| # taz.de -- 30 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Die verschwundenen Roma | |
| > Der rechtsradikale Hass von Rostock-Lichtenhagen richtete sich zuerst | |
| > gegen asylsuchende Roma. Wir haben sie 30 Jahre nach dem Pogrom besucht. | |
| Bild: Ioana Miclescu nach ihrer Flucht aus dem brennenden Haus, Rostock-Lichten… | |
| Izabela Tiberiade ist noch nicht geboren, als etwas geschieht, das ihr | |
| ganzes Leben beeinflussen wird: Vor dem Sonnenblumenhaus in | |
| Rostock-Lichtenhagen marschieren Neonazis auf, werfen Molotowcocktails | |
| durch Fenster. Scheiben zerbersten, Menschen schreien, NachbarInnen | |
| applaudieren. Die Polizei schreitet nicht ein. Im Jahr 1992 wird die Stadt | |
| an der Ostseeküste vier Tage lang ein Ort des Schreckens. Diesen August | |
| jährt sich das Pogrom, das zu den prägendsten Fällen rassistischer | |
| Gewaltausbrüche in der Nachwendezeit zählt, zum dreißigsten Mal. | |
| Izabela Tiberiade, heute 26 Jahre alt, kennt nicht viel mehr als ein | |
| Schwarz-Weiß-Foto aus dieser Zeit. Darauf eine Frau, die mit locker | |
| gebundenem Kopftuch auf einem Bordstein hockt. In ihren Armen ein kleines | |
| Kind, davor ein barfüßiges Mädchen – und eine Einkaufstüte mit dem Spruch: | |
| „Jetzt können Sie einpacken.“ | |
| Das Foto sei nach der ersten Evakuierung der Roma entstanden, sagt Izabela | |
| Tiberiade, als wir telefonieren – und analysiert: „Hier werden die Roma in | |
| einem Moment der Schwäche abgebildet.“ Tiberiade ist selbst Romni und | |
| Aktivistin, die sich weltweit gegen Rassismus gegenüber ihrer Community | |
| engagiert. Dann wird klar: Dieses Bild berührt auch ihre eigene Geschichte, | |
| es zeigt ihre Mutter, ihre Geschwister. | |
| Tiberiades Familie gehört zu den Hunderten Roma, die Anfang der 1990er | |
| Jahre aus Rumänien nach Deutschland flüchten und in der Zentralen | |
| Aufnahmestelle in Rostock-Lichtenhagen Asyl beantragen. Irgendwann sind | |
| alle Zimmer belegt, wer jetzt noch kommt – und es sind viele, im Sommer | |
| 1992 rund 50 pro Tag –, muss vor der mitten in einem Wohngebiet gelegenen | |
| Aufnahmestelle im Freien übernachten. Die hygienischen Zustände sind | |
| erbärmlich. | |
| Und was macht die Stadt? Statt die unwürdigen Lebensumstände der | |
| Geflüchteten zu verbessern, nimmt sie sie bewusst in Kauf – um Nachkommende | |
| abzuschrecken, erfährt man aus der Lokalpresse. | |
| Rostock-Lichtenhagen gilt damals als sozialer Brennpunkt. Nach dem | |
| Mauerfall haben etliche EinwohnerInnen mit Arbeits- und Perspektivlosigkeit | |
| zu kämpfen. Das versuchen manche mit [1][rechtsradikalen | |
| Allmachtsfantasien] zu kompensieren. Die Roma werden schnell zur | |
| Projektionsfläche. | |
| Der rassistische Hass entlädt sich ab Samstag, den 22. August. [2][Er | |
| trifft Roma ebenso wie VietnamesInnen], die in einem neben der | |
| Aufnahmestelle gelegenen Wohnheim für ehemalige VertragsarbeiterInnen | |
| leben. Die Medien haben damals ihren Anteil an der antiziganistischen | |
| Hetze, die die Ausschreitungen anfacht. Einen Tag vor Beginn des Pogroms | |
| zitiert die Ostsee-Zeitung Jugendliche, die sagen, dass sie mit den | |
| VietnamesInnen gut leben könnten, die Roma aber wolle man: „aufklatschen“. | |
| Nach dem Pogrom wird den BewohnerInnen in der direkten Nachbarschaft ein | |
| Monat mietfreies Wohnen angeboten. Die Opfer hingegen erhalten keine Hilfe | |
| – und keine Entschädigung. Im Gegenteil: Erst werden sie landesweit auf | |
| Notunterkünfte verteilt, dann werden ihre Asylgesuche abgelehnt. Unter | |
| anderem den Roma gilt die Verschärfung des Asylrechts, das einst als | |
| Konsequenz des Nationalsozialismus ins Grundgesetz aufgenommen worden war. | |
| Nur wenige Wochen nach dem Pogrom sind sich Unionsparteien, FDP und SPD | |
| einig: Damit eine solche Katastrophe wie in Rostock-Lichtenhagen nie wieder | |
