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# taz.de -- Linken-Wahlkampf in Xhain: Immer noch ein bisschen linker als Du
> In Friedrichshain-Kreuzberg will Pascal Meiser den Grünen das
> Direktmandat wegschnappen. Unterstützung gab es nun von Gregor Gysi.
Bild: Pascal Meiser am 1. Mai auf dem Kreuzberger Mariannenplatz
Berlin taz | Wie viele der mehr als 200 Gäste am Dienstagabend in den neuen
Festsaal Kreuzberg kamen, um Pascal Meiser zu sehen, weiß man nicht. Dabei
könnte der 42-Jährige mit dem markanten Pferdeschwanz zukünftig die Stimme
des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg – und eines kleinen
Prenzlauer-Berg-Zipfels – sein. Aktuelle Umfragen sehen den
Linken-Direktkandidaten nur knapp hinter der grünen Ströbele-Nachfolgerin
Canan Bayram.
Während Bayram womöglich bei der linken Bezirkswählerschaft damit punktet,
vom eigenen Partei-Establishment attackiert zu werden, will Meiser mithilfe
prominenter Parteifreunde den ersten halbwestlichen Wahlkreis für die Linke
erobern. Also war Publikumsliebling Gregor Gysi gekommen und teilte sich
mit Meiser eine Meinung. So jedenfalls ließ es der – „RTL Samstag Nacht“
entlehnte – Podiumstitel erwarten: Zwei Stühle – eine Meinung?
Die „Stimme des Ostens“, zu der Gysi jüngst von den Lesern der Super Illu
gewählt wurde, und ein aus dem Saarland an den Kotti emigrierter Wessi
setzten auf Harmonie; auch wenn Meiser zeigen musste, dass er Ossis
wirklich zuzuhören könne, wie er eingangs sagte.
Dafür warb Gysi, der sich seines Direktmandats in Treptow-Köpenick sicher
sein kann, für seinen Genossen, hauptberuflich Kampagnenleiter der Linken.
Dieser sei „fachlich versiert, leidenschaftlich, jung“. Meiser gab sich
alle Mühe, die Lorbeeren zu rechtfertigen. Durchaus kenntnisreich empörte
er sich über die Verhältnisse, Reichtum und Spekulanten – „Jetzt habe ich
schon wieder Skandal gesagt“ – und pries „unsere Kämpfe“ um bedrohte S…
oder die Mieter der Otto-Suhr-Siedlung.
Wissend lächelnd, wie eng der Kampf um die linken Xhainer ist, keilte der
über die Landesliste Abgesicherte gegen seine Hauptkonkurrentin. „Die
Häuser denen, die drin wohnen“, den umstrittenen Bayram-Plakattitel,
bezeichnete Meiser, der für sich mit einem von Gerhard Seyfried entworfenen
Poster wirbt, als nicht ausreichend. Angesichts der vielen
Eigentumswohnungsbesitzer forderte er: „Die Häuser denen, die sie
brauchen.“
13 Sep 2017
## AUTOREN
Erik Peter
## TAGS
Canan Bayram
Die Linke Berlin
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Die Linke
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Gregor Gysi
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Rio Reiser
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