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# taz.de -- Bremer Bürgerschaft fasst Beschluss: Mehr Parkplätze für Fahrrä…
> Für die autofreie Innenstadt braucht es nicht nur bessere Carsharing-,
> ÖPNV-Angebote und Radwege, sondern auch mehr Fahrradparkplätze.
Bild: Da geht noch mehr: die Fahrradgarage am Bremer Hauptbahnhof
Bremen taz | Der rot-grün-rote Senat soll zusätzliche Fahrradabstellplätze
entwickeln. Das hat die Stadt-Bürgerschaft am Donnerstag beschlossen. Im
Rahmen der Teilfortschreibung [1][des Verkehrsentwicklungsplans] für die im
Koalitionsvertrag festgelegte autofreie Innenstadt bis 2030 werden nun
Freiflächen, unterirdische Bunker und bestehende Parkhäuser auf ihre
Tauglichkeit für Radstellplätze geprüft.
Damit reagiert wird auf die unbefriedigende Parksituation für Fahrräder in
der City: Wer in der Innenstadt sein Rad abstellen will, muss oft lange
nach dem nächsten freien Verkehrsschild suchen. Ähnlich am Hauptbahnhof:
Die Fahrradbügel sind – zumindest in Nicht-Corona-Zeiten – meist überfül…
Die Garage des ADFC kostet und ist zudem nur über einen Umweg legal
erreichbar. Bremen braucht also, gerade im [2][Zuge der Verkehrswende],
neue Radparkplätze.
Der Hauptbahnhof ist für Ralph Saxe, verkehrspolitischer Sprecher der
Grünenfraktion, als zentraler Umsteigepunkt ein „problematischer, aber
entscheidender Bereich“. Die vorhandenen Radstationen des ADFC müssten zu
„modernen Orten mit guter Sichtbarkeit“ weiterentwickelt werden, so Saxe,
„indem man sie weiter nach vorne zieht“. Auch die Weg-Führung dahin müsse
verbessert werden.
„Es braucht aber auch eine Lösung für die Obdachlosen, sie dürfen nicht
einfach verdrängt werden“, mahnte Saxe. Des Weiteren stehe ein Bunker unter
dem Intercity-Hotel rechts des Bahnhofs für die Nutzung für Radstellplätze
zur Debatte.
Auch Freiflächen rund um den Hauptbahnhof, beispielsweise am Rand der
Bürgerweide, kommen in Frage, sagte Ingo Tebje (Linke): „Wir brauchen
überdachte Unterstellmöglichkeiten, am besten mit Solaranlage auf dem Dach
und Lademöglichkeiten für E-Bikes.“ Für die Gestaltung des Hauptbahnhofs
sollen laut Antrag Polizei und ADFC einbezogen werden. In der City brauche
es ebenfalls diese Flächen, so Tebje weiter.
Dem Bunker am Domshof, [3][der laut Antrag ebenfalls geprüft werden soll],
steht er jedoch – wie Saxe – skeptisch gegenüber. „Platz ist da zwar gen…
aber es gibt sicherheitstechnische und hygienische Mängel.“ So müssten
Fluchtwege gebaut werden. „Ich habe Zweifel, dass das ein geeigneter Ort
ist“, so der Abgeordnete.
Auch die Unterführung am Brill und bestehende Parkhäuser werden in den
Blick genommen. „Wenn es in der Innenstadt keine Autos mehr gibt“, so Saxe
in der Debatte, „haben Parkhäuser da nichts mehr zu suchen.“ Sie könnten
stattdessen als Radabstellplätze genutzt werden – mit Lademöglichkeiten für
Pedelecs und Extra-Stellplätzen für Lastenräder. Mit den Parkhausbetreibern
und Immobilien Bremen soll der Senat zudem Möglichkeiten entwickeln,
„witterungsunabhängige Fahrradabstellanlagen“ an öffentlichen Gebäuden zu
schaffen, heißt es im Antrag.
Um Anreize für die Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel zu erhöhen,
sollen auch in den Stadtteilen mehr Parkmöglichkeiten geschaffen werden.
„Auf den häufig engen Gehwegen fehlt es oft an sicheren Abstellplätzen“,
sagte Anja Schiemann (SPD). Die Einbeziehung der Beiräte sei dafür
unerlässlich, betont die verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion. „Die
wissen am besten, wo Plätze fehlen.“ Fahrradbügel sollten zudem dort
entstehen, wo eine hohe Verkehrsdichte herrscht, so Tebje.
Dem Antrag stimmten alle fünf Fraktionen zu, dennoch kritisierte Heiko
Strohmann (CDU) das Vorhaben: Es sei unklar, wie die einzelnen Projekte in
der gesamten Entwicklung der Innenstadt wirken. „Man muss jetzt schon
festlegen, bis wann die Innenstadt wie genau aussehen soll.“ Die Parkplätze
müssten für die Menschen zudem „logisch“ sein, um akzeptiert zu werden.
Dafür dürften sie „nicht in irgendeinen Keller kriechen müssen, um ihr Rad
anzuschließen“, so Strohmann.
Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne) wies die Kritik zurück.
Selbstverständlich werde die Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans
kein „Flickschusterwerk“ sein. Aber „zu der Fragestellung, wie wir den
Fahrradverkehr stärken, gehören eben auch Radparkplätze“.
27 Mar 2020
## LINKS
[1] https://www.bauumwelt.bremen.de/vep
[2] /Radverkehr-in-Bremen/!5583260
[3] https://www.bremische-buergerschaft.de/dokumente/wp20/stadt/drucksache/D20S…
## AUTOREN
Alina Götz
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