | |
Wir wurden nicht mehr einfach so beleidigt, angegriffen und verprügelt. | |
Hast du dich geprügelt? | |
Wir haben uns richtige Schlachten geliefert. Das Autonome Jugendzentrum | |
wurde damals öfter von Faschos überfallen, dort waren wir beide oft. Wir | |
haben uns bewaffnet. Mit Morgensternen und solchem Kram. Knarren auch. | |
Geschossen wurde meist nur mit Platzpatronen, aber es gab auch mal was | |
Scharfes. | |
Du warst damals mit Autonomen und Punks unterwegs, bist aber musikalisch | |
dann beim Hip-Hop gelandet. Warum? | |
Als Vertragsarbeiterkind mit einem algerischen Vater warst du Anfang der | |
90er Jahre in Erfurt nirgendwo anders sicher als bei Punks, bei Linken, bei | |
Autonomen. Die Hip-Hop-Community hat sich erst ein bisschen später | |
formiert. | |
Und warum ist Punk dann nicht deine Musik geworden? | |
Das ist einfach nicht mein Ding gewesen, nicht mein Rhythmus. Obwohl … Wenn | |
du unser neues Album hörst, „Hokkla Bokkla“, dann hat das schon die | |
Attitüde von Punk. Wenn ich „uns“ sage, meine ich, dass ich mit dem Rapper | |
und Produzenten doZ9 zusammenarbeite. | |
Inwiefern spielt Punk eine Rolle auf deinem neuen Album? | |
Die Radikalität der Arbeitsweise. Wir nehmen manchmal einen dreckigen, | |
alten, zerfetzten Loop, pitchen den runter und lassen den genauso. Der | |
wird gar nicht mehr bearbeitet, sondern ein Vers drauf geschrieben und das | |
eingerappt in 30 Minuten. Zack. Bumm. Und da wird nichts drauf gegeben, ob | |
das verkaufsrelevant ist. Dass du dir nichts vorschreiben lässt von der | |
Gesellschaft und der Musikindustrie, ist eine Attitüde des Punks durch und | |
durch. Ich mag halt einfach nur den Style nicht so sehr, das Rumbrüllen. | |
Andererseits verbinde ich das mit dem Geruch von Haschisch. | |
Was? | |
Na, bei den Punks gab es auch immer Haschisch, und wenn ich das Gebrülle | |
gehört habe, schon von Weitem, dann wusste ich: Gleich gibt es Haschisch, | |
Haschisch, Haschisch. | |
Welche Rapper:innen hörst du heute selbst? | |
Es gibt so einige. [3][Retrogott], zum Beispiel. Eloquent. Und ab und zu | |
mag ich auch ein bisschen [4][Haftbefehl] hören. Den finde ich | |
herausragend. | |
Warum? | |
Der hat seinen eigenen Fingerabdruck. Der ist echt, den gibt es nicht noch | |
mal. | |
Was bedeutet „echt“ in dem Fall für dich? | |
Zum Beispiel sein Satz: „Fick Deine Integration“. Weil Integration nur | |
bedeutet, dass wenn man selbst so verblödet wie diejenigen, die dich | |
unterdrücken, dann darfst du irgendwann vielleicht auch andere | |
unterdrücken. Wut ist etwas Gesundes, ein Aufbegehren gegen die | |
Ungerechtigkeit. Haftbefehl hilft mir dabei, wütend zu bleiben. Mich freuen | |
so Sätze, die der Hafti manchmal ausspuckt zwischen dem ganzen Gerede von | |
Kokain und Nutten und was weiß ich. | |
Er kann von seinen Musikverkäufen leben. Du nicht, oder? | |
Nein, das ist eine andere Liga. Ich arbeite unabhängig von der | |
Musikindustrie und habe eher einen kleinen Kreis von Leuten, die mich | |
hören, die uns hören. Vielleicht mache ich noch mal eine Ausbildung zum | |
Ergotherapeuten. | |
Warum? | |
Durch Corona ist das so krass weggebrochen mit Auftritten. Der größte Teil | |
der Käuferschaft und der Gäste, die zu Livekonzerten kommen, bleibt weg. | |
Bei den Großen läuft das Geschäft wieder, deswegen sieht es so aus, als | |
hätte sich alles erholt. Aber kleine Veranstalter, Clubbetreiber, Künstler | |
wie uns, die hat es richtig krass erwischt, die sind bankrott. Als | |
Ergotherapeut kann ich nebenher Musik machen und mit Jugendlichen | |
Rapsongs schreiben. | |
Du hast auch auf dem Bau gearbeitet. Ist das vorbei? | |
Das war so vor drei Jahren, ich brauchte Kohle und ich hatte nichts. Damals | |
kam ein neues Album von MC Rene raus und ich habe was beigesteuert. Er hat | |
mich angerufen: Hey, Rachid, das neue Video ist draußen, Party! Und ich | |