| passiert, schränkte man das Recht auf Schutz vor politischer Verfolgung | |
| stark ein. Und anders als die VietnamesInnen, die sich in einem Verein | |
| organisieren und sich später ein Bleiberecht erkämpfen, werden Roma zur | |
| Ausreise aufgefordert. Sie verschwinden erst aus Rostock, dann aus | |
| Deutschland und schließlich weiß kaum noch jemand, dass auch sie in jenen | |
| Tagen attackiert worden sind. | |
| Nun, 30 Jahre nach dem Pogrom, machen wir uns auf die Suche nach ihnen und | |
| reisen nach Rumänien. Wir wollen ihre Perspektive auf die damaligen | |
| Ereignisse zeigen. Wir fragen uns: Was haben die Angriffe von | |
| Rostock-Lichtenhagen mit ihnen gemacht? Welche Konsequenzen fordern sie | |
| nach so langer Zeit, in der kaum jemand nach ihnen fragte? Um Zeitzeugen zu | |
| finden, schreiben wir Dutzende Selbstorganisationen an, fragen | |
| MigrationsrechtsanwältInnen, SozialarbeiterInnen und AktivistInnen. | |
| Schließlich bekommen wir vom Zentralrat der Sinti und Roma einen Kontakt zu | |
| Izabela Tiberiade. | |
| An einem Abend Ende Juli steht sie in einem Sommerkleid in der | |
| südwestrumänischen Stadt Craiova vor einem Imbiss und winkt uns zu sich | |
| herüber. Sie hat bereits angekündigt, dass ihr Vater sie begleiten wird. | |
| Craiova ist deshalb ein guter Ort für unsere Suche, weil damals viele Roma | |
| von dort nach Rostock gegangen sind. Heute sind von den fast 300.000 | |
| EinwohnerInnen offiziell 10.000 Roma, Schätzungen zufolge sind es aber | |
| wesentlich mehr. Im Stadtzentrum mischt sich neoklassizistische mit | |
| moderner Architektur, in den Seitenstraßen verknoten sich die oberirdischen | |
| Stromkabel zu Knäueln. Die meisten Roma wohnen am Rande der Stadt, in einem | |
| Viertel namens Fața Luncii. | |
| Izabela Tiberiade ist gerade zu Besuch bei ihrer Familie. Sie wohnt in | |
| Schweden, hat dort ihr juristisches Studium absolviert, ihr Schwerpunkt | |
| sind Menschenrechte. Bei der Roma-Organisation „Dikh He Na Bister“ (Sieh | |
| und vergiss nicht) engagiert sie sich für das Gedenken der Opfer des | |
| Nationalsozialismus. Im Vorlauf des Jahrestages von Rostock-Lichtenhagen | |
| beschäftigen sie aber auch die rassistischen Angriffe der unmittelbaren | |
| Nachwendezeit. | |
| Izabela Tiberiade spricht fließend Englisch und lächelt viel. Das Gesicht | |
| ihres Vaters Romeo Tiberiade bleibt erst mal angespannt. Man merkt, dass er | |
| sich auch seiner Tochter wegen auf das Treffen eingelassen hat. Während wir | |
| uns unterhalten, drückt er seine Handflächen flach auf den Tisch. Nur | |
| manchmal nippt er an seinem Wasser, wobei er den Blick nicht von uns lässt. | |
| Er will wissen, warum er uns helfen soll. Für ihn ist es ein Politikum, mit | |
| wem er spricht. Denn Romeo Tiberiade ist Kreisvorsitzender der | |
| sozialdemokratischen Roma-Partei und städtischer Beauftragter der | |
| Roma-Minderheit und als solcher ein bekannter Mann in der Stadt. „Ich habe | |
| schon zu viel an stereotyper Berichterstattung über Roma erlebt“, sagt er. | |
| Fernsehteams, die durch Roma-Viertel streifen und dann ausschließlich über | |
| organisierte Kriminalität berichten würden, nennt er als Beispiel, und | |
| zählt weitere auf. | |
| Erst, als wir ihm davon berichten, dass auch die Co-Autorin dieses Textes | |
| vor 30 Jahren als Antifaschistin nach Rostock-Lichtenhagen gefahren ist, | |
| entspannt sich sein Gesicht. „Du warst auch in den Flammen“, sagt er und | |
| meint es im übertragenen Sinne. | |
| Am nächsten Tag bringt Izabela Tiberiade uns in sein Büro, er hat uns | |
| eingeladen. Es liegt in einem imposanten Kuppelgebäude am anderen Ende der | |
| Stadt, in das die öffentliche Verwaltung übergangsweise eingezogen ist. | |
| Romeo Tiberiade sitzt an einem schweren Holzschreibtisch, hinter ihm eine | |
