| # taz.de -- Bundestagswahl 2021: Weltstar Merkel | |
| > Die erste deutsche Bundeskanzlerin hat auch international 16 Jahre lang | |
| > Politik geprägt. Welches Bild wird in anderen Ländern von ihr gezeichnet? | |
| Bild: Präsident Barack Obama und Angela Merkel beim G7-Gipfel 2015 | |
| Wir haben vier Journalist:innen aus den USA, aus Taiwan, Frankreich und | |
| Israel gefragt, wie sie die scheidende Bundeskanzlerin sehen. Sie alle | |
| berichten für ihre Medien aus Deutschland und begleiten Merkel schon | |
| längere Zeit | |
| ## Die Lady Liberty aus der DDR | |
| In ihrer Antrittsrede vor dem Bundestag im November 2005 forderte die neue | |
| Kanzlerin Angela Merkel die Deutschen auf, „mehr Freiheit“ zu wagen. | |
| Zwölfmal benutzte sie diesen Begriff. Vier Jahre später benutzte sie ihn | |
| sogar achtzehn Mal, als sie in Washington vor dem US-Kongress sprach. Sie | |
| bekam starken Applaus. Sie erzählte eine Geschichte, ihre Geschichte, wie | |
| sie die Propaganda abgeschüttelt hatte, die sie in den ersten drei | |
| Lebensjahrzehnten umgab, als sie in der DDR aufwuchs. Und sie erzählte, wie | |
| sie zu den Prinzipien der westlichen liberalen Demokratie fand und diese | |
| verinnerlichte. | |
| Für viele in den Vereinigten Staaten verkörperte diese eine deutsche Frau, | |
| die stolz auf ihre Kartoffelsuppe war und für Mode nichts übrighatte, die | |
| Essenz dessen, was es heißt, Amerikanerin zu sein. Sie verkörperte den | |
| amerikanischen Traum. Sie kam aus dem Nichts und erklomm die höchsten Höhen | |
| des Erfolgs, durch harte Arbeit und Entschlossenheit. | |
| „Ohne Freiheit gibt es gar nichts“ – diesen berühmten Satz sagte sie 1991 | |
| zu Günter Gaus, damals war sie Ministerin. Je länger sie im Amt war, desto | |
| lauter warb sie für die Demokratie und desto mehr Amerikaner:innen | |
| begeisterten sich für sie und das, was sie sagte. Unberührt von den | |
| innenpolitischen Entscheidungen, die sie zu treffen hatte, erschien Merkel | |
| als eine lebende Lady Liberty, als ein Beispiel dafür, dass das wahr ist, | |
| in dessen Glauben wir alle erzogen wurden: Der Triumph der Demokratie über | |
| die Dunkelheit. Und anders als die Deutschen hatten wir | |
| Amerikaner:innen nie ein Problem mit Pathos. | |
| Merkel schien das zu verstehen. Jedes Mal, wenn sie in die USA kam, ließ | |
| sie uns an ihrer Lebensgeschichte teilhaben, sie verwöhnte und schmeichelte | |
| uns damit. Als Präsident Obama ihr die höchste zivile Auszeichnung verlieh, | |
| die Presidential Medal of Freedom, sagte Merkel: „Das Verlangen nach | |
| Freiheit kann nicht lange von Mauern zurückgehalten werden.“ Und wieder war | |
| ihr der Beifall sicher. | |
| Die persönliche Geschichte der Kanzlerin bestärkte eine Theorie, die in den | |
| High Schools in ganz Amerika gelehrt wurde: dass das Ende des Kalten Kriegs | |
| tatsächlich ein Sieg der Demokratie über den Sozialismus war, ein Sieg der | |
| Freiheit über die Tyrannei. | |
| In ihrer Rede an der Harvard-Universität, die manche in Deutschland für | |
| ihre beste halten, kam das Wort Freiheit nur siebenmal vor. Zu dieser Zeit | |
| schien es eine reale Gefahr zu sein, dass das Land, das sie als Leuchtfeuer | |
| der Freiheit betrachtete, seine eigenen Werte verraten würde. In dieser | |
| Rede drängte die Kanzlerin die Absolventen dazu, sich gegenseitig zu | |
