# taz.de -- Nationalspieler posiert mit Polizei: Poldi knipst ohne nachzudenken | |
> Die Proteste in Brasilien werden weltweit beachtet. Podolski und Özil | |
> haben nichts Besseres zu tun, als mit bewaffneten Sicherheitskräften | |
> strammzustehen. | |
Bild: Poldi posiert nicht nur für folkloristische Pressefotos, sondern auch mi… | |
BERLIN taz | Mit gegnerischen Abwehrreihen kennt sich Lukas Podolski aus, | |
nun traf er auf die des WM-Quartiers. Und wie es sich für einen guten | |
Stürmer gehört, knipste er ohne nachzudenken. Während die ganze Welt nicht | |
nur gebannt auf den Anpfiff des WM-Eröffnungsspiels, sondern auch auf die | |
brasilianischen Proteste schaute, ließ sich Podolski mit bewaffneten | |
Polizisten ablichten. | |
Gemeinsam mit Teamkamerad Mesut Özil steht er in Reih und Glied mit den | |
brasilianischen Sicherheitskräften, die das ohnehin schon umstrittene | |
WM-Quartier Campo Bahia mit 200 Mann bewachen. Das Kinn in die Luft | |
gestreckt, die Arme verschränkt. Davor: eine Sicherheitskraft mit | |
Maschinenpistole. | |
„We're safe here“, steht neben dem Bild, das am Mittwoch auf [1][Podolskis | |
Instagram-Account] auftauchte. Für einige mag das vielleicht eine frohe | |
Botschaft sein, dass sich die deutsche Nationalmannschaft in Sicherheit | |
wiegt. Doch auf welche Kosten und durch welche Kräfte – das klammert dieser | |
Schnappschnuss vollkommen aus. | |
Die Polizei des WM-Ausrichters gilt als extrem militarisiert, korrupt und | |
gewalttätig. Laut Amnesty International sterben jährlich 2.000 durch | |
Polizeigewalt. Ein Großteil der Bevölkerung fürchtet die Polizei. Auch am | |
Eröffnungstag gingen die Einsatzkräfte wie bereits im Vorfeld mit Knüppeln, | |
Tränengas und Pfefferspray gegen Demonstranten vor. Während der Spiele | |
werden insgesamt 170.000 Uniformierte in den Austragungsorten eingesetzt. | |
Zusätzlich wurden 20.000 Mitarbeiter privater Sicherheitsfirmen engagiert. | |
Welcher Organisation die abgebildeten Bewacher angehören, ist unklar. | |
Nach Löws verlorenem Führerschein, Großkreutz' Saufeskapaden und dem Unfall | |
nach einer Sponsorenfahrt ist das Smartphone-Foto wohl der Höhepunkt | |
missglückter Team-PR. Darüber hinaus zeigt es aber vor allem, wie | |
unsensibel Nationalspieler mit den Gegebenheiten im Gastland umgehen bzw. | |
in was für einer Parallelwelt sie leben. Fazit: Poldi sollte sich wieder | |
mehr aufs Tore als aufs Bilder schießen konzentrieren. | |
13 Jun 2014 | |
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## AUTOREN | |
Marco Wedig | |
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