| # taz.de -- Christa Lutum über Dinkel und Handarbeit: „Backen ist zutiefst s… | |
| > Bäckermeisterin Christa Lutum hat ihr großes und erfolgreiches | |
| > Unternehmen verlassen. Sie wollte wieder selbst backen. In ihrer | |
| > Dinkelbackstube. | |
| Bild: Christa Lutum in ihrer Backstube, sie hält nicht so viel von Hokuspokus … | |
| Den Charlottenburger Kiez in Berlin, in dem die Dinkelbackstube von Christa | |
| Lutum liegt, könnte man gutbürgerlich nennen. Im kleinen Café sitzend, | |
| lässt sich durch eine Glaswand direkt in die Backstube schauen. Jetzt, am | |
| späten Nachmittag, ist diese bereits verwaist. Christa Lutum lädt zum | |
| Gespräch in ihr wirklich kleines Büro. Es gibt Kaffee – und Spekulatius. | |
| taz am wochenende: Frau Lutum, ich bin regelmäßig in Mecklenburg-Vorpommern | |
| und Hessen unterwegs und halte dabei stets Ausschau nach richtig gutem | |
| Brot, das kleine Bäckereien noch selbst herstellen. Sie kommen ja | |
| ursprünglich aus dem Münsterland und bieten hier in Berlin-Charlottenburg | |
| auch regionale Backwaren an. Gibt es da auch etwas aus Ihrer alten Heimat? | |
| Christa Lutum: Paderborner Brot! Das wird in einem Conze-Kasten gebacken | |
| und hat deshalb nur oben und unten eine scharf gebackene Kruste. Es besteht | |
| zu 80 Prozent aus Roggen, dazu kommen eigentlich 20 Prozent Weizen – und | |
| bei mir ist es eben Dinkel. | |
| Ihre Bäckerei heißt ja auch [1][„Dinkelbackstube“]. Wie sind auf den Dink… | |
| gekommen? | |
| Das war eher eine Notlösung. Wir hatten in meiner alten Firma auch tolle | |
| Dinkelprodukte – und was man aus Weizen machen kann, kann man auch aus | |
| Dinkel machen. Dinkel ist ja auch nur Weizen und hat eigentlich dieselben | |
| Eigenschaften … Sie sehen ja selbst, wie klein unsere Dinkelbackstube ist, | |
| hier mein Minibüro. Ich kann nicht eine Riesenmenge Mehl auf Lager legen. | |
| Und da habe ich gedacht: Okay, ich will ein überschaubares Sortiment. | |
| Mit der konsequenten Festlegung auf Dinkel. | |
| Mein Bäcker, mit dem ich hier angefangen habe, hat mich erst komisch | |
| angeguckt und meinte: Bist du sicher, dass das so richtig ist, so ganz ohne | |
| Weizen, nur mit Dinkel zu backen? Und dann dachte ich: Lass uns damit | |
| starten! Wir können ja immer noch reagieren, wenn die Leute was anderes | |
| wollen – aber die haben das total gut aufgenommen. | |
| Also [2][Dinkel] aus der Not der räumlich bedingten Beschränkung heraus, | |
| nicht aus – ich sag mal – esoterischen oder spirituellen Gründen? | |
| Genau so, und nicht etwa, weil Dinkel heilig ist oder was weiß ich. Also es | |
| gibt ja auch ganz viele, die so tun: Huch, Dinkel und Hildegard von Bingen! | |
| Nein, das ist nicht meins. | |
| Also rein rationale Gründe. | |
| Einerseits rationale Gründe. Andererseits ist es ja wirklich so, dass viele | |
| Leute Schwierigkeiten haben, Weizen normal zu verstoffwechseln. Und meine | |
| Erfahrung ist, dass diese Leute, die jetzt nicht wirklich ernsthaft an | |
| Zöliakie oder so erkrankt sind, den Dinkel oft gut und besser vertragen. | |
| Obwohl er ja genauso viel Gluten wie Weizen hat, genau genommen sogar etwas | |
| mehr. Es könnte daran liegen, dass Dinkel nicht so hochgezüchtet ist wie | |
| Weizen. Aber so wirklich erforscht und wissenschaftlich belegt ist das | |
| alles nicht. | |
