# taz.de -- Frauke Hildebrandt über den Osten: „Die Ossis müssen endlich re… | |
> Für Frauke Hildebrandt war die DDR ein graues Land – sie ging. Heute | |
> streitet die Tochter von SPD-Politikerin Regine Hildebrandt für eine | |
> Ost-Quote. | |
Bild: „Es gibt die, die sich abducken. Und es gibt die, die das Ossi-Sein üb… | |
taz am wochenende: Frau Hildebrandt, lassen Sie uns zu Beginn unseres | |
Gesprächs erst mal die Begriffe klären. Ostler, Westler, Ossi, Wessi – was | |
sagen Sie? | |
Frauke Hildebrandt: Ich sage Ossi und Wessi. | |
Wende, Mauerfall, friedliche Revolution? | |
Aus dem Bauch heraus: Wende. | |
DDR, Diktatur, Unrechtsstaat, Neue Länder? | |
Ach du liebes bisschen, ’ne Mischung aus allem. | |
Sie sind Philosophin, Ihr Fachgebiet ist Frühkindliche Bildungsforschung. | |
Wenn Sie sich Osten und Westen als Geschwister vorstellen, die durch | |
widrige Umstände lange getrennt waren und sich dann wieder getroffen haben | |
– an welchem Punkt sind die beiden gerade? | |
Die fangen gerade erst an, sich zu sagen, was sie wirklich denken. Die | |
Schwester erzählt jetzt mal, wie es ihr wirklich geht. | |
Für Sie ist der Osten die Schwester? | |
Ja, der Osten ist für mich ein Mädchen. Der Westen ist der ältere Bruder. | |
Was müsste passieren, dass die beiden wieder tatsächlich zueinanderfinden? | |
Für mich fängt es damit an, dass die Ossis endlich reden. Die müssen | |
wirklich erzählen, wie es ihnen ergangen ist seit der Wende. Und die Wessis | |
müssen zuhören. Und wenn sie nicht zuhören, müssen die Ossis so laut reden, | |
dass ihnen zugehört wird. | |
In welcher Weise soll geredet und zugehört werden? | |
Also schummeln sollte man nie. Klar, man soll rücksichtsvoll sein, aber die | |
Rücksicht darf nicht so stark sein, dass die Ehrlichkeit darunter leidet. | |
Sonst hilft das ganze Reden nicht. Es gibt nichts Wertschätzenderes, als | |
jemandem die eigene Meinung zuzumuten, auch auf die Gefahr hin, dass der | |
andere verletzt sein könnte. Dieses Weichgespülte und Weggedrückte! Wo nur | |
Ich-Botschaften sind, geht mir das wahnsinnig auf den Keks. | |
1989 waren Sie 20 Jahre alt. Erinnern Sie sich noch, wer Sie damals waren? | |
Ich war schon weg aus dem Osten. Ich erinnere mich, wie ich mir als junges | |
Mädchen vor dem Spiegel in unserem Bad geschworen habe, dass ich nicht so | |
werde wie die anderen und mich gewöhne. Sondern dass ich weggehe. Das hat | |
mir geholfen. | |
Wie kam es zu dem Entschluss? | |
Ich komme aus einer Kirchenfamilie. Mein Vater war im Knast, weil er den | |
Dienst an der Waffe verweigert hatte. Ich war nie bei den Pionieren, nicht | |
in der FDJ, ich ging in eine katholische Mädchenschule. Unsere Familie war | |
unter dem Dach der Kirche geschützt, aber es war immer klar: Werden kann | |
ich in der DDR nichts. Deshalb wollte ich immer raus. | |
Republikflucht hieß das damals. | |
Als ich 17 Jahre alt war, bin ich nach Rumänien getrampt und habe dort | |
meinen ersten Mann kennen gelernt. Uns war klar, wir hauen zusammen ab. Wir | |
haben im Juni 1989 in Rumänien geheiratet. Von dort aus sind wir nicht mehr | |
zurück in die DDR, sondern nach Ungarn. Und von da aus sind wir im Juli | |
1989 über die Grenze nach Österreich und schließlich in den Westen. | |
