# taz.de -- Plastiktüten-Sammler über Vielfalt: „Das ist riesige Erinnerung… | |
> Jürgen Francke sammelt seit 1972 Plastiktüten. Er besitzt rund 60.000. | |
> Ein Teil davon wird von dem Bremer Kneipenkollektiv „Horner Eck“ | |
> ausgestellt. | |
Bild: Jürgen Francke zeigt lieber die Tüten als das Gesicht. Hier in seiner A… | |
wochentaz: Jürgen Francke, hat Sie das Plastiktütenverbot schwer getroffen? | |
Jürgen Francke: Nein. Eigentlich gar nicht. Das hat mich nicht in | |
Verzweiflung gestürzt. Ich habe ja genug. Ich dachte eher: Ach, gut, dass | |
ich meinen Fundus schon habe. Schließlich wird das ja irgendwann auch | |
anstrengend, wenn der immer weiter und weiter wächst. Und die armen | |
Menschen, die damit umzugehen haben, wenn ich mal in 15 Jahren oder so den | |
Löffel abgebe! | |
Das beschlossene Ende bedeutet also keinen Verzicht? | |
Na ja, die meisten Plastiktüten meiner Sammlung habe ich nicht selbst | |
erworben. Weil ich immer Gott und der Welt erzählt habe, dass ich Tüten | |
sammle, haben mir die meisten Leute mitgebracht, die an mich gedacht | |
hatten, wenn sie irgendwo in der Weltgeschichte unterwegs waren. Dadurch | |
ist die Sammlung auch so global: Wir haben jetzt bei der Durchsicht für die | |
Ausstellung eine aus Port Stanley gefunden, auf den Falklands, also in der | |
Nähe der Antarktis, und eine aus Nuuk, das ist die Hauptstadt von Grönland. | |
Das sind die beiden, die geografisch vermutlich am weitesten voneinander | |
entfernt sind. | |
Und dieses kommunikative Element geht jetzt zurück? | |
Absolut. Das war immer wie Weihnachten für mich. Die Leute waren in Spanien | |
oder Uruguay oder sonst wo und dachten: Ach, die Tüte ist ja schön oder | |
eigenartig. Die bringe ich mal Jürgen mit. Der freut sich darüber. | |
Um sich eine Vorstellung machen zu können: die Sammlung besteht aus | |
mittlerweile …? | |
Der Fundus umfasst gefühlt 60.000 Tüten. Ganz genau weiß ich es nicht. Wir | |
haben jetzt bei der Vorbereitung der Ausstellung eine etwas genauere | |
Vorstellung vom Umfang bekommen … | |
Die schauen Sie sonst nicht an? | |
Es war das erste Mal so eine komplette Durchsicht. Sonst passiert das halt | |
mal, gerade etwa bei einem Umzug, dass ein Karton kaputtgeht und dadurch | |
sieht man die Tüten, die da drin waren. | |
Sie haben also nicht den totalen Überblick über die Sammlung? | |
Nein. Habe ich nicht. Ich hatte immer geglaubt, ich habe sie alle im Kopf. | |
Und wenn ich eine herauszuppele und sehe: Die stammt aus Indonesien, dann | |
weiß ich auch, wann ich selbst dort war, wo ich sie bekommen habe, also in | |
welchem Laden, und was ich dort gekauft habe. | |
Was war’s denn? | |
Da gab es sehr günstig Seidenhemden in Jakarta, die hier wahrscheinlich um | |
200 Euro kosten würden – und da für 30 zu bekommen waren. Die habe ich mir | |
dort besorgt. Und dann habe ich natürlich drum gebeten, sie unbedingt in | |
eine Tüte zu packen. Ganz wichtig. Aber dass ich mir alle gemerkt hätte, | |
lässt sich jetzt nicht mehr so ganz behaupten. Es waren zum Beispiel auch | |
ein paar doppelte dabei, haben wir jetzt festgestellt. | |
Wie viele? | |
So fünf bis zehn. | |
Nur?! | |
Ja. Okay, von manchen hatten mir Leute gleich einen ganzen Schwung | |