| respektieren und die „Geschichte, Traditionen, Religionen und Identitäten“ | |
| von anderen zu achten. Sie warnte davor, individuelle Freiheiten über das | |
| Gemeinwohl zu stellen, und sie sagte: „Demokratie ist nicht | |
| selbstverständlich, Frieden nicht und Wohlstand auch nicht.“ | |
| Der Applaus, der an diesem Nachmittag im Frühling 2019 aufbrandete, kam von | |
| Tausenden Student:innen, Professor:innen und ihren Familien. Einige | |
| deutsche Medien verspotteten diese daraufhin als Amerikas | |
| Anti-Trump-Eliten. Doch dieser Applaus schallte weit über die Grenzen von | |
| Harvard hinaus. Denn Merkels Rede erinnerte viele Amerikaner:innen | |
| daran, dass die Werte, auf die unser Land gegründet ist – Toleranz, Respekt | |
| und Demokratie –, dass diese Werte in der Welt überdauert haben. Dies von | |
| einer Frau zu hören, deren Geschichte sich wie ein Märchen liest vom | |
| demokratischen Triumph über dunkle politische Strömungen, half den | |
| Amerikaner:innen, die Zuversicht und das Vertrauen wiederzufinden, dass | |
| unsere Nation die Fähigkeit besitzt, zu gesunden und die Bedrohungen des | |
| Populismus und des Nationalismus zu überwinden. | |
| Melissa Eddy ist Berliner Korrespondentin der New York Times | |
| ## Sie verändert sich nicht | |
| Ich arbeite mit kurzen Unterbrechungen seit fast zwei Jahrzehnten als | |
| Journalist in Berlin, ich bin mehrmals Angela Merkel begegnet und habe | |
| Hunderte von Berichten über sie geschrieben. Nun stelle ich mit Erstaunen | |
| fest, dass sie vielleicht immer die Gleiche geblieben ist, während wir uns | |
| nun in einer anderen Welt befinden. | |
| Ihre ersten Amtshandlungen als Kanzlerin, die mich beeindruckt haben, waren | |
| die neuen Akzente in der Chinapolitik. Anders als ihr Vorgänger Gerhard | |
| Schröder hat sie die wirtschaftlichen Interessen nicht den eigenen Werten | |
| untergeordnet – ein Novum in den deutsch-chinesischen Beziehungen. Sie | |
| lehnte die Aufhebung des EU-Waffenembargos gegen China ab, das nach dem | |
| Tiananmen-Massaker 1989 verhängt wurde. Sie empfing den Dalai Lama, | |
| geistiges Oberhaupt der Tibeter, persönlich im Kanzleramt. | |
| Ihre Haltung war bemerkenswert in einer Zeit, wo deutsche Politiker und | |
| Wirtschaftsvertreter gegenüber Peking eher leise Töne anschlugen. Gut | |
| erinnere ich mich an die öffentlich geäußerten Sorgen ihres damaligen | |
| Außenministers Steinmeier und an die Ängste deutscher Unternehmer, dass | |
| ihnen durch Merkels Chinapolitik Geschäfte entgingen. Im Grunde genommen | |
| verfolgt Angela Merkel ihren Kurs bis heute. Sie versucht, beidem gerecht | |
| zu werden – der engen wirtschaftlichen Verflechtung und den eigenen Werten. | |
| Jedes Mal, wenn sie nach China reist, trifft sie auch kritische | |
| Journalisten, Kirchenvertreter oder Menschenrechtsanwälte. | |
| In ihrer Amtszeit erlebte sie den Aufstieg Chinas zum wirtschaftlichen | |
| Konkurrenten und zum globalen Rivalen Europas. Wie ein Systemkonflikt | |
| aussehen könnte, beobachtete ich schon 2009 auf der Frankfurter Buchmesse, | |
| als China Gastland war. Während Xi Jinping, damals noch Vizepräsident und | |
| designierter KP-Chef, als Leiter der chinesischen Delegation im Publikum | |
| saß, betonte Angela Merkel in ihrer Eröffnungsrede das freiheitliche | |
| Potenzial von Büchern, beschrieb als ehemalige DDR-Bürgerin, wie Bücher | |
