Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- OECD-Studie zu sozialer Ungleichheit: Die Familie macht es
> Auch in Deutschland wirken sich soziale Unterschiede auf die
> Berufschancen von Kindern aus. Insgesamt ist die Lage von Kindern im
> OECD-Vergleich gut.
Bild: Der soziale Hintergrund wirkt sich auch auf Lese- und Problemlösungsfäh…
Berlin afp | Soziale Ungleichheit beeinträchtigt auch in Deutschland die
Startchancen und die Lebensqualität von Kindern. Insgesamt haben in
Industrieländern Kinder aus wohlhabenderen Familien nicht nur wesentlich
bessere materielle Voraussetzungen, auch ihre Lebensqualität ist im
Durchschnitt höher, wie aus einer am Mittwoch von der Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) [1][vorgelegten
Studie] hervorgeht. In Deutschland sind die Bedingungen für Kinder und
Jugendliche insgesamt aber vergleichsweise gut.
Der [2][OECD-Bericht „How‘s Life?“] analysiert alle zwei Jahre die
Lebensbedingungen der Menschen in den OECD-Staaten. Der OECD gehören
derzeit insgesamt 34 Industrieländer an, darunter europäische Staaten wie
Deutschland, aber auch die USA, Australien, Japan oder Mexiko.
Kinder aus wohlhabenderen und gebildeteren Familien sind der Studie zufolge
oft gesünder und fühlen sich in der Schule oft wohler als Kinder aus
einfacheren Familienverhältnissen. Gerade in Deutschland werden demnach
zudem Kinder aus gehobenen Verhältnissen mit geringerer Wahrscheinlichkeit
Opfer von Mobbing.
Von den 11-, 13- und 15-Jährigen aus reicheren Familien berichten acht
Prozent, in den beiden Monaten vor der Umfrage mindestens zweimal verbal
oder physisch angegriffen worden zu sein. Unter den Gleichaltrigen aus
weniger begünstigten Elternhäusern lag der Anteil bei 14 Prozent.
## Besser als der Durchschnitt
Nachweisbar sind laut OECD bei Kindern in Industrieländern insgesamt
Unterschiede aufgrund des sozialen Hintergrunds auch bei der
Lebenszufriedenheit, bei der Lese- und Problemlösungsfähigkeit, in der
Kommunikation mit den Eltern und auch bei der Absicht, als Erwachsene
wählen zu gehen. Kinder aus „wirtschaftlich und kulturell ärmeren Familien�…
erzielen demnach jeweils die schlechteren Ergebnisse. „Wächst die
Ungleichheit der Eltern, dann schrumpfen damit auch die Möglichkeiten der
Kinder“, mahnte die OECD.
In Deutschland ist die Lebensqualität von Kindern dem Bericht zufolge
„insgesamt hoch“. Tendenziell genießen sie demnach bessere materielle
Lebensbedingungen als der Durchschnitt der Kinder in der OECD.
Zudem befinden sich nur 2,8 Prozent der Deutschen im Alter von 15 bis 19
Jahren weder in einem Arbeitsverhältnis noch in Schule oder Ausbildung. Der
OECD-Durchschnitt liegt bei 7,1 Prozent. Es fühlen sich auch nur 3,9
Prozent der deutschen Schüler stark durch Schulaufgaben belastet. Dies ist
der geringste Wert innerhalb der OECD.
## Kampf gegen Ungleichheit
Fast ein Drittel (31,7 Prozent) der deutschen Kinder lebt allerdings nach
eigenen Angaben in Wohnungen mit Lärm-, Abgas- oder Geruchsbelästigung. Der
OECD-Durchschnitt liegt bei 21,6 Prozent.
OECD-Generalsekretär Angel Gurría mahnte, weltweit die Bedingungen für
Kinder zu verbessern. „Der Kampf gegen Ungleichheit beginnt damit,
sicherzustellen, dass jeder die Möglichkeit hat, sein Leben von früh an zu
gestalten“, erklärte Gurría.
14 Oct 2015
## LINKS
[1] http://www.keepeek.com/Digital-Asset-Management/oecd/economics/how-s-life-2…
[2] http://www.keepeek.com/Digital-Asset-Management/oecd/economics/how-s-life-2…
## TAGS
OECD
soziale Ungleichheit
Kinder
Bildung
Chancengleichheit
DIW
Japan
Schule
WhatsApp
Chancengleichheit
Konsum
Gymnasium
Doktortitel
## ARTIKEL ZUM THEMA
Ökonom über soziale Ungleichheit: „Das hat mich schockiert“
Wir verspielen unsere Zukunft, warnt der Ökonom Marcel Fratzscher. Es sei
dringend nötig, in Infrastruktur und Bildung zu investieren.
Konjunkturpaket in Japan: Mehr Mindestlohn, weniger Butter
Trotz niedriger Arbeitslosigkeit findet das Land nicht aus seiner
Rezession. Die Verbraucher geben immer weniger Geld aus.
Schulsozialarbeit in Deutschland: Die Rettung der Kinder
Schulsozialarbeiter sind Psychologen, Manager und Kummerkasten zugleich.
Der „am schlechtesten bezahlte akademische Beruf“, sagt Brigitte Thull.
Gefahren von Cybermobbing: Beleidigungen werden viral
Ein intimes Foto kursiert über WhatsApp auf dem Schulhof. Die Verbreitung
ist kaum zu stoppen. Die Häme ist digital, die Wunden aber sind real.
OECD-Bildungsreport: Mathe ist kein Arschloch
Geringes Selbstbewusstsein und mangelnde Unterstützung durch Eltern sind
verantwortlich für schlechte Mathe-Noten von Mädchen – sagt ein
OECD-Bericht.
Sozialwissenschaftler über Ungleichheit: „Die Mittelschicht gerät unter Dru…
Christoph Scherrer erklärt, welche Auswirkungen soziale Ungleichheit hat.
Den Prekarisierten fehle eine wirksame politische Vertretung.
Bildung und Ideale: Gymnasium einfach abschaffen?
Es ist eine Institution mit gutem Ruf. Doch viele Eltern wenden sich von
ihr ab. Wegen Lernstress und Leistungsdünkel.
Neue OECD-Studie zur Bildung: Erst geizen, dann prassen
Eine neue OECD-Studie kommt zu dem Schluss: Beim Anstieg des
Einkommensvorteils von Uni-Absolventen ist Deutschland Spitze.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.