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# taz.de -- Kolumne Fußball-Wissenschaft: Prinzip Überrumpeln
> Chile kann bei der WM in Brasilien für Furore sorgen. Nicht verwunderlich
> nach den letzten Auftritten. Aber was macht die „La Roja“ eigentlich so
> stark?
Bild: Sorgenkind: Vidal (r.) plagen derzeit Knieprobleme, doch er spielt im Sys…
Verblüffte deutsche Spieler schlichen Anfang März nach dem selten
schmeichelhaften 1:0-Sieg gegen Chile vom Platz. Spätestens seit dem Spiel
gegen Deutschland ist klar: Mit diesen Chilenen ist zu rechnen. Dass sie
die radikalverjüngten Niederländer in ihrer Gruppe hinter sich lassen
können, gilt als ausgemacht.
Schon 2010 in Südafrika galt die chilenische Mannschaft im 3-3-3-1-System
unter ihrem argentinischen Trainer Marcelo Bielsa als eines der
innovativsten, als das „aufregendste“ Team. Allseits bedauert wurde das
klare Aus im Achtelfinale gegen effiziente Brasilianer (die nun wieder ihr
Achtelfinalgegner sein könnten). Als die Chilenen in der WM-Quali unter
Bielsas Nachfolger zunächst strauchelten, übernahm Jorge Sampaoli,
ebenfalls Argentinier – und reanimierte den Stil seines Landsmannes.
Das heißt: Rasantes und variables Kombinationsspiel in flexiblen
Spielsystemen mit Mut zu Steilpässen; defensiv eine hochstehende, mal
mannorientierte, mal aggressiv zum Ball pressende Abwehr. Seit 2010 sind
die Schlüsselspieler Alexis Sanchez und Arturo Vidal, der „beste Sechser
der Welt“ (Vidal über Vidal), noch stärker geworden. Gleiches gilt für
Wirbelstürmer Eduardo Vargas, der seit Sampaolis Amtsantritt trifft und
trifft.
1,71-Meter-Terrier Gary Medel organisiert rabiat die Abwehr, das Tor hütet
Claudio Bravo, der voraussichtlich Marc-André ter Stegens Rivale beim FC
Barcelona wird. Kurzum: Die Chilenen verfügen neben einem eingeschworenen
Kollektiv auch über die Individualisten, ihr riskantes, aufopferungsvolles
Spiel zu zelebrieren – und über die Kampfkraft, es durchzuhalten.
Deutschlands Defensive wurde im März nach Ballverlusten immer wieder mit
schnellen Pässen aus der Zentrale auf die Flügelspieler überrumpelt und mit
flachen, scharfen Flanken auf die zahlreich nachrückenden Spieler ins
Wanken gebracht. Und dennoch: In solch Schönheit stirbt es sich leicht,
wenn sich die Angreifer im Vergeigen von Chancen überbieten. Wenn der
Gegner außerdem das aggressive Pressing zu umspielen schafft, öffnen sich
weite Räume. In diesen kommt es auf Zweikämpfer wie Anführer Arturo Vidal
an, dessen Knieprobleme im Moment Chiles größte Sorge sind.
13 Jun 2014
## AUTOREN
Christoph Farkas
## TAGS
Fußball
Chile
Brasilien
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