| passende Vitrine. Daneben die rumänische, die Roma- und die Europa-Flagge. | |
| An der Wand hängen fünf Ölgemälde. Sie zeigen Frauen in traditionellen | |
| Blusen und Röcken, eine mit einem Kopftuch, eine mit einer Geige. „Die | |
| Familie“, stellt er vor. | |
| Und diese, seine Familie hatte in den 1990er Jahren, als Rumänien noch kein | |
| Mitgliedsstaat der EU war, genügend Gründe, um als politisch Verfolgte nach | |
| Deutschland zu fliehen, wie im Verlauf des Gesprächs deutlich wird. „Wir | |
| wurden ethnisch verfolgt“, sagt Romeo Tiberiade, und spielt damit auf die | |
| Zeit nach dem Ende des Ceaușescu-Regimes an, als es wegen der großen | |
| sozialen Unsicherheit besonders schwierig für Roma in Rumänien wurde. | |
| „Immer wenn wir unsere Rechte einforderten, führte die Polizei Razzien | |
| durch. Sie verhaftete uns. Sie schlug uns. Sie nahm alle mit“, erinnert er | |
| sich. Auch andere Quellen belegen, dass es in jener Zeit in Rumänien viele | |
| staatlich geduldete Attacken und Übergriffe auf Roma gab. | |
| Romeo Tiberiade erzählt von einer Flucht mit mehreren Anläufen. Mit anderen | |
| Familien, Kindern und Großeltern ging es wochenlang per Zug und zu Fuß über | |
| Berge und Felder. Schon damals war er jemand, der die Dinge in die Hand | |
| nahm. „Alle folgten mir, weil ich Karten lesen konnte“, sagt er. Dann, als | |
| sie es fast geschafft hatten, seien sie in Österreich aus einem Zug geholt | |
| und zurückgeschickt worden. Daraufhin änderten er und seine BegleiterInnen | |
| die Route und gelangten von Budapest nach Prag und anschließend über die | |
| deutsche Grenze. Dort strandeten sie in einem Dorf – und wurden erneut | |
| zurückgeschickt. | |
| „Wir schliefen in Parks auf Pappen, damit die Kinder nicht frieren“, | |
| erinnert er sich. Wieder in Prag hätten sie schließlich Menschen getroffen, | |
| die anderen über die Grenze helfen. Diese sagten ihnen, sie sollten nach | |
| Rostock gehen. | |
| Doch der Antiziganismus, dem die Familien entfliehen wollten, holte sie in | |
| Rostock wieder ein. „Zuerst waren wir aufgeregt und glücklich“, sagt Romeo | |
| Tiberiade. Deutschland stand für ihn für Freiheit, Würde und Respekt. | |
| Außerdem seien die ersten Deutschen, auf die sie getroffen seien, sehr nett | |
| gewesen. „Ab der Grenze begrüßten die einfachen Menschen uns. Sie gaben uns | |
| Lebensmittel, Decken und Essen. Sie wussten, wir kommen aus Rumänien und | |
| fliehen aus dem Kommunismus. Der Anfang war voller Hoffnung.“ | |
| Doch in der Zentralen Aufnahmestelle in Rostock-Lichtenhagen sei das | |
| Personal unfreundlich gewesen. „Im Gebäude war es sehr dreckig, in den | |
| Zimmern und draußen auch.“ Mit seiner Frau, den beiden Kindern und seinen | |
| Eltern schlief er in einem kleinen Raum. Jeden Tag kamen neue Leute in | |
| Rostock an, die dann irgendwann aus Platzgründen draußen übernachten | |
| mussten. „Nur wir haben ihnen geholfen. Die Decken und das Essen kamen von | |
| uns. Manchmal nahmen wir kleine Kinder mit rein, damit sie drinnen schlafen | |
| konnten.“ | |
| Dann spricht Romeo Tiberiade von den Angriffen: „Es begann tagsüber. | |
| Neonazis warfen Molotowcocktails. Das Gebäude war hoch, sie konnten es | |
| nicht komplett in Brand stecken. Doch bis zur dritten Etage, wo die meisten | |
| von uns wohnten, kamen die Flammen sehr schnell. Ich erinnere mich an | |
| Schreie, ängstliche Kinder und Verzweiflung auf dem Flur. Es gab nur einen | |
| Ausgang und großes Gedrängel an der Tür. Wegen des Qualms war es schwer, | |
| etwas zu sehen. Wir packten alle an und versuchten, unsere Familien und | |
| alle, die uns begegneten, zu retten. Später führte die Polizei uns in einen | |
| Park, wo wir blieben und sie auf uns aufpasste. Wir wurden weiter mit | |
| Steinen attackiert. Die Angreifer hatten keine Angst vor der Polizei.“ | |