Wo waren Sie am 9. November 1989? | |
In Bonn. Ich habe die „Tagesthemen“ geguckt. Mein erstes Gefühl war keine | |
Freude, im Gegenteil. Ich dachte: Oh Mann, jetzt kriegen die die Freiheit | |
alle einfach geschenkt. Nachträglich finde ich mich da selbst ziemlich | |
ungerecht. | |
Flucht hieß auch Trennung von Ihrer Großfamilie in Ostberlin. Sie haben | |
alle am Alexanderplatz im selben Haus gewohnt, waren sehr eng. | |
Das war ein schwerer Abschied. Mein Vater hat mir seinen Teddybären | |
geschenkt, den er auf der Flucht von Königsberg nach Berlin dabeigehabt | |
hatte. | |
Was hat Sie denn am meisten gestört an der DDR? | |
Das war ein graues Land, grau und dunkelgrau. Mich hat das alles nicht | |
inspiriert. Klar gab es tolle Leute in meiner Nische, ich habe wunderbare | |
Sachen gemacht und erlebt. Aber ganz ehrlich, ich bin heute täglich froh, | |
dass das vorbei ist. | |
Eine Ostalgikerin sind Sie also nicht. | |
Absolut nicht. Das wird mir ja gerne vorgeworfen, weil ich mich für eine | |
Quote für Ostdeutsche einsetze. Viele denken, die Familie Hildebrandt, das | |
sind alles stramme Ostler. Aber das ist Quatsch. | |
Wie ging es nach dem Mauerfall für Sie weiter? | |
Ich war so mit dem Reinfinden in den Westen beschäftigt. Nur durch meine | |
Mutter, die plötzlich in der Politik nach oben schoss, kriegte ich mit, was | |
da los war im Osten. Sie nahm in dieser Zeit stark ab, das nahm sie alles | |
so mit als Sozialministerin in Brandenburg. Allein das Wort „Abwickeln“ hat | |
sie fertig gemacht. Das waren Menschen, für die sie sich verantwortlich | |
fühlte. | |
Wie kam das eigentlich? Ihre Mutter [1][Regine Hildebrandt] war bis zum | |
Mauerfall Bereichsleiterin in der Zentralstelle für Diabetes der DDR. | |
Jedem in unserer Familie war klar: Alle, die nicht im Westen sind, müssen | |
nach 1989 ran. Wir müssen was machen. Meine Mutter wollte politisch für | |
ihre diabeteskranken Kinder kämpfen. Dann ist sie zu einem Treffen der SDP | |
– wie die SPD damals noch hieß – mitgegangen, und da hat jemand gesagt: | |
Regine, wir brauchen jemanden für Soziales. Sie wollte erst nicht. Doch | |
dann hat ein Mann den Finger gehoben. Erst da hat sie gesagt: Nee, das geht | |
jetzt aber nicht, ich mache das. | |
Ihre Mutter gilt als Person der Zeitgeschichte, die Pragmatismus mit dieser | |
speziellen Art von Mutterwitz im politischen Bereich verbunden hat. Ist da | |
eine gewisse Überhöhung zu spüren? | |
Meine Mutter war vor allem eine unheimlich kluge Frau. Sie wird immer so | |
emotional und herzlich dargestellt. Dass sie überhöht wird – natürlich gibt | |
es das. Das gab es aber auch schon zu ihren Lebzeiten. Als wäre sie das | |
Medium, das für die Ossis kämpft und alle anderen nicht. Sie hat immer | |
wieder versucht, dem etwas entgegenzusetzen. In unserer Familie haben wir | |
darüber oft diskutiert. Diese Heldenverehrung hatte für uns auch etwas | |
Belastendes. Ich selbst habe immer mal zu anderen gesagt: Benehmt euch doch | |
selber so, wenn ihr das so toll findet. | |
Es war aber eine angstbesetzte Zeit nach der Wende. Viele Menschen hatten | |
Probleme, sich überhaupt zurechtzufinden. Regine Hildebrandt war eine | |
Person, die mutig war. | |
Aber das ist doch der Punkt! Was hatte meine Mutter zu verlieren nach der | |