| Überzüchtet ist ja heute leider vieles, nicht nur Getreide, auch Gemüse und | |
| Obst. Ich kann nur noch Bio-Äpfel essen, alle anderen lösen eine | |
| allergische Reaktion aus. | |
| Ich hab mich letztens gefragt, was die Bäckereien wohl in 20 Jahren | |
| verkaufen? Ich glaube, dass wir in Richtung „Apotheke“ gehen werden. Ich | |
| denke, dass wir unsere Zutaten viel klarer haben müssen – dass wir unser | |
| Personal gut schulen müssen, um die Leute mit ihren vielen Allergien zu | |
| beraten. Das wird sicher noch viel weiter auseinander gehen: auf der einen | |
| Seite die Industrie-Backwaren und auf der anderen Seite die | |
| Handwerksbäcker, die ein gutes Produkt herstellen. Ich finde ja, dass wir | |
| eine industriekompatible Gesetzgebung haben. Das beste Beispiel sind die | |
| enzymhaltigen Backmittel. Angeblich ist das Enzym anschließend im fertigen | |
| Produkt nicht mehr nachweisbar … | |
| … wozu braucht man Enzyme im Brötchen? | |
| Für eine bessere Maschinengängigkeit der Teige: zeit- und passgenaue Teige, | |
| die immer perfekt gebacken werden können, die auch von angelernten | |
| Mitarbeitern verarbeitet werden können – also für all das, was | |
| normalerweise Zeit und Geld kostet. | |
| Sie setzen ja bewusst aufs Gegenteil! | |
| Ich setze auf Zeit (lacht). | |
| Brotbacken braucht also Zeit. Bekanntlich eine Mangelware. | |
| Das hat doch immer was mit Organisation zu tun. Ich meine, wenn wir Wäsche | |
| in die Waschmaschine stecken, gucken wir der Maschine doch auch nicht zu. | |
| Die arbeitet vor sich hin und in der Zeit machen wir etwas anderes. Und | |
| wenn ich einen Teig ansetze, kann der einfach da vor sich hinstehen. Der | |
| arbeitet alleine. Ich hatte mal einen Mitarbeiter, der sagte immer: Die | |
| Bakterien im Sauerteig sind unsere kleinsten und fleißigsten Mitarbeiter. | |
| Und wir müssen nichts tun. Wir müssen nur warten und gucken, wann er so | |
| weit ist, dass wir ihn weiter verarbeiten können. | |
| Nehmen Sie eine Stoppuhr oder haben Sie das im Gefühl? | |
| Das sind Erfahrungswerte. Aber es ist auch unterschiedlich. Es hat etwas | |
| mit der Jahreszeit zu tun, mit dem Mehl. Also auch da müssen wir gucken, | |
| was ich gerade für eine Rohstoffqualität habe. Ich habe ein Rezept, so nach | |
| dem Motto: „Auf so und so viel Mehl kommt so und so viel Wasser.“ Aber es | |
| handelt sich nur um eine Circa-Angabe, weil die Wasseraufnahmefähigkeit von | |
| Mehl unterschiedlich ist. Manchmal haben wir Mehl, da ist der Teig total | |
| fest und ich muss einen Liter Wasser nachkippen. Und es gibt Mehl, wo ich | |
| das auch so mache, und dann habe ich irgendwie einen weichen Schlabber – | |
| deshalb muss ich immer gucken, was für ein Mehl ich gerade da habe. | |
| Und wie macht das die Industrie? | |
| Die bekommt von der Mühle das Mehl geliefert, was sie braucht. Immer. Die | |
| Mühle mischt das aus verschiedenen Chargen zusammen, sodass die Brotfabrik | |
| immer dieselben Parameter fahren kann. Somit brauchen die keinen Bäcker, | |
| der das im Gefühl hat. Alles ist computergesteuert und weil sie wissen, | |
| welche Wasseraufnahmefähigkeit das Mehl hat – eben immer dieselbe – kommt | |
| es nicht zu Katastrophen. | |
| Sie könnten sich das Mehl ja auch einfach mischen lassen, oder? | |
| Ja, klar, mischen ist ja nichts Verwerfliches. Aber ich arbeite mit einer | |
