| # taz.de -- Geheimdienst prüft Bundeswehr-Rekruten: Security-Checks gegen Dsch… | |
| > Mehr als 20 aktive Soldaten der Bundeswehr wurden bereits als Islamisten | |
| > enttarnt. Ein neues Gesetz soll nun Extremisten aus der Truppe | |
| > fernhalten. | |
| Bild: Beim MAD sollen rund 90 zusätzliche Stellen geschaffen werden | |
| Berlin dpa | Der Militärgeheimdienst MAD soll künftig jeden Bewerber für | |
| eine Soldatenlaufbahn durchleuchten, um Dschihadisten und andere | |
| Extremisten von der Truppe fernzuhalten. Bisher müssen Rekruten lediglich | |
| ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen und sich zum Grundgesetz | |
| bekennen. Das Kabinett beschloss am Mittwoch eine entsprechende Änderung | |
| des Soldatengesetzes, die am 1. Juli 2017 in Kraft treten soll. | |
| Betroffen wären jedes Jahr 20.000 angehende Soldaten. Beim Militärischen | |
| Abschirmdienst (MAD) sollen für die zusätzlichen Sicherheitschecks etwa 90 | |
| zusätzliche Stellen geschaffen werden. | |
| Das Gesetz soll verhindern, dass Islamisten oder andere Extremisten die | |
| Bundeswehr nutzen, um sich militärisch ausbilden zu lassen. „Aktuell liegen | |
| Hinweise vor, dass islamistische Kreise versuchen, sogenannte | |
| „Kurzzeitdiener“ in die Bundeswehr zu bringen, damit sie eine solche | |
| Ausbildung erhalten“, heißt es in der Begründung für die Gesetzesänderung. | |
| Die Bundeswehr hat seit 2007 bereits 24 aktive Soldaten als Islamisten | |
| eingestuft und 19 davon entlassen. Die restlichen fünf hatten das Ende | |
| ihrer Dienstzeit ohnehin erreicht. 30 ehemalige Soldaten sind nach | |
| Erkenntnissen des MAD nach Syrien und in den Irak ausgereist. Zumindest | |
| einige davon sollen sich nach unbestätigten Hinweisen der | |
| Sicherheitsbehörden der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) | |
| angeschlossen haben. | |
| ## Gesetz zielt auch auf Rechts- und Linksextreme ab | |
| Als Konsequenz soll nun jeder Rekrut vor der Einstellung durch den | |
| Militärischen Abschirmdienst auf verfassungsfeindliche Bestrebungen | |
| überprüft werden. Bisher werden Soldaten erst während ihrer Dienstzeit und | |
| nur dann überprüft, wenn sie in sogenannte sicherheitsempfindliche Bereiche | |
| versetzt werden – also beispielsweise Geheimakten einsehen können. Bei | |
| Soldaten, die mit Kriegswaffen zu tun haben, gibt es keinen systematischen | |
| Sicherheitscheck. | |
| Das Gesetz soll neben Islamisten auch Rechts- und Linksextremisten aus der | |
| Truppe fernhalten. Derzeit geht der Militärische Abschirmdienst einer | |
| dreistelligen Zahl von Verdachtsfällen nach: Dabei geht es um 268 | |
| mutmaßliche Rechtsextremisten, 64 mögliche Islamisten und 6 mutmaßliche | |
| Linksextremisten. Im Bereich Islamismus hat der MAD in den letzten Jahren | |
| insgesamt 332 Verdachtsfälle bearbeitet. | |
| Die Union begrüßt das Vorhaben: „Der Militärische Abschirmdienst (MAD) | |
| erhält die richtigen Instrumente, um zu verhindern, dass Extremisten in die | |
| Bundeswehr eintreten, um sich an schweren Waffen ausbilden zu lassen“, | |
| sagten der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, | |
| Stephan Mayer (CSU), und der Vorsitzende des Parlamentsgremiums zur | |
| Kontrolle der Geheimdienste, Clemens Binninger (CDU). Die Änderungen seien | |
| „dringend erforderlich“. | |
| 31 Aug 2016 | |
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