mitgebracht, zur Sicherheit, falls eine einen Knick oder Riss bekommt. Die | |
würde ich jetzt nicht mitzählen. Aber dass ich bei Tüten gesagt hätte: | |
Bitte gibt die her, die habe ich noch nicht, und dann hatte ich sie schon | |
früher einsortiert, das scheint so gut wie gar nicht vorgekommen zu sein. | |
Sie haben Leuten ihre Tüten weggenommen? | |
Nicht weggenommen. Ich trage auch heute noch immer saubere, ordentlich | |
gefaltete neutrale Plastiktüten mit mir herum, um sie jemandem anbieten zu | |
können, den ich per Zufall auf der Straße mit einer Tüte treffe, die ich | |
noch nicht kenne. Die meisten sind dann erst mal ganz perplex, was will der | |
denn von mir?, und ich muss immer klarmachen, dass ich sie nicht | |
anschnorre. Deshalb ist es wichtig, eine solche Tauschtüte dabeizuhaben. | |
Einer meiner stehenden Sprüche ist auch, wenn ich bei jemandem zu Besuch | |
bin, zu fragen: Kannst du mir mal deine Plastiktütensammlung zeigen? Dann | |
heißt es immer, nee, wieso, habe ich nicht. Und dann sage ich: Doch, hast | |
du, unter der Spüle. Da hat jeder eine Tüte mit vielen Tüten. Ach, na die!, | |
die kannst du natürlich durchschauen. | |
Ihre Sammlung bewahren Sie auch zu Hause auf? | |
Ja, im Keller, in 18 Umzugskartons: Ich habe eine Sondermülldeponie im | |
Keller, sage ich gerne. Wichtig ist, dass sie kein Licht abbekommen und es | |
trocken bleibt. | |
Wann haben Sie angefangen zu sammeln? | |
Das war 1972. | |
Wir hatten gerade sogar eine Tüte zur Feier von „XX Jahre DDR“ in der Hand | |
…? | |
Ja, aber die ist später dazugekommen. Die Tüten, mit denen es angefangen | |
hat, waren, glaube ich, vom Deutschen Supermarkt. Die hatten anlässlich der | |
Olympischen Spiele eine Edition mit den diversen Disziplinen. Eine davon | |
haben wir jetzt auch wiedergefunden, von den Segelwettbewerben in Kiel. In | |
meinem Zimmer in meinem Elternhaus – meine Mutter weigerte sich da schon | |
lange, dort sauber zu machen – hatte ich einen kleinen Haufen von denen. Da | |
habe ich irgendwann dann gedacht: Jetzt drehe ich mal einen Haken in die | |
Wand und hänge die da hin. So, und dann kamen dann nach und nach immer mehr | |
dazu. | |
Warum? | |
Ich hatte Gefallen gefunden daran, dass es so viele gab und so viele | |
unterschiedliche. Irgendwann war der Haken voll. Dann habe ich sie | |
gestapelt, aber das ist total unpraktisch: Die Dinger rutschen wie nix | |
Gutes, wenn man sie aufeinanderlegt. Und dann habe ich sie in Kartons | |
getan. So fing das an. Und meine Begeisterung für Plastiktüten wuchs. | |
Was genau begeistert Sie? | |
Na die Vielfalt. Die Vielfalt der Aussagen. Dass jeder kleine Bäcker ’ne | |
eigene Tüte hat. | |
Um Werbung zu machen. | |
Ja, aber das hat auch eine psychologische Dimension. Wenn die | |
Molkerei-Union Bremen-Nord, die es auch nicht mehr gibt, eine eigene | |
Plastiktüte herausbringt, warum tut sie das? Das fand ich spannend: Wen | |
will sie damit überzeugen? Die hat ja ihre Produkte an Supermärkte verkauft | |
und große Konsortien, aber doch nicht an Otto Normalverbraucher wie mich. | |
Wieso hat die also eine Tüte? Ich habe auch eine Tüte vom Blindenverein | |
Buxtehude. Warum die sich mal entschieden haben, eine Tragetasche mit | |
Aufdruck zu brauchen, bleibt ein Rätsel. Das sagt ja auch etwas aus nicht | |
