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# taz.de -- NGOs für Ausbau des Bahnverkehrs: Mehr Züge für Europa
> Organisationen aus 20 Ländern richten einen offenen Brief an die
> EU-Verkehrsminister. Sie wollen bessere internationale Bahnverbindungen.
Bild: ICE am Hauptbahnhof Wolfsburg: Europäische Zugverbindungen sollen künft…
Ein europaweites Bündnis macht Druck für den besseren
[1][grenzüberschreitenden Schienenverkehr]: 36
Nichtregierungsorganisationen aus 20 Ländern fordern in einem offenen Brief
an die EU-Verkehrsminister den Ausbau des europäischen Bahnverkehrs.
„EU-Bürger fordern attraktive Verbindungen, günstige Reisezeiten, faire
Preise, einfache Buchungsmöglichkeiten und geschützte Passagierrechte“,
heißt es in dem Text, der an diesem Montag veröffentlicht wird und der taz
vorliegt. Zu den Unterzeichnenden gehören unter anderem Germanwatch, die
italienische Umweltschutzorganisation Legambiente, das kroatische
Institute for Political Ecology und Green Transition Denmark.
Der Hintergrund: EU-Parlament und -Kommission haben 2021 zum Europäischen
Jahr der Schiene erklärt. Die NGOs fürchten, dass das nicht mehr als eine
Marketingveranstaltung ist. Sie stellen konkrete Forderungen an die
europäischen Verkehrsminister, die sich am 3. Juni treffen, unter anderem
um über den Schienenverkehr zu beraten.
„Verpflichten Sie sich zwischen 2021 und 2025 zu mindestens 30 neuen Europe
Express-Linien [2][und Nachtzügen] sowie zu kurzfristigen
Serviceverbesserungen für einen europäischen Fahrplan“, heißt es im Brief.
Außerdem sollen die Minister ein Finanzierungsprogramm etwa für Schlafwagen
auflegen, die Bahnbetreiber zur Weitergabe von Ticketdaten verpflichten und
die Gleisnutzungsgebühren für internationale Züge senken.
## Netzwerk Europe on Rail
„Auch wenn immer mehr Akteure Lobeshymnen auf die Bahn singen, ist das
europäische Bahnsystem derzeit nicht in der Lage, eine zentrale Rolle in
unseren Verkehrssystemen einzunehmen“, sagt Lena Donat, Referentin für
klimafreundliche Mobilität bei Germanwatch. Auf Initiative der NGO ist 2020
das Netzwerk Europe on Rail entstanden, dem NGOs aus Deutschland, Polen,
Rumänien, Frankreich, Spanien und Belgien angehören.
Sie haben den offenen Brief initiiert und setzen sich für eine Renaissance
der Schiene ein. Ihre Forderung: Maßnahmen für eine Verbesserung des
europäischen Bahnverkehrs – etwa eine einfachere Buchungsmöglichkeit für
internationale Verbindungen und mehr direkte Tag- und Nachtzüge zwischen
Metropolen.
Die Beteiligten haben unter anderem Kataloge mit politischen Empfehlungen
für die jeweiligen Staaten erarbeitet. „In den kommenden Monaten wollen die
NGOs auch versuchen, Entscheidungsträger und Bahnunternehmen benachbarter
Länder bilateral zusammenzubringen, und dafür zu sorgen, dass das
Europäische Jahr der Schiene tatsächlich das Bahn-Angebot verbessert“, sagt
Donat. Ein Grund dafür, dass es wenige internationale Bahnverbindungen
gibt, sei der schlechte Ausbau der Infrastruktur an den Grenzen. Auch
kooperierten Bahnunternehmen aus unterschiedlichen Ländern zu wenig, weil
sie den Mehraufwand fürchten.
10 May 2021
## LINKS
[1] /Bahnfahren-in-Europa/!5761121
[2] /Bahn-plant-europaweit/!5730749
## AUTOREN
Anja Krüger
## TAGS
Bahnverkehr
Europa
Verkehrspolitik
Mobilität
Schienenverkehr
Deutsche Bahn
Europa
Eisenbahn
Deutsche Bahn
Protest
Güterverkehr
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