| Diktatur gefährden könnten, und sie mahnte schließlich die globale | |
| Verantwortung Chinas für die politische Freiheit und Meinungsfreiheit an. | |
| Während das deutsche Publikum heftig applaudierte, blieben die chinesischen | |
| Gäste stumm. | |
| Dabei hat Merkel nur ausgesprochen, was viele chinesische Intellektuelle | |
| seit Jahren forderten. Ich konnte damals nur mutmaßen, ob Chinas Führung | |
| wusste, worauf sie sich eingelassen hatte, als sie die Einladung nach | |
| Frankfurt am Main annahm. Von heute aus betrachtet war das eine andere | |
| Zeit. Die chinesischen Machthaber wagten damals noch, auf einer | |
| internationalen Kulturveranstaltung aufzutreten. | |
| Die meisten Leute in Deutschland wissen gar nicht, wie nah Taiwan sein | |
| kann. Vieles in der Geschichte von Taiwan ist mit der DDR vergleichbar. | |
| Auch wir haben Ende der achtziger Jahre unsere friedliche Revolution gehabt | |
| und wir wissen heute die Freiheit zu schätzen. Wenn Merkel über den Mut der | |
| DDR-Bürger spricht, der den Mauerfall ermöglichte, oder über die Kräfte, | |
| die eine politische Wende einleiteten, fühlen wir uns angesprochen. Während | |
| der Flüchtlingskrise war man in Taiwan beeindruckt von ihrem moralischen | |
| Kompass. | |
| Allerdings hat ihr Image inzwischen auch Kratzer bekommen. Unter Xi tritt | |
| China nach innen repressiver und nach außen machtvoller auf. In den | |
| Luftraum Taiwans dringen fast täglich chinesische Militärflugzeuge ein. | |
| China vertritt eigene Interessen offensiv und bringt seine Nachbarn gegen | |
| sich auf. Offenbar ist die KP-Führung zu dem Schluss gekommen, dass sie | |
| ihre Macht nur dann sichern kann, wenn sie überall auf der Welt Stärke | |
| zeigt. Merkels Umgang mit China wirkt heute überholt. Sie behandelt Peking | |
| vorsichtig, um nicht zu provozieren, sie handelt mit Bedacht und setzt vor | |
| allem auf Dialog. | |
| China ist der größte Wirtschaftspartner Deutschlands geworden. Doch wie | |
| viel Einfluss hat Deutschland noch? Ergibt der Menschenrechts- und | |
| Rechtsstaatsdialog noch Sinn? Und soll es auch in Zukunft gemeinsame | |
| Regierungskonsultationen geben? Die Chinapolitik Angela Merkels hinterlässt | |
| viele Fragen. | |
| Yu-li Lin ist Deutschlandkorrespondent der Central News Agency Taiwan | |
| ## Die Frau, die alles war | |
| Merkel und sonst gar nichts – so in etwa könnte man das Deutschlandbild | |
| vieler Franzosen zusammenfassen. Jenseits des Rheins halten sich die | |
| Kenntnisse über das Nachbarland in Grenzen. Wenn es aber eine Figur gibt, | |
| die meine Landsleute kennen, dann die der ewigen Kanzlerin. Sechzehn Jahre | |
| hatten sie Zeit, sich an sie zu gewöhnen, und der Name ließ sich | |
| einigermaßen leicht aussprechen. | |
| „Was treibt Merkel so?“ – selbst Landsleute, die mit Politik wenig am Hut | |
| haben, fragen mich das, wenn ich in Frankreich zu Besuch bin, und sie | |
| erkundigen sich, was die Kanzlerin nach ihrem Ausscheiden aus dem Amt tun | |
| wird. Frühere Umfragen ergaben, dass Merkel auch in Frankreich sehr beliebt | |
| ist, beliebter als die französischen Staatspräsidenten, mit denen sie | |
| zusammengearbeitet hat, angefangen von Chirac über Sarkozy und Hollande bis | |
| zu Macron. | |
| Leider hat sich die Berichterstattung über die deutsch-französischen | |
| Beziehungen auf diese Paare reduziert. Dabei übersieht man in Frankreich, | |