| kleinen Mühle im Spreewald zusammen und die arbeiten mit Bauern aus der | |
| Region. Die können natürlich auch in bestimmtem Maße mischen, wenn es zu | |
| feuchte Jahre gibt, oder zu trockene. Aber die können es natürlich nicht so | |
| auf den Punkt bringen wie eine riesige Mühle. | |
| Haben Sie das echt im Gefühl oder müssen Sie den Teig anfassen? | |
| Ja, immer. Deshalb finde ich das Backen ja zutiefst sinnlich, weil man | |
| immer gucken und fühlen muss. Manche Sachen fasse ich an und weiß, wie das | |
| Produkt wird. Ob das ein guter Teig ist, oder, was auch mal vorkommt, | |
| missraten ist. | |
| Kann man dann nichts mehr machen – ich meine, den Teig nicht noch mal | |
| aufpeppen? | |
| Das kommt immer drauf an. Es gibt Sachen, da muss man sich halt so – ich | |
| sag mal: reindenken. Aber manchmal muss man sich mit dem Ergebnis irgendwie | |
| zufrieden geben … Und darum ist unsere offene Backstube auch so toll. Denn | |
| wenn der Teig nichts geworden ist, dann kann ich einfach in den Laden gehen | |
| und sagen: Tut mir leid, die Brote sind heute so klein, weil wir | |
| Schwierigkeiten hatten! Oder ich gehe hin und sage auch, dass unsere | |
| Brötchen heute so schön sind, weil wir gerade tolles neues Mehl haben. | |
| Das finden Ihre Kundschaft toll!? | |
| Ja, sicher. Ein Kunde zum Beispiel, der kommt wirklich von weiter her, | |
| Tegel oder so, und kauft für die ganze Woche ein, und dann: Frau Lutum, ich | |
| muss ihnen wirklich mal sagen, die letzten zwei Male, da waren die Brote | |
| echt ein bisschen klein. Und ich sag dann, ja, das stimmt, das ärgert uns | |
| auch, aber das lag am Mehl. | |
| Da geht dann der [3][Sauerteig] nicht so wie er soll? | |
| Das war wirklich das Mehl, das hat nichts mit Sauerteig zu tun. Und als es | |
| dann wieder besser wurde mit dem Mehl, hab ich dem Kunden gesagt, dass wir | |
| wieder ganz tolle Brote haben (lacht). Ich glaube, dass es einfach ganz | |
| wichtig ist, dem Konsumenten klar zu machen, dass unser Brot kein | |
| Industrieprodukt ist. Es gibt Dinge, die haben wir nicht in der Hand. | |
| Der Teig ist halt ein lebendiges Wesen. | |
| Absolut, absolut! | |
| Ist Dinkelbrot eigentlich immer mit Sauerteig gemacht? | |
| Nein, wir nehmen auch Hefe. Wir sind gerade so im Rumprobieren und ziehen | |
| einen Vorteig aus Apfelschalen. | |
| Wirklich? Nie gehört, erzählen Sie! | |
| Wenn Apfelschalen ein bisschen stehen, entwickelt sich Säure. Wenn man | |
| damit, sozusagen dem Saft, ein bisschen Mehl verrührt, so eine Schlempe, | |
| und die stehen lässt, dann fängt das an zu blubbern wie bei Sauerteig. Das | |
| gibt man dann dem Teig zu, ganz ohne Hefe, ohne Sauerteig. Nur das als | |
| geschmacksgebende Zutat und als Triebmittel. Und das kann man natürlich aus | |
| verschiedenen Früchten machen. Aber wir haben herausgefunden, dass es aus | |
| Apfelschalen am besten ist. | |
| Quasi wie in einem Labor. | |
| Ja, das ist toll. Und immer wenn ich Kollegen treffe, fachsimpeln wir. Wie | |
| machst du das? Wie machst du dies? Ach, das ist super. | |
| Wie lange muss so ein Teig eigentlich gehen? Und wann machen Sie das alles? | |
| Stehen Sie ganz klassisch um drei Uhr auf? | |
| Nein, nein. Wir haben unsere Arbeitszeit in den Tag verlegt. Wir wollen ja | |
| der Kundschaft zeigen, was wir machen. Wir wollen nicht irgendwie im | |
