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# taz.de -- Ergebnis der Linkspartei in Berlin: Der einzige Profiteur von Rot-R…
> Banges Warten, dann große Erleichterung: Die Linke verteidigt ihre vier
> Direktmandate und liegt bei den Zweitstimmen gleichauf mit der SPD.
Bild: Freude bei der Party der Linkspartei im Festsaal Kreuzberg
Berlin taz | Erst als nach 20 Uhr die ersten Ergebnisse für Berlin
eintrudeln, entspannen sich die Gesichter der Spitzen der Berliner
Linkspartei ein wenig. Bis dahin hatten die Fraktionschefs Carola Bluhm und
Udo Wolf sowie Parteichefin Katina Schubert im Festsaal Kreuzberg mit
ernster Miene zusammengesessen. Es ist weniger das eigene Ergebnis im Bund,
das hier für die Angespanntheit sorgt, als jenes der AfD. Bluhm sagt
stellvertretend für viele Parteifunktionäre an diesem Abend: „Wir sind
schockiert über den Rechtsruck.“
Schon zu einem frühen Berliner Auszählungsstand ist jedoch für Schubert
klar: „Wir haben unsere Wahlziele erreicht, unsere Direktmandate und unser
Zweitstimmenergebnis verteidigt.“ Mit voraussichtlich mehr als 18 Prozent
erreicht die Linke ihr Ergebnis von 2013 – und legt im Vergleich zur
Abgeordnetenhauswahl vom vergangenen Jahr noch einmal deutlich zu.
„Wir haben die SPD eingeholt“, wird sich in der Runde der Parteiführung
eher noch ungläubig zugeflüstert als laut heraus posaunt. Die Linke ist der
einzige Profiteur von Rot-Rot-Grün in der Stadt. Schubert sagt zufrieden:
„Es gelingt uns innerhalb der Regierungskoalition unser Profil zu halten.“
Auch die Direktmandate sämtlicher Ost-Bezirke wird die Partei verteidigen.
Stefan Liebich läuft breit lächelnd mit einem kleinen Blumenstrauß durch
die Gegend. Wie es aussieht, gewinnt er seinen so umkämpften Wahlkreis
Pankow deutlich. Womöglich kommt mit Friedrichshain-Kreuzberg auch der
erste Erfolg in einem halben Westbezirk hinzu: Pascal Meiser liegt hier
nach Auszählung von etwa zehn Prozent der Erststimmen gleichauf mit seiner
Grünen Konkurrentin Canan Bayram.
Und dennoch liegt über diesem Abend in einem aus allen Nähten platzenden
Festsaal eine gedrückte Stimmung. Selten wird es laut, nicht im Jubeln, und
auch nicht bei den Unmutäußerungen über das Ergebnis der AfD. Die Berliner
Spitzenkandidatin Petra Pau sagt kämpferisch von der Bühne: „Wir werden
mehr denn je als sozialistische Bürgerrechtspartei gebraucht. Fangen wir
heute damit an.“
Das Gefühl, angesichts des Rechtsrucks noch klarer Position zu beziehen,
sich „den Rassisten und Faschisten in den Weg zu stellen“, wie
Sozialsenatorin Elke Breitenbach sagt, überträgt sich ins ausfallend junge
Publikum. Die Mitgliederanträge sind schon am frühen Abend restlos
vergriffen.
24 Sep 2017
## AUTOREN
Erik Peter
## TAGS
Die Linke Berlin
R2G Berlin
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Petra Pau
Die Linke Berlin
Schwerpunkt AfD
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Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Tim Renner
taz.leicht
Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin
Canan Bayram
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