stand in einem riesengroßen Loch und musste alte Rohre aus der Erde holen. | |
Überall hat es nach Scheiße gestunken. | |
Und auf dem Bau hast du wieder Faschos getroffen. | |
Ja, ich habe da einen Haufen Faschos kennengelernt. In unserem | |
Frühstücksraum haben sich meine Kollegen Videos angeschaut, auf denen ein | |
Amokläufer Muslime erschossen hat. Und sie haben sich darüber gefreut, | |
sie haben richtig gelacht. Mein Schwanz war ständig Thema, die Größe, die | |
Länge, das war sogar ihr Lieblingsthema, würde ich sagen. | |
Ich habe als Langhaariger auf dem Bau gearbeitet. Nicht vergleichbar mit | |
dem Rassismus, den du erlebt hast, aber es war klar, wer die beschissenen | |
Jobs kriegt. | |
Mein Maurermeister hat mich oft hoch aufs Gerüst geschickt und gesagt, ich | |
soll mich verpissen, wenn ich da nicht hochkomme. Ich bin mit Höhenangst in | |
diese Scheiße gelaufen, über ein ungesichertes Brett. Da ging es zwanzig | |
Meter nach unten. Er stand da und hat geguckt, er hat richtig darauf | |
gewartet, dass ich falle. | |
Dein Vater ist bei einem Autounfall gestorben, als du elf Monate alt warst. | |
Bist du mal nach Algerien gereist, um seine Familie zu treffen? | |
Mit siebzehn war ich ein Vierteljahr lang dort. Ich habe den Kontakt über | |
andere Araber in Erfurt hergestellt, denn diesen Kontakt gab es davor nicht | |
mehr. Meine Familie lebt in einer Stadt kurz hinter der tunesischen Grenze, | |
und ich habe sie alle getroffen, meine Großmutter auch, mein Opa war leider | |
schon tot. Der hatte dort eine Apotheke. | |
Und wie war es dort? | |
Wunderschön und zugleich beschämend, weil ich für viele damals Mitte der | |
90er die reiche Hoffnung aus Europa war. Ich habe meinen Fotoapparat | |
dagelassen, mein Handy, meine Boxershorts, weil es die dort nicht gab. Ich | |
habe nicht viel Geld, und diese Art von Druck stört mich, aber wir haben | |
immer noch Kontakt, wir schreiben über Facebook. Manchmal machen sie sich | |
Sorgen, weil ich nicht mehr in die Moschee gehe. | |
Warst du in Erfurt in einer Gemeinde? | |
Seit ich 15 Jahre alt bin beschäftige ich mich mit dem Islam. Später habe | |
ich sogar andere Deutsche bekehrt. Die gucken mich jetzt manchmal | |
kopfschüttelnd auf der Straße an, weil ich Musik mache und nicht mehr in | |
die Moschee gehe. Es gab zu viele Diskrepanzen wegen der Musik und weil ich | |
Marihuana rauche. Das war nicht mehr vorzeigewürdig für die Leute dort. | |
Dann habe ich sogar einen anonymen Drohbrief bekommen. So richtig mit | |
ausgeschnittenen Buchstaben aus der Zeitung. Ich sollte keine Werbung gegen | |
den Islam machen. Seitdem gehe ich nicht mehr hin. | |
Glaubst du an Gott? | |
Ich mag den Islam, ich mag das Wissen, die Weisheit, das Verständnis. | |
Ansonsten empfinde ich Religion inzwischen aber als was Intimes, wie | |
Nacktsein. Das ist was, was ich für mich behalte. Ich verrate keinem mehr, | |
was ich über den Glauben denke. | |
Auf deinem neuen Album, „Hokkla Bokkla“, singst du auch über das erste | |
Pogrom gegen Migrant:innen nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland. Im | |
August 1975 haben Hunderte Deutsche in Erfurt mehrere Tage lang algerische | |
Vertragsarbeiter verprügelt und gejagt. Die wiederum haben sich gewehrt. | |
Woher weißt du, was damals passiert ist? | |
Meine Mama hat mir alles erzählt. Sie war an einem der Tage zusammen mit | |
meinem Vater auf dem Anger. Das ist in Erfurt der zentrale Platz, wo sich | |
alle Straßenbahnen treffen. Da steht auch das Postgebäude, in dem sich die | |
Algerier damals verbarrikadiert haben. Daher der Name meines Songs: „Anger | |
1975“. Damals haben sich deutsche Männer zusammengerottet, sich Stöcke | |
genommen oder irgendetwas anderes von der Baustelle. Dann sind die auf die | |
Algerier losgegangen. | |
In „Anger 1975“ singst du: „Ich verhex deine Frau“. | |
Die Deutschen wollten damals die Alis und die Hassans und die Kameltreiber | |
