| # taz.de -- Solarworld-Chef Asbeck im Interview: „Made in Germany funktionier… | |
| > Die Photovoltaik-Firma Solarworld wächst wieder. Im Interview spricht | |
| > Frank Asbeck über Antidumping und Speichermöglichkeiten. | |
| Bild: Hat 20 Jahre Akku: Frank Asbeck, Chef der „Solarworld“ | |
| taz: Herr Asbeck, Sie haben Anfang Februar gute Geschäftszahlen | |
| veröffentlicht. Hat Ihre Firma nach den schweren Zeiten der vergangenen | |
| Jahre nun die Kurve gekriegt? | |
| Frank Asbeck: Definitiv, es geht wieder aufwärts. Solarworld wächst wieder, | |
| stellt wieder ein, und wir werden 2016 wieder schwarze Zahlen schreiben. | |
| Wir zeigen, dass wir bessere Qualität liefern können als andere und | |
| technologisch die Nase vorn haben. Das Konzept made in Germany – und mit | |
| unserer amerikanischen Produktion auch made in USA – geht auf. | |
| Sie verkünden steigende Absätze, obwohl der deutsche Photovoltaikmarkt | |
| dümpelt. Ist Solarworld nicht mehr vom Heimatmarkt abhängig? | |
| Es heißt ja nicht umsonst Solarworld. Wir sind seit Jahren auf allen | |
| wichtigen Solarmärkten weltweit tätig. Unser Auslandsanteil beträgt über 80 | |
| Prozent. Aber auch in Deutschland haben wir unseren Absatz 2015, gegen den | |
| Bundestrend, deutlich erhöht. Trotzdem ist es natürlich ein Trauerspiel, | |
| wie der deutsche Markt in den letzten Jahren runtergeredet wurde und die | |
| Politik gezielt Menschen, die in Solar investieren wollten, verunsichert | |
| hat. | |
| Welche Bedeutung hat in Ihrem Geschäft der Heimspeicher? | |
| Fast jede private Anfrage nach einer Solaranlage ist verknüpft mit der | |
| Frage nach Speicherlösungen. Grundsätzlich wollen die Menschen so viel | |
| selbst erzeugten Strom wie möglich auch selbst nutzen. Wir haben mit | |
| unserem Batteriesystem schon 2011 eine Pionierrolle eingenommen. Heute sind | |
| wir imstande, so viele Ladezyklen zu erzielen, dass dies einer | |
| Betriebsdauer von bis zu 20 Jahren entspricht. Das ist für einen | |
| Batteriespeicher ein grandioser Wert. | |
| Wann wird der Solarstrom so weit sein, dass er sich bei uns im Land ohne | |
| Einspeisegesetz behaupten kann? | |
| Solarstrom ist heute schon wettbewerbsfähig. Selbst erzeugter Solarstrom | |
| rechnet sich in Deutschland praktisch auf jedem nichtverschatteten Dach. | |
| Das Erneuerbare-Energien-Gesetz, kurz EEG, hat aber immer noch eine | |
| wichtige Stützfunktion, weil es eine Sicherheit bietet und den Netzzugang | |
| garantiert, auch wenn die gezahlten Einspeisevergütungen kaum noch ins | |
| Gewicht fallen. | |
| Wie schätzen Sie die Zukunft der Mindestpreise für Importe aus China ein? | |
| Die Kommission überprüft gegenwärtig die geltende Antidumping-Regelung. Wir | |
| gehen davon aus, dass das Ergebnis eine Verlängerung der Maßnahmen über das | |
| Jahr 2017 hinaus sein wird. Das ist auch notwendig, denn nur so kann fairer | |
| Wettbewerb gesichert werden. Vor wenigen Tagen haben in Brüssel Tausende | |
| Arbeitnehmer aus unterschiedlichen Branchen gegen chinesisches Dumping | |
| demonstriert. Die Stahlleute erleben gerade, was der Solarbranche vor drei | |
| Jahren widerfahren ist. Dumping vernichtet Arbeitsplätze, Know-how und | |
| Wettbewerb. Wer in Europa noch industrielle Fertigung und Innovationen | |
| will, muss Dumping entgegentreten. | |
| 22 Feb 2016 | |
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| Bernward Janzing | |
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