| Izabela Tiberiade ist zwölf Jahre alt, als sie das erste Mal von den | |
| Angriffen auf ihre Eltern hört. Im Fernsehen rettet damals ein Held | |
| Menschen aus einem brennenden Haus, als ihre Eltern auf einmal davon | |
| sprechen, dass es sie an Rostock erinnere. „Ich habe erst nicht verstanden, | |
| wovon sie reden“, sagt sie. Erst viel später habe sie realisiert, dass auch | |
| ihre Eltern AsylbewerberInnen waren. Insgesamt zwei Jahre bleibt die | |
| Familie in Deutschland. Nachdem ihr Asylgesuch abgelehnt wird, geht sie | |
| wieder zurück nach Rumänien. | |
| Nach seinen Schilderungen wirkt Romeo gelöster, als habe er eine Prüfung | |
| abgelegt. Unsere Nachfragen fühlten sich an wie ein Verhör durch die | |
| Polizei, sagt er. „Alle Roma kennen dieses Gefühl“, bestätigt seine | |
| Tochter, die alles mitangehört und übersetzt hat. Wir schlagen vor, die | |
| Rollen zu tauschen, damit er mal Fragen stellen kann. | |
| Warum die Polizei nicht eingegriffen habe, will Romeo Tiberiade nun von uns | |
| wissen. „Ich verstehe nicht, warum es keine Wiedergutmachung gibt für die | |
| Menschen, die in den Flammen in Rostock waren.“ | |
| „Natürlich hat Deutschland nicht genug getan“, sagt auch Izabela Tiberiade. | |
| Im Gegensatz zu ihrem Vater zweifelt sie aber daran, dass eine finanzielle | |
| Entschädigung etwas bringt. „Was könnte das Erlittene schon | |
| wiedergutmachen?“, fragt sie. Vielmehr fordert sie Anerkennung der Roma als | |
| Betroffene, mehr Sichtbarkeit und ein Bleiberecht für die Opfer von rechter | |
| Gewalt in Deutschland. | |
| Das Leben der Roma ist nach Rostock-Lichtenhagen weitergegangen, aber es | |
| hat sie verändert. Auch Izabela Tiberiades Vater. Weniger die | |
| lebensbedrohliche Gefahr als die ganze Fluchterfahrung: Dass Roma | |
| rassistischer Diskriminierung nicht einfach durch Migration entkommen | |
| können. „Für meinen Vater war diese Erkenntnis wie eine Offenbarung“, | |
| erzählt die Tochter. Es sei der Grund, warum er Jura studiert habe, gegen | |
| alle Widerstände aus der Mehrheitsgesellschaft, aber auch aus der | |
| Roma-Community, weil er gleichzeitig seine Familie ernähren musste und | |
| dieser Weg nicht üblich sei. | |
| Ihr Vater habe sich hochgearbeitet, sei Politiker geworden, um die | |
| Situation der Roma zu verbessern. Bildung sei für ihn bis heute das | |
| Allerwichtigste und das sei auch der Grund, warum er sie dabei unterstützt | |
| habe, allein nach Schweden zu gehen und dort zu studieren. „Er ist mein | |
| Vorbild“, sagt sie. | |
| Am Ende sei Rostock-Lichtenhagen aber nur eine weitere Verletzung in einer | |
| Konstante aus Diskriminerungserfahrungen. „Der Antiziganismus betrifft uns | |
| täglich“, sagt Izabela Tiberiade. Noch heute leben Roma oft in Armut, | |
| werden in Cafés abgewiesen – nur wegen ihrer Kleidung. Nicht Rostock | |
| allein, sondern das Wissen um die Tradition des rassistischen Hasses | |
| bestimme jede Lebensentscheidung – ob direkt oder indirekt. Die junge Frau | |
| spricht von einem „intergenerationellen Trauma“, einer unbewussten | |
| Übertragung unverarbeiteter Belastungen auf die Kinder. | |
| Bei Holocaust-Überlebenden wurde die transgenerationale Weitergabe eines | |
| Traumas über mehrere Generationen beobachtet, WissenschaftlerInnen | |
| diskutieren dies in den USA auch im Bezug auf die Sklaverei. Bei der | |
| Verfolgungsgeschichte der Roma in Craiova kommt beides zusammen: Bis Mitte | |
| des 19. Jahrhunderts wurden Roma hier als Sklaven gehalten. Sie waren | |
| rechtlos, wurden misshandelt und wie Waren verkauft. | |
| Romeo Tiberiade hat auch seine eigene Familiengeschichte in der Zeit des | |
| Nationalsozialismus aufgearbeitet. Bis zu 30.000 Roma wurden 1942 in Lager | |
| nach Transnistrien deportiert. Auch seine Großeltern und seine Eltern waren | |