Wende? Sie konnte im Osten nichts werden, dann ging die Mauer auf – und da | |
ging sie los. Wenn man so toll findet, dass jemand keine Angst hat, kann | |
man doch an sich arbeiten. Man muss nicht immer fragen: Was passiert mir, | |
wenn ich dies oder jenes sage? Früher habe ich mich immer über den | |
Opportunismus der Ostdeutschen aufgeregt. Wenn man heute guckt, wie Leute | |
sich verhalten, die nichts zu verlieren haben, wie duckmäuserisch viele | |
sind – das ist nicht weniger angepasst als in der DDR. | |
Wie fühlt sich das an, wenn die Öffentlichkeit sich die eigene verstorbene | |
Mutter aneignet, auch wenn das nett gemeint ist? | |
Ich hatte ja als Kind keine berühmte Mutter. Berühmt wurde sie, als ich | |
schon erwachsen war. Ich habe gesehen, wie wichtig das war, was sie gemacht | |
hat. Manches auch kritisch, klar. | |
Regine Hildebrandt galt als phänotypische [2][Ostfrau]: pragmatisch, | |
zupackend, krisenerprobt. Sehen Sie sich auch als Ostfrau? | |
Jedenfalls nicht als eine wie meine Mutter. Die hat gearbeitet von sieben | |
Uhr morgens bis nachmittags um fünf, hat uns dann vom Kindergarten abgeholt | |
und bespaßt. Sie hat sich immer so gequält mit dem frühen Aufstehen. Darin | |
lag auch eine gewisse Härte, und die habe ich nicht. Ich fand es | |
schrecklich, so lange im Kindergarten zu sein, meine Kinder mussten das | |
nicht. Für mich steht einfach mehr im Vordergrund, dass es den Kindern gut | |
geht. Und ich bin auch nicht so pragmatisch. Ich denke vielleicht mehr | |
nach. Aber ich mache eben auch, was ich entschieden habe, selbst wenn ich | |
Angst habe. | |
Fast dreißig Jahre nach dem Mauerfall fordern Sie eine [3][Ostquote]. Warum | |
denn jetzt noch? | |
Ich lebe in Brandenburg auf dem Dorf, sehr idyllisch. Und selbst dort ist | |
in den letzten Jahren die Stimmung immer schlechter geworden. Ich habe mich | |
gefragt, was los ist mit uns. Und 2017 habe ich begonnen, in meiner Partei, | |
der SPD, eine bundespolitische Arbeitsgruppe zum Thema Bildung aufzubauen. | |
Da sind wir auf Zahlen gestoßen, die uns weggeledert haben. Egal welche | |
Statistik wir uns ansahen: Auf den Deutschlandkarten sah es aus, als würde | |
immer noch die DDR existieren. Tarifbindung, Renten, Immobilienvermögen, | |
Erbschaft, Ersparnisse, Spitzenjobs – der Osten war zuverlässig hintendran. | |
Wir sind 17 Prozent Ossis in diesem Land, und nur 1,7 Prozent von uns sind | |
in Führungspositionen. Das geht doch nicht. | |
Warum sollten denn Ostdeutsche die Interessen des Ostens besser vertreten? | |
Viele Westdeutsche machen doch einen guten Job. | |
Meine These ist: Wenn Sie mehr Leute haben mit denselben Anliegen aus der | |
gleichen Region, können die zusammen mehr durchsetzen. Das ist doch | |
logisch. Einfluss, Macht und Geld gibt niemand gern ab. Wenn an den | |
Schaltstellen also niemand für den Osten sitzt, wird man für den Osten auch | |
nichts rausholen. Ich habe mich immer gewundert: Warum schreit deshalb | |
eigentlich keiner auf? | |
Und, warum nicht? | |
Tja. Alle Welt fragt sich, was mit dem Osten nicht stimmt. Als ich die | |
Zahlen gesehen habe, dachte ich: Das liegt doch auf der Hand! Ich habe dann | |
beschlossen, mich um das Thema zu kümmern, aber nicht alleine. In | |
