| # taz.de -- AfD verpetzt Schulen: Sticker machen die AfD verrückt | |
| > Hamburgs AfD greift eine Schule an, weil die von links unterwandert sei. | |
| > Senator Ties Rabe will Petz-Portal verbieten. | |
| Bild: Stein des Anstoßes: Die Aktivitäten der Antifa Altona Ost an der Max Br… | |
| Hamburg taz | Hamburgs AfD, die ein [1][Portal] betreibt, auf dem | |
| LehrerInnen wegen angeblicher Verstöße gegen die politische Neutralität | |
| angezeigt werden können, hat erneut zur Attacke gegen eine Schule geblasen: | |
| die Max-Brauer-Stadtteilschule in Altona. In einer 32-seitigen | |
| Senatsanfrage unterstellt sie der Schule „verfassungsfeindliche, | |
| linksextremistische Aktivitäten“ und wirft ihr „massive Vorstöße gegen d… | |
| Neutralitätsgebot“ vor. | |
| Auslöser für das AfD-Schriftstück waren zahlreiche von den SchülerInnen im | |
| Schulgebäude verklebte antifaschistische Polit-Sticker, sowie eine von der | |
| Betriebsgruppe der Lehrergewerkschaft GEW organisierte Veranstaltung mit | |
| dem Titel „Wie gefährlich ist die Antifa?“ An der Max-Brauer-Schule sind | |
| diverse SchülerInnen in der „Antifa Altona Ost“ (AAO) aktiv – zwei von | |
| ihnen saßen am 2. September mit auf dem Podium der Veranstaltung. | |
| Die Schulleitung gerät damit unter Druck. Die Schulaufsicht der | |
| Schulbehörde forderte sie zu einer Stellungnahme zu den AfD-Anwürfen auf. | |
| Schon nachdem die AfD im Frühjahr [2][„aufgedeckt“ hatte], dass in der | |
| Ida-Ehre-Schule, ebenfalls in Hamburg, Antifa-Spuckies klebten, hatte | |
| Schulsenator Ties Rabe (SPD) diese entfernen lassen und damit Protest | |
| ausgelöst. | |
| Beistand bekommt die Schulleitung dabei von den Eltern. „Antifaschismus ist | |
| ein Erziehungsziel“, findet die Elternratssprecherin der Max-Brauer-Schule | |
| Carola Abs, und betont, „die Schulleitung und die GEW Betriebsgruppe | |
| absolut zu unterstützen“. Der AfD-Vorstoß sei „nicht mehr als eine | |
| Diffamierungskampagne gegen eine unliebsame Stadtteilschule“. | |
| ## Schulsenator besinnt sich | |
| Rabe selber nutzte den Vorfall für einen Kurswechsel. Ein Jahr lang hatte | |
| er das selbsternannte AfD-Neutralitätsportal, das als „Petz-Pranger“ | |
| Schlagzeilen machte, toleriert und die dort erhobenen Vorwürfe prüfen | |
| lassen. Am Wochenende sprach er sich für ein Verbot des umstrittenen | |
| Melde-Portals durch Hamburgs Datenschutzbeauftragten Johannes Caspar aus. | |
| In Mecklenburg-Vorpommern hatte der dortige oberste Datenschützer ein | |
| vergleichbares Portal vergangene Woche untersagt. | |
| Doch Rabes Vorstoß dürfte kaum von Erfolg gekrönt sein. Schon im Herbst | |
| hatte Caspar betont, in Hamburg gäbe es – anders als in | |
| Mecklenburg-Vorpommern – für ihn als Datenschutzbeauftragten „keine | |
| rechtliche Handhabe“ gegen das Portal. „Daran hat sich nichts geändert“, | |
| heißt es nun aus seiner Behörde. | |
| Die AfD-Anfrage ist übrigens in der parlamentarischen Datenbank noch nicht | |
| zu finden. Der Grund: Die AfD hatte in der Vergangenheit solche Anfragen | |
| genutzt, um Personen als vermeintliche Linksextremisten namentlich zu | |
| „outen“. Die Senatsverwaltung entschied, dass sie in Zeiten rechtsradikaler | |
| Hetzlisten solche Namen nicht über ihre Datenbank verbreiten könne, ließ | |
| eine AfD-Anfrage im Nachhinein schwärzen und prüft nun jede weitere genau. | |
| So beinhaltet die neue Max-Brauer-Anfrage der AfD zwar keine Namen, aber | |
| Bilder von Klassentüren mit Polit-Aufklebern. Doch auch das könnte schon zu | |
| viel sein. Sabine Boeddinghaus, Fraktionschefin der Linken: „Die Schule ist | |
| ein geschützter Raum, da kann man nicht einfach Inneneinsichten nach außen | |
| tragen.“ | |
| 19 Sep 2019 | |
| ## LINKS | |
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| [2] /Streit-um-Antifa-Sticker/!5583108 | |
| ## AUTOREN | |
| Marco Carini | |
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