| Dunkeln in der Mehlkiste sitzen oder so … Und es kommt drauf an. Unsere | |
| Hefeteige zum Beispiel liegen Minimum zwei Stunden. Und der mit den | |
| Apfelschalen steht über Nacht, den machen wir mittags, dann kommt er über | |
| Nacht in den Kühlschrank, und am nächsten Tag wird er gebacken. | |
| Man merkt, dass Sie Ihre Arbeit mit Inbrunst machen und sie Ihnen Spaß … | |
| Oh ja. | |
| Warum sind Sie dann bei [4][„Beumer & Lutum“], Ihrer „alten | |
| Firma“ausgestiegen? Hat es da keinen Spaß mehr gemacht? Sie waren damit | |
| doch sehr erfolgreich. | |
| Das war einfach vorbei für mich. Ich meine, da war ich 55 und ich dachte, | |
| wenn ich noch was anderes machen will, muss ich es jetzt machen. Mit 60 | |
| macht man es nicht mehr. Im Sommer 2016 ging es hier los. | |
| Der Erfolg hat sich ja fortgesetzt. | |
| Na ja, ich bin hier auch wieder bei null angefangen. Früher war hier das | |
| „Café Richter“. Herr Richter war ein schwuler Konditor und einfach eine | |
| Institution in Charlottenburg. Das war ein Café mit Plüsch und so; ich habe | |
| ihn noch kennengelernt. Er wurde dann krank und hat es aufgegeben. Er war | |
| bekannt für seine Torten. Hier kamen Leute rein und sagten (spricht mit | |
| verstellter Stimme): Um Gottes willen, was haben Sie aus dem „Café Richter“ | |
| gemacht! Aber ich bin auch ein Charakter. Ich bin anders als der Herr | |
| Richter, habe mich hingestellt und gesagt: So, das ist meins! „Sie haben | |
| aber gar keine Torten!“, hieß es dann. Ich bin Bäckerin, meine Kuchen sind | |
| gebacken, und wenn Sie Torte wollen, gibt es hier zwei super Konditoreien. | |
| Bei mir kriegen Sie Brot und gute Kuchen.(lacht) | |
| So was dauert seine Zeit. | |
| Gerade in Coronazeiten haben wir gemerkt, dass wir viel Stammkundschaft | |
| haben. Und die sind dann gekommen und haben gesagt: „Wir wollen, dass ihr | |
| überlebt.“ Da haben wir gemerkt, dass man uns hier doch mag, dass wir | |
| angekommen sind. | |
| Wie groß ist das Sortiment? Machen Sie da auch eher eine Beschränkung – und | |
| nicht wie beim Supermarkt, wo es alles bis Ladenschluss gibt? | |
| Nein, das will ich nicht. Das würde ja bedeuten, damit zu kalkulieren, | |
| abends auf Ware sitzen zu bleiben. Das ist völlig absurd. Auch deshalb, | |
| weil jede gute Fachkraft hinter der Theke es schafft, jemanden umzuleiten. | |
| Jemand kommt und will ein Haselnussbrot – und dann sag ich: Ich hab noch | |
| ein Walnussbrot da … Bei uns ist es so, dass bestimmte Sachen erst später | |
| in den Verkauf kommen. | |
| Wann machen Sie auf? | |
| Morgens um acht. Es geht langsam los in Charlottenburg. Dann gibt es | |
| Brötchen und Kaffee, aber noch kein Brot. | |
| Echt? | |
| Das erste Brot kommt dann, je nachdem, wie gut wir sind, so Viertel nach | |
| neun, halb zehn aus dem Ofen. Und bis mittags ist alles da. | |
| Sie backen halt nicht in ein paar Minuten alles ruckizucki auf. | |
| Genau. Und wir fangen nicht nachts um zwei Uhr an, wir fangen um fünf an. | |
| Ich meine, für Bäcker ist das Ausschlafen! Aber wie viele fangen abends um | |
| 22 Uhr an und arbeiten eigentlich in der biologischen Tiefschlafphase? Das | |
| machen wir nicht. Und von daher läuft es einfach anders bei uns. Was weg | |
| ist, ist weg. | |
| Mut zur Lücke, könnte man sagen. | |