| dabei und erlebten unmenschliches Leid. Schon vor Jahren habe er deshalb | |
| begonnen, die Zeugenaussagen der Überlebenden auf Videos festzuhalten. Er | |
| arbeitet an einem Dokumentarfilm. Der Mangel an Repräsentation der Roma in | |
| den Geschichtsbüchern habe ihn dazu motiviert. | |
| Seit Romeo Tiberiade für Jugendliche eine Bildungsreise nach Auschwitz | |
| organisierte und auch Izabela Tiberiade dabei war, engagiert sie sich | |
| selbst in der Erinnerungsarbeit. So wie ihr Vater mit den Überlebenden der | |
| NS-Zeit führt sie heute Interviews mit Zeitzeugen aus Rostock-Lichtenhagen | |
| und erforscht die Familiengeschichte. Einen Abzug des Fotos, das ihre | |
| Mutter und Geschwister bei der Evakuierung in Rostock zeigt, habe ein | |
| Freund aus Deutschland ihrem Vater vor ein paar Jahren geschickt. „Meine | |
| Mutter sagte, sie sehe aus wie eine Bettlerin und hat das Foto irgendwann | |
| zerrissen.“ | |
| Izabela Tiberiades Mutter, Ioana Miclescu, hat bis jetzt noch nie | |
| öffentlich über die Ereignisse im August 1992 gesprochen. Wir fragen, ob | |
| wir sie kennenlernen dürfen. Nach einigem Hin und Her stimmt sie zu. Ioana | |
| Miclescu und Romeo Tiberiade wohnen in einem Haus mit Carport in einem | |
| ruhigen Wohngebiet unweit des Zentrums. Im Garten ist es schattig, aber | |
| schwül. Ioana Miclescu kommt aus der Hintertür. Sie trägt ein modisches | |
| Oberteil, Ohrhänger und ein Tuch um Kopf und Schultern, das sie für das | |
| Gespräch abnimmt. „Nur ein paar Minuten“, sagt sie. Wir merken, wie unwohl | |
| sie sich fühlt. | |
| Die Hitze erhöht die Anspannung. Schweiß läuft uns allen von der Stirn. Sie | |
| denke nicht oft an diese Zeit zurück, sagt Ioana Miclescu. Es sei hart | |
| gewesen, „aber auch hoffnungsvoll, weil wir fliehen konnten“. Wir zeigen | |
| ihr die Aufnahme von ihr aus Rostock. „Eine traurige Erinnerung“, sagt sie. | |
| Diese löse Stress in ihr aus, sie bekomme Panik. „Wenn ich mich auf dem | |
| Foto sehe, möchte ich weinen. Das war Terror, ich hatte Angst. Ich dachte, | |
| ich würde nicht entkommen.“ Sie sei damals gerade einmal 22 Jahre alt | |
| gewesen. | |
| Ioana Miclescu sagt: Sie verurteile Deutschland nicht, obwohl die Angriffe | |
| alles verändert hätten. Die PolitikerInnen und die Polizei hätten es | |
| verhindern können. Und sie hätten im Nachgang dabei helfen können, das | |
| Trauma zu bewältigen, mit ärztlicher und moralischer Unterstützung. „Sie | |
| haben uns nicht als Opfer anerkannt“, sagt sie. | |
| Das Gespräch wühlt sie sichtlich auf. Wir wollen noch Fotos mit ihr machen. | |
| „Das macht ihr Freude“, sagt Izabela Tiberiade. Und tatsächlich: Als Ioana | |
| Miclescu für die Kamera posiert, ist es einer der wenigen gelösten Momente | |
| unserer Begegnung. In diesem Moment in ihrem Garten ist sie kein Opfer, | |
| sondern steht aufrecht da und schaut mit festem Blick in die Kamera. | |
| Vielleicht ist es die Situation mit ihrer Mutter, die die Tochter dazu | |
| ermutigt, noch mehr in die Vergangenheit ihrer Familie einzutauchen. Sie | |
| nimmt uns mit zu ihrem Großonkel. Er war auch in Rostock-Lichtenhagen und | |
| lebt bis heute in einer kleinen Gasse nur ein paar Straßen weiter. Auf dem | |
| Weg zu ihm wechselt der Straßenbelag von Asphalt zu Kopfsteinpflaster und | |
| dann zu Lehmboden. Viele Häuser in der Gasse sind nur aus rohen | |
| Backsteinen. Unter einem Baum sitzen mehrere junge Männer mit nackten | |
| Oberkörpern, an einem Holztisch ein älterer Mann mit Hut. | |
| Der ältere Mann sei ihr Großonkel, stellt Izabela Tiberiade ihn vor, die | |
| anderen seien ihre Cousins. Es dauert ein bisschen, bis alle sie | |
| wiedererkennen. Obwohl sie nur ein paar Minuten vom Haus ihrer Eltern | |
| entfernt leben, war Izabela Tiberiade seit Jahren nicht mehr da. „Es ist | |
