| # taz.de -- Kommentar Pleite von Solarworld: Billig ist wichtiger als deutsch | |
| > Der deutsche Solarpionier ist pleite und das ist nicht schön. Aber weder | |
| > ist die Energiewende daran schuld noch ist sie damit am Ende. | |
| Bild: Sonne gibt es auch weiterhin – nur die Arbeitsplätze im Gebäude sind … | |
| Für die MitarbeiterInnen von Solarworld ist [1][die Insolvenz] des | |
| deutschen Solar-Pioniers ohne Frage bitter. Aber sie ist weder ein Zeichen | |
| für eine verfehlte Energiepolitik in Deutschland noch ein Problem für den | |
| Fortgang der Energiewende. | |
| Gescheitert ist Solarworld nämlich vor allem daran, dass Solarzellen | |
| mittlerweile einfach zu fertigende Massenprodukte sind. Und die lassen sich | |
| in China oder Vietnam nun mal günstiger herstellen als in Sachsen. Daran | |
| kann die Politik wenig ändern. Und sie sollte es auch gar nicht versuchen. | |
| Denn der dramatische Preisverfall, der Solarworld und anderen deutschen | |
| Unternehmen wie Solon, Conergy und Q-Cells das Genick gebrochen hat, hat | |
| zugleich dazu geführt, dass Solarenergie heute in vielen Ländern | |
| wettbewerbsfähig ist und einen weltweiten Boom erlebt. Für die Energiewende | |
| ist es wichtiger, dass Solarzellen billig sind, als dass sie aus | |
| Deutschland stammen. | |
| Auch für ein Versagen der deutschen Energiepolitik ist die | |
| Solarworld-Pleite kein Beleg. Weder stimmt es, dass die hohen | |
| Solarsubventionen der Vergangenheit damit unsinnig waren, wie von | |
| konservativer Seite argumentiert wird. Denn erst diese haben dazu geführt, | |
| dass sich die Solarindustrie so schnell zum Massenmarkt entwickelt hat. | |
| Noch ist der später starke Rückgang der Solarvergütung schuld am Niedergang | |
| der deutschen Solarunternehmen, wie manche Grüne behaupten. Denn auch bei | |
| einer höheren Vergütung wären günstige Module aus China für | |
| Anlagenbetreiber attraktiver gewesen. | |
| Ein Problem ist das Verschwinden der deutschen Hersteller höchstens, weil | |
| heimische Arbeitsplätze wichtig für die Akzeptanz der Energiewende sind. | |
| Doch auch hier ist Entwarnung angesagt: Komponenten wie Wechselrichter und | |
| Speicher werden hierzulande weiter gebaut, installiert werden Solaranlagen | |
| ebenfalls vor Ort. Insgesamt führt die Energiewende darum auch mit | |
| importierten Solarmodulen zu zusätzlichen Arbeitsplätzen. | |
| 11 May 2017 | |
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| ## AUTOREN | |
| Malte Kreutzfeldt | |
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