Brandenburg ist die SPD mit Manfred Stolpe verknüpft und natürlich auch mit | |
dem Namen meiner Mutter. Ich finde es wichtig, dass wir dort das Thema | |
besetzen, damit Brandenburg nicht nach rechts kippt. Wir können uns | |
natürlich an jeder Menge mickriger Dinge abkämpfen – oder wir benennen mal, | |
was wirklich los ist. Und wir haben als ganze Familie entschieden, dass | |
jetzt der Zeitpunkt ist, das, was meine Mutter für den Osten wollte, noch | |
einmal mit aller Kraft ins Spiel zu bringen. Ich erlebe bei Veranstaltungen | |
tiefe Resignation, vor allem bei den älteren Leuten. | |
Nun sind die älteren Ostdeutschen nicht die politischen Gestalter, oder? | |
Man darf das nicht unterschätzen. Diese Geschichten des persönlichen | |
Scheiterns werden immer weitererzählt. Meine Tante zum Beispiel, die beste | |
Freundin meiner Mutter, war Krebsforscherin mit Leib und Seele. 1989 war | |
sie genauso alt wie ich heute, 49. Sie war nicht in der Partei, auch nicht | |
in der Opposition. Dann kam die Wende, ihr Institut wurde extern evaluiert, | |
90 Prozent der Mitarbeiter wurden entlassen, sie auch. Es kamen junge | |
Forscher aus Heidelberg nach Berlin, die kriegten die Jobs und zusätzlich | |
die Buschprämie, eine Art Schmerzensgeld für Leute, die in den Osten | |
gingen. Und meine Tante hat ihr Labor verloren und sich bis zur Rente | |
durchgewurstelt mit Forschungsprojekten für ’n Appel und ’n Ei. Heute hat | |
sie eine kleine Rente. Solche Geschichten finden Sie in jeder, wirklich | |
jeder Familie im Osten. Dieser Bruch wurde zum Teil nicht überwunden. Und | |
auch wenn er überwunden wurde, sitzt er in den Leuten drin. | |
Was wollen, was können Sie denn mit Ihrer Initiative überhaupt erreichen? | |
Ein Anliegen ist, dass die Leute erzählen, was mit ihnen los ist. Es fühlt | |
sich manchmal an, als läge ein Bann über dem Osten. Den müssen wir lösen. | |
Das alles hat ja auch eine große Tragik: Die meisten Leute wollten doch die | |
Wende, sie haben sie sogar selbst herbeigeführt. Und dann haben sie | |
gemerkt, sie kennen die Regeln nicht. Und am Ende stellten sie fest, sie | |
haben sich mit dem, was sie sich so gewünscht hatten, selbst die Beine | |
weggerissen. Dass das nicht aufgearbeitet wurde, war ein Fehler. | |
Quoten sind lästig und die Debatten darüber eigentlich immer unschön. Lohnt | |
sich das bei diesem Thema? | |
Unbedingt! Wenn sich das über 30 Jahre nicht ausgewachsen hat, wenn die | |
Ungerechtigkeiten nicht ausgeglichen wurden, dann muss man doch was machen. | |
Hinzu kommt: Wenn Menschen sich nicht vertreten fühlen, fühlen sie sich | |
fremdverwaltet. Nur 30 Prozent der Verwaltungsposten im Osten sind von | |
Ossis besetzt. Nur drei von 120 Abteilungsleitern in Bundesministerien sind | |
Ossis, unter den Hochschulrektoren ist kein einziger. Da kann man doch | |
nicht sagen: Die Leute fühlen sich nicht vertreten. Nein, sie sind es | |
einfach nicht. Und sie haben fast niemanden, der für sie kämpft. Die Idee | |
ist: Wir kämpfen selbst für uns. Also als Ossi für Ossis. Das ist das | |
Beste, was wir machen können, um die, die nach rechts abdriften, | |
zurückzuholen. Das ist ein berechtigter Kampf. | |
Ist das nicht auch ein Kampf gegen die Westdeutschen? Das ist doch 30 Jahre | |