| Absolut. Und unsere Stammkundschaft kommt nachmittags und fragt: Na, was | |
| habt ihr denn noch? Und lässt sich inspirieren. Aber man kann auch | |
| bestellen, klar. | |
| Wie viel Handarbeit ist es denn? | |
| Eine Knetmaschine haben wir, aber keine Abwiegemaschinen oder so. Jede | |
| Brezel zum Beispiel wird von Hand gemacht. | |
| Wie wichtig ist die Ausbildung? | |
| Da muss ich richtig angeben. Meine letzte Auszubildende hat im vorletzten | |
| Jahr als Beste die Prüfung in Berlin gemacht und danach bei der Deutschen | |
| Meisterschaft den dritten Platz geholt – und in diesem Jahr bei den | |
| Weltmeisterschaften im Brotbacken in Lyon den ersten Platz! | |
| Es gibt schon länger den Trend, sich auf handwerklich gut gemachtes Brot zu | |
| besinnen. Manche Bäckereien verknüpfen das mit einem hippen Image und | |
| gründen neuerdings wie eine Kette immer mehr Filialen. Hätten Sie auch Lust | |
| auf so etwas? | |
| Nein, nein, denn groß hatte ich schon. Ich weiß, wie das ist und was das | |
| bedeutet. Alleine der Druck. Als ich gegangen bin, hatten wir 160 | |
| Mitarbeiter. Die wollen ja auch an jedem Monatsende ihren Scheck. Das | |
| brauche ich nicht noch mal. | |
| Ich wollte mit Ihnen noch über Ihre regionalen Angebote sprechen. Ich | |
| wundere mich über „Hamburger Franzbrötchen“ – sind denn Franzbrötchen | |
| tatsächlich eine Hamburger Erfindung? | |
| Ja, ja. Die kommen aus Hamburg. Mein Bruder erzählte das immer. Das ist das | |
| Bauarbeiterfrühstück, das ist ein schwarzer Kaffee und Franzbrötchen und | |
| eine Zigarette … | |
| Es geht ja flott auf Weihnachten zu. Sie backen Dinkelspekulatius. Ich | |
| backe die auch jedes Jahr und sie sind immer recht trocken, gibt es da | |
| einen Profitipp? | |
| Na ja, klar, Spekulatius haben einen sehr hohen Zuckeranteil, damit sie so | |
| brechen. Und sie dürfen nicht offen sein, sie müssen immer verpackt sein, | |
| sonst werden sie weich. | |
| Mehr Zucker, ah, okay, wir nehmen immer extra wenig … Und Dinkelstollen | |
| backen Sie ja auch! | |
| Ja, klar, ich hab ja kein anderes Mehl. Und dieses Mal backe ich sogar zum | |
| ersten Mal vegane Stollen. Mit Margarine. | |
| Das erinnert mich an die Kuchen meiner Mutter und meiner Oma, zu DDR-Zeiten | |
| wurde oft mit Margarine gebacken. | |
| Aus meiner Kinderzeit kenne ich das aber auch, es gab immer wenig „gute | |
| Butter“. Und bei uns gab es wirklich nur Weihnachten Stollen. Und der | |
| musste auch immer von meinem Onkel gebacken sein, gekauft wurde nichts. | |
| Ab wann kann man bei Ihnen Stollen kaufen? Nicht schon Ende August wie in | |
| den Supermärkten? | |
| Nein, um Gottes willen, nein! Ich fange im Oktober an, wenn Herbstferien | |
| sind, dann geht es los mit Spekulatius, ab November mit Stollen. | |
| Das Geheimnis Ihrer Gewürzmischung für Ihren wirklich himmlischen | |
| Spekulatius? | |
| Lebkuchengewürz findet man überall in der Fachliteratur, in alten Büchern, | |
| aber für Spekulatius nicht. Die hab ich mir selbst erarbeitet. | |
| Selbst kreiert! | |
| Ja, genau. Und den Ritterschlag habe ich von meiner Mama gekriegt. Die hat | |
| gesagt: besser als bei unserem Dorfbäcker. | |
| Verraten Sie, was drin ist? | |
| Zimt, Nelke, Kardamom, Koriander, [5][Macisblüte], Vanille und Piment. | |
| 19 Dec 2021 | |
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