| für mich wie eine Reise in eine andere Dimension, in die Vergangenheit“, | |
| sagt sie später. | |
| Der Großonkel ist 77 und geht etwas gebeugt. Sein Haus ist voller Fotos von | |
| Großeltern und Urgroßeltern. Eine der Aufnahmen sieht etwas jünger aus, sie | |
| ist in Farbe, aber sehr verblasst. Drei Männer und eine Frau prosten sich | |
| zu, es sieht festlich aus. „Das war in Rostock“, sagt der Onkel. Einige | |
| Monate vor den Ausschreitungen. | |
| Auf dem Rückweg stehen wir plötzlich vor einem verrotteten Lattenzaun. Bei | |
| dem einstöckigen Haus auf dem verwilderten Grundstück bröckelt der Putz von | |
| den Wänden. Davor Schutt und das verrostete Gerippe eines Gartenstuhls. | |
| „Das ist das Haus meiner Großeltern“, sagt Izabela. Das Haus, in dem Romeo | |
| und Ioana Miclescu und die Kinder nach der Rückkehr aus Deutschland | |
| landeten. Sie haben es seit Langem hinter sich gelassen. | |
| Nicht alle hatten die Möglichkeit und die Kraft, sich wie Romeo Tiberiade | |
| nach der Rückkehr in Rumänien aus der Armut herauszukämpfen. Izabela | |
| Tiberiade will uns noch andere Familien vorstellen, andere Lebensrealitäten | |
| von RückkehrerInnen und Überlebenden. Wir fahren zu einem nahegelegenen | |
| Markt. So weit das Auge reicht, wird hier auf Wühltischen | |
| Secondhandkleidung angeboten. Der Markt wurde eingerichtet, damit ärmere | |
| Roma ein bisschen Geld verdienen können. Die Kleider beziehen sie aus einem | |
| Großhandel gleich nebenan. | |
| An einem Stand treffen wir auf Leonora und Marian Dumitru. Auch sie waren | |
| während der Angriffe im Sonnenblumenhaus. „Die Kinder hatten Panik, auch | |
| wir hatten Panik“, sagt Marian Dumitru. Sie seien später nach Rügen | |
| umverteilt worden, wo die Anfeindungen weitergingen. Als sie nach Rumänien | |
| zurückkehrten, hätten sie weniger gehabt als zuvor. Bis heute müssten sie | |
| sich mit dem durchschlagen, was sie auf dem Markt einnehmen. | |
| Leonora Dumitru wird uns am nächsten Tag berichten, dass ihr Mann in der | |
| Nacht nach unserem Gespräch nicht schlafen konnte. Die Erinnerungen hätten | |
| ihn aufgewühlt. Es sei seltsam, dass nach 30 Jahren jemand nach den | |
| Ereignissen frage, sagt sie, und dass sie sich gewünscht hätte, dass dies | |
| früher passiert wäre. | |
| ## Es wäre möglich gewesen, sie ausfindig zu machen | |
| Sie ist nicht die einzige, von der wir erfahren, dass in den vergangenen | |
| Jahrzehnten kaum jemand nach den verschwundenen Roma gefragt hat. | |
| Jedenfalls niemand von der Stadt Rostock, keine PolitikerInnen, keine | |
| VertreterInnen öffentlicher Stellen. Dabei wäre es durchaus möglich | |
| gewesen, die Überlebenden aus Rostock-Lichtenhagen auch in Rumänien | |
| ausfindig zu machen. In Craiovas Roma-Viertel Fața Luncii muss man dazu nur | |
| durch die Straßen gehen. | |
| Fața Luncii liegt im Westen der Stadt, im Schatten eines riesigen | |
| Fußballstadions, dem Ion-Oblemenco-Stadion. Büsche und Bäume ragen aus den | |
| Vorgärten über die Wege. Einfamilienhäuser stehen neben prunkvollen Villen | |
| und sehr einfachen windschiefen Hütten. Mit einem Stapel Fotos vom August | |
| 1992 sprechen wir Leute auf der Straße an. Die ersten können uns nicht | |
| weiterhelfen. Sie sind zu jung. In einer Seitenstraße sitzt eine ältere | |
| Frau auf einer Bank. Ihr Alter könnte passen. „Den Mann kenne ich“, sagt | |
| sie und deutet auf eine der Aufnahmen, die mehrere Familien bei der | |
| Evakuierung nach den Angriffen zeigt. „Ich war auch in Rostock“, sagt sie | |
| dann unvermittelt. „Mit meinem Mann.“ | |
| Nur ein paar Meter weiter wohnt Velcu Vasile Nazdravan. Er trägt ein blaues | |
| kurzärmliges Hemd und setzt, bevor er mit uns redet, seinen Hut auf. Seit | |
| 1971 schreibe er Tagebücher und habe die Entwicklung des Roma-Viertels | |
| festgehalten, erzählt er. Aus Craiova seien 1992 ungefähr 40 bis 50 | |