nach dem Mauerfall absurd. | |
Es ist auch ein Kampf gegen die Eliten, aber wenn die alle westdeutsch | |
sind, dann kann man das so sagen. Stimmt. Seltsamerweise kriege ich dafür | |
erstaunlich wenig von den Wessis über die Birne. Die halten sich vornehm | |
zurück und gucken zu, wie die Ossis sich aufregen. | |
Sie fordern die Ostlerquote auch für den Westen. Wie soll das gehen? | |
Auf Bundesebene ist das klar: Überall müssen 17 Prozent Ostdeutsche | |
vertreten sein. Die Frage ist eher, wer Ossi ist. | |
Und, wer ist Ossi? | |
Darüber kann man endlos diskutieren. Meine, zugegeben, pragmatische Antwort | |
lautet: Ossi ist jemand, der im Osten zur Schule gegangen ist oder zur | |
Schule geht. Damit sind wir nicht exkludierend und zugleich in die Zukunft | |
gerichtet. | |
Sind die Ostdeutschen eine schützenswerte Minderheit, Opfer? | |
Sie sind strukturell benachteiligt. Es ist keine Selbstviktimisierung, wenn | |
man sagt, dass etwas ungerecht zugeht und man zufällig selbst der | |
Benachteiligte ist. Es ist im Gegenteil ein Zeichen von Schwäche, nicht zu | |
kämpfen. Die, die an der Macht sind, egal wer, geben doch nicht aus | |
brüderlichen Gründen Macht ab. Das ist das Gleiche wie bei den Frauen. Der | |
Kampf um die Quote ist der Kampf um Einfluss. Dass die Debatte kompliziert | |
ist, ist klar. | |
Hand aufs Herz: Glauben Sie, dass die Quotendebatte ein Ergebnis zeigt? Ist | |
das nicht eine nett gemeinte Debatte, um auf Ungerechtigkeit aufmerksam zu | |
machen? | |
Das klingt, als würden wir beim König betteln. Im Wahlprogramm der | |
Brandenburger SPD, das wir gerade diskutieren, steht, dass wir eine | |
Selbstverpflichtung auf Beteiligung Ostdeutscher im Bund fordern. Wir sind | |
dabei, mit gutem Beispiel voranzugehen. Ich kämpfe jedenfalls dafür, dass | |
das klappt. | |
Der Politologe Michael Lühmann, 1980 im Osten geboren, hat gerade [4][in | |
der „Zeit“] geschrieben: „Wir als Ostdeutsche sollten eine eigene | |
Verantwortungsdebatte führen, die wenigstens einmal auf den Westen | |
verzichtet.“ Warum ist der Osten so wenig selbstbewusst? | |
Zum einen waren die Brüche nach der Wende nicht gerade hilfreich, das | |
Selbstbewusstsein der Ostdeutschen zu stärken. Sie kannten die Regeln | |
nicht, das spüre ich bis heute. Es gibt die, die sich abducken. Und es gibt | |
die, die das Ossi-Sein überhöhen. Das Gefühl ist trotzdem eindeutig: Wir | |
gehören noch nicht dazu. Das macht uns eher nicht selbstbewusst. | |
Vor 30 Jahren fiel die Mauer. In noch mal 30 Jahren sind Sie 80. Was meinen | |
Sie, ist bis dahin der Ost-West-Familienknatsch überwunden? | |
Irgendwie überwunden wird er wohl sein. Entweder weil sich nichts tut und | |
der Osten sich entvölkert und es dann dort für immer so bleibt. Das wäre ja | |
auch eine Form der Überwindung. Aber wenn wir etwas von dieser ganz | |
bestimmten ostdeutschen Art, die Welt zu betrachten, bewahren wollen – was | |
meiner Meinung nach gut für Deutschland wäre –, dann müssen wir jetzt | |
Regeln finden. Wenn wir jetzt nicht was drehen, dann ist es wirklich | |
vorbei. | |
7 Apr 2019 | |
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## AUTOREN | |
Anja Maier | |
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