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# taz.de -- Solarworld unterliegt vor US-Gericht: 720 Millionen Schadenersatz d…
> Das Bonner Photovoltaik-Unternehmen hat in Michigan vor Gericht gegen den
> Silizium-Lieferanten Hemlock verloren. Noch gibt es eine
> Berufungsmöglichkeit.
Bild: Seine Zukunft ist ungewiss: Solarworld-Mitarbeiter im sächsischen Freibe…
Bonn/Michigan dpa | Ein US-Gericht hat den Bonner Photovoltaikkonzern
Solarworld zu umgerechnet mehr als 720 Millionen Euro Schadenersatz
verurteilt. Das zuständige Gericht im US-Staat Michigan entschied am
Dienstag (Ortszeit) in erster Instanz, dass dem ehemaligen
Siliziumlieferanten Hemlock knapp 800 Millionen Dollar für nicht erfüllte
Abnahmeverträge plus Zinsen zustünden, wie Solarworld am Mittwoch
mitteilte. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Solarworld
kündigte Berufung in den USA an.
Das Berufungsverfahren werde voraussichtlich etwa ein Jahr dauern, erklärte
Solarworld in einer Mitteilung an die Aktionäre. Für den Fall einer
Niederlage auch in zweiter Instanz in den USA rechne Solarworld außerdem
nicht damit, dass das Urteil in Deutschland vollstreckbar wäre. Gegen die
Lieferverträge bestünden kartellrechtliche Bedenken nach europäischem
Recht. Sie würden eine Anerkennung des US-Urteils in Deutschland
voraussichtlich verhindern, erklärte der Solarhersteller.
Solarworld bestätigte deshalb die bisherige Risikoeinschätzung des
Prozesses aus dem aktuellen Geschäftsbericht als „gering“. Sollte es aber
doch zur Vollstreckung kommen, „hätte dies erhebliche negative Auswirkungen
auf die Liquiditätslage der Gesellschaft bis hin zur Bestandsgefährdung“,
heißt es in demselben Geschäftsbericht.
Das US-Unternehmen beruft sich auf langfristige Lieferverträge, die
Solarworld und Hemlock 2005 geschlossen hatten. Solarworld hatte die
vertraglich zugesicherte Abnahme von Hemlock-Silizium zu festen Preisen in
der weltweiten Solarkrise gestoppt, nachdem der Siliziumpreis dramatisch
abgestürzt war. Deshalb hatte Hemlock 2013 Klage in den USA erhoben.
Solarworld beschäftigt weltweit rund 3.800 Menschen. Das Bonner
Unternehmen, das 2013/14 gerade einen scharfen Schuldenschnitt hinter sich
gebracht hat und noch in der Restrukturierung steckt, hatte für den Prozess
keine Rückstellungen gebildet.
Die Schadenersatzsumme übersteigt die aktuell flüssigen Mittel um ein
Vielfaches. Der Börsenkurs fiel am Morgen leicht. Solarworld hatte in der
Vergangenheit mehrfach darauf hingewiesen, dass Unternehmenschef Frank
Asbeck sich um eine gütliche Einigung mit Hemlock bemühe.
27 Jul 2016
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