| dass die „mächtigste Frau der Welt“ über wesentlich weniger Freiräume | |
| verfügt als ein Präsident Macron. Die Zwänge der Koalition, die Bedeutung | |
| der Bundesländer und der Karlsruher Verfassungsrichter sind wenigen | |
| bekannt. Trotzdem wird Angela Merkel als die Inkarnation Deutschlands | |
| angesehen. Ihr Image in Frankreich setzt sich aus einer Mischung aus | |
| Furcht, Ablehnung und Bewunderung zusammen. | |
| In der französischen Politik wird Deutschland häufig als Referenz benutzt. | |
| Für Rechtsextreme hat die Kanzlerin 2015 ihr Land und Europa dem Islam | |
| übergeben. Für andere wiederum hat Merkel mit der Aufnahme zahlreicher | |
| Geflüchteter die Ehre Europas gerettet. Manche französische Linke | |
| denunzieren die sozialen Missstände und die Armut in Deutschland, und | |
| während der Eurokrise geißelten sie den Egoismus einer arroganten Macht. | |
| Wieder andere beneiden den sozialen Dialog und die Kompromissbereitschaft | |
| der deutschen Gesellschaft, während das Bild Frankreichs regelmäßig von | |
| Aufständen geprägt ist. | |
| Die Bewunderung für die Kanzlerin erklärt sich sicher auch aus der | |
| Diskrepanz der Machtsymbole beider Länder. In Paris der Prunk des Pariser | |
| Élyséepalastes, in Berlin das nüchterne Kanzleramt. Während im Élysée der | |
| französische Ersatzmonarch gebietet, regiert im Kanzleramt die | |
| uckermärkische Hausfrau. | |
| Nun muss man sich in Frankreich auf ein neues Gesicht einstellen. | |
| Deutschlandkorrespondenten bemühen sich gerade, die potenziellen Nachfolger | |
| vorzustellen. Diese Woche waren zwei Kanzlerkandidaten, Scholz und Laschet, | |
| in Paris. Nach ihrem Treffen konnten sie in ihr Wahlkampfalbum ein Bild mit | |
| Emmanuel Macron einkleben, um ihr Profil als Weltpolitiker zu | |
| unterstreichen. Aus dem Umfeld von Annalena Baerbock hieß es, der | |
| Élyséepalast eigne sich für den Wahlkampf nicht. Ganz gleich, wer | |
| Nachfolger:in wird, mit einem Bruch in den bilateralen Beziehungen ist | |
| nicht zu rechnen. Das Gleiche gilt auch bei den zahlreichen Koalitionen, | |
| die nach dem 26. September denkbar sind. | |
| Pascal Thibaut ist Korrespondent für Radio France Internationale in Berlin | |
| ## Cool wie Billie Eilish | |
| Es gibt zwei berühmte Personen, deren Namen genannt werden, wenn in den | |
| vergangenen fünfzehn Jahren diskutiert wurde, warum so viele Israelis nach | |
| Berlin auswandern: Joachim Löw und Angela Merkel. | |
| Löw kreierte den neuen deutschen Fußball. Er verwandelte einen | |
| langweiligen, maschinenhaften, auf Leistung und Ergebnis getrimmten Fußball | |
| in einen multikulturellen, vergnüglichen, angriffslustigen Fußball. Löws | |
| Fußball und die kosmopolitische Atmosphäre der WM 2006 brachte den Israelis | |
| und der ganzen Welt das neue Deutschland näher. | |
| Merkel, die ein Jahr vor der WM Kanzlerin wurde, hatte eine noch größere | |
| Herausforderung zu bewältigen, nämlich Deutschlands beherrschende Stellung | |
| zu erhalten und der Welt die deutsche Politik zu präsentieren, und zwar | |
| täglich. Was man dabei zu sehen bekam, war ziemlich spektakulär. | |
| Merkels Feminismus war eine Tour de Force. Sie begründete keine Moden und | |
| niemand sprach über ihr Make-up. Merkel war nicht hundert Prozent feminin, | |
| aber sie war absolut zufrieden damit, wer sie als Frau war. Sie strahlte | |