| Familien in Rostock gewesen. Auch er selbst. Auf unseren Fotos erkennt er | |
| fast jedes zweite Gesicht. „Das ist die Nichte meiner Frau. Sie ist vor | |
| drei Jahren gestorben“, sagt er. Dann geht es Schlag auf Schlag: „Diese | |
| Frau kenne ich, sie lebt in Craiova, aber sie ist krank. Diese Frau lebt | |
| nicht mehr, da ist sie mit ihrer Enkelin. Diese hat das Land verlassen.“ | |
| ## Beim Gedenken geht es schleppend voran | |
| Derweil bereitet man sich in Rostock-Lichtenhagen auf die Gedenkfeier vor, | |
| die dieses Jahr zum ersten Mal auch mit Opfern aus der Roma-Community | |
| stattfinden soll. Tatsächlich brauchte es fast zwei Jahrzehnte, bis auf | |
| Druck der VietnamesInnen 2012 erstmals vietnamesische Opfer zum offiziellen | |
| Gedenken eingeladen wurden, auch wenn sie keine Rede halten durften. Dass | |
| es weitere Jahre benötigt, bis auch die betroffenen Roma berücksichtigt | |
| werden, ist nur schwer zu verstehen. | |
| Direkt nach dem Pogrom waren zumindest AktivistInnen für kurze Zeit | |
| sensibler. Im Oktober 1992 besetzte eine Gruppe aus Juden und Roma um die | |
| deutsch-französischen Nazi-Jäger Beate und Serge Klarsfeld die | |
| Fraktionsräume der CDU im Rostocker Rathaus. Draußen brachten sie eine | |
| Gedenktafel an, die auf die Kontinuitäten der Verfolgung von Roma und Juden | |
| seit dem Nationalsozialismus verwies – und bald entfernt wurde. 2012 | |
| brachten AntifaschistInnen dann ein Duplikat an, das seitdem geduldet wird. | |
| Erst 2017 wurden in Rostock dann fünf Gedenkstelen aus Marmor in der Stadt | |
| installiert. Sie erinnern an die Angreifer aus Lichtenhagen, an die Rolle | |
| der Politik, Polizei, Medien und an den Widerstand der antifaschistischen | |
| Jugendlichen. Eine sechste Stele symbolisiert die Empathie mit den | |
| Betroffenen. Sie wurde allerdings erst 2018 auf zivilgesellschaftliche | |
| Initiative hin errichtet. Auch hier wären die Opfer beim Gedenken beinahe | |
| vergessen worden. | |
| ## #SayTheirNames führte zum Umdenken | |
| Doch hat die Erinnerungskultur eine Entwicklung durchgemacht. Die | |
| Verarbeitung der Morde des NSU-Netzwerks, die Kampagne #SayTheirNames nach | |
| dem Terroranschlag von Hanau im Februar 2020 – all das führt dazu, dass es | |
| weniger möglich wurde, die Opfer rechter Gewalt zu übergehen. Zudem bemühen | |
| sich die MitarbeiterInnen des Dokumentationszentrums „Lichtenhagen im | |
| Gedächtnis“, das die Stadt Rostock seit 2015 fördert, stark darum, Roma als | |
| Zeitzeugen sichtbarer zu machen. | |
| Im Interview spricht Johann Henningsen, Historiker im | |
| Dokumentationszentrum, von einer „fast 30-jährigen Ignoranz gegenüber einer | |
| der Hauptbetroffenengruppe des Pogroms“, die nur von wenigen AktivistInnen | |
| aufgebrochen worden sei. „Die Stimmen und Perspektiven der betroffenen | |
| Geflüchteten wurden in der zeitgenössischen Berichterstattung unsichtbar | |
| gemacht. Diese Leerstelle ist auch ein Ausdruck der Kontinuität von | |
| rassistischen Machtverhältnissen, strukturellem Rassismus der weißen | |
| Zivilgesellschaft und der Verwaltung.“ | |
| Er und seine KollegInnen arbeiteten dazu in einem eigenen | |
| Forschungsprojekt, hätten in Kooperation mit dem Roma Center Göttingen | |
| Interviews in Rumänien führen lassen und in diesem Rahmen auch Kontakt zur | |
| Familie Tiberiade aufgenommen. | |
| Dies ist auch der Grund, warum Romeo und Izabela Tiberiade in diesem Jahr | |
| zur Gedenkfeier nach Rostock eingeladen wurden. Romeo Tiberiade wird krank, | |
| aber Izabela Tiberiade kommt. | |
| ## Späte Anerkennung | |
| Am Donnerstag steht sie [3][vor dem Sonnenblumenhaus], gemeinsam mit Nguyen | |
| Do Thinh, der sich damals aus dem Wohnheim rettete, Romani Rose, dem | |
| Vorsitzenden des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma und Bundespräsident | |