nur über Konsum, sondern allgemein über Gesellschaft. | |
Haben Plastiktüten etwas Demokratisches? | |
Vor dem Hintergrund der Vielfalt auf jeden Fall: Jeder konnte sein eigenes | |
grafisches Motiv mit sich herumtragen. | |
Sie haben als Jugendlicher angefangen … | |
Ja, mit 16. | |
Hat das auch etwas Widerständiges, zu sagen: Ich sammle etwas, das alle für | |
Müll halten? | |
Ja, genau das. Mit 16 ist man ja eh normalerweise in einer | |
Sturm-und-Drang-Phase, und Widersetzlichkeit würde ich schon als einen der | |
zentralen Aspekte meines Lebens bezeichnen. Und ich war der Einzige. Wenn | |
ich das erzählt habe, hat das eigentlich immer für Befremden gesorgt: Was | |
ist das denn? Wie bist du denn drauf? | |
Hätte bei Briefmarken keiner gefragt. | |
Nö. Aber: Wie, du sammelst [1][Müll]?, das war oft so. Es war auch so etwas | |
wie ein erwachendes Umweltbewusstsein dabei: Das war ja 1972, da begann man | |
sich diese Fragen zu stellen, in der Gesellschaft, um mich herum, auch in | |
meiner Wahrnehmung gab es den Umweltgedanken. Und ich habe immer gedacht: | |
Mit jeder Tüte, die ich einsammle und bewahre, war klar, habe ich eine dem | |
Naturkreislauf entzogen. | |
Ist es dann am Ende eine Art Engagement? | |
Nein. Es macht einfach Spaß, diese Tüten zu sammeln. Der Spaß hat bis heute | |
nicht aufgehört. Ich verfolge damit aber kein Ziel. Es war irgendwann | |
einfach zu einem Teil meines Lebens geworden – und das habe ich immer | |
weitergemacht. | |
Mit Ihrem beruflichen Leben scheint es wenig Berührungspunkte zu geben. Als | |
Journalist verkauft man ja nichts. Also hatten Sie auch wenig bis nichts | |
mit Tüten zu tun. | |
Null. | |
Höchstens gibt es welche für PR-Gimmicks …? | |
Ja, so was. Klar. Die habe ich natürlich auch mitgenommen. Ich habe | |
jahrzehntelang für Radio Bremen von der Berlinale berichtet – und da bin | |
ich immer auf den European Filmmarket gegangen wegen der Tüten. Als es sie | |
noch gab. Und: Als Kritiker passiert mir oft, dass ich sehe, wie jemand in | |
einem Film mit einer Tüte herumläuft, von der ich weiß: Die habe ich auch. | |
Das fällt mir natürlich auf. Aber beruflich hatte ich mit Plastiktüten | |
nichts am Hut. | |
Auch nicht als Recherchethema? | |
Nö. Es gibt Bücher, die habe ich mir besorgt, und ich habe auch | |
Zeitungsartikel über Tüten aufgehoben, wenn da mal etwas kam. Aber das habe | |
ich so nebenher gemacht. Einmal gab es hier in Bremen einen Kriminalfall, | |
bei dem Plastiktüten eine Rolle spielten und die Polizei mich als Experten | |
befragen wollte. Allerdings hatte sie dann am Ende doch auch ohne meine | |
Hilfe den Täter gefunden. Groß beschäftigt habe ich mich jedenfalls nicht | |
mit Tüten. | |
Dann ist die Sammlung auch weder systematisch noch chronologisch sortiert? | |
Gar nichts davon. | |
Auch nicht in dem Sinne, wie manche Leute sammeln, beispielsweise um die | |
Wirtschaftsgeschichte darzustellen …? | |
Solche Ansprüche habe ich nie gehabt. Mein einziger Wunsch war, jede Tüte | |
zu haben und zu bewahren, die ich haben konnte. | |
Oder diese technische Seite, die Frage, welcher [2][Kunststoff] genau, | |
welche Druckweise …? | |
… das hat mich nie interessiert. Tatsache ist: Die Ostblocktüten waren nie | |