| ein Maß an Selbstbewusstsein aus, das nichts mit irgendwelchen äußerlichen | |
| Zutaten zu tun hatte. Ihre Botschaft dabei: Ich bin eine Frau und wir | |
| werden da kein großes Ding draus machen. Ich weiß das von meiner | |
| dreizehnjährigen Tochter, die mir sagte, sie möchte erst Merkel sein und | |
| dann noch Billie Eilish. | |
| Dass Merkel es geschafft hat, sich diese feministische Aura zu erhalten, | |
| während sie in einem Ozean voller männlicher Haie schwamm, ist | |
| außergewöhnlich. Außergewöhnlich ist auch die Tatsache, dass sie | |
| mehrsprachig ist. Sie konnte fließend mit Hardlinern wie Putin sprechen und | |
| sah ihnen dabei in die Augen. Und Merkel war auch ein harter | |
| Großstadtcowboy. Sie räumte alle aus dem Weg, die ihre Politik und ihren | |
| Anspruch auf Führung bedrohten. Heute liest man trotzdem selten etwas | |
| darüber, wie sie jemanden ausgeschaltet hat und was sie politisch wirklich | |
| plant. | |
| Das liegt daran, dass Merkel eine seltene Fähigkeit besitzt: Sie hat es in | |
| der Welt der Egos und des Zynismus geschafft, allen zu vermitteln, dass sie | |
| anders ist, dass sie nur aus einem Grund hier ist, dem einzig richtigen | |
| Grund: Sie wurde von der Bevölkerung gewählt und dieser will sie dienen. | |
| Für uns Israelis war sie zudem das Gegenteil unseres langjährigen | |
| Ministerpräsidenten Benjamin „Bibi“ Netanjahu. Sie war eine Anti-Bibi. Sie | |
| war nicht in Skandale verwickelt, wurde nie mit Korruption in Verbindung | |
| gebracht und ging nicht mit Millionären zum Abendessen. Sie war, ohne dass | |
| dies ihr Anspruch gewesen wäre, die Über-Politikerin in einer Welt voller | |
| Möchtegern-Politiker:innen. | |
| Deutschland, jahrelang ein Ziel für Hass und Abscheu, besonders in Israel, | |
| verwandelte sich in ein Objekt des Neids. So führt man ein Land! Ohne eine | |
| Kugel zu verschießen, übernahm Deutschland Europa, und es brachte Juden | |
| dazu, dass sie zurückkamen. Es brauchte schon eine historische Führung wie | |
| die von Merkel, um diese beiden Ziele zu erreichen. | |
| Leider haben sowohl Löw als auch Merkel ihre Instinkte verlassen. Sie waren | |
| zu lange im Amt. Löws Denkmal hat nach den letzten Weltmeisterschaften | |
| Risse bekommen. Trotzdem wird niemand die WM 2014 vergessen. Angela Merkel | |
| blieb auch zu lange. Außerdem ging sie zu weit mit ihrer | |
| Flüchtlingspolitik, sie gab den Rechtsextremen Aufrieb, und als eine | |
| Konsequenz daraus mussten Jüd:innen wieder ihre Identität verbergen. | |
| Nichts davon aber überschattet ihre sechzehnjährige Kanzlerschaft und die | |
| Verwandlung Deutschlands. | |
| Zurück lässt Merkel eine „Titanic“. Vielleicht ist sie sogar das | |
| luxuriöseste Schiff der Welt. Doch wir beginnen, ein Rumpeln zu hören. Sie | |
| wird große Fußstapfen hinterlassen und niemand ihrer potenziellen | |
| Nachfolger:innen scheint die Leere ausfüllen zu können. Wir sehen noch | |
| keinen Eisberg. Wir können noch gar nichts sehen. Wir hören nur die | |
| Wettervorhersagen und sie künden von Nebel. | |
| Ze’ev Avrahami ist der Deutschlandkorrespondent der israelischen | |
| Tageszeitung Jediot Achronot | |
| Übersetzung: T. Gerlach und D. Schulz | |
| 21 Sep 2021 | |
| ## AUTOREN | |
| Melissa Meddy | |
| Pascal Thibaut | |
| Yu-Li Lin | |
| Ze’ev Avrahami | |
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