| Frank-Walter Steinmeier (SPD). Der begegnet den Opfern mit Respekt, sucht | |
| das persönliche Gespräch auch mit Izabela Tiberiade. Für ihren Vater bittet | |
| sie um ein Foto. | |
| Bei der anschließenden Gedenkstunde im Rathaus spricht Steinmeier von einer | |
| Mitverantwortung der Politik für das Pogrom und einer „Katastrophe mit | |
| Ansage“. Dann betritt Izabela Tiberiade das Podium. Steinmeier sitzt in der | |
| ersten Reihe und hört ihr zu. Sie verweist auf die Kontinuität von | |
| Rassismus, darauf, wie schwer die Erinnerung für ihre Eltern bis heute ist | |
| und dass es keine Entschädigung gab. „Ich habe gemerkt, wie groß meine | |
| Verantwortung ist, meinem Volk eine Stimme zu geben, die dreißig Jahre | |
| nicht hörbar war“, sagt sie. | |
| Die Einladung trage zur Heilung bei. Die Eindrücke in der Stadt hätten sie | |
| überrascht: „Aus den Erzählungen habe ich mir vorgestellt, dass Rostock | |
| sehr dunkel sein muss.“ | |
| 26 Aug 2022 | |
| ## LINKS | |
| [1] /30-Jahre-nach-Rostock-Lichtenhagen/!5876908 | |
| [2] /Pogrom-von-Rostock-Lichtenhagen/!5873521 | |
| [3] /30-Jahre-Rostock-Lichtenhagen/!5873725 | |
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| Jean-Philipp Baeck | |
| Allegra Schneider | |
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| Oberbürgermeisterwahl an der Ostsee: Eine Linke für Rostock | |
| Eva-Maria Kröger von der Linke hat die Oberbürgermeisterwahl in Rostock | |
| gewonnen. Damit ist sie die erste gewählte Frau im Rathaus. | |
| Oberbürgermeister-Wahl in Rostock: Der Polizist, der ins Rathaus will | |
| Stasi, Lichtenhagen und Hansa: Die Biografie Michael Eberts ist eng mit | |
| Rostock verwoben. Jetzt will er Bürgermeister werden. Wer ist der Mann? | |
| Geschlechtsspezifische Gewalt im TV: In jeder dritten Geschichte | |
| Das deutsche Fernsehen hat ein Problem: die Darstellung von | |
| geschlechtsspezifischer Gewalt. Vertreter:innen der Film- und | |
| TV-Branche diskutieren. | |
| Filmempfehlungen für Berlin: „Na, siehst Du?“ | |
| Das Roma-Filmfestival adressiert Erinnerungskulturen in Deutschland und | |
| Europa, Corinna Harfouch liest aus Arbeitstagebüchern von Ingmar Bergmann. | |
| Aktivist über den Friedhof Buntentor: „Die Polizisten taten ahnungslos“ | |
| Auf dem Bremer Friedhof Buntentor liegen NS-Täter und auch Opfer, vor allem | |
| Sinti und Roma. Das Grab der Familie Dickel hat eine besondere Geschichte. | |
| Entschädigungszahlungen für NS-Opfer: Kampf um die Würde | |
| Vor 70 Jahren zahlte die Bundesrepublik erstmals Entschädigungen an | |
| Holocaust-Überlebende. Israel brauchte das Geld, Deutschland wollte sich | |
| reinwaschen. | |
| Historiker über Deportationen im Norden: „Letzter Schritt der Vernichtung“ | |
| Historiker Hans Hesse spricht über die Verfolgung von Sinti:zze und | |
| Rom:nja in Nordwestdeutschland. In Bremen stellt er sein neues Gedenkbuch | |
| vor. | |
| Gedenkdemo in Rostock-Lichtenhagen: Tausende gegen das Vergessen | |
| Eine Gedenkdemo mit 5.000 Teilnehmenden hat an das Pogrom von | |
| Rostock-Lichtenhagen vor 30 Jahren erinnert. Einige Anwohner würden es | |
| lieber vergessen. | |
| 30 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Der Tag der Niederlage | |
| Für die Antifa in Ost und West kam Lichtenhagen nicht überraschend. Vor Ort | |
| aber war die Präsenz gering. Doch die Bewegung hat gelernt. | |
| Blick in die Zukunft: Dranbleiben, weitermachen | |
| Nach sechseinshalb Jahren endet diese Kolumne. Auch wenn es genug Gründe | |
| gibt, deprimiert zu sein, will die Autor*in ermutigen, weiterzukämpfen. | |
| Pogrom in Rostock-Lichtenhagen: Ruf nach Konsequenzen | |
| Am Jahrestag der Angriffe in Rostock-Lichtenhagen von 1992 fordern Politik | |
| und Zivilgesellschaft mehr Einsatz gegen Rassismus – und für Geflüchtete. |