farbecht. | |
Und die Gerüche? | |
Also, wenn sie ganz neu waren, dann haben die durchaus gestört. | |
Mittlerweile riechen die nicht mehr so sehr. Aber anfangs: Also das weiß | |
ich noch, dass meine Mutter meinte, das riecht hier ja alles so künstlich. | |
So nach Plastik. Das sind doch die Tüten. Dabei kannst du doch nicht | |
schlafen! | |
Recht hatte sie! | |
Dazu kommen eben noch die anderen Probleme der Lagerung. In den Kartons, da | |
merkt man erst, wie schwer die sind. Ein Umzugskarton voll Tüten ist viel | |
schwerer als einer mit Büchern. Außerdem laden sie sich elektrostatisch | |
auf. Also hat man ein Riesenproblem mit Staub. | |
Sie sind also ein Teil des Lebens, der abgesehen von Lagerungsproblemen | |
einfach immer mitläuft, nahezu unbewusst: Was bedeutet es, das jetzt alles | |
für eine Ausstellung zu sortieren? | |
Das ist eine riesige Erinnerungsarbeit. Bis zu 50 Jahre zurück versucht | |
man, sich zu erinnern: Wo habe ich die eigentlich her? Wer hat sie mir | |
mitgebracht? Oh, guck mal, den Laden gibt es ja schon seit 30 Jahren nicht | |
mehr … Das gilt natürlich gerade auch bei den Bremensiern: Da versuchen wir | |
hier auch eine eigene Kategorie draus zu machen, sodass Leute, die hierher | |
kommen, sich sagen: Ach, da kann ich mich ja gerade noch dran erinnern, | |
dass es den Laden mal gab. Also Erinnerungsarbeit war viel dabei – und | |
Begeisterung: Mensch, die Tüte hier habe ich ja seit Ewigkeiten nicht mehr | |
gesehen. Und geliebt habe ich sie! Und wie gut sie sich gehalten hat! Sie | |
ist noch so schön plan und unversehrt. | |
Gab es beim Sortieren auch Erinnerungen, die Sie vergessen hatten und die | |
wieder wach wurden? | |
Ja, viele. Zum Beispiel war eine Tüte hier von einem Bremer Laden, den es | |
auch nicht mehr gibt, an der Balgebrückstraße, Evelyn hieß er. Das war eine | |
Damen-Boutique. Da hatte ich beim Einkaufen festgestellt, dass ich mein | |
Portemonnaie vergessen hatte, sodass ich noch mal nach Hause laufen musste, | |
um mein Geld zu holen – für den Pulli, den ich dort ausgesucht hatte. | |
Solche Sachen sind das. Seltsame Bagatellen, ganz persönliche Erinnerungen. | |
Und die Tüte? | |
… war weiß mit einem roten Mund, also roten Lippen. | |
Ein Kussmund. | |
Ein Riesenkussmund, genau. | |
Die Tüten stellen Sie in der Kneipe Horner Eck aus. Kann man sagen, die ist | |
Ihr zweites Wohnzimmer? | |
Wenn man so will, ja. War sie vielleicht früher noch mehr. Ich bin seit | |
1983 hier Gast, ein Jahr nachdem der damalige Wirt Enno Barfs hier | |
angefangen hatte. Als der aufgehört hatte, ist hier im Jahr 2019 eine | |
Genossenschaft gegründet worden, sodass man in der Kneipe weiter rauchen | |
darf. Ich bin diesen Räumlichkeiten verbunden. Und den Leuten hier: Es ist | |
sehr offen, eine sehr angenehme Atmosphäre, ein liberales Umgehen | |
miteinander, divers, wenn man so will. | |
Was bedeutet es, hier diese Tüten zu zeigen? | |
Ich bin ja eher keine Rampensau. Fotografiert zu werden, lehne ich völlig | |
ab. Und es ist mir fast etwas peinlich. Ich stehe nicht gerne im | |
Mittelpunkt. Aber eben deshalb ist das hier auch der Ort, wo es für mich | |
geht. Es ist ein sicherer Raum. | |
Erzählen Sie mit der Ausstellung etwas über sich? | |