verjagen, weil die ihnen angeblich die Frauen weggenommen haben. Dieses | |
rassistische Gelaber über Nordafrikaner gab es auch zu DDR-Zeiten schon, | |
das gab es wahrscheinlich schon unter Hitler. Und das habe ich mir | |
angeeignet auf dem Album. Ja, deutscher Mann, ich verhex deine Frau. | |
Du singst auch darüber, dass diese Zeit nicht vorbei ist. | |
Das habe ich zum ersten Mal 1984 gemerkt, als ich in die erste Klasse | |
gekommen bin. Ein Schüler hat gesagt: Dein Vater hat unsere Mütter | |
vergewaltigt. Und dann sind die auf mich drauf und haben mich verprügelt. | |
Ich wusste nicht mal, was das Wort Vergewaltigung bedeutet. Die | |
wahrscheinlich auch nicht. Die haben das von denen gesagt bekommen, die | |
meinen Vater gejagt haben. Von ihren Vätern. | |
Wie hast du das verkraftet? | |
Ich habe das meiner Mutter erst gar nicht erzählt. Ich war total verstört. | |
Ich bin in der ersten Klasse einfach nur mit Angst voll gewesen. Und kein | |
Lehrer hilft dir. Das Wort Rassismus hat nicht einmal existiert. Einerseits | |
hat der Staat in der DDR verboten, rechts zu sein, aber viele waren es | |
trotzdem. Und die haben nichts getan, obwohl es ihre sozialistische Pflicht | |
gewesen wäre, mir beizustehen. | |
Heute gibt es in der öffentlichen Diskussion öfter mal einen Wettkampf um | |
die Frage, wo der Rassismus schlimmer war: in der DDR oder in der BRD. | |
Die Deutschen kriegen das einfach nicht auf die Reihe, ob nun in der DDR | |
oder in der BRD. Die sind im Zweiten Weltkrieg besiegt worden und sind | |
deshalb immer noch stinksauer. Der Nazi ist noch drin und will wieder raus. | |
Aber was mir nach der Wiedervereinigung passiert ist, war sehr viel krasser | |
als das, was mir im Sozialismus passiert ist. 1991 habe ich meine erste | |
Scheinhinrichtung erlebt, jahrelang musste ich damit rechnen, abgestochen | |
zu werden. Organisationen wie die Deutsche Volksunion und die | |
„Republikaner“ waren plötzlich erlaubt. Nazis haben mit Granaten und echten | |
Waffen im Wald geübt. Die Wiedervereinigung war eine Katastrophe für | |
Menschen wie mich. | |
Hast du jemals daran gedacht, aus Erfurt wegzugehen? | |
Ja, schon öfter. Aber das ist eine Geldfrage. Außerdem habe ich Kinder und | |
eine Mama, die ist alleine, und ich kümmere mich um sie. Und Leute wie ich | |
werden hier gebraucht. Aus Eritrea, Syrien, dem Irak fliehen ständig neue | |
Leute, denen will ich helfen. Meine Tochter ist jetzt sechzehn. Wenn sie | |
studiert, gucke ich mal, was so geht. Sterben möchte ich in Erfurt auf | |
keinen Fall. | |
Wo wäre ein besserer Ort zum Sterben? | |
Da wo die Sonne scheint. | |
Du bist wie viele Menschen, die in den 90er Jahren Gewalt durch Nazis | |
erlebt haben, mit großer Wut aus dieser Zeit herausgekommen. Und du musst | |
dich bis heute weiter mit Rassismus befassen, mit Nazis. Wie schaffst du | |
es, nicht bitter zu werden? | |
Indem ich so gut wie möglich lebe und damit den Nazis den Tag versaue. | |
Das geht so einfach? | |
Natürlich nicht. Ich versuche deine Frage mit insgesamt fünf Alben, also | |
einer Pentalogie, an der ich mit doZ9 arbeite, zu beantworten. Ihr | |
Deutschen habt richtig schlimme Sachen mit mir gemacht, und deswegen weine | |
ich im ersten Album. Im zweiten, in „Hokkla Bokkla“, bin ich scheißwütend. | |
Im dritten steht fest, dass sie mich nicht brechen können, dass ich | |
trotzdem funky bin, dass ich mir nicht die ganze Zeit deren Hässlichkeit | |
zum Problem mache. Ich bin traumatisiert, ich bin kaputt. Aber ich kämpfe. | |
Auch darum, positiv zu sein. Im dritten Album gibt es also Lebensfreude, im | |
vierten Wissen, Weisheit und Verständnis. | |
Und zum Schluss? | |
Das fünfte wird ein Gesangsalbum. Da findet nur noch Liebe statt. Liebe | |
ist alles, was bleibt, und daran können auch die Scheißnazis nichts ändern. | |
30 May 2023 | |
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