| # taz.de -- LGBTQI+-Rechte in Deutschland: Blutspende wird erleichtert | |
| > Die sexuelle Orientierung und das Geschlecht sollen im neuen | |
| > Transfusionsgesetz keine Rolle mehr spielen. Das fordert | |
| > Gesundheitsminister Lauterbach. | |
| Bild: Jeder soll künftig Blut spenden dürfen – abhängig vom persönlichen … | |
| Berlin taz | Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) [1][will die | |
| Diskriminierung von queeren Menschen bei der Blutspende beenden]. Am | |
| Dienstag wurde ein Änderungsantrag zum Transfusionsgesetz bekannt. Der | |
| Antrag liegt der taz vor. | |
| In dem Antrag heißt es: „Die sexuelle Orientierung und die | |
| Geschlechtsidentität dürfen keine Ausschluss- oder Rückstellungskriterien | |
| sein.“ Grundlage soll nun das „jeweilige individuelle Risikoverhalten der | |
| spendewilligen Person“ sein, wozu etwa Alkoholabhängigkeit, | |
| Auslandsaufenthalte in Malariagebieten, Tätowierungen zählen können. | |
| „Es ist klar diskriminierend, dass Blutspendende nicht ausschließlich nach | |
| ihrem konkreten Risikoverhalten beurteilt werden, sondern nach sexueller | |
| Orientierung und Geschlecht. Die Änderung des Transfusionsgesetzes ist | |
| somit absolut begrüßenswert“, sagt Rechtsanwältin Lea Beckmann von der | |
| Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) der taz. | |
| Das Transfusionsgesetz erlaubt seit 2017 auch queeren Männern, Blut zu | |
| spenden – allerdings nur, wenn das „sexuelle Risikoverhalten“ zwölf Mona… | |
| zuvor beendet wurde. Queere Männer, die Blut spenden wollten, durften mit | |
| nur einer Person innerhalb der letzten zwölf Monate Sex gehabt haben. | |
| Zuletzt wurde diese Grenze [2][auf vier Monate herabgesetzt]. Für andere | |
| Spender:innen galt diese Grenze nicht. | |
| ## „Unnötig wie stigmatisierend“ | |
| Sven Lehmann (Grüne), Queerbeauftragter der Bundesregierung, begrüßte die | |
| geplante Änderung des Transfusionsgesetzes: „Dass bisher trans* Personen | |
| ausdrücklich als eigene ‚Risikogruppe‘ erwähnt werden, ist so unnötig wie | |
| stigmatisierend“, schreibt Lehmann auf Instagram. | |
| Der taz sagte Lehmann: „Die Bundesärztekammer hatte lange genug Zeit, das | |
| zu ändern, jetzt regeln wir als Ampelkoalition das gesetzlich.“ Mit der | |
| geplanten Gesetzesänderung wird die Bundesärztekammer dazu verpflichtet, | |
| ihre Richtlinien für Blutspender:innen innerhalb von vier Monaten | |
| entsprechend anzupassen. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) hatte | |
| berichtet, dass das Inkrafttreten der Gesetzesänderung für den 1. April | |
| geplant ist. | |
| Mit der Änderung des Transfusionsgesetzes setzt die Ampelkoalition ein | |
| Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag um sowie ein erstes Vorhaben aus dem | |
| ressortübergreifenden [3][Aktionsplan „Queer Leben“], der die Rechte von | |
| LGBTIQ+ stärken soll. | |
| 11 Jan 2023 | |
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| [1] /Blutspende-und-Homosexualitaet/!5908229 | |
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| [3] /Aktionsplan-fuer-sexuelle-Vielfalt/!5896128 | |
| ## AUTOREN | |
| Nicole Opitz | |
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