Über mich? Glaube ich nicht. Na ja, außer, dass ich über eine gewisse | |
Beharrlichkeit verfüge. | |
Na, wird die Sammlung nicht automatisch zum biografischen Medium, wenn an | |
jeder Tüte Erinnerung hängt? | |
Ja, aber das kann ja keiner entziffern. Was sich mitteilt, ist allenfalls, | |
dass ich ein wertekonservativer Mensch bin. Politisch ganz sicher nicht – | |
im Gegenteil!, aber eben: Ich erhalte. Das sagt vielleicht auch etwas über | |
mein Leben aus. Wenn es etwas gibt, was gut ist und gut war, darüber muss | |
ich jetzt nicht, nur weil es Menschen gibt, die es mittlerweile schlecht | |
finden, meine Meinung ändern. | |
Das heißt, die Sammlung hat eine biografische Dimension, die sich nicht | |
erschließt, und verknüpft sie mit Zeitgeschichte. Klingt wie ein Roman, den | |
keiner lesen kann. | |
Ja, beziehungsweise: den jeder auf seine Weise liest. Denn jeder, der diese | |
Tüten anschaut, hat seine persönlichen Erinnerungen und Assoziationen – ob | |
er sie nun kennt oder nicht. Das ist im Prinzip, wie einen Film zu gucken. | |
Es sind Bilder und Bild-Botschaften … | |
… überraschend oft politische: Da war zum Beispiel die zur Volkszählung … | |
Das stimmt. Das war damals, 1983, ein Riesenthema, auch für mich. | |
Eine Tengelmann-Tüte hat dazu aufgerufen, sich zählen zu lassen. | |
Ich gehörte zu denen, die sich strikt geweigert hatten. Und man wartete | |
damals jeden Tag darauf, dass man so einen Strafbescheid bekommt. Das war | |
eine große Protestbewegung, die erste, bei der es um Datenschutz ging und | |
die sich der kompletten Digitalisierung der Welt widersetzen wollte. Das | |
gab es früher schon. Das ging quer durch die Gesellschaft. Und die | |
Plastiktüte belegt das. | |
Paradoxerweise werben auch Tüten für Umweltschutz. | |
Ja!, Ganz, ganz viele sogar. Da fragt man sich schon, warum sind die jetzt | |
nicht auf Jute oder so. Ich habe irgendwann auch angefangen, Papier- und | |
Baumwolltragetaschen zu sammeln … | |
Gibt es bei denen denn eine ähnliche Vielfalt? | |
Bei Weitem nicht. Papiertüten sind vom Grafischen her viel simpler. Und auf | |
Baumwolltüten ist nie besonders viel drauf. Sammlerisch sind die etwas | |
reizlos. Es gibt auch nicht diese Vielfalt an Formen: Wir haben hier ja | |
eine Dreieckstüte für einen Fahrradsattel. Oder ich habe eine extrem lange, | |
fast einen halben Meter, die sehr schmal ist: etwa zehn Zentimeter. Da war | |
ein Schlips drin. | |
Haben Sie einen Traum, was mit der Sammlung passieren soll? | |
Ja. Ich würde gerne mal alle zeigen. Dafür bräuchte ich einen Riesenraum, | |
außerdem viel Zeit. Ich stelle mir hier in [3][Bremen die Gleishalle] vor, | |
das wäre ein idealer Ausstellungsort. Aber die Betreiber wissen natürlich | |
noch nichts von ihrem Glück. Da könnte man, kuratiert, Erlebnisinseln | |
machen: Hier nur politische Tüten, da nur Weihnachten – und das verbinden | |
damit, dass man dort Glühwein kriegt oder so. Oder: Ich habe einen | |
Riesenfundus an Airport-Tüten, also Duty free. Dass man einen Punkt machen | |
kann, wo sich die Wege kreuzen, wo die Tüte den Eindruck von großer weiter | |
Welt vermittelt. Das war und ist immer mein großer Traum. | |
11 May 2023 | |
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