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# taz.de -- Gewalt gegen Frauen und Queers: Tödlicher Hass
> Fast täglich werden Frauen, Queers und Transpersonen Ziel patriarchaler
> Gewalt. Verantwortlich dafür sind auch ihre ideologischen
> Wegbereiter:innen.
Bild: Marschieren jedes Jahr wieder in Berlin auf: Teilnehmer:innen beim „Mar…
Patriarchale Gewalt ist bis heute eines der größten globalen
gesellschaftlichen Probleme. Sie richtet sich nicht nur gegen Frauen; auch
homo-, queer- und transfeindliche Gewalt ist in unserer Gesellschaft fest
verankert, wie auch [1][der Fall von Malte] unlängst gezeigt hat. Malte war
ein trans-Mann, der auf CSD-Parade in Münster umgebracht wurde. Die
zugrundeliegenden patriarchalen, gesellschaftlichen Strukturen aufzubrechen
scheint ein müßiger, ermüdender und vielleicht nie endender Prozess. Aber
wegzuschauen hilft noch viel weniger, vor allem nicht den Opfern.
Laut Weltgesundheitsorganisation sterben jedes Jahr weltweit zehntausende
Frauen durch Schwangerschaftsabbrüche. Anlässlich des internationalen Tages
der sicheren Abtreibungen heißt es vor dem Bundesverband Lebensrecht:
Abtreibungen legalisieren – Patriarchat attackieren! Die
Abtreibungsgegner:innen sind unter anderem an der Organisation des
fundamentalistischen und rechtsoffenen [2][Marsch für das Leben] beteiligt
(Mittwoch, 28. September, Landgrafenstr. 5, 18:00 Uhr).
Gegen den Auftritt von Jordan B. Peterson in Berlin, geht es in Kreuzberg
61 auf die Straße. Jordan B. Peterson wird an dem Abend im Tempodrom
auftreten. Er gehört in den USA der außerparlamentarischen Rechten an und
ist dort einer ihrer Haupt-Agitatoren. Stichworte, wie LGBTQIA*-Hass und
Antidemokratie fallen im Kontext mit den [3][Alt-Rights], die auf rechtem
und frauenhassendem Gedankengut aufbauen. Etwa auch die misogynen
[4][„Incels“] finden in dieser Bewegung eine Basis für ihre Verachtung
gegenüber Frauen. Ergo muss das Credo anlässlich des Auftritts im Tempodrom
lauten: [5][Keine Show für Täter] (Donnerstag, 29. September,
Yorkstr/Mehringdamm – nähe U-Bhf. Mehringdamm, 18 Uhr).
## Im Schnitt jeden Tag ein Tötungsversuch
Beim FLINTA*-Stammtisch im Wedding können sich Lesben, Frauen, Inter-,
Trans- und Non-binary-Personen, egal welcher sexuellen Orientierung,
kennenlernen und vernetzen und alltägliche Erfahrungen, egal ob positiv
oder negativ, teilen. Im [6][Café Cralle] kehren auch cis-Männer ein, der
Stammtisch wird jedoch frei von cis-Männern sein. Das Bad ist nicht
barrierefrei, eine Rollstuhlrampe für den Eingangsbereich steht zur
Verfügung (Donnerstag, 29. September, Hochstädterstr. 10a, 20 Uhr).
Anfang September kam es in Lichtenberg im Wohngebiet Rosenfelder Ring zu
einem Femizid an einer 27-jährigen Frau durch einen Mann, der das Opfer vor
ihrer Ermordung mehrere Etagen eines Hochhauses mit einer Axt gejagt haben
soll. Die genauen Umstände der Tat sind noch unklar, aber klar ist, dass
dieser Mord kein Einzelfall ist. Im Aufruf zur [7][Gedenkdemonstration:
Femizide stoppen!] heißt es, dass jeden dritten Tag eine Frau durch ihren
Partner oder Ex-Partner getötet wird, während es hierzulande täglich im
Schnitt einen polizeilich registrierten Tötungsversuch an Frauen gibt. Und
jede verletzte und getötete Frau, ist bereits eine zu viel. Genug ist
genug! (Samstag, 1. Oktober, Anreise 14:30 Uhr – S-Bhf. Ostkreuz (S 41),
Gedenkdemo S-Bhf. Friedrichsfelde Ost, 15:00 Uhr, Gedenken 15:30 Uhr nähe
Rosenfelder Ring/ Löwenberger Straße).
27 Sep 2022
## LINKS
[1] /Queerfeindlichkeit-in-Deutschland/!5880996
[2] /Aktivistinnen-ueber-Marsch-fuer-das-Leben/!5797531
[3] /Serie-Alt-Right-Bewegung/!t5384861
[4] /Anschlaege-von-Incels/!5790032
[5] https://keineshowfuertaeter.noblogs.org/
[6] https://cafecralle.wordpress.com/
[7] https://antifa-nordost.org/13317/demo-femizide-stoppen/
## AUTOREN
Desiree Fischbach
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